Thailand 2021/22

December 2021 - February 2022
Eine Reise nach Thailand, die acht Wochen währte. Wegen der Corona-Pandemielage war die Einreise durch zahllose behördliche Restriktionen stark erschwert. Leider war dadurch auch ein Abstecher nach Laos - wie eigentlich geplant - nicht möglich. Read more
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  • Day 8

    Bangkok Tag 6 - 4

    December 18, 2021 in Thailand ⋅ ⛅ 29 °C

    Während sich Christian nach unserem Besuch beim Schneider noch etwas im Einkaufszentrum herumgetrieben hat, habe ich mir ein Verwöhnprogramm gegönnt. Für den wahnsinnigen Preis von 18 Euro gab es eine halbstündige Fussmassage, eine halbe Stunde Handmassage und 20 Minuten Schulter-Nackenmassage. Gerade letztere zeigte mir deutlich die Folgen von 21 Monaten Home Office auf 😢

    Insgesamt war es ein Hochgenuss, der unbedingt nach Wiederholung schreit. Bevor die Behandlung begann, wurde übrigens noch ein Antigentest gemacht. Danach gab es zur Erfrischung ein kaltes Tuch und ein kaltes Getränk. Zum Abschluss dann noch eine Tasse Tee und eine Süßigkeit. Der Laden heißt Lets Relax und der Name ist hier Programm:)

    Die Bilder habe ich gerade in der Lobby des Hotels aufgenommen. Die Weihnachtsdeko ist hier angenehm zurückhaltend. Die beleuchtete Schneemannfamilie schmückt den Vorfahrtbereich vor dem Haupteingang.

    Ich werde dieser Tage nochmal eine Tour an verschiedenen Malls in der Stadt entlang machen und versuchen, die Deko einzufangen. Generell gilt in Thailand: je bunter und lauter, desto besser.
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  • Day 9

    Bangkok Tag 7 - 1

    December 19, 2021 in Thailand ⋅ ⛅ 30 °C

    Während sich Ulrike am Pool des Hotels sonnte, fuhr ich nach Chatuchak. Dort findet jeden Sonnabend und Sonntag der Weekend Market auf einer Fläche von gut einem Quadratkilometer statt. Es gibt dort quasi nichts, was es nicht gibt: Kleidung, neu und gebraucht, Pflanzen, Porzellan, Möbel, Tierbedarf und Schnickschnack aller Art. Und dazwischen immer wieder Essensstände.

    Aber der Weekend Market ist momentan auch nur ein Schatten seiner selbst - im Vergleich zu dem Bild, das wir bisher kennen und gewöhnt sind. Viele Geschäfte haben noch geschlossen. Auch die Kunden sind überschaubar - ich schätze mal, dass nur 20% der Normalnachfrage erreicht wird, und darunter sind höchstens 10% Farangs.

    A propos Farangs: die Thais bezeichnen alle Menschen, die erkennbar nicht asiatischen Ursprungs sind als "Farangs". Dieses Wort kann man etymologisch unterschiedlich herleiten: einesteils könnte man vermuten, dass Farang die Thaiverion des englischen Wortes foreigner ist. Die andere Möglichkeit, die mir plausibler erscheint, und länger in die Vergangenheit zurückweist, ist die Herkunft aus dem Französischen. Im 17. Jahrhundert, als der Westen begann, seine kolonialen Interessen mehr und mehr auszuweiten, antichambrierten auch die Franzmänner eifrig in Siam. Und aus der Bezeichnung Français für Franzosen entwickelte sich allmählich die für hiesige Zungen weitaus leichter artikulierbare Version farang, die dann als Passepartout auf alles Fremde Anwendung fand. So heißt beispielsweise auch die Guave, eine Frucht, die in Siam ursprünglich nicht heimisch war, ebenfalls auf Thai "farang".
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  • Day 9

    Bangkok Tag 7 - 4

    December 19, 2021 in Thailand ⋅ ⛅ 30 °C

    Sonntagnachmittag halb fünf bei Dunkin' Donuts im Einkaufszentrum. Zack ist der Laden voller kostümierter thailändischer Jugend. Die Donuts sind zwar ausverkauft, aber das tut der Stimmung keinen Abbruch.

