Bangkok Tag 32 - 1

Morgens benötigen wir meist keinen Wecker, nein! Und das Video, das anfangs neckisch mein rechtes nacktes Knie dokumentiert, ist eigentlich nur eine Tonaufzeichnung fortgesetzter rhythmischerMeer informatie
Morgens benötigen wir meist keinen Wecker, nein! Und das Video, das anfangs neckisch mein rechtes nacktes Knie dokumentiert, ist eigentlich nur eine Tonaufzeichnung fortgesetzter rhythmischer Vogelrufe, die hier in der Morgenfrühe die müden Schläfer aus dem Bett jagen. Den Urheber des Radaus bekam ich weder zu Gesicht, geschweige denn gelang es mir, ihn zu identifizieren.
Inzwischen ist es Ulrike gelungen, den Störenfried ausfindig zu machen. Es handelt sich um einen Kuckucksvogel, den indischen Koel
(https://de.m.wikipedia.org/wiki/Indischer_Koel). Der Name ist lautmalerisch von seinem Ruf abgeleitet. Das adulte Männchen hat schwarzes Gefieder und weist rote Augen auf, das Weibchen ist braun-beige gefleckt. Der Verbreitungsraum des Koels erstreckt sich vom indischen Subkontinent über Südostasien und China bis nach Australien. Diese Kuckucke ernähren sich als ausgewachsene Vögel in der Hauptsache von Früchten.
Unser Freund Steave in Berlin war auch auf ähnlicher Fährte und hat zusätzlich den im Dezember von mir aufgenommenen und als "Hupenvogel" bezeichneten fliegenden Zeitgenossen ausfindig machen können:
Dieser nennt sich Kupferschmied-Bartvogel, hat grünes Gefieder und einen roten Scheitel. Er ist nur gut sperlingsgroß. Ich muss sagen, für so ein kleines Vogelwesen hat er eine bemerkenswert große Klappe!
Heute Vormittag kam Amornrat die Bekannte von Poms vorbei. Sie ist Juwelierin und brachte Ulrikes Ehering vorbei, den sie weiter gemacht hatte. Außerdem präsentierte sie noch einiges aus ihrer Kollektion. Durch die Pandemie ist fast ihr gesamtes Geschäft weggebrochen und sie macht momentan kaum Umsatz.Meer informatie
Seit gestern sind wir hier im Haus allein, hüten es also. Poms, die Hausherrin, ist mit einem weiteren Gast aus Deutschland mit einem gemieteten Minivan gen Norden nach Chiangmai aufgebrochen.
Bis um die Mittagszeit haben wir faul herumgehangen. Nachdem sich Ulrike nach Downtown Bangkok aufgemacht hatte, führte ich mir die drei restlichen reifen Rahmäpfel von unserer Rückfahrt neulich von Khorat zu Gemüte und brach danach ebenfalls auf.
Der Amlabaum (Phyllanthus emblica, Syn.: Emblica officinalis) ist eine tropische Pflanze aus der Familie der Phyllanthaceae. Umgangssprachlich ist er auch unter den Namen Indische Stachelbeere, Myrobalanenbaum oder Myrobalan bekannt. Seine Frucht wird entweder als Indische Stachelbeere oder kurz als Amla bezeichnet.Meer informatie
Ganz pragmatisch wird Mopedsprit in leeren Schnapsflaschen abgefüllt im Restaurant an der nächstliegenden Straßenecke feilgeboten. Das kann man immer wieder beobachten.
Um den Bahnsteig der Hochbahn zu erreichen, muß man 96 Stufen erklimmen. Bei einer geschätzten Stufenhöhe von rd. 20cm ergibt dies eine Höhe von gut 18m über Straßenniveau.
Das Victory Monument bläst die Bedeutung einer kleinen weltpolitisch inferioren kriegerischen Auseinandersetzung zwischen dem hierbei siegreichen Königreich Thailand und der vichy-französischen Kolonie Indochina vom Dezember 1940 bis Januar 1941 gewaltig auf. Der thailändische Patriotismus wird angesichts der 59 eigenen Gefallenen wachgekitzelt und am Leben erhalten.Meer informatie
Ich bin also mit der Hochbahn bis zum Monument of Victory gefahren und habe mir von dort ein Taxi genommen, um zum Marmortempel, Wat Benchamabophit, zu gelangen.
Kurioserweise war der Taxifahrer, den ich am Monument of Victory erwischte, hochgradig schwerhörig. Zudem ist die Verständigung mit der obligatorischen Maske vor dem Gesicht auch nicht gerade einfach. Kurz und gut: er fuhr mich nicht zu dem gewünschten Ziel sondern kutschierte mich stracks zum Wat Ratchabophit, was ja immerhin so ähnlich klingt wie Benchamabophit, aber ganz woanders liegt.
