• Michael-wandert
August 2023

E1‘ 🇳🇴 - bis zum Nordkap

Von Storlien nach Gløshaug Kirke, über die Polargrenze bis zum Nordkap Read more
  • Trip start
    August 6, 2023

    Trondheim Airport

    August 6, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 17 °C

    Gute Traditionen soll man fortführen! Weiter also geht’s mit der E1-Fernwanderei! Wie üblich zu dieser Jahreszeit bin ich wieder Richtung Norden unterwegs.
    Heute ging‘s per Flugzeug von Hamburg via Bergen nach Trondheim. Mit einer kleinen Turbo-Prop-Maschinen der Airline Widerøe. Die Anreise war nicht nur äußerst pünktlich, sondern auch sehr angenehm. Mein gut verpackter Rucksack wurde pfleglich behandelt; ich hätte ihn sogar direkt an der Maschine abgeben können. Wo gibt es das noch?
    Einziger Wermutstropfen: das Gepäck musste in Bergen erneut eingecheckt werden. Hätte mich nicht ein freundlicher Mitreisender darauf hingewiesen, mein Rucksack würde wohl noch immer in Bergen auf dem Förderband rotieren … In HH meinte man beim Check In, das Gepäck würde durchgeleitet. Nun, alles gut gegangen.
    Direkt am Flughafen übernachte ich, erst morgen fährt mich der Zug recht früh zum Ausgangspunkt der Wanderung. Das obligatorische lokale Bier ist hier sündhaft teuer und der Burger eine große Einzahlung auf‘s Kalorienkonto, von dem ich in den nächsten Tagen vermutlich eher Abhebungen machen werde. Schließlich muss ich für mehrere Tage meine Verpflegung mitschleppen.
    Read more

  • Storlien

    August 7, 2023 in Sweden ⋅ 🌧 14 °C

    Der Blick aus dem Hotelfenster auf das Rollfeld des Flugplatzes verheißt nichts Gutes. Es pladdert heftig. Oh, ich hab grad so gar keine Lust auf‘s Wandern!
    Nun, zunächst geht’s mit dem Zug gemütlich, warm und vor allem trocken nach Storlien. Das 100-Seelen - Dorf liegt knapp hinter der Grenze in Schweden und bildet den Terminus meiner letztjährigen E1‘-Nordtour. Nun will ich hier andocken und den Weg gen Norden fortsetzen (s. https://www.michael-wandert.de/e1-nord-trøndelag/)
    Doch erst einmal gibt es Frühstück. Im Hotell Le Ski natürlich, das seine große Zeit vermutlich im Winter zur Skisaison hat, denn Storlien ist ein kleiner Wintersportort. Hier logierte ich zum Abschluss und nun sitze ich am selben Tisch und beobachte, wie die Regentropfen ans Fenster klopfen. Wenn nur dieser Dauerregen nicht wäre!
    Ich ziehe den ersten Joker dieser Tour - und checke ein für eine Nacht. Alles in Ruhe starten, der Trail kann warten. Ganz spontan kommt das nicht, sondern ist eine meiner Plan B - Varianten, die ich mir für diese Tour zurecht gelegt habe.
    Das Zimmer ist bezugsfertig, so kann der ungewohnt schwere Rucksack im Trocknen bleiben, während ich in voller Regenmontur zu einer kleinen Erkundungstour aufbreche. Das Åstarper Moor ist nicht weit und gibt mir Gelegenheit, zu schauen, wie hoch das Wasser steht nach all dem Regen, der die vergangenen Wochen hier bereits nieder ging.
    Es wird eine kleine, aber feine Tour (Komoot Link: https://www.komoot.de/tour/1247837458?ref=itd), die ich so schön gar nicht erwartet hatte. Planken überbrücken die feuchtesten Moorstellen, aber lange nicht alle. Das Wasser steht hoch, die Planken liegen teils unter Wasser - aber es geht. Die neuen Stiefel bleiben innen trocken. Ein kleines Abenteuer und ein gutes Gefühl. Ich kalkuliere, ich kann morgen hoch ins Fjäll bzw. Fjell wandern. Bei aller Vor- und Umsicht. Es sind keine guten Bedingungen in diesem Sommer für das Wandern hier oben. Wir werden sehen, ob‘s geht und wie viel Spaß es mir bringt. Meine Skepsis bleibt.

    Ich brauche noch ein paar Lebensmittel und vor allem Gas, das im Flugzeug zu transportieren ja verboten ist. Das bekomme ich im Coop bzw. dem Outdoor Shop gleich nebenan. Seit 2021 steht ein riesiges Einkaufszentrum im kleinen Storlien, lockt die Norweger zum Einkaufen, für die es in erster Linie wohl gebaut ist. Für die außereuropäischen Nachbarn ist das Einkaufen in Schweden viel günstiger. Für mein deutsch geprägtes Preisgefühl ist es trotzdem teuer. Doch ich finde, was ich brauche und bin froh darüber.

    Am Nachmittag hörte der Regen kurz auf, aber der Abend wird wieder von Dauerregen begleitet. Heute Nacht soll es gewittern. Wohl dem, der ein festes Dach über seinem Kopf hat…
    Read more

  • Start

    August 8, 2023 in Sweden ⋅ ☁️ 17 °C

    Die ganze Nacht Starkregen und Gewitter! Am Morgen hat es nun aufgehört. Vorerst?!
    Ich habe beschlossen, nach dem Frühstück los zu wandern.
    Es soll - wie geplant - erst den Skiberg von Storlien hinauf gehen, dann nach 5km über die Grenze nach Norwegen, wo ein Damm mich aufhalten könnte, falls er überspült ist. Wenn nicht, gehe ich - mal wieder auf dem E1 - weiter zur Angeltjønnhytta (https://ut.no/hytte/10483), der ersten von mehreren DNT-Hütten, für die ich mir vorab extra den passenden Schlüssel besorgte.
    Morgen wird es weiter gehen zur Ferslia (https://ut.no/hytte/10468/ferslia). Dort kann ich dann noch einmal entscheiden, wie der weitere Weg sein wird. Bis dahin werde ich wohl keinen elektronischen Footprint setzen können - nur Echte 😄.
    Wünscht mir Glück und nicht so viel Wasser von oben und vor allem von unten!
    Read more