    Was auch immer hier abläuft: das gesamte Shoppingcenter wimmelt von kostümierten Jugendlichen - Spiderman, Mangacharaktere rauf und runter, Weihnachtsmänner und -elfen, Darth Vader & Co......

    Auch auf den Gängen des Zentrums ist mehr los als in der Woche. Es fehlen zwar die Schüler in ihren Uniformen, aber da sonntags auch Behörden und Banken etc geschlossen, die Läden aber geöffnet haben, wird gebummelt und geshoppt nach Herzenslust.

    Die meisten Touristen, die im Zeitraum vom 1. bis 17. Dezember nach Thailand gereist sind, kommen aus Deutschland, teilte das Centre for Covid-19 Situation Administration (CCSA) gestern am 18.12. mit. Insgesamt verzeichnete Thailand in der ersten Hälfte dieses Monats knapp 135.000 Besucher. Jeder dieser Touristen ist für die hiesige Wirtschaft hochwillkommen.

    Hier nun unser heutiges Abendessen im Foodcourt - Wahnsinnspreis insgesamt 360THB (9,52 €)
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  • Day 10

    Bangkok Tag 8 - 1: Umzug zu Freunden

    December 20, 2021 in Thailand ⋅ 🌙 27 °C

    Heute haben wir das Hotel, in dem wir die erste Woche verbracht haben, verlassen und sind mit unserem gesamten Gepäck zu unserer Freundin umgezogen, die im nördlichen Teil von Bangkok wohnt. Sie ist seit März diesen Jahres verwitwet und hat sich seither quasi komplett eingeigelt. Aus Angst vor Ansteckung lässt sie sich ausschließlich beliefern und verlässt das Haus nur für kleinste Spaziergänge. Wir sind der erste Besuch seither, und sie war sehr angespannt heute. Wir wünschen ihr sehr, dass unser Besuch für sie vielleicht der Anfang eines Neubeginns ist.

    Wir dürfen bei ihr ein schönes Zimmer mit direkt angrenzendem Badezimmer nur für uns bewohnen. Wir haben es genossen, all unsere Sachen auspacken zu können nach einer Woche Leben aus dem Koffer.

    Verpflegungsmässig machen wir uns unabhängig. So sind wir am späten Nachmittag aufgebrochen, um die Gegend ein bisschen zu erkunden. Seit gut zwei Jahren sind wir ganz in der Nähe einer Hochbahnstation, die uns sehr schnell und angenehm ins Zentrum bringt. In diesem Zuge hat sich einiges an Infrastruktur angesiedelt. So auch ein local market, wo von Schuhen bis zu den täglichen Lebensmitteln alles zu bekommen ist, immer wieder auch Essensstände für den kleinen oder großen Hunger zwischendurch. Wir waren wirklich die einzigen Fremden, und nachdem wir auf entsprechende Frage geantwortet hatten, dass wir aus Deutschland kommen, ging diese Information rasant von Stand zu Stand weiter.
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  • Day 10

    Bangkok Tag 8 - 2

    December 20, 2021 in Thailand ⋅ 🌙 25 °C

    Wie Ulrike schon schrieb, packten wir unsere Siebensachen und zogen per schwer beladenem Taxi zu unserer Freundin an der Pahonyothin Road um. Poms wohnt nahe der Kasetsart Universität, wo sie auch unterrichtete. Kasetsart ist erdwissenschaftlich-landwirtschaftlich/forstwirtschaftlich ausgerichtet. Nebenan befindet sich auch das thailändische Forstwirtschaftsministerium. Wir wohnen nun schon das fünfte Mal hier.

    Aber fangen wir mal ganz am Anfang an. Als ich in den 70ern an der Freien Universität Berlin Geologie studierte, war es im 8. Semester langsam Zeit, sich nach einem Thema für die obligatorische Diplomarbeit und die Diplomkartierung umzusehen. Manche Profs arbeiteten in Kalabrien, manche in den Alpen, andere wiederum in Griechenland auf dem Peloponnes oder auf Kreta, wieder andere in den Anden oder auch in Thailand. Letzterer war Professor Gocht, und dieser bot die Bearbeitung einer Zinnlagerstätte auf der Insel Phuket an. Zugegriffen! Finanziert wurde das Unternehmen für mich teils dadurch, dass mich Gocht innerhalb eines DFG-Projektes (Deutsche Forschungsgemeinschaft) in Nordostthailand vorab als Hiwi zur Probenaufbereitung einstellte, andererseits durch den sogenannten "Geotitel" der FU, mit dessen Hilfe der Standortnachteil der Geologiestudenten in Berlin (West) ausgeglichen werden sollte, denn wir mußten ja immer erst die DDR durchqueren, bevor wir an die Steine im Gelände herankamen.