Nach mehreren vergeblichen Verständigungsversuchen, warf ich schließlich das Handtuch und stieg aus. Ich befand mich nun zufällig in der Gegend, wo ich 1980 meine ersten Eindrücke von Bangkok sammelte: an der Thanon (Straße) Ratchadamnoen Klang. Diese Prachtstraße im Zentrum der thailändischen Hauptstadt Bangkok ist 3,3 Kilometer lang und verbindet den Großen Palast, der bis Anfang des 20. Jahrhunderts Residenz der thailändischen Könige war, mit dem neueren Dusit-Palast, in dem die Monarchen seit 1901 zumeist residiert haben. Der Name der Straße bedeutet übersetzt etwa „Königlicher Weg“, „Königlicher Prozessionsweg“, oder „Königlicher Fortschritt“.
Die Anlage der Prachtstraße ist beeinflusst von König Chulalongkorns Europareise im Jahr 1897. Als Vorbilder mögen The Mall in London, Unter den Linden in Berlin und die Pariser Boulevards, namentlich die Avenue des Champs-Élysées, gedient haben. Ihr liegen aufklärerische Vorstellungen von Modernität, Sichtbarkeit und einer großräumigen geometrischen Ordnung zugrunde.
Indem er prominente Merkmale des damals üblichen europäischen Urbanismus kopierte, wollte Chulalongkorn die Zugehörigkeit Bangkoks und Siams zur westlichen (viktorianisch geprägten) Welt herausstellen. Die Errichtung des Ratchadamnoen-Boulevards war Teil der ersten großen, planmäßigen Umgestaltung Bangkoks seit seiner Gründung 1782.
Die achtspurige Avenue weist zu beiden Seiten eine geschlossene vierstöckige Bebauung im Art Déco-Stil auf, die anfangs der 30er Jahre errichtet wurde.
Mitten in die Gebäuderiegel ist das Denkmal zum 14. Oktober 1973 eingebettet. Es wurde nach vielfältigen Diskussionen allerdings erst im Jahre 1998 errichtet, also 25 Jahre nach den Ereignissen (!!).
Der Volksaufstand in Thailand führte am 14. Oktober 1973 zum Sturz des autoritären Ministerpräsidenten Thanom Kittikachorn und zum Ende einer 15-jährigen Militärdiktatur. Ausgangspunkt waren Studentenproteste für eine neue Verfassung und mehr Demokratie, die ab Juni 1973 stattfanden. Im Oktober wuchsen sie zu einer Massenbewegung an, der sich auch Teile der Mittelschicht, Arbeiter und Bauern anschlossen. Insgesamt nahmen bis zu 500.000 Menschen daran teil.
Das Regime von Thanom, seinem Stellvertreter Praphat Charusathien und seinem Sohn Narong Kittikachorn versuchte die Revolte mit militärischer Gewalt niederzuschlagen. Dabei starben nach offiziellen Angaben 77 Menschen, 857 wurden verletzt. Viele weitere sind seither verschwunden, ihre Leichen wurden nicht gefunden. Am Abend des 14. Oktober trat Thanom auf Drängen des neuen Oberkommandierenden des Heeres Krit Sivara und des Königs Bhumipol Adulyadej zurück, woraufhin die Gewalt endete.
Der Aufstand vom Oktober 1973 gilt in der Geschichte Thailands als Zäsur, die das politische System des Landes nachhaltig veränderte. Mit ihm endete vorläufig die unangefochtene Herrschaft einer Allianz aus thailändischem Militär und Bürokratie.
Neue gesellschaftliche Gruppen wie die Studentenschaft, die gewachsene Mittelschicht und Geschäftsleute aus der Provinz kamen als politische Akteure hinzu. Es entwickelte sich eine Parteienvielfalt. Durch seine Intervention auf Seiten der Demonstranten während der Hochphase des Aufstandes nahm aber auch das politische Gewicht und die Popularität des Königs weiter zu.
Quelle: WikipediaMeer informatie
Die Thanon Ratchadamnoen Klang geht am Monument of Democracy (Democracy of Monument!!) in die Thanon Ratchadamnoen Nok über.
Das beschriebene und dargestellte Denkmal für den Volksaufstand von 1973 lässt das Massaker an der Thammasat-Universität vom 6. Oktober 1976 unbeachtet. Dieses "Ereignis des 6. Oktober“ war ein tödlicher Angriff von Sicherheitskräften und rechtsextremen Bürgerwehren auf linksgerichtete Studenten und Demonstranten auf dem Campus der Thammasat-Universität und auf dem Sanam Luang im Zentrum der Altstadt.
