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  • Day 14

    Von Fullmoon- & Afterpartys ⏩Koh Phangan

    May 15, 2017 in Thailand ⋅ ⛅ 31 °C

    Ferry-Bus-Ferry hieß der günstige Deal, der uns am 10.Mai von der Trauminsel Koh Phi Phi zur Partyinsel Koh Phangan bringen sollte und uns neben 9€ bloß einem Tag Zeit kostete. Mit am Start waren 100e andere junge Reisende, die sich die diesmonatliche Fullmoonparty wohl nicht entgehen lassen wollten. Dementsprechend war die letzte Fährfart, die wir rumlümmelnd auf dem Deck verbrachten von Vorfreude und Partydynamik geprägt.

    Unterkunft
    Die ersten Tage auf der verglichen mit Phi Phi großen Insel, habe ich erstmal Julian damit genervt, dass er einen Bungalow am Arsch der Insel gebucht hat. Er verteidigte sich damit, Kollegen hätten ihn diesen empfohlen. Dass " Empfehlung eines Kollegen" bei ihm offenbar nur bedeutet, es habe denen damals ganz gut (ganz gut =kleine Schwester von scheiße) gefallen, habe ich dann erst heraus bekommen. Ebenso wie den Fakt, dass seine Kollegen über 30 und offenbar eher Seniorenfreunde als Partyverrückt sind. In Anbetracht der Tatsache, dass es Unterkünfte für 3€ statt 13 die Nacht gibt, ließ ich ihm auch dieses Argument nicht durchgehen 😂 aber manchmal braucht es eben ein wenig, einen Ort lieben zu lernen.
    Vielleicht lags daran dass ich nicht oft da war uns von 4 gebuchten Nächten bloß 1 wirklich im gebuchten Bett schlief, aber genau das tat ich dann: anfragen J.B. HUTS BUNGALOWS, wo dann doch noch junge Partygänger sich einnisteten mit seiner TopAussicht und Lage nähe eines der schönste Strände der Insel zu lieben. Zumal Die Küche ebenso genial war, wie die Rollerausleihmöglichkeit, die ich mir in den folgenden 3 Tagen natürlich zu nutze machte.
    Dennoch: wenn ihr jemals auf Koh Phangan seid und bis dahin irgendeine kreative Idee habt, wo ihr euer Gepäck sicher lagert, braucht ihr (sofern ihr geringe Ansprüche und den Hang zum Lebenskünstlerdasein habt;) im Prinzip keine Unterkunft buchen. So habe ich den einen Tag in der Hängematte vorm Bungalow (war bequemer als die unfassbar harte Matratze *), den anderen auf der Fullmoonparty und einen wieder anderen auf einer Technoparty geschlafen. Easy!
    Mit dem Roller durchstreifte ich tagtäglich die Insel, auf der kaum Straßen gab und genoss dabei, dass alle Helm und schuhlos oder in Flip Flops umherdüsten. Vorbei an Fruchtstraßenverkäufen, Klamottenständen, Hostels, Yoga Retreats, Bars, Strand, Massagen, Bars und Hostels und Bars. Willkommen in Koh Phangan.
    Außerdem eine Million offene Taxis auf dem Straßen, die hupend und wagemutig den Rollerfahrern über ihre Überholmanöver informieren. Da alle Taxis hier einen Festpreis pro Person, unabhängig von Anzahl der Mitfahrer, verlangen, wird man schnell 100-300 Baht (3-6€) los. Außerdem muss man meist ewig warten bis der Taxifahrer so viel Menschen bis ins Taxi gequetscht hat, dass am Ende alle super eng sitzen und im Zweifelsfall sogar noch draußen am Wagen dranhängen. Nicht so cool, wenn alle vom Tanzen oder Regen nass sind. Und betrunken auch nicht so ungefährlich.
    Demnach entschied ich mich am Tag der Fullmoonparty gegen Alkohol und für den Roller, mit dem wir dann erst zu einer Preparty in einem Hostel und anschließend zur Party düsten. Allerdings hatten wir auch mit Roller unserem persönlichen Horror / Abenteuertrip, denn Koh phangan Straße bei Nacht mit tausenden hupenden Taxis erschwerten die Fahrt, zusätzlich plötzlich auftretende Kurven und die steilsten Berge, die ich je befahren bin, ließen mich zum Dauerbremser werden.
    Aber Hey, wir kamen heil an, an der