  • Storlien - Angeltjønhytta

    August 8, 2023 in Norway ⋅ 🌧 14 °C

    E1-Tag 207, 27 schwere KM
    Zunächst geht es recht gemütlich den Blomsterstiegen hinauf, einen ausgetretenen Rund-Wanderpfad mit Lehrtafeln überall mit Informationen der hier wachsenden Blomsterdalen (Blumen) - leider auf Schwedisch. Auch laden zahlreiche Bänke zur erholsamen Pause ein - doch ich will weiter. Bei der Bergstation des Skilifts ist es damit dann vorbei; der Weg zum Gipfel wird steinig. Oben auf dem Skudalshöjden auf 842 m wartet eine Schutzhütte auf mich. Die ist auch bitter nötig, bläst mir der starke Wind den Regen doch schon geraume Zeit direkt ins Gesicht.
    Weiter geht’s bergab Richtung Grenze. Dort wartet die Staumauer, die das Wasser des Skudalsjön geregelt abfließen läßt. Zunächst geht es mittels Brücke über das tosende Fließgewässer. Ich dachte schon, das war‘s, doch weit gefehlt! Die Herausforderung lag nun unmittelbar vor mir. Über eine Betonmauer ging‘s zunächst, der zweite Teil über ein äußerst schmales Brett, Halt bot nur eine schwankende Kette. Die Gischt spritzt, während ich mich rübertaste. Bloß jetzt nicht das Gleichgewicht verlieren.
    Kaum bin ich drüben, bricht Starkregen los, die dunkle Wolke hatte ich nicht kommen sehen. Ich habe die Regenjacke nicht an, so kauere ich mich hinter einen Busch. Pause tut eh not.
    Ein paar Kilometer weiter will der E1, dem ich seit der Grenze wieder folge, über einen reißenden Bach. Doch da ist aufgrund des vielen Regens kein rüberkommen. Ich muss mir eine andere Furtstelle suchen - und das hält auf und kostet zusätzliche Kilometer.
    Es sind noch einige Bäche zu queren. Einige leicht, einige schwer. Nach einigen Querungen werde ich routinierter und mutiger. Die Wanderstiefel lasse ich stets an. Sie halten dicht, wie wunderbar.
    Noch einmal geht es auf 900 Höhenmeter hinauf und weil der mächtige Wind von vorne kommt, schlaucht das doppelt. Die Strecke zieht sich…
    Kaum komme ich in das Naturreservat „Koldjenndalen“, will mich die E1-Markierung auf die andere Seite eines reißenden Baches lotsen. Doch ein Rüberkommen ist hier nicht möglich, es fließt einfach zu viel Wasser. Meine geplante Route geht eh auf der anderen Bachseite weiter. So schlage ich mich für mehrere Kilometer durch‘s Unterholz und quere Moore mittenmang. Vom Weg ist hier nichts zu sehen. Das Wasser quatscht, doch es reicht nicht über den Schaftrand und die neuen Wanderstiefel bleiben weiterhin trocken - zumindest von innen.
    Ein bisschen verzweifelt war ich schon. Doch das ist vorbei, als ich endlich die ersehnte Schutzhütte durch die Bäume blinken sehe. Angeltjønhytta! Das Schloss hängt nicht, also sind schon Leute da. Ich mache die Tür auf und himmlische Wärme umgibt mich. Eine norwegische Familie hat sich häuslich niedergelassen und den Ofen eingeheizt. Herrlich! Teewasser steht auch schon bereit, so kann ich mich erst einmal hinsetzen und ankommen. Spät ist es geworden, für die 27km habe ich über 10 Stunden gebraucht. Es war ein harter Wandertag und ich bin fertig. Noch etwas Fertignahrung futtern und ab ins Bett. Die kleine Schlafkabine hat die Familie für mich geräumt. Unheimlich nett!

    🔹 Die Etappe bei Komoot:
    https://www.komoot.de/tour/1253199297?ref=wtd&a…
    Read more

  • FurtstelleSpektakuläre Aussicht auf den See FerenFersliaDie Ferslia ist hüsch gemütlich

    Angeltjønhytta - Ferslia

    August 9, 2023 in Norway ⋅ 🌬 15 °C

    E1-Tag 208, 15 stürmische KM
    Die kleine Angeltjønhytta wurde vom Wind in der Nacht mächtig durchgeschüttelt. Auch am Morgen hatte sich der Sturm noch nicht gelegt. Da heute nur eine kurze Etappe ansteht, lasse ich es ruhig angehen. Um 10 Uhr erst breche ich auf. Da ist die Familie längst weg.
    Doch so einfach, wie gedacht, wird diese Etappe nicht. Erst geht es lange Zeit durch bis über den Rand angefüllte Moorflächen, immer mitten durch. Die Stiefel sinken ein, jeder Schritt kostet Kraft. Dann geht es das Halsfjellet hinauf, der Pfad verschlammt, man muss mal links, mal rechts von ihm laufen. So geht es langsam und kräftezehrend voran. Von hinten schiebt der mächtige Sturm, doch wehe, ich bekomme ihn von der Seite ab. Dann wirkt der Rucksack wie ein Segel und ich werde aus der Spur gedrückt.
    Nach 10 Kilometern ist der Anstieg erledigt, ich bin es auch. Der höchste Punkt ist erreicht und bietet einen wirklich sensationellen Blick auf den vor mir liegenden See Feren. Sagenhaft! Der Sturm braust hier oben mit unglaublicher Härte, doch er hat auch die dunklen Wolken mitgerissen. Der See glitzert und funkelt in prallem Sonnenlicht.
    Damit beginnt der Abstieg. Der Sturm läßt im Windschatten merklich nach, es wird warm. Das Wandern wird leichter, auch die Wege sind hier trockener. So macht es Spaß! Eine Furtstelle ist noch eine Herausforderung, doch ich meistere sie schon routinierter. Die Stiefel lasse ich beim Queren an, obwohl es aussieht, als sei es zu tief. Sie bleiben trocken.
    Der Rest ist fast ein Kinderspiel.
    Um 17 Uhr erreiche ich die Hütte Ferslia. Das große Schloß hängt verschlossen, es ist also keiner da. So kann ich mich in Ruhe einrichten, Kaffee kochen und draußen in der Sonne sitzen. Die Hütte ist richtig gemütlich.
    Zwei Stunden später trifft ein dänisches Paar ein. Ich hatte sie unterwegs schon getroffen. Es wird ein gemütlich angeregter Abend. Die beiden haben viel zu erzählen. Er war auch schon am Nordkap, ist mittlerweile 76, sie nur wenig jünger. Doch sie wandern immer noch voller Inbrunst, aber langsam.
    Read more

  • Ferslia - Meråker

    August 10, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 16 °C

    E1-Tag 209, 22 Pisten - Km
    Ich bin heute von der Ferslia - Hütte, die wirklich komfortabel ist, aus dem Fjell wieder abgestiegen.

    Warum das denn?

    1️⃣ Zu viel Matsch und Wasser kosten über Gebühr Kraft und
    2️⃣ die Vorstellung, in meinem Minizelt bei schlechten Wetterbedingungen zwei Nächte im offenen Fjell verbringen zu müssen, den letzten Nerv. Doch anders komme ich zu Fuß nicht ans selbstgesetzte Ziel „Gløshaug Kirke“ nördlich von Grong sowie
    3️⃣ das gestrige Gespräch mit den Dänen: sie berichteten von der Mühsal, ans Nordkap zu kommen.

    So reifte in der Nacht in mir die Erkenntnis, die schon längst keimte: dorthin schaffe ich es nicht - ich will es auch gar nicht mehr. Warum also noch durch‘s wasserstrotzende Moor kämpfen?

    Am Morgen der Entschluss: ein Paradigmenwechsel muss wieder einmal her! Vgl. https://findpenguins.com/7jc2jk51k9zyj/footprin…

    Plan B, längst parat liegend, kommt nun zur Anwendung.

    Doch dafür muss ich zunächst nach Meråker hinab, denn dort gibt es Bus oder Bahn.
    Im Sauseschritt geht’s auf breiter Schotterpiste den Berg hinab. In 4:30 Stunden sind die 22km absolviert, den Bus um 15:30 Uhr erreiche ich locker.
    Read more

  • Angenehm
    Nicht so angenehmWas für ein Klotz. Liegt aber sehr praktisch

    Trondheim Station

    August 11, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 11 °C

    Von Meråker geht‘s mit dem Bus nach Trondheim. Von dort komme ich aber nicht weiter. Schon gar nicht dorthin, wohin ich eigentlich will. Das Wochenende naht, die Unterkünfte sind ausgebucht.
    So folgt nun Plan C. Auch nicht tragisch.
    Für eine Nacht genieße ich die Annehmlichkeiten dieses seelenlosen Flughafenhotels, in dem ich anfangs der Reise schon war.
    Ein Blick auf die Verkehrsmeldungen macht mir deutlich, dass es auch objektiv richtig war, aus dem Fjell zu verschwinden…
    Read more

  • Grong (Medjå)

