Bolivien

August - September 2018
Für nen Kurztrip nach Bolivien. Read more
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  • Day 1

    Grenzübergang Bolivien

    August 27, 2018 in Bolivia ⋅ ☀️ 8 °C

    Das war der schnellste Check in und check out an der Grenze, den ich je erlebt habe.
    Wir sind in Deaguadero auf einem großen Sandplatz voller Colectivos angekommen. Kreuz und quer stehen sie auf dem Platz.
    Ich bezahle 11 Soles (ca. 3€) für 2,5 Std. Fahrt.
    Der Fahrer holt meinen Rucksack vom Dach und ich frage noch mal sicherheitshalber in welche Richtung ich zur Grenze laufen muss. Ich komme auf die Straße mit vielen Ständen, Obst, Stoff, Wolle, Chips, Getränke und laufe durch das Gewusel Richtung Bolivien.
    Fast laufe ich am Ausreiseoffice vorbei. Die Polizisten, die auf der Straße gelangweilt in der Sonne stehen, hätten mir bestimmt einen Hinweis gegeben- zumindest hoffe ich das.
    Ich trete ein, 3 Schalter, 2 sind besetzt, 1 Person ist gerade fertig.
    Ich lege meinen Pass vor, der nette Mann tippt 2 Sekunden was in den Computer, stempelt mich aus und gibt mir meinen Pass zurück.
    Ich laufe raus, über ne Brücke, auf der wieder Obst, Chips, Nüsse und so verkauft werden. Mir kommen Fahrräder entgegen, die vorne Sitz- bzw Transportmöglichkeiten haben. Alles in allem ist es echt ruhig hier. Die Sonne scheint, ich komme auf ein Gebäude zu, von dem ich vermute das sich sich um die Passkontrolle handelt und laufe rechts daran vorbei und suche nach nem Eingang. Die Polizei, die wieder gelangweilt auf der Straße an einer Schranke lehnt, gibt mir keinen Hinweis. Da ich keinen Eingang entdecke, laufe ich zurück.
    Links vom Gebäude gibt es mehrere Türen. Ein ziemlich altes Gebäude, Fotos von Menschen, die national gesucht werden, hängen flatternd an dreckigen Zetteln an der Wand. Am Ende des Gebäudes den Flur hinunter sehe ich jemanden, der vor einem Zimmer ansteht. Das könnte was sein.
    Bingo. Ein kleines Zimmer mit wieder 3 Schaltern, 1 ist besetzt, ein Mann steht vor mir.
    Als ich mein Pass vorlege, fragt er mich "A Bolivia?" Si antworte ich und lächle.
    Er tippt etwas in den Computer, blättert mein Pass durch, ich soll nochmal für ein Foto in die Kamera gucken, er haut nen Stempel von Bolivien rein und gibt mir den Pass zurück.
    Easy piesy.
    So, ich brauche Geld. Nachdem ich wirklich nicht im Ansatz vermutet hätte, das in dieser wirklich kleinen und sehr, sehr einfachen Stadt, in der nur ein paar Tiendas geöffnet haben, in denen man klar, Obst, Chips, Nüsse und Getränke bekommt, eine Bank zu finden ist, komme ich an zwei schwer bewaffneten Polizisten vorbei und es sieht so aus, als ob es einen Geldautomaten hinter ihnen gibt. Ich quetsche mich also in den sehr kleinen Raum, hole etwas Geld und trete wieder auf die Straße direkt vor einen der Polizisten.
    Das passt gut, ich weiß nämlich nicht wo die Colectivos abfahren, damit ich nach La Paz komme.
    Er antwortet und seine komplette obere Zahnreihe sind Silberblöcke. Warum formt man statt dem Block wenigstens nicht zahnähnliche Strukturen? Aber gut, es hat geklappt: er sieht ziemlich gefährlich aus und ich bin kurz verunsichert. Er erklärt mir den Weg und in dem Moment, als ich mich bedanke, hält hinter mir ein Wagen und fragt, ob ich nach La Paz möchte. Perfekt. Das war auch schnell und einfach. Ich verabschiede mich vom Polizisten mit der vergeblichen Hoffnung wenigstens ein kleines Lächeln zurück zubekommen und geh über die Straße, zum Wagen. Ich hiefe meinen Rucksack aufs Dach, wo der Fahrer ihn befestigt. Ich steige ein, diesmal hinten letzte Reihe, wieder Mitte, links neben mir ein nicht ganz so alter Mann, dafür rechts neben mir eine ich vermute sehr alte Frau. Aber vielleicht ist sie gar nicht so alt und sie hat ihr Leben lang nur draußen unter der Höhensonne gelebt bzw gearbeitet.
    Wir fahren los, wieder am Titicaca See entlang und in der Ferne kann man die schneebedeckten Berge vor den leichten brauen Hügeln am See sehen. Zwischen der Straße und dem in der Sonne glitzerndem Wasser liegen wieder Grassteppen mit grasenden Kühen.
    Es tauchen in der Ferne immer höhere und immer mehr schneebedeckte Berge hinter der Grassteppe auf.
    Bienvenidos a Bolivia
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  • Day 4

