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    Überflieger und Überraschungen

    28. März in Frankreich ⋅ 🌬 12 °C

    Die zweite Hälfte der einwöchigen Drachflug Exkursion, die ich ursprünglich dankenswerterweise über den allgemeinen Hochschulsport meiner Uni Kassel gefunden und gebucht hatte, hielt noch einige sehr positive Überraschungen für uns bereit.
    Übrigens ist es witzig, denn ich erwartete aufgrund des Uni Kontextes eine Truppe extrovertierter Kasseler Sportstudis mit ambitionierten Flugerfolgen und ebenso ambitioniertem Trinkverhalten. Stattdessen war die Gruppe aus Menschen verschiedener Studiengänge und Berufe, Städte und Länder insgesamt sehr entspannt und durch die frühen Aufstehzeiten am Abend eher schüchtern, schlapp und müde.

    Bloß ein paar Wein und Biertastings und Spielchen in kleiner Runde waren unter dem knisternden Ofen nach einem von einer Zweiergruppe gekochten, immer leckeren Essen am Abend noch drin. Aber immerhin, das war sehr schön!
    Die Gruppe wurde im Laufe der Woche durch den gegenseitigen Support beim Drachenfliegen, durch die gemeinsamen Stretchingkreise am Morgen und das allmählich Auftauen und mehr Kennenlernen doch noch mehr zu einer Gruppe als zu einer random Zusammenwürfelung von Leuten mit Interesse an einem freakigen Hobby.

    Dennoch war ich froh Überflieger Artos dabei zu haben, da wir uns gegenseitig in unserer Energie befeuerten und nicht nur beim Fliegen auf Drachen sondern auch akrobatisch aufeinander überraschend gut flogen. Eine nächtliche Erkundungstour auf das nahegelegene Schloss sorgte für ordentlich Nervenkitzel, der dem beim Drachenfliegen fast überstieg. Außerdem entfachte es ungewohnt unsere Kreativität als wir die epische Schlosskulisse mit Stirnlampen erhellt kurzerhand in ein Schattentheater Spielplatz verwandelten.
    Den Schlafmangel am nächsten Morgen wirkten wir mit einem Eisbad in der Regentonne entgegen.
    (Klingt ekelhaft, aber man kann ja danach duschen! ;)
    3 andere Mädels der Truppe hatten dies zu unserer großen Überraschung und Neid schon die ganze Woche so gemacht!

    Eine weitere positive Überraschung war der Heilungsprozess von Artos Knie (gekoppelt mit seiner waghalsigen Motiviertheit.. ;) So konnte er nicht nur mit zum Übungshang zum Zuschauen und Fotosmachen, sondern konnte im Laufe der Woche auch Felswandklettern, Wandern und sich noch ein letztes Mal an den Drachen wagen. Letzteres bereuten sein Knie und er ein wenig, aber grundlegend bin ich sehr dankbar für sein am Start sein. Ohne ihn, seine DJ und Navigationsfähigkeit, ohne seinen mit allen erdenklichen, nützlichen Gegenständen ausgestattetern T5 und ohne sein Organisationstalent wäre es gar nicht möglich gewesen die Trips mit der Gruppe zu realisieren!
    Im T5 wurde bei den Fahrten zum und vom Übungshang "On top of the Mountain" von Rim Danna 🎶 zur Hymne der Woche. Und bei der Frage "Haben wir das und das im Haus?" "Das hab ich doch im Bus" eine geflügelte Antwort von Artos.

    Dank ihm und der Großzügigkeit seiner Frau und meiner Freundin Kara profitierte ich von Regenjacke, Handschuhe, Klettergurt & Co. Dies trug auch dazu bei, dass ich - trotz anhaltender Niedergeschlagenheitsgefühlen- am Freitag den perfekten Tag hatte.
    Was würdet ihr auf die Frage, wie sieht ein perfekter Tag für Dich aus antworten?
    Eine große Überraschung an dem Tag war (nachdem wir Mittwoch keinmal bzw. Stockholmer Jungspund Ludwig und ich 1x und Donnerstag alle 3-4x fliegen konnten) das gute Wetter. Sonne UND akzeptabler Wind hingegen der Erwartung, dass wir wegen Unwetter gar nicht erst auf den Berg fahren. Yeayy!

