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  • Day 26

    Salve, Oh Patria

    January 28, 2022 in Ecuador ⋅ ⛅ 25 °C

    🎶
    ¡Salve, Oh Patria, mil veces, oh Patria!
    ¡Gloria a ti, gloria a ti!
    Ya tu pecho, tu pecho, rebosa,
    gozo y paz ya tu pecho rebosa;
    𝄆 Y tu frente, tu frente radiosa,
    Más que el sol contemplamos lucir. 𝄇
    🎶

    Genau 25 Tage ist es her, seit wir das erste Mal ecuatiorianische Luft eingeatmet haben. Hier ist unser Fazit:

    *Menschen*

    Das Thema Menschen in Ecuador ist ein schwieriges - vor allem da wir uns erdreistet hatten nach Ecuador zu reisen ohne ein Wörtchen Spanisch zu sprechen und mit Englisch haben sie es hier nicht so. Oftmals waren die Gespräche mit Taxifahrern, Kellnern, Agentur- oder Hotelmitarbeitern daher eher funktional geprägt und mit Händen und Füssen gelangte man dann irgendwie an sein Ziel.

    Unsere Guides - von Tefa über Oscar bis hin zu Remi und unseren drei Machos aus Isabela waren allesamt sehr nett und versucht, uns eine super Zeit zu ermöglichen.

    Auch wenn das Sicherheitsgefühl in der Altstadt von Quito nicht das beste war (was aber mehr an unserer Vorrecherche und Erzählungen lag - als an der Situation an sich) so haben wir nie schlechte Erfahrungen gemacht und können am Ende ein durchweg positives Resume ziehen.

    *Kurioses*

    Wir waren darauf eingestellt, dass wir hier nicht auf den europäischen Standart treffen. Einiges hat uns dann doch mehr überrascht als erwartet. Wenn man beispielsweise auf eine öffentliche Toilette muss, bezahlt man nicht, dass man das WC benutzen darf, sondern für 1.2m WC-Papier. Falls die öffentlichen WC's gratis sind, ist es nicht unüblich, dass es in der Kabine selbst kein Papier hat. Dieses befindet sich normalerweise bei den Spülbecken, so dass man sich vor der Reise auf das WC damit eindecken kann. Das wiederum erfordert selbstverständlich etwas Vorausplanung und lässt keine spontanen Aktionen zu.

    Allenfalls habt ihr gelesen, dass unsere Mägen nicht immer ganz resistent waren gegen die landesübliche Kost. In Ecuador fehlt nämlich auf den WC's ein ganz besonderes Detail, das wir sehnlichst vermisst haben und hoffentlich in den kommenden Ländern nicht mehr missen müssen: Im Scheissereiland gibt es keine WC-Bürsten. Die Konsequenzen davon lassen wir jetzt mal unkommentiert.

    Kaktusse oder besser gesagt Kakteen blühen auf den Galapagosinseln erst ab ihrem 50 Lebensjahr. Ab 100 Jahren fallen beim Kaktusstamm die Nadeln ab und eine klassische Baumrinde entsteht. Ab 200 Jahren wird der Kaktus innen schwammig porös und zerfällt in sich. Insider News: Kaktusbäume zieren auf den Galapagosinseln Pärke wie bei uns Laubbäume. Jedoch ist es aus eigener Erfahrung ratsamer, sich den Kopf an einem Laubbaum statt an einem Kaktusbaum zu stossen.

    *Flora und Fauna*

    Ecuador - das Land am Äquator hat verschiedene Gesichter. Vom Andenhochland mit seinen Vulkanen, Nebelwäldern und der Millionenstadt Quito auf 2800 Höhenmeter, über den üppigen Regenwald entlang des Napo-Rivers mit seinen verschiedenen Communities bis hin zu den vom Handel geprägten Küstenstädten und schliesslich dem ältesten Naturschutzgebiet der Welt - den Galápagos Inseln.

    Wir hatten die Möglichkeit drei der vier Regionen Ecuadors zu erkunden und überall mit unterschiedlichen Tieren Freundschaften zu schliessen. Während in Quito die Strassenhunde bei manchen von uns, den Wunsch nach einem eigenen Hund haben in die Höhe steigen lassen, war das Andenhochland im Vergleich eher weniger gut aufgestellt mit verschiedenen Tierarten. (abgesehen von wilden Pferden rund um den Cotopaxi oder Hochlandvögeln).

    Im Regenwald kam dann alles auf mal. Von Moskitos über Kakerlaken namens Anton bis hin zu Kaimanen, Affen, Schlangen, Fröschen, Spinnen, Wildschweinen, Papageien …

    Die Galápagos Inseln trumpften dann mit grösseren Tieren auf - die auch ohne einen Guide sofort zu finden waren - denn sie waren überall (wir sagen nur #Animals Martín Garrix). Seehunde über Seehunde, Schildkröten, riesige Vögel, Fische, Delphine, Eidechsen, Leguane, BlueFeetBoobies und natürlich Hamma! Haie 🦈.

