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  • Day 4

    Salar de Uyuni - Weltgrößter Salzsee

    August 30, 2018 in Bolivia ⋅ 🌙 0 °C

    Ich werde vom Taxi am 29. August abends um 20h zum Terminal in La Paz gebracht. Ich bin froh aus der Stadt zu kommen, denn die Abgase der Autos helfen meiner Erkältung nicht wirklich.
    Ich fahre mit der Busgesellschaft Cruz del Norte. Cruz del Sur in Peru ist ja ziemlich ok. Cruz del Norte nicht. Als ich in den Bus komme ist das Komfort-Niveau von 90 auf 10 gesunken. Die Sitzbezüge sind abgegrabbelt, die Lehnen ausgefranst, die Toilette ist kleiner und man will dort diesmal wirklich keinen Millimeter berühren- kein Klopapier, kein Wasser, die Spülung geht nicht. Für 10Std Fahrt bezahle ich 100 Bolivianos, 12,50€.
    Zum Glück gibt es die typischen bolivianischen Decken, die ziemlich warm halten.
    Mein Sitzplatz ist durchgesessen, aber das ist vielleicht diesmal gar nicht so schlecht, weil es nachdem ich die Lehne runtergeklappt habe, ziemlich bequem zum schlafen ist.
    Wir fahren los, ich bin so müde von dem Tag, dass ich mit dem Podcast "Fest und flauschig" von Olli Schulz und Jan Böhmermann einschlafe. Zwischendurch werde ich mal wach, weil Personen aus oder einsteigen. Dann werde ich noch mal wach, als die Frau hinter mir zu verstehen gibt, dass ich den Sitz hoch machen soll. Ich guck sie verwirrt an und frage noch mal freundlich nach, aber denke eigentlich schon direkt ob sie wirklich die Dreistigkeit besitzt im Nachtbus zu sagen, ich soll die Lehne hochmachen.
    Ja, ich hab sie richtig verstanden, allerdings waren wir auch in Uyuni angekommen. 5:30 Uhr. Dunkel, -1 Grad, müde und frierend trat ich mit nur einem Schritt vor den Bus und hatte gleich sofort 2 Frauen, die mich gleichzeitig wegen ner Tour anquatschen vor meiner Nase. Ohhhhh, die haben nen großen Fehler gemacht! Mich so früh morgens, frierend und gleichzeitig müde anzusprechen und mir irgend ne Tour verkaufen zu wollen.
    NNNEEEEIIINNNN MMANNNN! Ich hab schon ne Tour gebucht. Ach so, sagten sie ganz ruhig. Bei wem will sie noch wissen und ich nenne ihr Miriam von Hodaka Mountain, von der ich eine Email mit allen Infos bekommen habe. Ich soll auf den Plaza Central gehen und bis es hell ist warten und frühstücken.
    Ich laufe in die Richtung, in der die nachtaktive Frau den Weg zum Plaza Central gezeigt hatte. Weg vom Trubel und der Traube, die sich um den angekommenen Bus geschart hatte und wo sie alle durcheinander quatschten.
    Als ich den ersten Block hinter mir gelassen hatte, merke ich wie kalt es wirklich ist. Ich ziehe meine Kapuze tiefer ins Gesicht und laufe weiter. Die Straßenlampen leuchten in einem dunstigen orange. Die Straßen sind breit und mit ihnen die Gehwege total staubig. Oder sandig. Die Häuser sind natürlich recht einfach gebaut und in diesem Moment merke ich, dass ich in Südamerika in einer Stadt im Dunkeln verwirrt und alleine durch die Straßen laufe. Ich bleibe stehen und versuche mich zu orientieren.
    Na gut ich laufe noch einen Block, dann bin ich bestimmt am Plaza Central. 5 Min später. Mh, nichts. Wenn ich noch einen Block weiterlaufe, kann ich vielleicht dann den Plaza Central sehen. Ok, die Straßenlaternen hören auf, vermutlich beginnt hinter dem nächsten Häuserblock die Wüste. Es wird dämmrig und die Häuser haben riesige Löcher und insgeheim hoffe ich, das niemand da drin wohnt und mich aus dem inneren Dunkeln beobachtet.
    Im Lichtschein sehe ich eine dunkle Gestalt auf mich zukommen. Die Gestalt schlendert und hat es nicht wirklich eilig. Sie biegt kurz vor mir über die Straße ab und guckt, ob im Mülleimer was zu finden ist.
    Ok, ich kehre um, mein Bauchgefühl sagt mir, das ich zurück laufen sollte.
    Als ich wieder an der Straßenecke stehe, an der uns der Bus rausgelassen hat frage ich eine Frau, ob sie Miriam kennt. Ja, Miriam kommt heute nicht. Dafür holt sie aber heute die Leute von Hodaka Mountain ab und bringt sie zum Café. Wir müssen nur auf zwei andere Personen warten, die km nächsten Bus ankommen.
    Super, Café. Das klingt nach nem warmen Raum mit Coca Tee oder Kaffee.
    Als wir dort ankommen, ist der Raum warm und riecht nach einem Kräuteraufguss einer Sauna. Mitten im Raum stehen zwei Gasflaschen mit nem Heizaufsatz und nen Topf mit kochendem Wasser und Kräutern drin. Ich setzt mich an einen Tisch neben der Heizflasche und bestelle nen Coca Tea.
    Jetzt kann ich wieder lächeln.

    Die Tour beginnt um 10:30 Uhr und ich sitze im Jeep mit 5 Asiaten. 2 alte Koreaner- ein 80 jähriger und sein Sohn, zwei junge Typen aus Japan und Hong Kong und ein Mädel aus Taiwan.
    Überraschenderweise spricht der Japaner deutsch. Er hat mal ein Jahr in Hamburg studiert und in Barmbek gewohnt. Nächsten März kommt er wieder und besucht seine Freunde in Hamburg. Wie klein die Welt manchmal ist.

    Buchungen für Ein- oder Mehrtagestrips in und um Uyuni könnt ihr unter www.uyunihodakabolivia.com
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