    Salar de Uyuni - Weltgrößter Salzsee

    August 30, 2018 in Bolivia ⋅ 🌙 0 °C

    Ich werde vom Taxi am 29. August abends um 20h zum Terminal in La Paz gebracht. Ich bin froh aus der Stadt zu kommen, denn die Abgase der Autos helfen meiner Erkältung nicht wirklich.
    Ich fahre mit der Busgesellschaft Cruz del Norte. Cruz del Sur in Peru ist ja ziemlich ok. Cruz del Norte nicht. Als ich in den Bus komme ist das Komfort-Niveau von 90 auf 10 gesunken. Die Sitzbezüge sind abgegrabbelt, die Lehnen ausgefranst, die Toilette ist kleiner und man will dort diesmal wirklich keinen Millimeter berühren- kein Klopapier, kein Wasser, die Spülung geht nicht. Für 10Std Fahrt bezahle ich 100 Bolivianos, 12,50€.
    Zum Glück gibt es die typischen bolivianischen Decken, die ziemlich warm halten.
    Mein Sitzplatz ist durchgesessen, aber das ist vielleicht diesmal gar nicht so schlecht, weil es nachdem ich die Lehne runtergeklappt habe, ziemlich bequem zum schlafen ist.
    Wir fahren los, ich bin so müde von dem Tag, dass ich mit dem Podcast "Fest und flauschig" von Olli Schulz und Jan Böhmermann einschlafe. Zwischendurch werde ich mal wach, weil Personen aus oder einsteigen. Dann werde ich noch mal wach, als die Frau hinter mir zu verstehen gibt, dass ich den Sitz hoch machen soll. Ich guck sie verwirrt an und frage noch mal freundlich nach, aber denke eigentlich schon direkt ob sie wirklich die Dreistigkeit besitzt im Nachtbus zu sagen, ich soll die Lehne hochmachen.
    Ja, ich hab sie richtig verstanden, allerdings waren wir auch in Uyuni angekommen. 5:30 Uhr. Dunkel, -1 Grad, müde und frierend trat ich mit nur einem Schritt vor den Bus und hatte gleich sofort 2 Frauen, die mich gleichzeitig wegen ner Tour anquatschen vor meiner Nase. Ohhhhh, die haben nen großen Fehler gemacht! Mich so früh morgens, frierend und gleichzeitig müde anzusprechen und mir irgend ne Tour verkaufen zu wollen.
    NNNEEEEIIINNNN MMANNNN! Ich hab schon ne Tour gebucht. Ach so, sagten sie ganz ruhig. Bei wem will sie noch wissen und ich nenne ihr Miriam von Hodaka Mountain, von der ich eine Email mit allen Infos bekommen habe. Ich soll auf den Plaza Central gehen und bis es hell ist warten und frühstücken.
    Ich laufe in die Richtung, in der die nachtaktive Frau den Weg zum Plaza Central gezeigt hatte. Weg vom Trubel und der Traube, die sich um den angekommenen Bus geschart hatte und wo sie alle durcheinander quatschten.
    Als ich den ersten Block hinter mir gelassen hatte, merke ich wie kalt es wirklich ist. Ich ziehe meine Kapuze tiefer ins Gesicht und laufe weiter. Die Straßenlampen leuchten in einem dunstigen orange. Die Straßen sind breit und mit ihnen die Gehwege total staubig. Oder sandig. Die Häuser sind natürlich recht einfach gebaut und in diesem Moment merke ich, dass ich in Südamerika in einer Stadt im Dunkeln verwirrt und alleine durch die Straßen laufe. Ich bleibe stehen und versuche mich zu orientieren.
    Na gut ich laufe noch einen Block, dann bin ich bestimmt am Plaza Central. 5 Min später. Mh, nichts. Wenn ich noch einen Block weiterlaufe, kann ich vielleicht dann den Plaza Central sehen. Ok, die Straßenlaternen hören auf, vermutlich beginnt hinter dem nächsten Häuserblock die Wüste. Es wird dämmrig und die Häuser haben riesige Löcher und insgeheim hoffe ich, das niemand da drin wohnt und mich aus dem inneren Dunkeln beobachtet.
    Im Lichtschein sehe ich eine dunkle Gestalt auf mich zukommen. Die Gestalt schlendert und hat es nicht wirklich eilig. Sie biegt kurz vor mir über die Straße ab und guckt, ob im Mülleimer was zu finden ist.
    Ok, ich kehre um, mein Bauchgefühl sagt mir, das ich zurück laufen sollte.
    Als ich wieder an der Straßenecke stehe, an der uns der Bus rausgelassen hat frage ich eine Frau, ob sie Miriam kennt. Ja, Miriam kommt heute nicht. Dafür holt sie aber heute die Leute von Hodaka Mountain ab und bringt sie zum Café. Wir müssen nur auf zwei andere Personen warten, die km nächsten Bus ankommen.
    Super, Café. Das klingt nach nem warmen Raum mit Coca Tee oder Kaffee.
    Als wir dort ankommen, ist der Raum warm und riecht nach einem Kräuteraufguss einer Sauna. Mitten im Raum stehen zwei Gasflaschen mit nem Heizaufsatz und nen Topf mit kochendem Wasser und Kräutern drin. Ich setzt mich an einen Tisch neben der Heizflasche und bestelle nen Coca Tea.
    Jetzt kann ich wieder lächeln.