    Im Juni 1980 ging es los. Ich flog aus Kostengründen mit der polnischen LOT von Schönefeld via Warschau nach Bangkok. Der Zubringerflug erfolgte mit einer Antonow-Turbopropmaschine, der Weiterflug mit einer Iljuschin 62. Diese Düsenmaschine zeichnet sich dadurch aus, dass die vier Triebwerke paarweise nahe dem Flugzeugende an beiden Seiten angebracht sind. Zwischenlandung war im Morgengrauen in Dubai. Beim Weiterflug stellte sich beim Versuch der Schubübergabe an die Triebwerke am Beginn der Startbahn heraus, dass irgendetwas nicht so funktionierte, wie es sollte. Der Pilot gab nach mehreren Versuchen auf und rollte zurück zum Terminal. Dort standen wir dann erst einmal einige Zeit in der sengenden Sonne ohne Kühlung und brieten vor uns hin, bis dann wenigstens eine fahrbare Klimaanlage von außen an die Maschine angeschlossen wurde, was einige Erleichterung schuf.

    Schließlich durften wir aussteigen, gaben unsere Pässe ab und erhielten unser Gepäck. Man verfrachtete uns ins lokale Hyatt Regency Hotel; dort durften wir warten. Nach zweimaliger Übernachtung packte man uns dann in einen "kastrierten" Jumbo der pakistanischen PIA, kastriert daher, weil die hintere Flugzeughälfte mit einem Gitter abgetrennt als Frachtraum genutzt war. Nur die vordere Hälfte war für die Aufnahme von Passagieren bestimmt. Via Zwischenstopp in Karatschi ging es dann endlich nach Thailand weiter. Dort wurde ich schon dringend von Prof. Gocht erwartet. Ich hatte zwar versucht, ein Telex von Dubai an das vorgesehene Royal-Hotel in Bangkok zu senden, um ihn zu informieren. Dieses ging dann aber irrtümlich an das Royal Cliff Hotel im thailändischen Pattaya und war somit nutzlos. Man wähnte mich verschollen und auch die Angehörigen daheim rätselten verzweifelt über meinen Verbleib. Alles klärte sich dann glücklicherweise auf.

    Werner Gocht arbeitete damals eng mit dem königl. thailändischen Ministerium für Bergbau (DMR) zusammen. Unseren zuständigen Sektionsleiter Dr. Payome Aranyakanon lernte ich dann auch noch kennen, bevor wir zur Einweisung nach Phuket weiterflogen. Nach sieben Wochen war dann alles vor Ort erledigt und ich konnte mich touristischen Interssen widmen. Von Bangkok aus tingelte ich meistens per Bahn gen Norden und machte unterwegs an reizvollen Orten Station, bevor ich dann schließlich Changmai, die nach Bangkok nächstkleinere Stadt im Norden des Landes, erreichte. Dort konnte ich im Gästehaus des DMR unterkommen und traf zum ersten Mal auf Poms, die damals noch in Chiangmai Geologie studierte und ebenfalls das Gästehaus nutzte. Sie kam später in den 80ern nach Aachen, wohin Prof. Gocht seinerseits einen Ruf angenommen hatte und promovierte bei ihm.

    Die Verbindung blieb latent bestehen und lebte wieder auf, als Ulrike und ich anfangs der 90er wiederum als Touristen nach Thailand kamen. Mittlerweise war sie schon mit Chavalit verheiratet und hatte einen kleinen Sohn, Non. Poms hatte sich zur international tätigen Edelsteinexpertin gemausert und jettete teilweise wild um den Erdball.