    August 11, 2023 in Norway ⋅ ⛅ 14 °C

    Scotty … beam me up to Grong …

    Nordlandsbanen bringt mich in 2 1/2 Stunden vom Trondheim Airport hoch nach Grong, wofür ich von Storlien aus 10 Etappen zu Fuß über das Fjell gebraucht hätte. Geschichte!
    Nordlandsbanen gibt es seit 150 Jahren. Sie ist mit 730km die längste Bahnlinie Norwegens. Die Linie wurde sukzessive nordwärts ausgebaut, die Haltestelle „Grong“ existiert seit ca. 100 Jahren. Die Gegend war vorher „Lands end“, der Waren- und Personenverkehr erfolgte bis dato fast ausschließlich entlang der Küste (Hurtigroute).
    Heutzutage führt nicht nur die Bahn, sondern auch die Europastraße E6 (derzeit wegen Sturm wohl gesperrt) durch Grong, das davon touristisch sehr profitiert. Hier gibt es zwei recht große Supermärkte, einen Intersport, mehrere Banken, Cafés und zwei Hotels. In einem davon bin ich für zwei Nächte eingecheckt. Komischerweise gibt es auch ein Altersheim (natürlich mit angegliederter Apotheke) und eine gar nicht kleine Schule. Alles in allem ist der Ort aber sehr überschaubar, das Highlight des Tages - die Grong Kirka - ist dann auch schnell abgehakt.
    Den Nachmittag verdaddel ich und plane, wie es weiter gehen wird. Gelegentlich schauert’s. Nicht mir, sondern draußen vor dem Fenster. Das ficht mich heute also nicht an 😝.
    Für morgen steht der Plan fest. Ganz leicht ist das norwegische Transportsystem allerdings nicht zu durchschauen. Wieder musste erst eine neue App gefunden werden, mit der man das Ticket im Voraus bezahlen kann. Im Bus selbst, so lernte ich gestern in Meråker, kann man meist nur Cash bezahlen. Sehr merkwürdig, weil sonst alles mit CreditCard läuft. Ich habe gar keine NOK bei mir. Wohin ich morgen möchte, fährt unter der Woche ein regionaler Bus, nicht aber am Wochenende. Da kommt hier nur ein überregional verkehrender Bus durch. Und für den braucht man eine weitere App. In meiner ersten Not wende ich mich an den Hotelcounter. Die nette Dame ist zwar sehr bemüht, aber ahnungslos. Sie fährt Auto, was ich ihr nicht verdenken kann. Verpasst man hier einen Bus, wartet man bis morgen …
    Ich hoffe, es klappt alles morgen.
    Wen es interessiert:
    🔹 https://de.m.wikipedia.org/wiki/Grong
    🔹 https://en.m.wikipedia.org/wiki/Nordland_Line
    🔹https://de.m.wikipedia.org/wiki/Europastraße_6
    Read more

  • Der Anfang des Nordledens markiert den nördlichen Endpunkt meines Weges
    Der Nordleden präsentiert sich zunächst abwechslungsreichPause im RegenDann geht's auf die E6auf der ich auch bis nach Grong marschiereBeer of the day: NordlandsLachs wird hier üppig serviert. Der nahe Fluss Namsen ist für seine Lachse berühmt

    Gløshaug Kirka - Grong

    August 12, 2023 in Norway ⋅ 🌧 14 °C

    Der Plan, mit dem Bus von Grong zur Gløshaug Kirka zu fahren, gefiel mir heute morgen gar nicht mehr. So machte ich mich doch zu Fuß auf die 13km lange Etappe, wohl wissend, dass ich den gleichen Weg zurück gehen müsste, weil am Samstag kein Bus fahren würde.
    Frohgemut stapfe ich los. Doch nach anfänglich breitem Schotterweg verliert sich der Pfad nach 3km im Wald. Dort ist kein Durchkommen, der Pfad zugewuchert; ich muss zurück. Hier ist doch lange keiner mehr lang gegangen!!??
    Ich schaffe es, den Bus um 11:15 Uhr (der einzige, der samstags fährt) zu kriegen. Er bringt mich in nur 8 Minuten zur Haltestelle „Gartland“. Von dort ein paar hundert Meter einen Hügel hinauf, dann stehe ich vor der kleinen roten Kirche, um die sich meine Gedanken schon seit Monaten rankten. Ein Meilenstein für mich!
    So stehe ich nun hier vor der schmucklosen Holzbude, denn nach mehr sieht sie für mich gerade nicht aus. Verschlossen ist dieser Wallfahrtsort auch, aber das hatte ich schon vermutet. Zumindest gibt es ein offenes Toilettenhäuschen. So kann ich im Trockenen meine Regen-Klamotten anlegen, denn der Regenschirm alleine kommt gegen den Nieselregen nicht mehr an.
    Sollte ich jetzt hier Erregung, Freude oder vielleicht gar stille Trauer fühlen? Ich spüre nichts. Kommt wohl noch.
    Ich stapfe einfach los auf diesen nördlichsten aller Olavswege, der, wie alle anderen auch, nach Trondheim zum Nidarosdom leitet. Für mich geht es gefühlt in die falsche Richtung, denn es geht süd-, nicht mehr nordwärts. Aber anders klappte es heute ja nicht.
    Der Nordleden präsentiert sich zunächst unspektakulär mit geschotterten Forstwegen, dann schöner mit grasbewachsenen Waldwegen, danach ungepflegt am Randstreifen der E6 entlang, schließlich abknickend in einen zugewachsenen Waldweg. Wie der endet, hatte ich heute morgen ja schon leidvoll von der anderen Seite erfahren. Da möchte ich mich nicht durchquälen! So biege ich lieber vom Nordleden ab auf die E6, folge für 2km dieser sehr frequentierten Fernstraße. Das macht keinen Spaß, auch wenn sich die meisten Automobilisten sehr rücksichtsvoll verhalten (viel besser als in Italien). Kurz vor Grong hört der Niesel auf. Ich würde jetzt gerne schreiben, dass am Ende die Sonne heraus kam. Doch so war es leider nicht. Sie scheint erst jetzt am Abend, während ich diese Zeilen schreibe.

    Das war‘s also! War‘s das also?
    Nein, war‘s nicht; die Tour geht weiter. Ab morgen greift Plan X, den es erst seit gestern Abend gibt. 🤔🧐😜
    Es wird anders werden 😏
    Read more

  • Mit Nordlandsbanen nach Bodø

    August 13, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 17 °C

    Mit Warp-Geschwindigkeit von Grong nach Bodø. Ist Warpen das neue Wandern? 😜

    Rechtzeitig stehe ich in Grong am kleinen Bahnhof, denn den Zug möchte ich nicht verpassen. Es fährt nur der Eine!
    Das imposante Gefährt kommt pünktlich um 11 Uhr. So beginnt eine sehr spannende Zugfahrt. 500km lang wird sie werden, 6 Stunden wird es dauern. Keine Minute davon wird langweilig sein. Es geht an Seen und Fjorden entlang, durch viele Tunnel, an Wäldern entlang, die nur noch aus Nadelholz oder krüppeligen Birken bestehen, hinauf ins Fjell auf 680m, was hier schon oberhalb der Baumgrenze ist. Viele kleine Bahnhöfe liegen am Gleis, an manchen hält der Zug, an manchen rauscht er vorbei, obwohl sie angesagt werden. So etwas kenne ich bisher nur von Regionalzügen. Mo I Rana liegt auf etwa halber Strecke. Von diesem Ort wollte ich einmal in den E1 einsteigen, der nur 40km entfernt liegt. Schwupps, vorbei. Kurz darauf geht es hinauf ins Saltfjellet. Hier wächst kein Baum mehr, die Aussicht auf schneebedeckte Berge ist sagenhaft.
    Dann hupt die Lok.
    Der Polarkreis wird überfahren.
    Der Zug schlängelt sich weiter über die Gleise, vom Hochplateau wieder zurück auf Meeresniveau, hält pünktlich an seinem Endhaltepunkt. Weiter als nach Bodø kommt man mit dem Zug nicht in den Norden.
    Bodø liegt am Meer. Von hier fahren Fähren zu den Inseln. Auch Kreuzfahrtschiffe machen hier Station.
    Diese Stadt will ich mir morgen anschauen. Sie hat einiges zu bieten, soll nächstes Jahr eine Europäische Kulturhauptstadt 2024 (u.a. neben Ischgl 🤔 ) sein. Zwei Tage gebe ich mir Zeit für die Stadt und ihre Umgebung.
    Überrascht bin ich über die abendlichen Temperaturen. Bei immerhin noch 20 Grad sitzen die Menschen auf Hafenmole oder Restaurantterassen. Als wäre man in Italien - fast zumindest.
    Die Wettervorhersage für morgen ist gar nicht schlecht. Die Waldbrandwarnung allerdings irritiert.
    Read more

