E1-Italien-1

March 2020
Auf dem E1 durch die Lombardei:
Campo dei Fiori und Parco Ticino
E1-Tag 140-146
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  • 143kilometers
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  • Day 3

    Durch den Steinbruch nach Sesto Calende

    March 5, 2020 in Italy ⋅ 🌧 5 °C

    E1 Tag 142 | Karte: https://www.komoot.de/tour/160317155/zoom
    Es ist Regen angesagt, doch noch ist der Himmel nur grau. Los geht's. Runter zum Lago di Varese, der in trüber Morgenstimmung liegt. Kurz darauf sehe ich Palmen, die doch nicht über die Kühle hinwegtäuschen können. Handschuhe, Mütze und Buff sind angesagt, die Regenjacke kann noch im Rucksack bleiben. Nach 4km komme ich in Biandronno aus der Spur. Vielleicht habe ich eine der E1 Markierung, die bisher ausgezeichnet waren, übersehen oder die Hunde, die hier überall zähnefletschend die Grundstücke verteidigen, haben mich abgelenkt. Ich irre umher und kassiere drei Kilometer Umweg. In Villagio Ignes wird's spannend. E1-Wanderer, die vor mir hier waren, beschreiben auf ihren Blogs, dass man nicht mehr durch den Steinbruch kommen würde, denn der Weg sei weggesprengt worden. Ich kann berichten, dass man wieder durchkommt. Die neue Route führt nun nördlich um die Halde herum statt mitten durch und ist perfekt ausgeschildert. Eine Bank mit bester Aussicht gibt es auch. Dort mache ich Pause, die Hälfte der heutigen Strecke ist somit geschafft. Während ich den Blick schweifen lasse, beginnt es zu regnen. Ein unschönes Stück auf einer vielbefahrenen Straße folgt, dann zeigt eine Informationstafel, dass der Parco Ticinio beginnt. 2/3 der heutigen Strecke liegen hinter mir. Weiter geht es durch ausgedehnte Waldstücke voller Brombeersträucher. Noch kommt man gut durch, doch in einem Monat mag hier alles zugewuchert sein.
    Gegen Ende der Etappe führt der Pfad an einer uralte Mauer entlang, ein letzter Hund bellt hinterm Zaun, dann erreiche ich Sesto Calende. Das erstbeste Café am Kreise (es ist eine Pasticceria) suche ich auf, bestelle einen Americano, was hier nichts anderes ist als Espresso mit heißem Wasser extra serviert. Dann schnell zum B&B Coco Loco, denn nun beginnt es heftig zu regnen. Einchecken, heiß duschen und ab zum Italiener, der nur einen Kreisel weiter liegt. Da sitze ich nun, habe gerade eine über den Teller ragende Pizza Tonno i Cipolla verdrückt (der Hunger war groß), dazu eine Flasche Birra Minotta alla Piemontese. Und weil das Lokalbier so lecker ist, bestelle ich jetzt noch eine Flasche. Denn Kohlenhydrate braucht der Wanderer! Mineralstoffe auch. Und Vitamine. 😉
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  • Day 4

    Frühstück im Coco Loco

    March 6, 2020 in Italy ⋅ ⛅ 4 °C

    Coco Loco hat irgendwas mit Katzen zu tun. Eine streicht zwischen meinen Beinen herum. Die Nacht war ruhig, obwohl das B&B direkt an einer Einfallstraße nach Sesto Calende liegt. Als ich zum Frühstück über den Hof gehe, hängt bleischwer feuchter Nebel über der nahen, sehr belebten Straße. Nun, nach einem guten Frühstück scheint die Sonne in den Frühstücksraum. Es wird wohl ein sonniger Frühlingstag, so dass das Wandern am Ticinio entlang zur Wonne werden wird. Bella Italia!Read more

  • Day 4

    Panperduto Damm

    March 6, 2020 in Italy ⋅ ☀️ 7 °C

    E1-Tag 143 | Karte: https://www.komoot.de/tour/160424279/zoom
    Panperduto bedeutet: "Futsch, das Brot" und ist der Name dieses tollen Wehrs. Wer hier mit einem Boot kenterte, dessen Pan war perdutto (wenn nicht Schlimmeres). Hier beginnt ein gewaltiges Kanalsystems, das offenbar der Bewässerung der Region dient. (https://it.m.wikipedia.org/wiki/Diga_del_Panper…). Von meiner Unterkunft in Sesto Calende bis hierher bin ich bereits zehn Kilometer unterwegs. Aber das ist nicht so erwähnenswert wie das, was nun folgt.Read more

