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  • Day 63–67

    Chiang Mai

    December 3, 2023 in Thailand ⋅ ⛅ 30 °C

    Die Busfahrt nach Chiang Mai dauerte etwa 4 Stunden und war relativ angenehm. Mein Homestay lag an der südwestlichen Ecke von Chiang Mai's Altstadt, die von einem "Wassergraben" umgeben ist. Heute zeugen noch ein paar Ruinen an eine ehemalige Stadtmauer. Das Quartier meiner Unterkunft war ruhig und gemütlich gelegen und dennoch konnte vieles fussläufig erreicht werden.

    Samstags und sonntags findet jeweils der grosse Nightmarket statt, den ich nicht missen wollte. Er war tatsächlich sehr weitläufig! Überall fanden sich Streetfood- und Getränkestände. Für wenig Geld konnte man sich durch alles mögliche probieren. Auch die Verkaufsstände waren vielseitig und boten unzählige, teils handgefertigte Waren an. Ich brauchte 3 Stunden, um einmal auf und ab zu schlendern und hatte noch immer nicht alles gesehen.

    Am nächsten Tag nahm ich an einem Ausflug zu einer Elephant-Sanctuary teil. Elefanten haben für Thais seit Jahrhunderten eine wichtige Bedeutung. Einerseits ist der Elefant im Buddhismus eine heilige Figur, andererseits wurden sie lange als Arbeitstiere in den Wäldern eingesetzt. In den 1990er-Jahren verbot der Staat allerdings die Arbeitselefanten und so wurden diese alle arbeitslos. Kurze Zeit später fand man viele von ihnen in der Tourismusbranche wieder als Reitelefanten. Da dies den Tieren nachhaltig schadet, sattelten viele Anbieter auf Sanctuarys um, bei dem Elefanten gefüttert, begleitet und gebadet werden. Tierschützern geht jedoch auch dies zu weit und fordern, man solle auf menschliche Nähe gänzlich verzichten.
    Meine Tour war mit dem Tierkontakt und ich weiss daher nicht, ob ich nun ein schlechtes Gewissen haben sollte. Normalerweise meide ich ja Massentourismus mit Tieren. Meine Erfahrung in dieser Sanctuary war allerdings positiv und es war ein interessanter Tag. Nur vom Elefantenbaden hatte ich Abstand genommen, weil mir das doch zu albern vorkam und ich weiss, dass die Tiere keine "Hilfe" brauchen.

    Die Zeit in Chiang Mai verging viel zu schnell. Ich nahm noch an einer Tour zum höchsten Berg Thailands, dem Doi Inthanon teil zusammen mit einer Dänin von meinem Homestay. Irgendwie war die ganze Tour sehr knapp getacktet, worüber wir uns mit der Zeit lustig machten. Auch die Wanderung ging zackig über die Bühne, dann noch zwei Zwillingspagoden, Markt, Kaffeetasting usw. Weniger wäre eben mehr... aber wenigstens hatten wir zusammen unseren Spass.

    Es war so, dass ich bereits am ersten Abend nach dem Nightmarket im Quartier vergebens eine Beiz für einen Schlummi gesucht hatte. Irgendwann blieb ich auf einer Strassenkreuzung stehen und überlegte, welche Richtung ich wohl einschlagen sollte, als ein paar Locals fragten, was ich suche. Meine Antwort war "Bier". Und schon winkten sie mich rüber und erklärten, sie hätten welches, ich solle mich doch setzen. Sie selbst, ein Grüppchen älterer Thais, hatten alle schon bedenklichen Seitenschlag vom Whiskey, der überall rumstand. Am nächsten Abend fand ich mich nach dem Abendessen erneut ein, diesmal war noch ein aufgeschlossenes Portugiesenpäärchen dort, mit denen ich sofort gute Gespräche hatte. Abend Nummer 3 hatte der Hausherr namens Tu seinen 50. Geburtstag. Die schrägen Gesangstöne der Karaokesinger waren bereits von weitem hörbar. Der Abend ging so lange und so laut weiter bis eine Polizeipatrouille wegen Lärmbelästigung auftauchte. Die Party war dann sofort für beendet erklärt.

    Ach und fast hätte ich es vergessen! Ich ging noch in eine Thai Cooking Class! Insofern wurden meine Erwartungen übertroffen, weil jeder Teilnehmer aus den Menüs "Suppe", "Stir Fried" und "Curry" auswählen konnte, was er kochen will. Ich entschied mich für Pad Thai, Panaeng Curry und die Tom Yum Suppe. Neben den Fotos, die sie von uns währenddessen machten, bekamen wir ein 40-seitiges Kochbuch aller Rezepte (zum Glück elektronisch, weil mein Rucksack... ihr wisst schon...).

    Lediglich vier Nächte Chiang Mai waren zu wenig. Man könnte noch so viel mehr machen und auch weitere Gegenden im Norden bereisen. Doch unterdessen haben Aurelio und ich in Phuket abgemacht, um unsere Reise wieder gemeinsam fortzusetzen, worauf ich mich freue. Daher war wieder Rucksack packen und Flugzeug besteigen angesagt.
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