Nepal
Īmjā Cho

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    • Dag 71

      Imja Schlimmja

      28. marts 2023, Nepal ⋅ ⛅ -10 °C

      Zu Beginn ein kleines Elfchen von Tim:
      Berg
      Ist hoch
      Wir wollen rauf
      Dann kommt der Schnee
      Rückzug

      Hier die ausführliche (sehr) Version:
      Um 00:15 Uhr klingelt der Wecker. Wir haben unruhig geschlafen, es war sehr windig und wir sehr aufgeregt. Wir schälen uns aus unseren dicken Schlafsackschichten und finalisieren unsere Zwiebellooks für draußen. Als Tim die Zelttür aufmacht entdecken wir die Misere: es gibt 10cm superfrischen Pulverschnee (eigentlich sollten wir uns bei unserem neuerlichen Wetterglück nicht wundern). Naja.
      Es gibt zum Glück erstmal Frühstück, dem wir uns widmen müssen und einen Guide, der, ohne ein Wort zu sagen, auf uns wartet. Es geht also fix los, ohne überhaupt über die Wettersituation zu sprechen, und zwar im Stechschritt (Karma läuft gerne sehr schnell voraus und wartet nicht so gerne, außer um pünktlich um 01:15 seine erste Kippe anzuzünden, während wir versuchen zu atmen).
      Wir rutschen und schlittern über das einigermaßen steile, schneebedeckte Geröllfeld, Sarah musste kurz das Himalaya verfluchen, aber nach einer Weile kommen wir ganz gut in unseren eigenen Trott und tatsächlich auch gut mit der Höhe und Anstrengung klar. So vergingen die ersten 2 wortkargen aber atemreichen Stunden.
      Plötzlich erklärte uns Karma, wir sollten nun unsere Stöcke wegpacken, denn jetzt gehe der schwierige Teil erst los. Gesagt getan, und was folgte, ist im Nachhinein betrachtet komplett absurd. Wir kletterten, nur im Schein der Stirnlampen bei Neumond, eine schneebedeckte Felswand hoch. Irgendwie passt das so betrachtet nicht ganz zusammen, Felsklettern und Schnee, nicht sicher. Naja. Erst ging es also über 2 plattige, tierisch rutschige Felsen und schmale Bänder. Da sichere Fußtritte absolute Fehlanzeige waren, versuchten wir uns mit Handschuhen an den verschneiten Felsen festzuhalten. Das klappte noch ganz gut, also sprach Tim seine ersten Zweifel an der Sicherheit unseres Vorhabens nicht aus, und Sarah fing nur im Stillen an an die Helme zu denken, die natürlich gut im Rucksack verstaut waren.
      Nach einer kleinen Wanderpassage folgte nun ein Kamin, der war steil. Auch den rutschten und ächzten wir uns irgendwie hoch, zum Glück gab es einigermaßen gute Griffe. Oben baumelte noch ein ziemlich abgewetztes Seil ("just don't put your whole weight on it" meldete sich Karma zu Wort), was wir irgendwie gerne benutzen wollten, aber eben auch nicht. Es ging noch ein paar Minuten so weiter.
      Gegen 3:00 Uhr erreichten wir mit eingefrorenen Zehen und nassen Handschuhen ein kleines Plateau auf 5600m, auf dem es dann doch aus Sarah herausplatzte, ob wir nicht vielleicht die Helme anziehen sollten beziehungsweise ob wir eigentlich total bescheuert sind weil echt gefährlich, was wir hier machen. Tim dachte glücklicherweise das Gleiche, und wir fragten uns, ob wir unsere Tour nicht abbrechen sollten.
      Recht schnell wurde klar, dass Karma keine große Hilfe bei der Entscheidung sein würde, denn er betonte nur ein paar Mal, dass wir echt aufpassen müssten wegen Frostbeulen, und dass Leute in so Situationen sowohl weitergehen als auch absteigen würden. Der weitere Weg sei wohl aber eher schwieriger und noch steiler. Na bravo.
      Wir blickten noch einmal, soweit die Stirnlampen reichten, den Abhang neben uns hinunter und entschieden uns recht schnell fürs Absteigen.
      Das gestaltete sich tatsächlich etwas leichter und lustiger als befürchtet, denn mit an den Händen halten und mit der professionellen Popo-Rutschtechnik erreichten wir bald wieder den Fuß des Felsens.
      Hier bat sich uns in der Situation ein wirklich skurriler Anblick. Da stand ein chinesischer Trekker mit Guide, fröhlich schmunzelnd, breitbeinig auf die Stöcke gestützt und mit Sonnenhut und Sonnenbrille (3 Uhr morgens), der sein Glück auch noch versuchen wollte. Aus reiner Verzweiflung versuchte Tim, ihn auch zum Abstieg zu motivieren, zunächst vergebens. Kurz darauf drehten die beiden tatsächlich auch um.
      Naja, gegen 5 Uhr lagen wir jedenfalls komplett erschöpft in unseren Schlafsäcken. Leider wurde es uns dieses Mal (in unseren durchgeschwitzten Klamotten) nicht so richtig warm, wir konnten glücklicherweise trotzdem wie 2 Steinchen schlafen.
      Als wir morgens aufwachten, brauchten wir das ganz Frühstück lang, um das alles en détail zu realisieren und analysieren. Wir sind uns sehr sicher, dass wir uns (wenn auch ein kleines bisschen zu spät vielleicht) goldrichtig entschieden haben. Völlig absurd war es daher, wie ungläubig und skeptisch die Leute, bei denen wir die Ausrüstung zurück gaben, reagiert haben. Als sei Umdrehen und Abbrechen nichts, was mensch hier macht. Und noch absurder ist es, dass die Besteigung des Island Peaks hier größtenteils als "super geeignet für Anfänger*innen ohne Bergerfahrung" angepriesen wird (vielleicht bei besseren Bedingungen).
      Naja, wir sind richtig dolle froh, dass wir genug klare Gedanken fassen und gut abwägen konnten, das abzubrechen. Und umso froher, wieder heil angekommen zu sein.
      Wir haben definitiv ganz schön was gelernt heute Nacht, vor allem, dass es gut und wichtig ist, Dinge manchmal abzubrechen (Tim hat das Wort "Selbsterfahrung" benutzt).