    FULLMOONPARTY

    Zwischen 8.000 und 30.000 Feierwütige aus aller Welt kommen monatlich zum Strand in Had Rinn um gemeinsam Bucketexistenz und House/Electronicmusik aller Art zusammen zu feiern. Größtenteils natürlich Deutsche, Franzosen und Engländer. Klingt geil? Ist es nur annähernd.... Zuerst wird die Vorfreude auf die Party durchs Einkleiden in die neonbesprenkelten Merchandise - T-shirts und durch gegenseitiges Bemalen mit fluoriszierenden Farben gesteigert.
    Durch überfüllte Straßen geht's nach dem Bezahlen der Aufräumgebühr (ca. 3€) Richtung Strand,an dem 5 Clubs die Mega Sause Schmeißen. Dazwischen tausende von kleinen Ständen "Bucket, Bucket" die günstig Alkohol verkaufen und sich mit Neon Tattoo Ständen abwechseln. Hier ein Pull Up Reg, da drüben ein brennendes Springseil, daneben ein Kletterturm, am Ende der Magic Mushroom Berg der ganz geheim (NICHT) Shakes vertickt und hier gibt's Lachgas ganz legal.
    Sagte ich Australien wäre das Land der Möglichkeiten? Im Partykontext ist es Thailand! 😂
    Klingt geil?
    Die Realität sieht anders aus:
    Überfüllter Strand der das Laufen stressig macht, Betrunkene stürzen in voller Montur einschließlich Handtasche ins vollgekotzte und vollgepisste Meer, andere verbrennen sich am brenneden Springseil, grölende, tanzende Touristen. Musik, bei der die Leute sich geil fühlen und sich dementsprechend verhalten.
    Auch wenn der Sonnenaufgang wahnsinnig schön war, bereue ich nicht, dass ich bei diesem Massenevent aufgrund von Müdigkeit mal 3h in einem Sessel geschlafen hab 😜

    Einen derartigen Powernap hätte ich viel eher bei der Party am Vorabend bereut :

    JINGLE EXPERIENCE
    Zwar aufgrund des Eintrittpreises von umgerechnet 18€ und wegen Goamusik nicht massentauglich, aber genau deswegen ganz nach meinem Geschmack. Viele Hippies finden Sie besser als die Fullmoonparty.
    Hier sieht es eher so aus: DJ s die im Löwenkopf auflegen, von konstruierten Frauen umtanzt und von fantastischer Lichtshow umstrahlt werden, Sorgen für ordentliche Psytrance Vibes im Dschungel.

    Und auch die Afterpartys waren ein größerer Erfolg als die Fullmoonparty an sich.
    Während Julian im weit entfernten Bungalow auf harter Matratze bereit tief schlummerte, war ich nach dem Sonnenaufgang mit Bekanntschaft Sebastian und Vini (deutsch und irisch) auf dem laaaangen Weg zur Backyard Party. Dort dominierten Technobeats vom feinsten und Musiikliebhaber mit Tanzausdauer.
    Habe ich Tanzausdauer gesagt? Eigentlich war dieser Platz noch nichts gegen den, den ich am Abend darauf erleben durfte.

    Nach einem oberchilligen Strandtag mit Julian, ab dem wir abwechselnd zum Frühstück, für kühle Drinks und WLAN zur Strandbar, ins Wasser, zur Bar, ans Wasser, zur Bar gepilgert sind, fühlte ich mich doch nach ein wenig Abwechslung für den letzten Abend auf der Insel. Während mich Sebastian vom Vortrag mit den Worten "geiler Strand" und "like minded people" zur 15€ teuren Überfahrt auf die andere Seite der Insel überreden wollte, hatten Julian und ich uns über 30€ teures Fluorescent snorkelling by night informiert.

    Meine bisherige Reiseerfahrung lehrte mir "It's not about what you see, it's about WHO", was mich neben der Tatsache, dass wir bei der überteuerten und schlecht beworbenenTour die Einzigen gewesen wären und Julian meinte, ich solle ruhig gehe, er mache eine chilligen, veranlasste mich zu einer der besten Entscheidungen seit Langem.
    Why? Wegen Why Nam?! So hieß der Ort, zu dem es mit Gleichgesinnten auf der Ladefläche eines 4WD sitzend auf theoretisch unbefahrbaren Straßen ging. Dort erwarten mich die besten Vibes seit langem, ein Traumstrand mit kristallklarem Wasser, in dem man trotzdem optimal schwimmen konnte und entspannte Psytrance Beats. Pois und Light Wip schwingende Menschen, friedvoll nebeneinander Tanzende, die ganz bei sich und der Musik sind, wie von Sebastian angekündigt "Like minded people", die dem idyllisch Plätzchen eine ganz eigene Energie verliehen. Gegen Mitternacht wanderten wir durch dem Dschungel zum Club Eden, in dem bis zum Sonnenaufgang gestanzt und dieser dann gemeinsam bestaunt wurde, bevor es unter vor Rührung erzeugten Tränen mit einem Taxiboot zurück auf die andere Seite der Insel, zurück in die Realität ging.
    Schließlich wartete Julian um Bungalow, um gemeinsam nach Koh Samui überzuschippern.

    FUNFAKT : Hauptsache thailändische Matratzen sind einen halben Meter dick, weswegen man meinen könnte, sie seien super bequem und sich ggf. Ungehemmt drauf schmeißt. Achtung : Rückenschmerzgefahr! 😜
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