• Das erste Abheben 🤩
    Laufübungen am ersten TagJust chilling under the dragon due to the rainGefühl kurz vorm FlugArtos nach dem Höhenflug 😪Krankenhaus Lektüre aus Versehen irgendwas über Penis OPs aufgeschlagen 😯🤣🌈Endlich 🌞!Aufbau Check der Drachen by AndreasT5 to the Top of the MointainDa ging die Post ab! Gruppendynamik Special Übung: leeres E-Postauto schieben. Statt Fliegen.Blick Richtung Via Ferrata3some?!GruppenfotoooVia Ferrata On Top of the MointainGîte de Cabrières

    Gut aufgehoben, gut abgehoben

    23–29 Mac, Perancis ⋅ ☁️ 7 °C

    Nach ein paar gemeinsamen Stunden in Lyon und einer gemütlichen Fahrt im T5 startete ich mit Artos, Sabrine, Tian und Sebastian und damit einer sehr diversen und multinationalen Truppe Richtung Millau, Cabrieres, wo unser Drachenflugabenteuer beginnen sollte.
    Dort angekommen wartete die anderen Studierenden aus aller Welt bereits mit dem Abendessen auf uns, was uns sehr gelegen kam.
    Auch kam mir die direkte und ziemlich stringente aber dennoch liebenswerte Art der Fluglehrerin Ines sehr gelegen.
    Klare Ansagen und Umstände: wir leben als kleine Gruppe (9 TeilnehmerInnen, Ines als Fluglehrerin und Hauptorga sowie Fluglehrerschüler Andreas) in einem unspektakulären Steinhaus namens Gîte de Cabrières. Wir versuchen so wenig Strom und damit Trinkgläser, Lichtquellen, Spül- und Waschmaschinengänge wie möglich zu nutzen. Wir sind vegan/vegetarische Selbstversorger des teils durch Solarthermie und Photovoltaik autarken Hauses. Eine spannende Erfahrung!
    Viel Verantwortung und Selbstorganisation auch innerhalb der Gruppe könnte man befürchten. Aber die Kleingruppe ist sehr entspannt und die an Klassenfahrten erinnernde Struktur des Trips macht Selbstdenken nicht nötig 😅. So gibt es neben dem klaren Tagesablauf, die meinem Lostsein gut entgegen wirkt, eine Liste wer, wann kocht und einkauft, eine für die Essenskasse, eine für die Nachmittagsaktivitäten...Von Klettern am Steig, am Fels, in Höhen oder Höhlen, über Kanutour und Wildwassererlebnis bis hin zu humid oder dry Canyoning. (Ja, die Unterschiede sind fließend und am Ende ist alles einfach eine sportliche Aktivität in den französischen Bergen.)
    Wetter- und Personenzahlbedingt können wir davon jedoch bislang nur den Klettersteig, so called , Via Ferrata machen. Aber immerhin ! Genug Zeit für leckeres Essen, Yogieren, Jonglieren, Meditieren, Lesen und Schreiben ist auch ein Privileg dieses Aktivurlaubs, bei dem die Tage unglaublich früh starten und sich deshalb länger anfühlen. A propos fühlen.
    Insgesamt fühlen wir uns hier gut aufgehoben, vor allem auch bei der Professionalität von Ines und Andreas. Sie geben super Feedback, kennen Wind und Wetter, Fallstricke und Flugtechniken, und sie brennen für diesen nischigen Sport!

    DRACHENFLIEGEN

    Das bedeutet morgens um 5 Uhr vor Sonnenaufgang aufstehen, damit man um 6 die Drachen geladen hat und zum nahegelegenen Übungshang damit tuckert. Oder diesen Plan durch aufziehende Winde, Gewitter oder Nebel zu durchkreuzen. Das bedeutet den Berg und seine Bedingungen lesen und sich daran anpassen lernen ..Irgendwann.
    Das bedeutet bereits am 2 Tag in 10 min. ein Flugobjekt aufzubauen, welches einen Menschen in die Lüfte tragen kann. Das bedeutet breites Kreuz und starke Schultern. Haltung, Kraft und Ausdauer, zumindest am Anfang.
    Volle Konzentration und Kleinschrittigkeit. Erst einzeln Technikaspekte beachten und akribisch verbessern und dann mehr und mehr in ein Gefühl für den Drachen und das Fliegen kommen. Wie immer beim Lernen neuer Sportarten. Wechsel aus Überforderung, Anstrengung und Erfolgserleben.
    Dopamin. Adrenalin. Endorphine. Höhenflug.
    Das bedeutet anfangs enorme Lern- und zunehmend bessere Flugkurve.
    Drachenfliegen bedeutet auch den Drachen machen lassen.
    Den Drachen tragen und dann getragen werden. Vertrauen, Spüren, Locker bleiben, entspannt sein!
    Sometimes if you wanna hold on you have to let go...

    Es bedeutet aber auch viel Geduld mit sich und den Wetterumständen.
    Nebel und Regen und nasse Füsse, aber dafür wünschenswerten Gegenwind. Oder Sonne und epischer Ausblick aufs Bergpanorama aber dafür Rückenwind, bei dem man nicht fliegen kann.
    Das bedeutet jeden Flug enorm zu nutzen, weil es, während am einen Tag 10 Starts möglich sind am nächsten Tag vielleicht nur 3 realisierbar werden. Oder keiner! Ja wir haben wirklich Pech mit dem Wetter...

    Dennoch bin ich bisher erstaunlich gut abgehoben und merke wie Artos und ich zu kleinen Kurstrebern avancierten.
    Dank Tanz-& Akrobatikerfahrung ist die anfangs für uns alle enorm ungewöhnliche Drachenhaltung und Handhabung schnell verinnerlicht. An Tag 2 hob ich wider Erwarten beim dritten Run dem Wind entgegen bereits ab! Juhuuu.
    Leider hat jeder Höhenflug auch potenziell tiefere Tiefen.
    So hatte Artos, nachdem er unter unserem Jubel einen überraschend hohen Flug hinlegte, eine kleine Bruchlandung.

    Er verdrehte sich das Knie dermaßen, dass wir abbrechen und ins Krankenhaus fahren mussten.
    Damit verkörperte er das, was ich psychisch aktuell erlebe. Es war schön, dass meine Fahr-& Französischskills ebenso wie ein sich einstellender Survivalmodus, der die Tragik der Situation entschärfte uns half.
    Auch im Krankenhaus der Kleinstadt Millau fühlten wir uns gut aufgehoben, kamen recht schnell dran uns sangen "I follow you" mit einer Krankenschwester, als diese uns zur Radiologie führte.
    Sowohl die Menschen dort als auch beim Baumarkt auf der Suche nach seeehr speziellen Schrauben waren die Franzosen trotz mangelndem medizinischen oder handwerklichen Französischvokabular super nett und hilfsbereit. Das Knie ist zum Glück nur gezerrt, aaaaber setzt dem Traum des gemeinsamen Akrivurlaubs mit Drachenfliegen, Klettern und Acroyogieren einen dicken Strich durch die Rechnung! So traurig.
    Aber gut. Wir bleiben trotz aller Höhen und Tiefen optimistisch und realistisch.

    Liebe Grüße vom
    "Top of the Mointain" 🎶
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