2022 Georgia

July 2022
A 9-day adventure by Maria Read more
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  • Day 1

    Ankunft in Tiflis

    July 16, 2022 in Georgia ⋅ ☀️ 35 °C

    Georgien liegt zwar nicht im Mittelmeerraum, hat aber einen stark ausgeprägten mediterranen Flair. Leider gibt es keine Direktflüge aus der Schweiz an – man muss also mit Umsteigen fliegen (z. B. über Warschau oder Istanbul). Und trotzdem ist die Reisedauer gar nicht so lang. Am Samstagnachmittag landeten wir im Flughafen der Hauptstadt Tiflis. Was hier sofort auffällt, sind die riesigen Werbebanner für lokale Casinos und Ferienliegenschaften. Ansonsten ist es ein ganz normaler und sehr überschaubarer Flughafen. Beim Bankomat muss man sich zuerst an die lokale Währung gewöhnen – 400 GEL entsprechen etwa 150 CHF. Bis zu unserem Airbnb in der Nähe der Rustaveli Allee haben wir ein Taxi genommen. Die heimliche Unterkunft gehört einer Theaterkritikerin namens Gvantsa. Die Wohnung strahlt folglich den kreativen und künstlerischen Geist der Altstadt von Tiflis aus.

    Unser Abendessen mussten wir nicht lange suchen – das Restaurant Pasanauri lag gerade um die Ecke. Endlich konnten wir die beste Spezialität der georgischen Küche, Chinkali, bestellen! 🥟 Die georgischen Teigtaschen werden mit Rinder- oder Schweinehack, Zwiebeln, Knoblauch, Koriander, Petersilie oder Kümmel, Pfeffer und Salz gefüllt. Sie werden von Hand gegessen. Dabei greift man zur Spitze der Teigtasche, die kühler ist als der Inhalt. Man beisst etwas Teig ab und trinkt die Suppe aus der Tasche, dann isst man den Rest. Weil die Spitze hart ist, wird sie nicht mitgegessen, sondern zur Seite gelegt. Am Ende der Mahlzeit kann gezählt werden, wie viele Chinkali jeder Esser geschafft hat. Das Gericht stammt ursprünglich aus der Stadt Pasanauri, die wir später während unserer Reise zum Kaukasus auch besucht haben.
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  • Day 2

    Sonntagsmesse

    July 17, 2022 in Georgia ⋅ ☀️ 26 °C

    Am Sonntag geht es in die Kirche! 🔔 Die Dreifaltigkeits-Kathedrale Tsminda Sameba ist eine der Hauptkirchen der georgischen Orthodoxen Kirche und Sitz ihres Patriarchen. Die Kathedrale steht im Zentrum von Tiflis auf dem Elias-Hügel, sie wurde 1996 bis 2004 erbaut. Für den Bau wurde ausschliesslich Naturstein verwendet der Boden ist mit Marmorplatten ausgekleidet, der Altar ist mit einem Mosaik geschmückt. Beim Eingang in die Kathedrale waren zwei grossgewachsene Kosaken mit Schaschka Säbeln postiert, die die Ankuft des Patriarchen bewachten. Die Sonntagsmesse war sehr feierlich, leider wurden wir wärend der ganzen Zeremonie von Romas angebettelt worden.

    Nachdem wir das Areal der Kathedrale erkundet haben, haben wir es uns bequem gemacht am Eingang zum Kathedralenpark im Café der Getränkemarke "Lagidze-Wasser", ein absolutes Kultgetränk in den Ex-Sowjetstaaten. Die Geschichte der Marke begann im Jahr 1887, als ein 23-jähriger Apotheker namens Mitrophane Lagidze ein geheimes Rezept für Limonade entwickelte. Im Jahr 1900 hat er in seiner Heimat Kutaissi eine Fabrik gegründet, in der er Sirup aus lokalen und saisonalen Früchten und Kräutern herstellte. Lagidze-Wasser wurde sogar während des Zweiten Weltkriegs bei den Konferenzen in Teheran (1943) und in Jalta (1945) serviert. Georgier erzählen gerne, dass US-Präsident Harry Truman Joseph Stalin 1.000 Flaschen Coca-Cola als Geschenk schickte und Stalin sich mit einer Lieferung Lagidze-Wasser revanchierte. Die Limonade Zutaten kommen bis heute aus der Region. Äpfel und Pfirsiche kommen aus Gori, Kirschen aus dem nahe gelegenen Kaspi, Trauben aus Kachetien, Rosen aus Lagodekhi und Beeren aus der Region Bordschomi. Estragon und Sahne sind die beliebteste Geschmacksrichtungen.

    Zur Limonade bestellten wir Atscharuli Chatschapuri aus Adscharien mit Sulguni-Käse und einem Spiegelei. Ein Frühstück voller Kultur und Geschichte!
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  • Day 2

    Das alte Tiflis

    July 17, 2022 in Georgia ⋅ ☀️ 32 °C

    Von dem Elias-Hügel spazierten wir bis zum Rike-Park. Von dort aus fuhren wir mit der Seilbahn über den Kura-Fluss zum Gipfel des Sololaki Berges und der Nariqala Festung. Die Festung wurde am Ende des 3. Jahrhunderts unter der Besetzung der Perser erbaut und war die wichtigste mittelalterliche Burg Georgiens. Ihre Aufgabe war die militärische Verteidigung der Hauptstadt. Dazu war sie an der engsten Stelle der Kura-Schlucht erbaut worden, wo sich die Strassen von Europa nach Indien und von Nord nach Süd kreuzten. Von der Festung verläuft ein Panoramaweg zur Monumentalstatue Kartlis Deda ("Mutter Georgiens"). Sie hält eine Schale Wein für die Freunde in der linken Hand und ein Schwert gegen die Feinde in der rechten. Mit dieser Lebenseinstellung können wir uns definitiv anfreunden. 🍷⚔️

    Vom Kartlis Deda Denkmal sind wir dem einfachen Pass bergab ins älteste Viertel von Tiflis gefolgt. Hier, an der Betlemi-Strasse, befinden sich die obere und untere Bethlehemskirche. Dazwischen liegt ein schöner Innenhof mit Weinreben und Sitzbänken, der uns besonders gut gefallen hat. Das alte Tiflis war einzigartig, mit vielen beeindruckenden Strassen und Gassen auf dem felsigen Hang des Sololaki-Gebirges, einer sehr gemütlichen Nachbarschaft und einem herrlichen Panoramablick.
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