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- Saturday, January 31, 2015
- ☀️ 23 °C
- Altitude: 28 m
NamibiaLüderitz26°39’0” S 15°9’26” E
Wueste mit vielen Gesichtern

Namibia hat ein sehr übersichtliches Straßensystem. Nur die wirklich wichtigen Verbindungsstraßen zwischen den Hauptstädten sind asphaltiert. Alles andere ist Schotter oder Sandstraße. Ein ideales Land für all die, die mal so richtig durch den Sand und Dreck wollen. Für Endurofahrer eben.
Für uns ist die komfortable Asphalttrasse ab "Aus" auch zu Ende. 2km hinter dem Oörtchen biegen wir nach recht ab auf die D 707. Eine sandige Piste die Richtung Norden führt. Unser Weg führt durch Steppe und Gebirge bis 1500m Höhe. Auch wenn es hier seit Monaten nicht mehr geregnet hat, wächst hier Steppengras, Büsche und einige Bäume.
Die Landschaft ist alles andere als eintönige Wüste. Alle 10km wechselt das Bild. Mal sind es wunderschöne Felsformationen, endloses Steppenland mit wechselnder Vegetation oder riesige Sanddünen, die durchwachsen mit Felsen in der Sonne in vielen Farben leuchten.
Was man hier nicht mehr sieht sind Menschen. Wir sind hier wirklich alleine. Kein Haus und auch kein Verkehr. Stundenlang wühlen wir uns durch den recht tiefen Sand auf der Piste und nur das ein oder andere Windrad, das Wasser in irgendwelche Tanks pumpt oder zerrissene Autoreifen am Straßenrand weisen darauf hin das hier mal einer vorbei kommt.
Es dauert einige Kilometer bis wir den richtigen Rhythmus auf diesen Straßen gefunden haben. Im 4ten Gang und bei mittlerer Drehzahl laufen die Moped mit 50-60km/h stabil durch den tiefen Sand. Fahren wir langsamer, fangen sie an unkontrolliert nach recht und links zu gieren. Fahren wir schneller dann schwimmen sie dahin. Bei jedem Spurwechsel heißt es einen Gang runter schalten und volle Kanne am Gas drehen. Unsere recht breite und grobstollige Bereifung ist sicher ein Vorteil.
Wir kommen nur langsam voran. Immer mal wieder halten wir an um Landscape und Wildlife zu fotografieren. Eine Gamefarm, 12km abseits der D707, ist unser nächste Campside. Es ist Anfang Februar, die Reisesaison ist schon lange zu Ende und wir sind wieder alleine auf dem Campingplatz.
Frühmorgens des nächsten Tages geht es nach einem bescheidenem Frühstück aus Kaffee und Biltong "Trockenfleisch" weiter nach Betta. Dort gibt es mal wieder eine Tankstelle und zu unserer Überraschung auch ein kleines Kaffee. Ein Ortsname auf der Landkarte in Namibia ist oft nur ein Farmhaus mit "Tante Emma" Laden. Hier haben wir Glück. Ein kleiner Laden hat alles was wir brauchen und das zweite Frühstück aus Kaffee mit Bratwurst und Kartoffelsalat ist super.
An jeder Tankstelle füllen wir alle unsere Reservetanks und Wasserflaschen. Man kann ja nicht wissen ob die nächste Tankstelle noch Benzin hat oder ob wir mit einer Panne hier für Tage in der Einöde festhängen und auf Hilfe warten müssen. Wir haben also immer genügend Sprit, Wasser und Biltong dabei.Read more