  • Day 4

    Canale Industriale + Villoresi

    March 6, 2020 in Italy ⋅ ☀️ 10 °C

    Mit so etwas Spektakulärem habe ich nicht gerechnet! Kilometerlang geht es an diesen paarallel verlaufenden Kanälen entlang. Das Wasser, das am Panperduto-Damm vom Ticinio in die zwei Betonbetten abgezweigt wird. fließt schnell, Es gibt weitere Wehre, die das Wasser in andere Kanäle verteilen. Auch ein kleines Kraftwerk gibt es. Absolut interessant! Nur schade, das ich immer weiter muss und keine Zeit habe, um mir alles ganz genau anzuschauen. Zwischendurch führt der E1 auch zum Ticino zurück. Es ist ein imposantes Stück E1, ein absolutes Highlight! Die Strömung hat mich sozusagen mitgerissen, die 30km bis Turbigo sind nur so verflogen.
    Mehr hier: https://it.m.wikipedia.org/wiki/Canale_Industriale
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  • Day 4

    Pizzeria So

    March 6, 2020 in Italy ⋅ ⛅ 7 °C

    In der Pizzeria So ist nicht viel los. Die meisten Gäste kommen nur schnell herein und nehmen eine Pizza to go mit.
    Weil es hier WiFi for free gibt, gibt es das Tourplan-Video schon jetzt, denn in meiner Unterkunft geht das Internet nicht.Read more

  • Day 5

    Colazione in B&B L'Aloe

    March 7, 2020 in Italy ⋅ ⛅ 6 °C

    Als ich meine Unterkunft gestern abend suchte, konnte ich sie erst nicht finden. Ein hoher Zaun umgibt das Anwesen, das Tor war versperrt. Hier soll ein B&B sein? Ein Anruf bei Francesca klärte mich auf. Das Tor öffnete sich vollautomatisch, meine Wirtin kam mir entgegen und geleitete mich bis in den dritten Stock in ihr Appartement. Denn das B&B ist eine zwei Zimmer Wohnung. Nur für mich! Nach einer kurzen Einweisung zog sie sich zurück; sie wohnt wohl um die Ecke.
    Das Frühstück steht fix und fertig auf dem Küchentisch, nur den Kaffee muss ich mit einer italienischen Espresso Maschine selber machen. Ich sitze am Küchentisch,durch die Scheiben blinzelt die Sonne herein. Es gibt sogar einen Balkon, doch zum draußen frühstücken ist es noch zu frisch.
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  • Day 5

    Naviglio Grande

    March 7, 2020 in Italy ⋅ ☀️ 12 °C

    E1-Tag 144 | https://www.komoot.de/tour/160585039/zoom
    Die ersten acht Kilometer führen am Naviglio Grande entlang, einem weiteren Kanal in diesem verzweigten Bewässerungssystem. Zur Zeit führt er wegen Baggerarbeiten aber kein Wasser. Ich habe bei Wikipedia mal geschnüffelt und stieß auf Folgendes: der Kanal wurde schon vor 800 Jahren erbaut. Er verbindet Mailand mit dem Lago Maggiore. Also muss ich schon gestern an ihm entlang geschlendert sein. Das Kanal war sogar schiffbar. In den 60'ger Jahren wurde der Transport eingestellt. Ein Radweg führt heutzutage den Kanal entlang. Er wird nicht nur von mir genutzt, sondern auch von zahlreichen Radlern. Das Wetter ist ja auch prächtig. In Rubine verlässt der E1 nun den Kanal.Read more