Nach offiziellen Angaben starben dabei 46 Menschen. Mitarbeiter des Chinesischen Wohltätigkeitsvereins, der die Toten abtransportierte und einäscherte, berichteten dagegen von über hundert Leichen. Tausende Studenten wurden verhaftet. In der Folge fand ein Militärputsch statt, der die kurze Phase parlamentarischer Demokratie in Thailand beendete.
Am 19. September 1976 kehrte der 1973 abgesetzte langjährige Militärdiktator Thanom Kittikachorn aus dem selbstgewählten Exil in Singapur nach Thailand zurück. Er trug das Gewand eines buddhistischen Novizen und gab vor, sich im Bangkoker Wat Bowonniwet zum Mönch weihen lassen zu wollen. Da König und Königin kurz darauf ebenfalls dieses Wat besuchten, kamen sehr schnell Gerüchte auf, sie hätten sich mit Thanom Kittikachorn dort getroffen. Diese Gerüchte konnten nicht entkräftet werden.
Die Rückkehr Thanoms löste neuerliche Proteste aus dem linken Spektrum aus. Zwei Arbeiter, die in Nakhon Pathom Anti-Thanom-Plakate aufhängen wollten, wurden durch erhängen umgebracht. Polizisten gestanden die Morde, wurden aber dennoch (nach dem 6. Oktober) aus "Mangel an Beweisen" freigesprochen.
Dieses Ereignis wurde bei einer Studentendemonstration an der Thammasat-Universität am 4. Oktober nachgestellt. Einer der Darsteller, die als Gehängte posierten, hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Kronprinz Maha Vajiralongkorn. Eine rechtsgerichtete Tageszeitung riß das Bild aus dem Zusammenhang und behauptete, die Studenten hätten die Ermordung des Kronprinzen inszeniert und wollten die Monarchie stürzen.
Am 4. und 5. Oktober demonstrierten etwa 4.000 Studenten und Aktivisten, organisiert vom linksgerichteten Nationalen Studentenzentrum Thailands (NSCT), auf dem Sanam Luang, dem zentralen Paradeplatz in der Bangkoker Altstadt. Als es am Abend zu regnen begann, verlegten sie die Versammlung auf den angrenzenden Campus der Thammasat-Universität.
Bis spät in die Nacht diskutierten sie, begleitet von Musik und Theaterstücken. Um Mitternacht versammelten sich hunderte Menschen mit Bildern der vermeintlichen „Erhängung des Kronprinzen" vor den Toren der Universität, rissen Plakate nieder, setzten sie in Brand und drohten, das Gelände zu stürmen. Polizeikräfte versuchten, die Situation zu kontrollieren.
Militärnahe Radiosender heizen die Stimmung zusätzlich an und riefen zur Gewalt auf. Sie sendeten während der Nacht aufwiegelnde Hassreden, in denen unter anderem gerufen wurde: „Tötet sie… Tötet die Kommunisten!“
Letztendlich begann die Polizei, scharf zu schießen und hinderte auch den Mob nicht an weiteren Gewalttaten. Auch die Studenten setzten ihrerseits Schußwaffen ein. Studenten wurden durch den aufgepeitschten Mob teilweise gelyncht (erschlagen, erhängt und auch bei lebendigem Leibe verbrannt).
Um 18 Uhr übernahm – angeblich zum Schutz der Monarchie – eine Militärjunta, der „Rat für Reform der nationalen Regierung“, unter Führung des Admirals und bisherigen Verteidigungsministers Sangad Chaloryu die Macht im Land und verhängte den Ausnahmezustand
Der Militärputsch setzte der dreijährigen Phase mit ziviler Regierung und weitergehenden Bürgerrechten ein Ende.
Zwei Tage später ernannte der König den Richter Thanin Kraivichien zum Ministerpräsidenten, einen Vertreter der antikommunistischen Nawaphon-Bewegung, der durch eine von ihm moderierte Fernsehsendung bekannt geworden war und als rechter Hardliner galt.
Nach seinem Amtsantritt sandte er Spezialkräfte der Polizei zu Buchläden mit liberaler Literatur und ließ 45.000 Bücher beschlagnahmen und verbrennen, darunter Werke von Thomas Morus, George Orwell und Maxim Gorki.
Alle politischen Parteien wurden verboten, Gewerkschaften, progressive Studenten- und Bauernverbände bekämpft.
Anschließend flohen hunderte politisch engagierte Aktivisten und Studenten in die Berge und schlossen sich den Aufständischen der Kommunistischen Partei Thailands an.