    *Wetter*

    Überall heiss 🔥

    *Fahrzeuge*

    Wie bewegt man sich in Ecuador fort, wenn man nicht nur laufen will?
    In Quito kann man Bus fahren, wir bevorzugten Uber. Dabei kamen wir auch in den Genuss von unterschiedlichsten Fahrzeugen und Fahrern. Vom geschätzt 80-Jährigen Senior, der sein Auto in seiner Jugend gekauft hat und seither einen treuen Begleiter hat, bis hin zum jungen Mann, der sich ein modernes, chinesisches Auto geleistet hat, von deren Marke wir noch nie etwas gehört haben. Nur etwas haben all diese Autos gemeinsam: die Hupe funktioniert hervorragend.
    Ganz anders sieht der ÖV im Regenwald aus. Autos geschweige denn Busse gibt es hier nicht. Fortbewegen kann man sich hier nur mit Kanus, teilweise motorisiert, teilweise nicht. Oder zu Fuss.
    Und wie bewegt man sich auf den Galapagosinseln? Zwischen den Inseln ganz klar mit Fähren, wobei diese eher Speedboats ähneln. Um auf die Fähre und wieder runter zu kommen braucht man ein Wassertaxi, das nicht im Fährenticket inbegriffen ist und welches pro Person und Fahrt 50 Cent bis 1 Dollar kostet. Die Transfers zu den Fähren dauerten im Schnitt 30 Sekunden (für diesen Preis fährt man in Quito 15 min Uber). Auf den Inseln selbst sind die allermeisten Autos weisse Chevrolet Pickups. Diese gehören alle zu einem Taxiunternehmen und hupen einen dauernd an. Fun Fact (oder auch nicht so fun): in Quito sahen wir genau einen weissen Chevrolet Pickup und der war neben der Autobahn kopfüber. Einheimischen schwören auf Mofa, eins reicht oftmals für eine vierköpfige Familie mit Hund aus.

    *Gebäude*

    Die Bauten Ecuadors - speziell rund um Quito - sind sehr stark durch die spanische Kolonialzeit geprägt. Nicht zuletzt deshalb, weil der damalige Stadthalter Quitos die gesamte Stadt niedergebrannt hat, anstatt sie vollends den Spaniern zu überlassen. Wenn die Spanier eine Sache gebaut haben - dann waren es Kirchen (man erinnere sich an die 7-crosses-Street - einer Strasse mit insgesamt sieben grossen und prächtigen Kirchen). Insgesamt hat es in Ecuador mehr Kirchen als Schulen.

    Der Regenwald hat von dem spanischen Einfluss verständlicherweise wenig abbekommen. Hier nutzt man, was der Regenwald hergibt und baut wunderschöne Holzlodges.

    Die Galápagos Inseln sind architektonisch sehr abwechslungsreich. Neben prächtig hochgezogenen Hotelkomplexen mit Dachterrasse und infinitypool, stehen die eher etwas älteren herzigen Einkaufsläden uns Hostels (eher unsere Preisklasse). Daneben fallen häufig (vor allem auf Isabela) grössere „Bauruinen“ ins Auge. Es scheint so, als ob man angefangen hat und dann das Geld auf einmal ausblieb (Corona lässt Grüssen). Auf jeden Fall wissen wir jetzt, wo unser Geld hingeht, welches wir für die Galápagos Inseln zahlen durften.

    *Essen*

    Wer in Ecuador ist, isst Almuerzos. Almuerzos sind Lunchmenüs bestehend aus einer Suppe zur Vorspeise (meistens hätte die Suppe alleine ausgereicht), einer Portion Reis, dazu Fleisch oder Fisch und natürlich noch ein Jugo (spanisch für Saft, haben wir hier gelernt 🤓). Was genau alles in der Suppe drin ist, bleibt oft ein Geheimnis, als wir darin Hühnerfüsse, Hühnerherzen und Lebern entdeckt haben, hätten wir uns gewünscht, dass es ein Geheimnis geblieben wäre. Mehr Freude, hatten wir, wenn es zu der Suppe kleine Toppings wie Popcorn oder ungepopten Mais gab.

    Für Vegetarier oder bei Unverträglichkeiten gestaltet sich das Leben in Ecuador etwas schwieriger. Fleisch und Fisch essen die Ecquatioraner mindestens zwei Mal täglich, eine zusätzlich Scheibe Schinken zum Frühstück war auch nicht unüblich. Jared von unserer Amazonasreise hatte eine Glutenunverträglichkeit, bekam aber trotz Sondermenü immernoch ein Stück Kuchen zum Dessert (und Chrissty spricht muttersprachlich Spanisch) --> hier sollte ein Link zum Unterkapitel *Kurioses* sein.

    Reiseziele sind ja immer unterschiedlich - aber wer plant schon Ecuador. Karneval in Brasilien: logisch. Machu Picchu in Peru: ein Klassiker. Aber Ecuador? Auf die Frage, warum wir zuerst genau nach Ecuador sind - haben wir bis heute keine richtige Antwort. Meistens plappern wir etwas nach dem Motto „Wir wollten die Galápagos Inseln auf unserem Weg durch Südamerika besuchen und diese bringen nun mal mit Ecuador mit sich.“ Doch nach genau 25 Tagen im Land der verschiedenen Gesichter, können wir festhalten: Es hat sich absolut gelohnt.

    ….
    PS.: Wir haben es nach Lima geschafft 😄 ein ausführliches Update gibts dann später 😉
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