    Die Tour beginnt um 10:30 Uhr und ich sitze im Jeep mit 5 Asiaten. 2 alte Koreaner- ein 80 jähriger und sein Sohn, zwei junge Typen aus Japan und Hong Kong und ein Mädel aus Taiwan.
    Überraschenderweise spricht der Japaner deutsch. Er hat mal ein Jahr in Hamburg studiert und in Barmbek gewohnt. Nächsten März kommt er wieder und besucht seine Freunde in Hamburg. Wie klein die Welt manchmal ist.

    Buchungen für Ein- oder Mehrtagestrips in und um Uyuni könnt ihr unter www.uyunihodakabolivia.com
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  • Day 4

    Uyuni - 1: Cementerio de trenes

    August 30, 2018 in Bolivia

    Wir fahren los und halten an einem Eisenbahnfriedhof. Die Lokomotiven und Wagen werden nicht mehr seit etwa den 1940er Jahren für den Edelmetallabbau benötigt. Es stehen nur noch die alten Gerüste rum. Der Cementerio de Trenes gilt mit rund 100 Lokomotiven und Wagen als größter Eisenbahnfriedhof der Welt.
    Im Hintergrund sieht man schneebedeckte Berge und Wiesen bzw. ne Steinwüste soweit das Auge reicht.
    Nach ca. einer halben Stunde sind wir weitergefahren und haben ein Souvenir Dorf besucht. Zwischen den ganzen Pullis, Decken, Topflappen, Krimskrams in allen Farben hat eine Frau frisch gepressten Orangensaft verkauft und uns breit grinsend ein riesiges Glas für 5 Bolivianos, ca. 0,60€ in die Hand gedrückt. Die Vitamine kann ich echt gut gebrauchen.
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  • Day 4

    Uyuni- 2: Internationales Lunch auf Salz

    August 30, 2018 in Bolivia ⋅ 🌙 11 °C

    Weiter geht’s in die Salzwüste. Es ist unfassbar schön. Das Salz glitzert in der Sonne und die Berge sind klein am Horizont zu erkennen. Wir fahren mind. eine halbe Stunde geradeaus. Nur geradeaus, ins Nichts. Wir sind 3600m hoch. Friedlich, weit, sonnig und kalt. Als ob es geschneit hat, der Wind weht und die Sonne scheint auf uns herab.
    Und dann irgendwann kann man am Horizont etwas erkennen, inmitten dieses weißen, riesigen Sees.
    Wir kommen zu einem Restaurant - komplett aus Salz gebaut. Rechts davon stehen Flaggen aller Länder auf einer Erhöhung.

    Bei unserem Mittagessen sitzen wir auf Salzblöcken an kleinen Tischen. Es gibt Reis mit Hühnchenschnitzel und gedünstetes Gemüse. Dazu Tomaten, Gurken, Avocados und Fetakäse. Alles in allem ziemlich lecker.
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  • Day 4

    Uyuni - 4: Casa del Inca

    August 30, 2018 in Bolivia

    Weiter geht’s zum Nationalpark, bzw. zur Insel Isla Incahuasi. Dort mitten in der Salzwüste gelegen, ragt ein Hügel mit 62m Höhe heraus, auf dem riesige Kakteen stehen. 3-4m hoch und teilweise haben sie einen wahnsinnigen Umfang.
    Wir haben eine knappe Stunde, um zum Gipfel zu laufen und von oben über die Wüste zu blicken. Der Ausblick Plaza 1° de Agosto befindet sich auf 3742m Höhe. Also sind mal wieder meine Lungenbläschen gefragt, die wirklich ganze Arbeit leisten müssen.
    Kleine Autos, Autospuren im Salz, Sonne, es ist still und schön und am liebsten würde ich mich hinsetzen und die Sonne und den Ausblick genießen. Un d natürlich versuchen Sauerstoff zu bekommen ;-)
    Aber die Sonne steht schon tief und daher treffen wir uns kurzer Zeit später zurück am Auto.
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  • Day 4