    Die Edelsteinindustrie ist ein wichtiger Bestandteil der thailändischen Exporte (Saphire, Rubine, Topase, Diamanten). Chavalit war als Ingenieur maßgeblich an Bangkok Expresswaysystem beteiligt. Diese hochgelegten Maut-Schnellstraßen erlauben ein überwiegend schnelleres Vorankommen gerade zu Verkehrs-Spitzenzeiten, wenn die Straßen unten hoffnungslos verstopfen. Poms leitete zuletzt vor ihrer Pensionierung das thailändische Edelsteininstitut (G.IT.).

    Non ist inzwischen 27 Jahre alt, hat in Kiel seinen Master gemacht und wird im kommenden Jahr in München bei einer großen Consultingfirma anfangen. Im März verstarb tragischerweise und plötzlich Poms Ehemann Chavalit an einem Infarkt, so dass sie nun seit rund nun Monaten in quasi Covid-Selbstisolation zu Hause gesessen hatte. Wir sind der erste Übernachtungsbesuch von außerhalb. Das reißt sie unserer Beobachtung nach erfreulich aus ihrer selbstzentrierten Depriphase heraus; sie ist inzwischen nach mehreren Stunden merklich lebhafter und kommunikationsbereiter als bei unserer Ankunft heute Mittag.

    Die ganze Situation wurde für Poms dadurch verschlimmert, dass kurze Zeit nach Chavalit auch noch Noi an Hepatitis B verstarb. Noi hatte der Familie jahrzehntelang den Haushalt geführt und auch den kleinen Non maßgeblich mit großgezogen. Sie war ebenso wie Chavalit aus Thailands Nordosten gebürtig und hatte sich auf eigenen Wunsch bereits 2019 dorthin aufs Altenteil zurückgezogen.
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  • Day 11

    Bangkok Tag 9 - 1

    December 21, 2021 in Thailand ⋅ ⛅ 26 °C
  • Day 11

    Bangkok Tag 9 - 2

    December 21, 2021 in Thailand ⋅ ⛅ 26 °C

    Bei dem abgebildeten "Gurkenbaum" sprießen die Früchte am Stamm, ähnlich wie beim Kakao. Sie schmecken säuerlich-frisch und werden als Suppeneinlage verwendet. Er wächst ebenfalls im Vorgarten.

    Es handelt sich um einen Bilimbi (Averrhoa bilimbi), einen Obstbaum der Familie Oxalidaceae , auch wegen seiner essbaren Früchte Gurkenbaum genannt.
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  • Day 11

    Bangkok Tag 9 - 3

    December 21, 2021 in Thailand ⋅ ⛅ 30 °C

    So, nun bin ich um eine Erfahrung reicher. Das Lieferdienstwesen ist hier im Lande weitaus weiter entwickelt als bei uns. Gerade habe ich mir über die App GRAB meinen Mittagsimbiß (Porknoodles) für den Gesamtbetrag von 113 THB (2,97€) frei Haus liefern lassen. Man sieht im täglichen Straßenverkehr jede Menge Motorradfahrer mit den bekannten würfelförmigen Lieferboxen auf dem Soziussitz herumgurken. Die Essensauswahl ist unvergleichlich abwechslungsreich: von McDoof und KFC bis zur Regionalküche ist alles im Angebot. Mit GRAB kann man außerdem auch jede Art von Taxi- und Warentransportdiensten buchen.

    Eine Umwelt indes gibt es hier in Thailand nicht. Wir ersaufen geradezu in Unmengen von Plastik. Für jeden Einkauf gibt es ein eigenes kleines Tütchen. Schön, wir üben in sofern Nachhaltigkeit, als wir die dafür geeigneten Tüten sammeln und in Deutschland dann nach und nach als Mülltüten einsetzen - aber ansonsten?! Abfälle werden gerne bei Bedarf einfach mal an den nächst besten Straßenrand gekippt - aus den Augen, aus dem Sinn.

    Gerade erzählte mir Poms, dass eines Tages, als sie die Post aus dem Kasten neben dem Eingangstor herausnehmen wollte, ihr eine lange Nasen-Peitschennatter (https://de.wikipedia.org/wiki/Nasen-Peitschenna…) daraus entgegenschoß und ruckzuck im nächsten Baum verschwand. Sie hat sich deshalb angewöhnt, ihren Briefkasten nur noch bei Tageslicht zu leeren....
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