  • opp keiservarden på keiserstien

    August 14, 2023 in Norway ⋅ ☀️ 19 °C

    Sonne satt! Heute wird es den Keiservarden hinauf gehen. Und weil es nachmittags wieder regnen soll, mache ich mich beizeiten auf. Zu viel erwarte ich nicht von der Tour, schließlich ist es sozusagen der Hausberg von Bodø. Um so mehr bin ich überrascht. Der Weg hinauf ist zwar ausgetreten, aber schön und gespickt mit tollen Ausblicken, doch was mich am Gipfel erwartet, überwältigt mich. Ein weiter Blick über das spiegelglatte Nordmeer, die Berge gegenüber erstrahlen in einem ganz besonderen Licht. Weit kann man blicken, irgendwo dort hinten sollen die Lofoten liegen. Der Deutsche Kaiser Wilhelm II war schon hier oben und gab mit seinem Aufstieg dem Berg seinen Namen (Bild).
    Alles erscheint gerade surreal und die Temperaturen passen so gar nicht zum gegenwärtigen Breitengrad (67°16′48″ N). Bis zum Nordpol sind es „nur“ noch 2.500km. Oder immer noch. Wie auch immer. Zum Nordkap ist es nicht ganz so weit, nur 1.000km noch.

    Für den Abstieg wähle ich schmale Trampelpfade, die die anderer Touristen, die ebenfalls ihren Weg den Berg hinauf geschafft haben, nicht wählen. Viel trockener sind die Wege, die auch mal durch‘s Moor führen. Hier sinke ich nicht ein wie noch vor wenigen Tagen weiter südlich. Offenbar hat es hier längst nicht so viel geregnet. Das hätte ich anders erwartet.
    Zurück im Ort, gehe ich noch zur Hafenmole. Da sehe ich sie dann wieder, die Regenwolken. Dunkel und bedrohlich schieben sie sich ganz langsam über die kahlen Berge hin Richtung Bodø und bald regnet es auch. Doch das macht mir nichts, mein Hotel liegt ja direkt am Hafen.
    Read more

  • Heute geht es ins Museum
    Für's Museum geboardetgeht gleich zur SacheDoch erst einmal zu den Anfängen. U.a. zu Amundsen, DEM norwegischen Entdeckerwas für ein Durcheinander im zivilen Bereicheine JU 88Widerøe gibt es seit 1934, diese Maschine ist aus den 1970ernRom - Nordpol: nur 8 Flugstunden auseinanderganz dicht kommt man ranUm diesen Propeller zu starten, braucht es zwei Männeres folgt der militärische Teil der Ausstellungausgestellt wie gefundenMesserschmidt: abgestützt, geborgen und in 30.000 Arbeitsstunden restauriertStarfighter

    Norsk Luftfartmuseum

    August 15, 2023 in Norway ⋅ ⛅ 16 °C

    Der Plan für heute: ein Museumsbesuch. Ich möchte in das Norwegisches Luftfahrtmuseum, mit 10.000 m² Ausstellungsfläche das größte seiner Art in Skandinavien. Da passt es gut, dass es regnet.
    Als einer der ersten Besucher des Tages löse ich meine Bordkarte - und los geht das Abenteuer. Es gibt einen zivilen und einen militärischen Bereich; ich beginne mit dem friedlichen Teil. 18 Exponate hängen oder stehen kreuz und quer in einer großen Halle, vermeintlich wirr, aber sicherlich platzoptimiert. Die Maschinen sind teils ziemlich groß. Ergänzend gibt es Filmmaterial und Ausrüstungsgegenstände zu bewundern. Am meisten angetan war ich von der Jagd zum Nordpol. Amundsen gilt als der Mensch, der den Pol nachweislich als erster erreicht hat. Mit dem Luftschiff „Norge“, gebaut in Italien. Captain war der Italiener Umberto Nobile, der über dem Pol eine größere italienische Flagge abwarf als Amundsen, was diesen sehr wurmte. Zwei Jahre später stürzte Nobile mit seinen Luftschiff ab, Amundsen half suchen, verscholl dabei selbst mit seinem Flugzeug. Nobile dagegen wurde von anderen gerettet… Pioniere der Luftfahrt lebten eben gefährlich. So viel mehr wurde gezeigt und beschrieben. Sehr, sehr interessant, aber der Kopf flimmerte allmählich.
    Nach einer Pause in der Cafeteria ging es mit dem militärischen Teil weiter. Hier hatte ich mehr Gelegenheit, meine Geschichtskenntnisse zu erweitern. Erst lernte ich, dass dieser kleine Ort Bodø während des „Kalten Krieges“ eine hohe strategische Bedeutung hatte und auf dem Flughafengelände ein atomsicherer Bunker existierte. Dann, dass Bodø im April 1940 im Rahmen der „Operation Weserübung“ (was für ein makaberer Name für einen derartigen Überfall) von den Nazis systematisch Straßenzug für Straßenzug dem Erdboden gleich gemacht wurde, wie zahlreiche andere norwegischen Städte übrigens auch. Norwegen verhielt sich bis dahin neutral, trieb Handel mit Deutschland, überwiegend wurde Erz aus Schweden über Narvik geliefert. Und genau das wollten sich die Nazis sichern, bevor Norge sich vielleicht mit Russland oder Großbritannien verbünden würde. Der Überfall war erfolgreich, kostete Nazideutschland aber viele Ressourcen. Einige der Exponate stammen aus diesen Tagen; abgestürzte Flugzeuge, die erst kürzlich aus dem Wasser geborgen und in mühsamer Kleinstarbeit restauriert wurden. Die Flugzeuge sehen teils wie neu aus, teils hat man sie unvollständig wieder hergestellt. Das zu sehen war hoch interessant!
    Allmählich arbeite ich mich zur Neuzeit vor, als Letztes gab es einige recht moderne Düsenjets aus nächster Nähe zu bestaunen, u.a. einen Starfighter und eine Lookhead U-2 (ein schwarzes Aufklärungsflugzeug, flog in 20.000m Höhe). Technische Leckerbissen, die man nicht oft zu sehen bekommt. Sogar der Blick ins spartanisch gehaltene Cockpit (mit um so mehr Knöpfen und Schaltern) wurde gewährt.
    Nach 6 Stunden war ich fertig.
    Noch ein Kaffee zur Rückkehr in die Gegenwart, dann stand ich wieder vor der Museumstür. Dort schien mittlerweile die Sonne, als wären wir im sonnigen Süden.
    Nicht zu fassen so weit im Norden!
    Read more

  • Abendstimmung in Bodø

    August 15, 2023 in Norway ⋅ ☀️ 14 °C

    Das ein Abend nördlich des Polarkreises so schön sein kann! Die Leute kommen auf die Mole zum Sonnenuntergang gucken.
    Es ist 21 Uhr Mitte August.
    Richtig dunkel wird es erst weit nach 23 Uhr, auch dann noch ein heller Streifen am Nachthimmel.Read more

  • Bodø: 3 Highlights zum Schluss

    August 16, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 15 °C

    Auf dem Weg zum nächsten Transportmittel suche ich noch drei Highlights der Stadt auf, die sicherlich zur Ernennung zur Kulturhauptstadt 2024 beigetragen haben:
    🔹 Bibliothek
    🔹 Rathaus
    🔹 Dom