    Uyuni - 5: Sonnenuntergänge sind magisch

    August 30, 2018 in Bolivia ⋅ ☀️ 11 °C

    Von der Isla Incahuasi geht es ohne die drei jüngeren Asiaten weiter, da sie eine 3 Tagestour gebucht haben und nicht mit zum Sonnenuntergang kommen. Dafür steigen zwei Kanadier ein.
    Wir ziehen Gummistiefel an und stürzen uns in die zweite Fotosession, die wir in einem Bereich der Wüste machen, die noch etwas mit Wasser geflutet ist. Es ist gerade Trockenzeit und zum Glück gibt es eine "kleine Pfütze", in der die Spiegelungen zu sehen sind.
    Der Bereich in der Wüste ist magisch. Hinter uns sind einige Berge zu sehen, die nicht sehr hoch sind, aber die Wüste umranden. Vor uns liegt die Wüste mit ca. 5cm Wasser bedeckt und einem wahnsinnig tollen Licht zu dieser Tageszeit.
    Zum Glück haben wir hier viel Zeit und können den Sonnenuntergang genießen.
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  • Day 5

    Copacobana

    August 31, 2018 in Bolivia ⋅ ⛅ 12 °C

    Um 12h geht's mit dem Bus nach Copacobana.
    Der Vormittag war lang. Ich war um 5h zurück in La Paz und konnte mich zum Glück im Hostel, in dem ich mein Gepäck gelassen hatte, noch mal fix aufs Sofa legen. Meine bolivianische Telefonnummer funktionierte nicht, sodass ich nach dem Frühstück noch mal in die Centrale vom Telefonanbieter Tigo gegangen bin, nur ca 10min vom Hostel entfernt.
    Dort konnte man mir zum Glück innerhalb 2 min helfen und hat das Guthaben freigeschaltet.

    So, auf geht's Richtung Copacabana. Da Freitag sei, wollte ein Taxifahrer statt 15 gleich 25 Bolivianos haben. Ich hab einfach das Colectivo für 2 Bolivianos genommen. Es hat etwas gedauert, bis ich das richtige Colectivo am Straßenrand fand und dann auch einen freien Platz hatte, der bis zum Terminal Cermenterio (Name bei Google) fuhr. Ein Terminal gibt es aber nicht. Es ist die Straße beim Friedhof, an der nicht nur Saft- und Brotstände stehen, sondern sich auch ein überdachter kleiner Markt befindet, in dem man Fleisch, Gemüse und Obst kaufen kann.
    Als wir uns im Schritttempo durch die vollen Straßen quetschen, beobachte ich das Treiben aus dem Fenster, die Straßenstände und Menschen, das Flair von La Paz. Es ist besonders hier, unwirklich, voll und wuselig, fremd und doch vertraut. Frauen tragen in den bunten Tüchern auf dem Rücken nicht nur Kinder, sondern alles. Sie sind alle so klein, haben lange schwarze Haare zu Zöpfen gebunden und tragen Röcke.

    Wir sind irgendwann am Friedhof und es hält ein Colectivo nach dem anderen. Ich muss mich erstmal sortieren, in welche Richtung es geht und frage mich bei dem Chaos durch. In einer kleinen Straße nebenan steht der Bus nach Copacobana.
    Ich zahle 23 Bolivianos, 2,90€ für eine angesetzte Fahrt von 3 Stunden.
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  • Day 7

    Zurück von Bolivien nach Peru

    September 2, 2018 in Bolivia ⋅ ☀️ 10 °C

    Nachdem ich meine Sachen im Eco Hostal Joshua gepackt habe, bringt mich Ute noch zum Platz an dem die Colectivos abfahren. Wir verabschieden uns nach nur einem Tag an dem wir uns kennen gelernt haben und ich steige ein.
    Ich bezahle 4 Bolivianos, 0,50€ bis zu Grenze nach Kasani.
    Dort geht's zum Migrationshaus, wieder drei Schalter, einer besetzt.
    Ich bekomme einen Ausreisestempel und gehe weiter. Etwas von meinem letzten Geld gebe ich einem Jugendlichen im Rollstuhl, den Rest tausche ich nach der Einreise in Peru auf der Straße bei einer Frau, die an einem Pult sitzt. Bin gespannt wie der Kurs ist, den sie mir anbietet. Wow, überraschend: ist ziemlich ähnlich wie in meiner App angezeigt wird.
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