- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 35
- Friday, January 14, 2022 at 9:50 AM
- ⛅ 32 °C
- Altitude: 33 m
ThailandKhlong Saen Saep13°44’41” N 100°31’48” E
Bangkok Tag 33 - 4

Die Thanon Ratchadamnoen Klang geht am Monument of Democracy (Democracy of Monument!!) in die Thanon Ratchadamnoen Nok über.
Das beschriebene und dargestellte Denkmal für den Volksaufstand von 1973 lässt das Massaker an der Thammasat-Universität vom 6. Oktober 1976 unbeachtet. Dieses "Ereignis des 6. Oktober“ war ein tödlicher Angriff von Sicherheitskräften und rechtsextremen Bürgerwehren auf linksgerichtete Studenten und Demonstranten auf dem Campus der Thammasat-Universität und auf dem Sanam Luang im Zentrum der Altstadt.
Nach offiziellen Angaben starben dabei 46 Menschen. Mitarbeiter des Chinesischen Wohltätigkeitsvereins, der die Toten abtransportierte und einäscherte, berichteten dagegen von über hundert Leichen. Tausende Studenten wurden verhaftet. In der Folge fand ein Militärputsch statt, der die kurze Phase parlamentarischer Demokratie in Thailand beendete.
Am 19. September 1976 kehrte der 1973 abgesetzte langjährige Militärdiktator Thanom Kittikachorn aus dem selbstgewählten Exil in Singapur nach Thailand zurück. Er trug das Gewand eines buddhistischen Novizen und gab vor, sich im Bangkoker Wat Bowonniwet zum Mönch weihen lassen zu wollen. Da König und Königin kurz darauf ebenfalls dieses Wat besuchten, kamen sehr schnell Gerüchte auf, sie hätten sich mit Thanom Kittikachorn dort getroffen. Diese Gerüchte konnten nicht entkräftet werden.
Die Rückkehr Thanoms löste neuerliche Proteste aus dem linken Spektrum aus. Zwei Arbeiter, die in Nakhon Pathom Anti-Thanom-Plakate aufhängen wollten, wurden durch erhängen umgebracht. Polizisten gestanden die Morde, wurden aber dennoch (nach dem 6. Oktober) aus "Mangel an Beweisen" freigesprochen.
Dieses Ereignis wurde bei einer Studentendemonstration an der Thammasat-Universität am 4. Oktober nachgestellt. Einer der Darsteller, die als Gehängte posierten, hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Kronprinz Maha Vajiralongkorn. Eine rechtsgerichtete Tageszeitung riß das Bild aus dem Zusammenhang und behauptete, die Studenten hätten die Ermordung des Kronprinzen inszeniert und wollten die Monarchie stürzen.
Am 4. und 5. Oktober demonstrierten etwa 4.000 Studenten und Aktivisten, organisiert vom linksgerichteten Nationalen Studentenzentrum Thailands (NSCT), auf dem Sanam Luang, dem zentralen Paradeplatz in der Bangkoker Altstadt. Als es am Abend zu regnen begann, verlegten sie die Versammlung auf den angrenzenden Campus der Thammasat-Universität.
Bis spät in die Nacht diskutierten sie, begleitet von Musik und Theaterstücken. Um Mitternacht versammelten sich hunderte Menschen mit Bildern der vermeintlichen „Erhängung des Kronprinzen" vor den Toren der Universität, rissen Plakate nieder, setzten sie in Brand und drohten, das Gelände zu stürmen. Polizeikräfte versuchten, die Situation zu kontrollieren.
Militärnahe Radiosender heizen die Stimmung zusätzlich an und riefen zur Gewalt auf. Sie sendeten während der Nacht aufwiegelnde Hassreden, in denen unter anderem gerufen wurde: „Tötet sie… Tötet die Kommunisten!“
Letztendlich begann die Polizei, scharf zu schießen und hinderte auch den Mob nicht an weiteren Gewalttaten. Auch die Studenten setzten ihrerseits Schußwaffen ein. Studenten wurden durch den aufgepeitschten Mob teilweise gelyncht (erschlagen, erhängt und auch bei lebendigem Leibe verbrannt).
Um 18 Uhr übernahm – angeblich zum Schutz der Monarchie – eine Militärjunta, der „Rat für Reform der nationalen Regierung“, unter Führung des Admirals und bisherigen Verteidigungsministers Sangad Chaloryu die Macht im Land und verhängte den Ausnahmezustand
Der Militärputsch setzte der dreijährigen Phase mit ziviler Regierung und weitergehenden Bürgerrechten ein Ende.
Zwei Tage später ernannte der König den Richter Thanin Kraivichien zum Ministerpräsidenten, einen Vertreter der antikommunistischen Nawaphon-Bewegung, der durch eine von ihm moderierte Fernsehsendung bekannt geworden war und als rechter Hardliner galt.
Nach seinem Amtsantritt sandte er Spezialkräfte der Polizei zu Buchläden mit liberaler Literatur und ließ 45.000 Bücher beschlagnahmen und verbrennen, darunter Werke von Thomas Morus, George Orwell und Maxim Gorki.
Alle politischen Parteien wurden verboten, Gewerkschaften, progressive Studenten- und Bauernverbände bekämpft.
Anschließend flohen hunderte politisch engagierte Aktivisten und Studenten in die Berge und schlossen sich den Aufständischen der Kommunistischen Partei Thailands an.
Statt die Kommunisten zu schwächen, wurde deren bewaffneter Kampf gegen den Staat so noch befeuert. Thanin erklärte, dass es eines 12-jährigen Entwicklungsprozesses bedürfe, bis das thailändische Volk „reif“ für Demokratie sei. Obwohl Thanin schon nach einem Jahr von der Militärjunta wieder aus dem Amt gedrängt wurde, um einer pragmatischeren Regierung Platz zu machen, dauerte es tatsächlich zwölf Jahre bis Thailand 1988 wieder einen demokratisch gewählten Regierungschef bekam.
Quelle: Wikipedia
An diese tragischen Ereignisse erinnert heute ein Mahnmal auf dem Gelände der Thammasat-Universität.Read more