Statt die Kommunisten zu schwächen, wurde deren bewaffneter Kampf gegen den Staat so noch befeuert. Thanin erklärte, dass es eines 12-jährigen Entwicklungsprozesses bedürfe, bis das thailändische Volk „reif“ für Demokratie sei. Obwohl Thanin schon nach einem Jahr von der Militärjunta wieder aus dem Amt gedrängt wurde, um einer pragmatischeren Regierung Platz zu machen, dauerte es tatsächlich zwölf Jahre bis Thailand 1988 wieder einen demokratisch gewählten Regierungschef bekam.
Quelle: Wikipedia
An diese tragischen Ereignisse erinnert heute ein Mahnmal auf dem Gelände der Thammasat-Universität.Meer informatie
Wat Benchamabophit (vollständiger Name: Wat Benchamabophit Dusitwanaram Ratchaworawihan (zu deutsch etwa: „Tempel des fünften Königs“) ist auch unter dem Namen Marmor-Tempel bekannt.
Wat Benchamabophit wurde unter König Chulalongkorn auf dem Gelände eines alten Tempels errichtet.
Die Bauarbeiten zum neuen Ubosot waren noch nicht abgeschlossen, als König Chulalongkorn am 23. Oktober 1910 verstarb. Seine Asche wurde von seinem Sohn König Vajiravudh (Rama VI.) – wie er es sich gewünscht hatte – im Marmor-Sockel des Phra Phutthachinnarat, der Haupt-Buddha-Statue des Tempels, beigesetzt.
Das ganze Gebäude ist außen mit weißem italienischem Carrara-Marmor verkleidet, daher bekam der Tempel den Beinamen „Marmortempel“. Der italienische Architekt Mario Tamagno, zu jener Zeit beim Bauamt der Stadt Bangkok angestellt, unterstützte einen der Prinzen (Prinz Narit) bei der Ausführung.
Der Giebel der östlichen Vorhalle wird von vier Marmor-Säulen getragen, beim Eingang stehen zwei Löwenstatuen aus Marmor, die von Khun Saphon Pradit nach einem Entwurf von Prinz Narit geschaffen wurden. Die vier Giebelfelder sind mit den Symbolen der Chakri-Könige und des Buddhismus geschmückt.
Das Dach ist dreistufig gestaffelt und mit Reihen goldgelb glasierter chinesischer Ziegel bedeckt. Der jeweils letzte Ziegel einer Reihe an den Traufen stellt einen himmlischen Engel dar, der mit zusammengelegten Händen dem Betrachter die traditionelle thailändische Ehrerbietung Wai darbringt.
Der Phra Buddha Chinnarat ist die Haupt-Buddha-Statue im Ubosot. Sie ist die Kopie einer gleichnamigen Statue in Phitsanulok (Nordthailand) und wurde aus 2,5 t Bronze gegossen. Die Spannweite in Kniehöhe beträgt 1,90 m. Sie sitzt in der so genannten indischen oder heroischen Pose, das rechte Bein über das linke gelegt.
Die linke Hand liegt mit der Handfläche nach oben im Schoß, rechte auf dem rechten Knie, wobe die Finger nach unten weisen: Diese Handhaltung symbolisiert den Sieg über den Dämonen Mara, bei der Buddha die Erde als Zeugin hierfür anrief.
König Chulalongkorn beschloß, in den Galerien des Wandelgangs hinter dem Ubosot die besten Buddha-Statuen aus Stein und Bronze aufzustellen, die im Lande aufzutreiben waren. Er betraute mit dieser Aufgabe den Prinzen Damrong Rajanubhab, der mehrere Jahre damit zubrachte. Die Plastiken müßten dabei drei Bedingungen erfüllen:
alle Figuren sollten von künstlerischem Wert sein,
alle Figuren sollten unterschiedlich sein,
alle Figuren sollten die gleiche Größe haben.
Man suchte zuerst im ganzen Land, dann auch im Ausland nach antiken Statuen. Hatte eine Statue nicht die passende Größe, fertigte man eine entsprechende Kopie an. Auf diese Weise ist die Sammlung der Buddha-Statuen im Wandelgang des Wat Benchamabophit repräsentativ für die Entwicklung religiöser Kunst in Thailand. So sind beispielsweise sitzende Buddhas aus der Chiang-Saen-Epoche zu sehen, ein schreitender Buddha im Sukhothai-Stil, Kopien japanischer Buddhas, sowie zwei Buddhas aus Pagan und Rangun.Meer informatie
ReizigerIndischer Koel (Eudynamys scolopaceus) :: xeno-canto — https://xeno-canto.org/665229