    Ganz schön prächtige Gebäude für einen Ort von 40.000 Einwohnern! Wikipedia meint zu Bodø: „Bodø hat für die Region eine große Bedeutung in den Bereichen Handel, Dienstleistungen, Verwaltung, Bildung und Kommunikation. Vor allem im Sommer sind viele Touristen vor Ort, die sich meist auf Durchreise zu den Lofoten-Inseln oder entlang der Küstenstraße befinden“.
    Read more

  • Hurtig mit der Hurtigruten

    August 16, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 16 °C

    Während ich mir auf der Hafenmole gemütlich einen Kaffee koche, kann ich aus perfekter Warte die gemächliche Einfahrt des MS Nordlys beobachten; als es passiert hat, folge ich dem Schiff auf dem Landweg zum Anleger, wo es bei bestem Nordmeerwetter festmacht.
    Während die Passagiere aussteigen und sich vermutlich auf ihren 2-stündigen Landgang freuen, schiffe ich mich ein, inspiziere schnell meine Kabine und dann das Schiff. Es ist rasch erledigt, denn besonders groß ist das Hurtigrouten-Linienschiff nicht. Ich werde vermutlich noch einen gesonderten Footprint über‘s Schiff machen, wenn ich es besser kennen gelernt habe.
    Pünktlich um 15:20 Uhr legt die MS Nordlys ab und wird nun für zwei Tage mein schwimmendes Heim sein, auf dem ich weiter nordwärts treibe. Ich freue mich sehr auf diese Schiffsreise und fühle, es war eine gute Idee.
    Read more

  • Hurtigrouten Impressionen

    August 17, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 10 °C

    Gemächlich zieht das Schiff dahin, windet sich, wo möglich, zwischen Festland und den vorgelagerten Lofoten- Inseln hindurch. Die See ist dadurch ruhig. Die Menschen an Bord sind es auch. Man sitzt im Bug oder Mittschiffs in der 7. Etage in gemütlichen Sesseln und läßt die karge Inselwelt an sich vorüber ziehen. Unentwegte stehen an Deck, stecken die Nase in den doch kalten Wind und beobachten eine Hurtigruten-Schiffsbegegnung. Die wird mit viel Gehupe aus den mächtigen Hörnern der beiden Schiffe gefeiert. Das passiert wohl täglich, denn die Postschiffe verkehren ja jeden Tag in beide Richtungen auf dieser Strecke. „ES GIBT 14 HURTIGRUTEN SCHIFFE AUF DER KLASSISCHEN POSTSCHIFFLINIE VON BERGEN NACH KIRKENES UND RETOUR.“, kann man auf der Website von Hurtigrouten nachlesen. Seit 130 Jahren ist die Linie ein wichtiges Transportsystem für Norwegen.
    Gelegentlich wird deshalb ein Hafen angefahren, der Aufenthalt ist meist kurz. Nächster längerer Aufenthalt ist in Tromsø, dort ist 4 Stunden Landgang, den ich natürlich nutzen werde.
    Jeden Tag gibt es einen Vortrag. So lernte ich gestern, dass die Wikinger gar nicht waren, was wir glauben. Heute könnte man etwas über die Samen erfahren, aber ich mache lieber einen Ausflug durch das Schiffinnere.
    Zu viel Input führt bloß zu „Memory overflow“.
    Read more

  • Landgang 🚢🚶‍♂️🌁 ⛪️🏚🚶‍♂️🚢
    Zuerst zur Eismeerkathedralesehr imposantdie Orgel kam erst später hinzu (merkt man irgendwie)Dann Polarmuseum ...altehrwürdig und fast selbst Museumund ganz im Gedenken Amundsens stehendDer Abenteurer mit der markanten NaseDer Schlitten war in der Arktis (kein Nachbau)das allerdings wurde nachgebaut... und das nachgestellt. Arme Robben!Hätte man auch besuchen können ...Doch es ist Zeit. Mit einem letzter Blick auf die Eismeerkathedrale ...... ruft die Nordlys ihre Passagiere zurück an Bord

    Tromsø

    August 17, 2023 in Norway ⋅ ⛅ 11 °C

    Nordlys gleitet immer weiter Richtung Norden. Bis es um 14:15 Uhr pünktlich in Tromsø festmacht. Vier Stunden Aufenthalt. Um die nördlichste Stadt mit >20T Einw. der Welt zu erkunden.
    Mein Plan dafür: auf den „sherpatrappa“ die „Storsteinen“ hinauf. Dort fährt auch eine Seilbahn (Fjellheisen) hoch. Sollen die anderen Passagiere auf ihren geführten Touren doch dort hinaufgleiten. Ich werde den Berg über die Steinstufen sportlich nehmen!
    Um zur Trappa zu gelangen, muss ich aber erst über die Tromsøbrua, denn Tromsø liegt nun mal auf einer Insel. Es ist eine mächtig hohe und lange Brücke, mit ordentlich viel Platz für Fußgänger und Radfahrer, aber primär ist es eine Brücke für Autos. Sie ist so hoch, weil Schiffe drunter durch passen müssen, u.a. später auch der Hurtigruten-Liner.
    Auf der anderen Seite liegt die berühmte Pfarrkirche „Tromsdalen-kirke“. Unter diesem Namen kennt man sie kaum, eher unter „Ishavskatedralen“ oder auf gut deutsch „Eismeerkathedrale“. Der Volksmund fand aufgrund der markanten Form, der arktisch-weißen Farbe und der coolen Architektur kurz nach Eröffnung in 1965 rasch zu diesem Namen. Und der Volksmund hatte recht! Ist man nach dem Lösen des Obulusses erst einmal drinnen, wird man von der Schlichtheit und Raffinesse des architektonischen Leckerbissens beeindruckt sein.
    Zu lange allerdings hält mich die Kirche in ihrem Bann, für die „sherpatrappa“ ist es nun schon zu spät. Es lohnt nicht mehr, die steinernde Treppen hinauf zu hechten. Weit würde ich nicht mehr kommen und der Abfahrtstermin würde mir mit jeder erklommenen Stufe mehr im Nacken sitzen. Sehr traurig war ich darüber nicht, wenn ich ehrlich bin 🤔.
    Also gehe ich ein zweites Mal über die Tromsøbrua (man kann auch den Bus nehmen, weiß ich jetzt).
    Doch um an Bord zu gehen, ist es noch zu früh. Da kommt das Polar-Museum gerade recht. Mit der Eintrittskarte kriege ich ein Din-A4 Heftchen mit viel Gedrucktem (auf Deutsch) und der Bitte in die Hand gedrückt, es am Ende wohlbehalten zurück zu geben. Das ist ungewöhnlich, geradezu süß. Das Museum ist ja selbst schon ein Museum, wie sich gleich zeigt. Gegründet 50 Jahre nach Amundsens Tod (er starb 1928), hat sich hier wohl seitdem nicht allzu viel verändert. Die Art dieser Ausstellung ist man so gar nicht mehr gewohnt. Nichts animiert, Exponate ohne viel Brimborium zur Schau gestellt. Fast alles Originale, die norwegischen Abenteurern wie Amundsen oder Nansen auf ihren gewagten Expeditionen einsetzten. Wenig hinter Glas und alles sozusagen zum Anfassen. Über Jäger und Fallensteller von arktischen Tieren wie Eisbär, Walross oder Robbe kann man ebenfalls viel erfahren und sehen, das allerdings interessierte mich weniger. Da ist das Skelett eines riesigen Walrosses schon interessanter.

    Das Schiff hupt zweimal und signalisiert damit: es ist Zeit für die Weiterfahrt!
    Ich komme … will ja noch weiter - Richtung Norden.