  • Day 5

    Schnitzeljagd

    March 7, 2020 in Italy ⋅ ☀️ 12 °C

    Es geht runter zum Ticinio. Aber erst einmal ist die Wegmarke weg, ich gehe zu weit. Also einen Bogen um ein Feld gemacht, dann bin ich wieder auf Spur. Kurz darauf stehe ich am Ticinio. Für einen Kilometer geht's direkt am reißenden Strom entlang, dann unter der A4 hindurch. Auch hier keine Wegmarke, mein Weg führt mich direkt in die Brombeeren. Also zurück, bei Brombeerdornen hört der Spaß auf. Ich finde einen anderen Weg, ebenfalls ohne Markierungen. Die finde ich erst ein Stück weiter, wo man sie eigentlich nicht braucht. Es ist wie auf einer Schnitzeljagd. Hin und wieder wird aufgezeigt: ja, hier bist Du auf dem richtigen Weg. Dann zeigt eine andere Marke an einer weiteren Weggabelung nach links, ich folge ihr. Ist irgendwie komisch. Und stimmt auch nicht. Wieder zurück, dem eigenen Plan folgen. Es erscheinen E1-Marken dort, wo sie nichts nützen. so richtig verlassen kann man sich auf sie heute nicht. Doch der Weg am Ticinio entlang ist schon toll. Reckt man etwas den Hals, kann man im Norden noch die schneebedeckten Alpen ausmachen. Ein grandioses Panorama! Kurz vor dem Ziel weist eine E1-Marke noch einmal in die falsche Richtung - ich merke es erst, nachdem ich wieder falsch abgebogen bin. Merkwürdig nur, dass ein paar hundert Meter weiter eine Marke in die richtige Richtung weist. Die spinnen, die Römer! Hätte ich die Route nicht auf dem Mobile gespeichert, würde ich sicherlich immer noch draußen herum irren. So aber entspanne ich mich seit 16 Uhr in der Barcella Al Molino kurz vor Casterno. Beatrice, die mich an der Rezeption empfängt, spricht so viel Englisch wie ich Italienisch. Aber wofür gibt's Google Translater? Gleich ist die Verständigung flüssiger. Ich frage sie, wo ich essen gehen kann, denn die heutige Unterkunft liegt außerhalb. 800m zurück gibt es das Restaurant La Barcella, ich bin da schon vorbei gekommen. Feine Küche, nix Pizzeria. Beatrice reserviert mir für 20 Uhr einen Tisch. Vorher sei nicht geöffnet. Eine Taschenlampe wird nötig sein, um hin- und zurück zu finden, meint Beatrice. Ich bin gespannt und werde es mir munden lassen. Ich hab aber auch einen Hungerast!Read more

  • Day 5

    La Barcella

    March 7, 2020 in Italy ⋅ 🌙 9 °C

    Das Restaurant 'La Barcella' bedeutet 'Das Boot' und meine Unterkunft 'La Barcella al Mulino' ist 'Das Boot zur Mühle'. Beides gehört zusammen und einem Eigentümer, den ich im Restaurant kennen lerne. Als ich komme, bin ich der erste Gast, werde sogar auf Deutsch empfangen. Ich nehme das Menü zu 35€, bestehend aus Amuse-Gueule, Vor-, Zwischen- und Hauptgang, Dessert, Espresso, Grappa, 1/2 Flasche Rotwein und Wasser. Es mundet vorzüglich und das nicht nur, weil ich Hunger habe. Zwei Stunden später breche ich zufrieden auf, das Restaurant ist mittlerweile gerammelt voll. Als mir der Proprietario zum Abschied eine Flasche Wein mitgeben möchte, die ich Gewichtsgründen aber ablehnen muss, frage ich ihn, wie es möglich sei, dass sein Restaurant angesichts der ungewissen Corona-Zeiten und der Tatsache, dem Krisengebiet doch nahe zu sein, so gut besucht sei. "It's Saturday", meint er nur. Naja, hier scheint die Welt an diesem Tag noch im Lot zu sein.Read more

  • Day 6

    Prima Calazione nel La Molina

    March 8, 2020 in Italy ⋅ ☀️ 4 °C

    Zum Frühstück habe ich noch keinen rechten Hunger, das überreichliche Abendessen liegt mir noch im Magen. Dabei sind ausreichend Kalorien zum Verbrennen doch wichtig, wenn Michael wandert. Vor allem, wenn es unterwegs kaum eine Einkehr geben wird. So wie vermutlich heute. Eine erste Chance wird es vermutlich erst nach 24km in Besate geben. Bis zum Etappenziel ist es dann auch nicht mehr weit. Doch vielleicht ergibt sich ja unterwegs an einer Agricoltura eine Gelegenheit. Ich lasse mir heißes Wasser in meinen Thermosbecher füllen für den Kaffee unterwegs und nehme mir etwas Zwieback vom Buffet. Das hat sich in den letzten Tagen für die Pause zwischendurch bestens bewährt.Read more