      Der Abstieg zurück nach Dingboche ging dann glücklicherweise recht flott. Auf den Schock gönnten wir uns erstmal eine heiße Bucketshower und eine heiße Schoki, und wir freuen uns arg auf eine gemütliche Nacht.

      Fail des Tages: Tim hat nun schon zum zweiten Mal einen seiner Birkenstocks verloren, jetzt hüpft er zur Dusche haha.

      BiMo, haben euch sehr lieb <3

      PS: Liebe Eltern, wir haben für diesen Urli keinen weiteren Schabernack geplant, ohne euch einzuweihen. Wir wollten euch nur größere Sorgen ersparen :*
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    • Dag 70

      Base Champ

      27. marts 2023, Nepal ⋅ ☁️ -12 °C

      Heute ging es für uns zusammen mit unserem Bergführer Karma zum Basecamp am Imja Tse (Island Peak, die aufmerksamen Leser:innen werden den Namen in den letzten Tagen schon entdeckt haben).
      Wir schleppten jeweils gut 15kg Ausrüstung in unserern Rucksäcken: steigeisenfeste Bergschuhe inkl. Steigeisen, dicke Daunenschlafsäcke und Daunenjacken und Kletterausrüstung zum Auf- und Absteigen.
      Das Camp selbst befindet sich am Fuße des Berges, mitten im Tal, neben dem großen Imja See.
      Nachdem wir unser Zelt eingerichtet (es gab 10cm dicke Matratzen statt Isomatten, so einen Luxus hatten wir nicht erwartet) und ein kleines Nickerchen gemacht hatten, bekamen wir von Karma eine kurze Klettereinführung:
      Wir lernten den Aufstieg am Fixseil mit einem Jumer/Ascensor (?) (ein Griff, durch den das Seil beim Aufstieg nur in eine Richtung gleiten kann). Außerdem das Abseilen mit Figure-8 (?) und wie man die Steigeisen mit Handschuhen anlegt.
      Die zwei Männer, die während der gesamten zweimonatigen Saison das Basecamp schmeißen, zauberten währenddessen ein leckeres Dal Bhat für uns.
      Nach einem kleinen Spaziergang entlang des Sees ging es für uns um 18:00 ins Bettchen, das sich dank bester Vorbereitung trotz -15 Grad als eher zu warm, als zu kalt, herausstellte.

      Kleiner Exkurs
      - Guide -
      Wir haben diese Tour im Voraus über eine Agentur in Kathmandu gebucht. Die meisten Touren starten ab Lukla, wir wollten unseren Bergführer allerdings einfach nur für die Bergtour vor Ort treffen. Das Treffen stellte sich dann schon mal als anders als erwartet dar: Zur verabredeten Uhrzeit erschien niemand in der Lodge, die uns als Treffpunkt genannt wurde. Nach aufwendiger Rücksprache mit der Agentur wurde dann wohl einfach ein anderer Guide als zuerst angekündigt geschickt, der kam dann schnell aus dem Nachbarort rüber getrekkt.
      Der Guide sprach eher wenig mit uns und hatte auch sonst nicht so richtig Lust sich mit uns zu befassen, er merkte sich nichtmals unsere Namen. Laut eigener Aussage war er aber wohl schon unzählige Male auf dem Imja Tse und anderen 6000ern. Vielleicht sah er es auch deswegen nicht als notwendig an, uns Näheres zur Tour und dem, was uns erwarten würde, zu erzählen. Nachfragen wurden gerne einsilbig beantwortet oder eben nicht so ernst genommen.
      Wir sind uns nicht so ganz sicher, ob es einfach die Mentalität der Bergführer ist, oder deren umfassende Erfahrung, aber irgendwie hatten wir doch erwartet, dass er mehr auf uns, unser Können oder unsere Erwartungen/Ängste/Fragen eingeht. Hier fehlt es uns natürlich an Vergleichen.

      Wie immer diesen Urlaub dachten wir, es wird schon klappen, und haben uns darauf eingelassen.
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    Īmjā Cho, Imja Cho

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