    Guck‘ste hier - for further information :
    🔹 Sherpatrappa: https://nordnorge.com/aktivitet/ga-sherpatrappa…
    🔹 Eismeerkathedrale: https://nordnorge.com/artikkel/ishavskatedralen…
    🔹 Polarmuseum: https://uit.no/tmu/utstillinger#filter=.polar
    Read more

  • Honningsvåg Hafenkalt und nieseligHier endet meine Hurtigruten Route

    Durch den Magerøysund nach Honningsvåg

    August 18, 2023 in Norway ⋅ 🌬 11 °C

    Die Fahrt führt durch den Magerøysund, der Enge zwischen der Insel Magerøya (deutsch: die karge Insel) und dem Festland. Und karg ist es hier tatsächlich!
    Heute sind Insel und Festland über den Nordkaptunnel verbunden. Als Wanderer muss man durch diesen mehr als 6km langen Tunnel durch, es ist die einzige Verbindung zum Nordkap. Und dort will ja jeder E1-Wanderer hin! Rentiere schwimmen durch den Sund, zumindest im Herbst, wenn sie sich fett gefressen haben. Dann schwimmen sie sogar auf. Im Frühjahr fährt man sie allerdings lieber mit dem LKW durch den Tunnel, denn dann sind sie vom Winter, den die Tiere auf dem Festland verbringen, zu sehr geschwächt. Den Transport übernehmen die Samen, denen sie gehören - oder die Marine mit Landungsbooten. Rentiere sind ja Zuchttiere, sie brauchen bloß riesige Areale, um sich wohl zu fühlen.

    Ich habe da ja nun den leichteren Weg gewählt: das Schiff schwimmt einfach über den Tunnel drüber und an der Insel durch den Sund entlang. So entstehen einige Bilder einer bizarr schönen Landschaft, die auf den ersten Blick menschenfeindlich erscheint.

    Bald ist Honningsvåg in Sicht, das Schiff legt vibrierend an und die Passagiere verlassen eiligst das Schiff. Alle wollen natürlich heute das Nordkap sehen. Für mich ist es dafür noch nicht so weit.
    Eine letzte Stunde verbringe ich gemütlich auf der nun menschenleeren Nordlys, bevor ich selbst ausschiffe. So geht mein kurzer Hurtigruten-Trip zu Ende, der mir sehr gut gefallen hat. Es war so schön ruhig und entspannt an Bord. Und alles andere als langweilig.

    Draußen ist es kalt und regnerisch. Was ist das denn für eine Begrüßung? Das muss noch besser werden. Da geht noch was!
    Read more

  • Nordkappmuseet - da gehe ich rein!die Erklärungder erste PKW war 1955 am Nordkap - und machte dann von dort aus eine längere Tour als ich jetztdie "Strasse" sah damals etwa so ausnicht nur in Bodø, sondern auch hier war der letzte deutsche Kaiser. Wer hat's gewusst?der erste Tourist war ein Italiener.die schwimmenden Rentiereso ging man Fischenso sehe ich doch ein Polarlicht 😁derweil schiebt sich die Nordlys rückwärts aus dem kleinen HafenZwei Kilometer muss ich zum Vandrerhjem laufendas vis à vis einer kleinen Fischfabrik liegt (die ich geflissentlich ausblende 😉)hat alles, was mein Wanderherz gerade begehrtPale of the day (heute nicht so lecker wie sonst)

    Honningsvåg-erste (museale) Eindrücke

    August 18, 2023 in Norway ⋅ 🌬 10 °C

    Gleich am Hafen von Honningsvåg liegt das Nordkappmuseet. Wie praktisch, so kann ich gleich dem Nieselregen entfliehen. Dieses Museum ist überschaubar und regional aufgestellt. Nichts von Amundsen oder Nansen ist zu finden. Mehr darüber, wie sich die Insel Magerøya über die Jahrhunderte entwickelte. Fischfang war hier immer dominierend. Allerdings hat der Tourismus in den letzten 50 Jahren sehr an Bedeutung gewonnen. So lerne ich, dass eine Sandpiste zum Nordkap schon seit 1959 existiert, später wurde sie asphaltiert. Zeitgleich wurde die Nordkaphalle errichtet, die in den 1980gern dann wesentlich erweitert wurde. Sie kann heute mehrere 1000 (!) Besucher gleichzeitig aufnehmen. Das Nordkap soll von ca. 300.000 Menschen pro Jahr besucht werden, das macht >800 pro Tag. Wow!! Die Chance, am Kap alleine an der Weltkugel zu stehen, ist also gering.
    Dann lerne ich, dass in Honningsvåg der deutsche Kaiser Wilhelm II auch schon war. Die abendliche Recherche ergibt, dass er wohl so etwas wie ein Pionier des Fjordtourismus gewesen sein muss. Ich hab‘ meine Quelle unten verlinkt, ist interessant zu lesen.
    Dann hat das Museum mir aufgezeigt, dass auch hier die Deutsche Wehmacht schlimme Gräueltaten verübte, in dieser Region allerdings erst gegen Ende des 2. Weltkrieges. Die Wehrmacht war bereits auf dem Rückzug, als sie hier im Herbst 1944 systematisch die Orte niederbrannte. Von Honningsvåg blieb bis auf die Kirche kein Haus verschont. Im darauf folgenden Sommer war der Krieg vorbei. Honningsvåg wurde schnell mit Baracken neu errichtet, denn die Menschen mussten ja den nächsten harten Winter überstehen. Unglaubliche Geschichte!

    Nach dem Museumsbesuch geht’s zur Tourist-Information. Es gibt einiges zu klären mit dem Transfer zum Nordkap und/oder zurück. Denn so einfach ist das dieses Wochenende nicht, dort hin zu gelangen, wenn man sich keiner Gruppe anschließen möchte. Ich wäre schon dort, hätte ich einfach über Hurtigruten direkt auf dem Schiff gebucht. Auch über das Tourist-Büro wäre so etwas für morgen noch möglich gewesen. Doch einfach ist in diesem Fall nicht gut, denn ich möchte nicht mit einer Gruppe am Nordkap stehen und sagen: „oh, wie schön! Und wo gibt’s Kaffee!“ Nichts für ungut und jedem das Seine. Doch das Nordkap hat für mich nun einmal einen hohen symbolischen Wert, was vermutlich jeder, der mir folgt, verstehen kann. Auch wenn mich hierher letztendlich doch nicht die eigenen Füße getragen haben.
    Egal, morgen mehr von diesen bevorstehenden Schwierigkeiten bzw. Herausforderungen (wie es ja so schön heißt).

    Außer dem Nordkap hat der Ort nicht viel zu bieten. Ein wenig Hafen, eine kleine Galerie, ein Intersport, ein sündhaft teures Hotel, die Kirche. Das war‘s. Vermutlich, denn den Ort und seine nähere Umgebung werde ich mir morgen erst genauer zur Brust nehmen. Ich hoffe auf gutes Wetter, denn ist es schlecht, ist es hier grauslich.

    Heute suche ich nur noch meine Unterkunft auf, die etwas außerhalb liegt. Zum Vandrerhjem sind es etwa zwei Kilometer Fußmarsch - bei Nieselregen. Ich erwarte nicht viel und der erste Eindruck vermittelt auch nichts Gutes: das große, rote Gebäude liegt DIREKT neben einem Fischverarbeitungsbetrieb. Ein Sattelschlepper wird gerade mit Frischfisch beladen; es riecht recht streng nach diesem Erzeugnis. Doch drinnen werde ich warm empfangen, bekomme sofort mein Einzelzimmer, kann sogar noch Frühstück dazu buchen - und es gibt entgegen der Beschreibung nicht nur WiFi, sondern schnelles WiFi. Was will man mehr? Noch schnell zum nahen Supermarkt gesprintet und das Abendessen und Absackerbier sind geangelt. So lasse ich - beschäftigt mit FP Footprinting und Nordkap- Recherche - diesen Abend im großen Aufenthaltsraum ausklingen, mich wundernd, dass hier gar nichts los ist. Aber mir ist es recht so.

