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  • Day 38

    9Miles 🫶🏼🏄🏻‍♀️🥾

    November 10, 2023 in South Africa ⋅ ⛅ 22 °C

    > Arbeitsmoral Südafrika und Kollegen, die zu Freunden wurden

    Die Arbeit mit den Kindern macht super viel Spaß. Da diese jedoch erst am Nachmittag von der Schule ins Clubhaus oder zum Afterschool-Programm kommen stehen am Vormittag andere Aufgaben und Aktivitäten auf dem Programm.
    Meine Aufgabe ist es, mit den anderen Volunteers Anabela und Justus den Surfshop und den Store Room zu organisieren.
    Wir sollen alle vorhandenen Bretter, Wetsuits, Finnen, Leashes, Booties und was sonst noch im Store Room gelagert wird registrieren, nummerieren und vermerken welches der Kinder was bekommt, wenn es surfen geht.
    Außerdem sollen wir Content für Social Media kreieren und Beiträge erstellen, sodass die Boards und Wetsuits aus dem Shop verkauft werden können.

    Nigel vergleicht sein „Business“ mit dem Wetter. Es gibt zwar eine Vorhersage zu den anstehenden Aufgaben, jedoch können sich die Pläne so, wie das Wetter, schnell ändern. Und so kommt es öfters mal vor, dass wir spontan eine Surf-Lesson bekommen oder wir mit allen Mitarbeitern wandern gehen, Geburtstagsüberraschungen planen oder Meetings mit dem ganzen Team eingeschoben werden.

    Das Team von 9Miles ist größtenteils sehr jung. Manche Kollegen wurden direkt, nachdem sie Jahre lang das Clubhaus als Kids und Jugendliche besucht haben, als Mitarbeiter übernommen. Die Arbeitsmoral kann man nicht mit der unseren vergleichen, was vielleicht eben auch daran liegt, dass die Kinder zuhause nicht sehen, wie man zielgerichtet Aufgaben erledigt oder etwas zu Ende bringt.
    So war es irgendwie auch kein Wunder, als der Black Friday Sale vor der Tür stand, dass nichts organisiert oder vorbereitet wurde. Die Wetsuits aus dem Second Hand Shop, die verkauft werden sollten, waren größtenteils nicht registriert, sie hatten keine Preisschilder und waren zum Teil noch nichtmal gewaschen oder so kaputt, dass sie gar nichtmehr verkauft werden können. Das ganze Team hat von Montag bis Freitag daran gearbeitet, die nicht erledigte Arbeit eines Mitarbeiters auszubügeln, da dieser seine Aufgabe über ein halbes Jahr eben nicht ernst genommen hat. Eine Woche lang haben täglich fünf bis sechs Mitarbeiter und Volunteers daran gearbeitet, um den Black Friday Sale möglich zu machen.

    Die Woche darauf sind wir spontan mit allen Mitarbeitern wandern gegangen. Als wir, wie jeden Morgen ans Clubhaus gekommen sind, standen schon die Autos zur Abfahrt nach Kalk Bay bereit. Da wir nichts davon wussten, hatten einige von uns nicht das richtige Schuhwerk an (ich zum Glück schon) und mussten eben in Adiletten und Birkenstock daran glauben. In Kalk Bay sind wir einen kleinen Rundweg über die Manila Steps und zurück zum Tidal Pool gelaufen.
    Am Pool hatten wir die Möglichkeit noch zu baden oder gemütlich einen Kaffee zu trinken.

    Immer, wenn es die Zeit und unsere Surf-Coaches zulassen, bekommen wir eine Surflesson. Pro Woche, die wir als Volunteers tätig sind, bekommen wir eine gratis Surflesson. Faieqh, Jody und Marlen, unsere Coaches geben sich Mühe, uns in die Welt der Surfer einzuführen, wenn sie selbst nicht so hin und weg von den Wellen sind, dass sie sich während unserer Lesson selbst Bretter schnappen um die Wellen zu reiten.

    Unter der Woche ist somit immer viel los. Die Volunteers bei 9Miles, sind diejenigen, die mit Abstand am längsten arbeiten müssen. Von morgens um 9 Uhr bis abends um 6 Uhr sind wir eingespannt. Es ergab sich irgendwann von selbst, dass wir nicht nur während der Arbeit viel Zeit mit unseren Kolleginnen und Kollegen verbringen und uns super mit diesen verstehen. Auch nach Feierabend oder am Wochenende haben wir gemeinsame Pläne, wie zum Beispiel das Rugby-Finale anschauen, Eis essen gehen, Lagerfeuer am Strand, clubben gehen usw.
    Für mich ist es sehr großer Mehrwert. Ich bekomme Einblicke in die Welt der Locals, die ich anders sicherlich nicht bekommen würde.

    Die Kolleginnen und Kollegen von 9Miles sind mir sehr ans Herz gewachsen und trotz dieser kurzen Zeit von sechs Wochen zu Freunden geworden, die ich mit Sicherheit wieder besuchen werde, wenn ich jemals wieder nach Kapstadt komme.
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