    Also, der perfekte Tag:
    🌸5 Uhr ins nasse Gras legen, Eisbaden
    🌸 Ingwer-Honig-Brot und vegane Nuss Schokomilch zum Frühstück
    🌸7 Uhr auf den Berg 🎶 mit guter Musik
    Bis 11 Uhr in 🌞 Wind nutzen, warten, andere anfeuern, selbst erste höhere Flug-& Lenkerfolge
    🌸kulinarisch Durchkosten auf dem Markt in Millau
    🌸Klettern einer 5c und 6a+ Route am Kletterfels, Telefonat mit einer guten Freundin in der Sonne auf Felsen sitzend
    🌸Eisbaden Stopp auf dem Weg zur Boulangerie 🥯🥖 und dann Pizzeria🍕 mit italienischen Pizzaboden
    🌸Videonachricht von Zuhause bekommen
    🌸Zweites Abendessen in der Gite mit Artos und dann mit dem Gedanken bis 7 statt bis 5 Uhr schlafen zu können gemütlich einschlafen

    Besonders schön war auch am Donnerstag mit Artos und unserem liebenswerten Zinmergenosse Ludwig zu einem Hang zu fahren, an dem die Fluglehrer Ines und Andreas ihre 30min (statt 3 Sek.) Flüge starteten.
    Dort Interviewten Mikrotoni und ich unter Kameramann Artos spontan Franzi, die erstmals in ihrem Leben einen Paragliding Tandemflug machte. Ludwig, der von Franzis Flug angefixt war und euphorisch feststellte, dass er an Ort und Stelle einen solchen 20min. Flug für 90€ spontan buchen konnte, schreckte weder das bescheidene Wetter noch die Tatsache dass er überhaupt keine geeigneten Klamotten geschweige denn Geld (!) dabei hatte, ab.
    "Das hab ich doch im Bus!"-Artos regelte 😁🤩!
    Ein Interview mit Ludwig und seiner auf Videocall aus Schweden zugeschalteten Freundin folgte dem nächsten mit Ines und dem Paraglide Guide. Schon witzig! 📹
    Es war auch spannend den Flugsportlern auf einer Picknickdecke mit Artos zsmgekauert mit Fernglas und Snacks (natürlich alles aus Artos Bus ;) zuzugucken!

    Ach und zu guter Letzt, gerade in Bezug auf meine Panik im Anflug, im Wohnmobil zu leben, war eine Überraschung noch Ines Lifestyle mitzuerleben.

    Die Mitdreißigerin lebt seit 6 Jahren in einem Auto, aktuell in einem Renault Traffic mit minimalistischer Ausstattung. Ein Fahrersitz, ein luxuriöser Hundesitz mit kuscheliger Matratze daneben, ein Hochbett mit Gartenliegenpolster für sie selbst, Kleiderschrank aus Lidl Kisten, Makita Säge unterm Sitz, eine Schublade für ein bisschen Müsli und Joghurt, Reis und Snacks, kleines Waschbecken, ein Topf und Geschirrset, Dusche aus einem Weinkanister mit Solarsystem, Solaranlage und ein ausgefuchstes Batteriesystem, von dem ich zu wenig Ahnung habe, um es hier anschaulich zu schildern.
    Ein paar Kühlschrank-Magneten und Bilder an der Karosserie.
    Und natürlich der Drachen oben aufgesattelt.
    So inspirierend und unterhaltsam zu sehen. Wir lässig sie auch darüber spricht, was sie braucht. Es scheint sehr viel das Fliegen zu sein, mal ein bisschen Reis mit Scheiß, ne Waschmaschine und Freunde, bei denen sie hier und da noch ein paar Sachen hat.
    Okay...dagegen ist mein Wohnmobil echt Luxus und die Aussicht darauf, dieses nach der Exkursion und einem Abstecher nach Regensburg/Ebenwies zu bewohnen, gar nicht mehr so angsteinflössend.

    Danke Drachenflugexkursion fürs Zeigen!
    Und jetzt genug gelabert, jetzt zeig ich euch noch wie das alles so aussieht hier :)
    🏞️⛰️🌞🐲🥐🇫🇷
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