    Links:
    🔹 Honningsvåg:
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Honningsvåg
    🔹 Nordkapmuseum:
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Nordkapmuseum
    🔹 zur norwegischen Reiselust von Wilhelm II:
    https://www.welt.de/reise/nah/article164494818/…
    🔹 DIE KIRCHE VON HONNINGSVÅG:
    https://www.visitnorway.de/listings/die-kirche-…
    Read more

  • In Honningsvåg komme ich doch noch zu einer Sherpa trappa 😁
    diese ist ganz neuund führt fast bis zum GipfelOben gibt es mehrere LandmarkenBlick runter Richtung Storbukt (wo meine Unterkunft liegt)da kommt das nächste Hurtigruten-Schiff nach Honningsvåg (es ist die Nordkapp)trappa slutter herBlick auf Honningsvåg Hafen (mit der Nordkapp)der Prestnatvet ...... ist Trinkwasserreservoirhier treffe ich auf RentiereBlick auf Nordvågen - dort geht es für mich steil runterder Nordvågtunnel ...... bietet Platz für Fußgänger und RadfahrenBlick zurück auf NordvågtNicht zu übersehen: Honningsvåg lebt vom FischfangAug' in Aug' mit 'nem Rentier. Dieses ist gar nicht scheu.Catch of the day

    Honningsvåg: Storefjell+Prestnatvet

    August 19, 2023 in Norway ⋅ 🌬 10 °C

    Der morgendliche Blick aus dem Fenster verheißt nichts Gutes, die Wettervorhersage stimmt nicht freundlicher. Was soll‘s? Der Tag muss genutzt werden, denn das Vandrerhjem ist kein luxuriöser Aufenthaltsort und außerdem bin ich doch am Nordkapp. Fast jedenfalls.
    Gestern hatte mir die sehr nette und weit gereiste Dame an der Kasse des Museums einen guten Tipp gegeben, was man hier zu Fuß machen kann, wenn man nicht gleich zum Nordkap will. So erfuhr ich, dass es auch hier eine Sherpa-Trappa geben soll. Hurra!
    Da will ich nun hin! Tatsächlich finde ich die Treppe, sie scheint noch ganz neu zu sein. Natürlich regnet es, während ich das Storfjellet hinauf steige, und kalt ist es auch. Vier Schichten Kleidung - und auch Handschuhe - braucht es heute, doch am Gipfel sind zwei Lagen wieder im Rucksack verschwunden. So anstrengend ist es, die vielen Stufen hinauf zu steigen. Die Treppe hört auf, auf dem vermeintlichen Gipfel steht ein Briefkasten, der ein Gipfelbuch enthält. Doch das war nicht alles. Der eigentliche Gipfel scheint höher zu liegen. Gut, dass ich meine Trekking-Poles eingepackt habe, jetzt brauche ich sie, denn ab hier gibt es keine Treppe mehr. Über große und kleine Steine geht es weiter aufwärts. Doch auch die zweite Gipfelmarke scheint noch nicht das Ende zu sein. Drei weitere geschichtete Steinpyramiden erscheinen in einiger Entfernung vor mir im Dunst, zwischen dicken Regentropfen kaum auszumachen. Hinter mir: ein Regenbogen über der Bucht, schillernd in den schönsten Farben und auch das Meer gleist im hellsten Sonnenlicht. Ich nehm‘s als Zeichen. Weiter gehe ich nicht, drehe um und mache mich an den Abstieg. Der geht natürlich flotter und wird von Sonnenschein begleitet. Das Wetter ändert sich im Minutentakt.
    Am Fuße der Treppe wende ich mich Richtung Landesinnere. Ein schmaler Pfad führt durch Heidelandschaft Richtung Prestnatvet, einem See, eingebettet in die äußerst karge Bergwelt. Wunderschön! Er entpuppt sich als Stausee, offenbar das Trinkwasserreservoir der angrenzenden Ortschaften Honningsvåg und Nordvågen. Oben im Hang arbeiten ein paar Menschen in gelben Warnwesten an einer weiteren Landmarke und nun wird mir klar, dass das Ende der Treppe nicht das Ende war. Sie wird weitergeführt zu einem Rundweg. Bei meiner abendlichen Recherchenlektüre finde ich einen Artikel, der die Auflösung enthält. Ich hab‘s verlinkt.
    Schön, dass hier neben dem Nordkapp auch weitere Attraktionen entstehen! Es muss ja nicht immer Nordkapp sein 😉.
    Vom Stausee schlage ich mich durch die Büsche (die es hier gar nicht gibt) den Berg runter zur Straße, die an der Bucht entlang nach Nordvågen führt; ein recht abenteuerliches Unterfangen, denn der Abhang ist steil und die Steine zahlreich. Doch andernfalls hätte ich den gleichen Weg zurück gehen müssen. Und ein Wanderer geht doch niemals zurück! Jawoll!
    Ich komme wohlbehalten auf Meeresniveau an und bin sehr froh darüber. Dort finde ich eine Informationstafel, die mich auf neue Ideen bringt. Ein Impuls, über den ich heute Abend noch sinnieren muss.
    Entlang der Straße gehe ich zurück nach Honningsvåg. Ein Tunnel ist das Highlight, der mir als Fußgänger genug Raum läßt. Das soll ja im Nordkaptunnel, der das Festland mit der Insel Magerøya verbindet, ganz anders sein. Durch jenen Tunnel muß jeder E1-Wanderer, ob er will oder nicht. Angenehm scheint das nicht zu sein. In diesem Tunnel, durch den ich jetzt marschiere, stört nur der Lärm, den die Autos produzieren, wenn sie hindurch fahren. Der Lärm wird durch die Tunnelwände enorm verstärkt. Zum Glück sind es nicht viele und der Tunnel nicht allzu lang.
    Zum Finale des heutigen Tages will ich noch die Kirche besichtigen. Sie hat geschlossen wegen einer Hochzeit - da will ich nicht stören. Am Hafen finde ich ein uriges Café genau zur rechten Zeit, den der Regen wechselt gerade wieder von leichtem Schauer zu dichtem Regenband. Drinnen ist es schön warm. Und bald scheint wieder die Sonne - es kann weiter gehen. Doch viel mehr hat der Ort nicht zu bieten. Das Museum kenne ich schon, bleibt nur der Souvenir-Shop. Normalerweise meide ich solche Läden, aber es beginnt schon wieder zu kübeln. So ist Gelegenheit, all die Schrecklichkeiten, die Nordkap-Touristen kaufen sollen, zu studieren. Aber Hand auf‘s Herz: so schlimm ist dieser Shop gar nicht. Bei der nächsten Regenpause schlüpfe ich wieder nach draußen.
    Auf dem Rückweg zum Vandrerhjem, das ja nicht einmal zwei Kilometer entfernt ist, werde ich dann doch noch nass. Beim nächsten Spaziergang in diesen Breiten behalte ich die Regensachen lieber gleich den ganzen Tag an.

