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  • Day 22

    Wo ist denn jetzt diese Höhle?

    October 2, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 7 °C

    Gerade einmal 5 bis 10 Minuten waren es mit dem Auto. In der Zeit tauschten wir erstmal wieder die grundlegenden Details aus. Woher kommst du? Was machst du? Wie lange bleibst du noch? Chris war bereits für sieben Monate in Kanada und wird im Oktober wieder zurück nach Deutschland gehen und sein Referendariat anfangen - wo, weiß er derzeit noch nicht. Er wird Chemie- und Biologielehrer am Gymnasium. Cool. Valentin kommt aus dem Südosten Frankreichs und ist für eine längere Zeit unterwegs. Er hat vor, die gesamte Westküste Amerikas hinunterzureisen, bis Südamerika – ein noch längerer Trip als unserer. Nach den Nationalparks macht er sich nach Alaska auf, wo ihn eine Familie für einen ganzen Monat bei sich aufnimmt. Ziemlich cool! Auf seinen Reisen möchte er eine Art Kunstprojekt realisieren. Wie das genau aussieht, weiß er auch noch nicht, aber es soll irgendwie Bilder und Sounds miteinander vereinen. Auch cool. Keiner von uns wusste, dass man für diese Cave Eintritt bezahlen muss. Aber 3,50 $ fanden wir alle erschwinglich und so erstanden wir einen bezaubernden kleinen Ahornblatt-Stempel. Wir schauten uns Plakate an, die sich hauptsächlich mit der globalen Erwärmung beschäftigten – den Auslösern und den Folgen. Aber wo war jetzt die Höhle?🤷‍♀️ Weiß nicht… Oh, ein Kino. Chris und ich setzten uns hinein, während Bella und Valentin noch irgendwo anders herumstromerten. Jetzt rechneten wir mit Input über die Höhle. Aber weit gefehlt – die Doku handelte offenbar von einer Frau, die Eis liebt. Also, nicht das Eis zum Essen, sondern schon so Eis auf Gletschern. Okay, es ging eigentlich um Gletscher, wie toll die sind und wie schade es ist, dass sie schmelzen und sich immer weiter zurückbilden. Eigentlich ein wichtiges Thema und ja, auch sicherlich interessant, aber wo war denn jetzt die Höhle?🙆‍♀️ Mittlerweile hatten auch Bella und Valentin ihren Weg zu uns auf die Kinocouch gefunden und der Film war vorbei. Wir gingen aus dem Haus heraus, weil wir dachten, draußen müsste die Höhle sein. Dort war ein Wanderweg. Na, das kann doch nicht falsch sein, oder? Ja, äh, doch!😅 Langsam gefielen uns die Jungs. Die schienen genauso ahnungslos zu sein wie wir.😂 Auch so schien die Chemie zu stimmen in unserem Grüppchen. Der Weg, den wir gegangen waren, hielt eine hübsche Aussicht für uns bereit. Nach langem Hin- und Hergelaufe fragten wir andere Leute, wo denn die Höhle sei. Keine Ahnung, warum wir die zuvor noch nicht gefunden haben, es war super eindeutig ausgeschildert.😅 Vier Blindfische auf Reisen.😂
    Der Weg dahin sah cool aus. Bella und ich gingen hinein und dann… war da eine winzige kleine Höhle mit Wasser, in die durch ein Loch oben Licht fiel. Ja, die Wasserfarbe war schön. Ja, die Höhle sah schon interessant und hübsch aus. Aber ich hatte mir das Ganze einfach etwas größer und eindrucksvoller vorgestellt. Mein Fehler.😅 Wir standen dann dort trotzdem ein bisschen herum und betrachteten die Mini-Höhle immerhin aus jeder Perspektive, die möglich war, bevor wir wieder hinausgingen. Nebenan war noch ein großer Raum mit einer Ausstellung über die Geschichte der National Parks, die Ureinwohner und Erderwärmung. Eine Art ansehnlicher Image-Film zum Nationalpark lief dort auf vier riesigen Bildschirmen. Das sahen wir uns an. Danach beschlossen wir, diese Sehenswürdigkeit hinter uns zu lassen. Ich schlug den beiden vor, noch weiterhin mit uns zu kommen, da wir noch an den Minnewanka Lake fahren wollten. Sie stimmten freudig zu, da sie sich schon vorher überlegt hatten, uns einfach zu fragen, was wir danach machen würden. Das passte uns gut. Der Trail am See war zumindest von Juli bis zum 15. September nur zu viert und mit Bärenspray in der Hinterhand zu betreten. So lange war der 15. September nun noch nicht her. Gut, wenn man zwei Leute dabei hat, die man den Bären im Ernstfall zum Fraß vorwerfen kann.😂 Kleiner Scherz.😋 Aber da das ja nun wirklich notwendig werden könnte, dachten wir uns, es wäre wohl besser, den beiden schnell mal unser Liedchen beizubringen, damit wir gemeinsam was trällern können auf unserem Weg.😅 Wir hauten uns so sehr weg, das wir es kaum zustande brachten. Die Jungs fanden es glaub ich schon ein bisschen gruselig, aber doch auch sehr lustig. Hahaha. Genau der richtige Mix. Da wir eine deutsche und eine englische Strophe hatten, forderten wir Valentin dazu auf, doch bitte auch noch eine französische Strophe zu dichten, bis wir am See ankamen. (Er hatte etwa 10 Minuten.😀) Aber er tat es. Und die Strophe ist nicht mal schlecht. Ich würde sogar fast soweit gehen, zu behaupten, dass sie besser ist als unsere.😄
    Okay, ich will euch nicht auf die Folter spannen, ihr möchtet doch den Text bestimmt wissen?! Valentin hat ihn mir im Austausch gegen unsere deutsche Strophe später aufgeschrieben:
    „Grand frère poilu, grand frère poilu
    M’attaque pas, m’attaque pas
    Ma chaire ne pas bonne, ma chaire ne pas bonne
    Et chui sympa, et chui sympa“
    Übersetzt in etwa: „Großer haariger Bruder, greif mich nicht an, meine Taschenlampe funktioniert nicht so gut und ich bin sehr nett.“🤣🤣🤣
    Mit diesen tollen Strophen in der Tasche, waren wir auf jeden Fall gewappnet für die Wanderroute am Lake Minnewanka.💪
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