    🔹 Nordkapptrappa: https://htif.no/post/36
    Read more

  • Warten

    August 20, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 9 °C

    Es fährt heute nur ein Bus zum Nordkap und ob der tatsächlich fährt, ist auch noch nicht klar. So sitze ich rechtzeitig an der Tanke im recht netten Bistro, schaue aus dem Fenster - und warte…
    Heute -ausgerechnet heute - findet hier die 4. Etappe des Arctic Races statt, einem Fahrradrennen von immerhin internationaler Bedeutung. Doch davon ist hier in Honningsvåd nichts zu sehen. In meiner Unterkunft weiß man von nichts (und interessiert sich auch nicht), aber auch als ich vorgestern bei der netten Dame der Tourist Information nachfragte, schaute sie mich nur erstaunt an und zuckte die Achseln. Aufmerksam auf dieses Rennen wurde ich, als ich - noch auf der Nordlys - nach Busverbindungen zum Nordkap schaute. Ich wurde gewahr, dass die Busverbindungen gecancelt wurden. Bis auf diese eine, heute um 12:47 Uhr. Zurück geht kein Bus, die E69 hoch zum Nordkap wird wohl auch bald für Autos gesperrt. Zurück geht es dann die 30km wohl zu Fuß. Irgendwie hatte ich mir das einmal ganz anders vorgestellt…
    Read more

  • 71° 10′ 21″

    August 20, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 9 °C

    Die Busfahrt war - sagen wir mal - unkonventionell. In Honningsvåg gab es bereits Straßensperren, die den Bus aufhielten. Dann wurde am Flughafen der Fahrer gewechselt, aber danach ging es richtig los. Kein Stopp mehr bis zum Nordkapp, ich der einzige Fahrgast. Ein privater Bus zum Nordkap sozusagen. Aber warten wollte der Fahrer auf mich dann nicht, als wir mit deutlicher Verspätung ankamen. Er fuhr doch noch zurück, aber bereits nach 10 Minuten. Muss er auch, denn gleich wird die Straße gesperrt und die Radsportler kommen entgegen. In 10 Minuten würde man es zur Weltkugel schaffen, um sie einmal zu berühren und das obligatorische Foto von sich machen zu lassen. Aber etwas Zeit möchte ich mir hier schon nehmen; wer weiß, ob ich hierher noch einmal hin komme.
    Doch der Fokus ist bei den Menschen hier heute nicht auf dem Globus, sondern auf die andere Seite der Nordkaphalle gerichtet. Dort werden die Radsportler bald ihren Zieleinlauf haben. Der Parkplatz steht voll mit Wohnmobilen. Doch das interessiert mich wenig.
    Ich werde mich jetzt auf Schusters Rappen Richtung Süden begeben, denn weiter nordwärts geht es nun ja nicht mehr.
    Irgendwie fühlt sich das gut und richtig an.
    Der Weg wird bestimmt spannend und landschaftlich reizvoll, aber auch lang sein. Ich werde erst nach Sonnenuntergang wieder in Honningsvåg sein. Aber richtig dunkel ist es dann hier ja noch nicht.
    Read more

  • Auf der E 69 zum Finale

    August 20, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 8 °C

    Vom Nordkap zurück geht es auf der E69, auf der vornehmlich PKW, Wohnmobile und Motorräder zum Nordkap düsen. Doch heute ist alles anders. Die Strecke ist für den Autoverkehr wegen eines Fahrradrennens drei Stunden lang gesperrt. Just in der Zeit, in der ich mich auf meinen Rückweg mache. 32km liegen vor mir, alle auf Asphalt.
    Ein Drittel der Strecke vergeht wie im Fluge, denn durch das Rennen wird mir gute Unterhaltung geboten. Das zweite Drittel ist etwas nervig, denn kaum sind die Radfahrer vorbei, setzt der Autoverkehr wieder ein (und da hatte sich wohl einiges aufgestaut). Im letzten Drittel, als es schon dämmert, wird‘s ruhiger.
    Die Landschaft ist durchgehend sagenhaft, die E69 führt durch sehr karge Fjelllandschaft auf bis zu 300m. Wachsen tut auf der Insel außer Gras und Moos nichts. Die Baumgrenze liegt quasi auf Meeresspiegelniveau.
    Den habe ich dann auch irgendwann erreicht. Nur noch eine Bucht, nur noch eine Kurve, noch am Flughafen vorbei (zu dem ich morgen wieder muss), dann bin ich zurück in Honningsväg. Puh! Ich hab’s und bin geschafft. Doch der Weg zurück hat sich gelohnt.

    🔹Arctic Race 2023:
    https://www.arctic-race-of-norway.com/en/stage-4
    Read more

  • der Flughafen Valan bei Honningsvåg: überschaubarWartehalle mit Abfertigungen + Tower; that's itauch die Warte"halle": sehr überschaubarDash DC-8-100und ab... nach Hammerfest... weiter über die Fjordwelt nach Tromsø... immer weiter ...... schon geht's ab: Start Oslo... in Kopenhagen: 13 Minuten von Gate zu Gate... beim letzten Büchsenlicht heben wir vom Copenhagen Airport ab...nach Hamburg. Hurra, auch der Rucksack hat's geschafft

    Returflyvning

    August 21, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 9 °C

    Die lange Rückreise beginnt in Honningsväg und hier positioniere ich auch diesen letzten Footprint.

    Ein kurzer Fußmarsch zum niedlich kleinen Flughafen. Das Einchecken äußerst entspannt.
    Ein kurzer Flug über die Welt der Fjorde nach Hammerfest, das nur wenige Flugminuten - eine Insel weiter - entfernt liegt. Hammerfest liegt auf Kvaløya.
    Weitere Passagiere steigen zu und nun ist die kleine DC-8-100 mit ihren knapp 40 Sitzplätzen rappelvoll.
    Wir fliegen weiter über eine archaisch wilde Fjellwelt voller Schönheit und Anmutung. Eine gute halbe Stunde später landet die Turbo-Prop-Maschine in Tromsø. Nur kurz taucht die strahlend weiße Eismeerkathedrale in der Ferne auf, dann gerät sie gleich wieder aus dem Blickfeld. Der Flughafen liegt halt auf der anderen Seite der Insel Tromsøya.
    Hier habe ich zwei Stunden Aufenthalt und wechsle die Fluggesellschaft. Von Widerøe zu SAS, was aber vermutlich für meinen aufgegebenen Rucksack unkritisch sein wird, denn Widerøe ist eine 100% Tochter von SAS.
    Weiter geht’s in einer ausgebuchten A320. Ich spüre, dass mich die Einsteigeprozedur stresst. Zu viele Menschen auf zu engem Raum.
    Dafür gibt’s Kaffee - for free.
    Nach etwas mehr als einer Stunde landet die Maschine in Oslo mit 10 Minuten Verspätung. Mein connecting flight nach Copenhagen hat schon zum Boarding gerufen. Das Gate liegt auf der ganz anderen Seite des Flughafens. Glücklicherweise liegt keine Passkontrolle zwischen mir und dem Flugzeug; ich fliege ja nun wieder zurück nach Europa.
    Ich schaffe es auf die Maschine.
    Packt mein Rucksack es auch?
    In Copenhagen landen wir pünktlich. Für den letzten Umstieg habe ich etwas mehr Zeit, dafür geht es wieder quer durch den gesamten Flughafen. 13 Minuten Fußweg werden angezeigt - und die braucht es auch. Den Beinen tut‘s gut, die sind von vielen Sitzen ganz steif.
    Mit einer kleinen ATR 72-600 Turbo-Prop geht es von Copenhagen weiter. Die Maschine ist ausgebucht, die Crew müht sich, das zu viele Gepäck, das die Leute in die Maschine schleppen, irgendwie und - wo zu verstauen. Das dauert. Draußen versinkt derweil die Sonne. Ganz schön früh! Gestern bin ich um diese Zeit noch im Fjell gewesen, die Sonne stand da noch deutlich höher. Doch das war gestern.

    Überpünktlich landet der Flieger in Hamburg.
    Was bleibt, ist auf den Rucksack zu warten…
    Und dann nach Hause kommen.

    Slutt!

    Vielen Dank, dass Du virtuell dabei warst, danke für die Kommentare, die unterwegs immer motivierten, aber nicht immer zeitnah beantwortet werden können.

    Bis zur nächsten Tour - Inntil neste tur

    Hamburg -> Nordkap. 🥾10 Jahre
    Nordkap -> Hamburg. ✈️ 10 Stunden
    Read more

    Trip end
    August 21, 2023