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- Friday, January 30, 2015
- ☀️ 21 °C
- Altitude: 42 m
NamibiaLüderitz26°38’50” S 15°9’28” E
"Africa is not for sissies"

Der Wind pfeift uns um die Ohren, keine Wolke am Himmel und um uns herum nur Fels und Sand. Ein kleines Städtchen ragt irgendwo ganz dahinter aus der Wüste.
Luderitz, ein Städtchen, das auch in Deutschland stehen könnte. Wir sind aber in Namibia, an der Westküste Afrikas.
Seit einigen Tagen erst sind wir hier. Gestern habe wir unsere Motorräder von unserem Segelkatamaran abgeladen. 16 Jahre segeln wir nun schon durch die Welt. Das Meer allein ganz uns aber nicht befriedigen. Einen Kontinent wie Afrika muss man auf dem Landweg erkunden und das natürlich mit dem Motorrad.
Vor einem Jahr haben wir uns 2 Yamaha TW200 in Johannesburg (Südafrika) auf dem gebraucht Mark ergattert. Die Entscheidung war einfach. Auto oder Motorrad? Afrika ist ein Land der Schotterpisten und Bergpässen. Hier kann man noch quer Feld ein fahren und wild Kampieren. Das haben wir zur genügen auch in Südafrika gemacht.
Nur Wüste, die hatten wir noch nicht auf dem Programm. Die älteste Wüste der Welt ist in Namibia und das war unser nächstes Ziel.Read more
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- Saturday, January 31, 2015
- ☀️ 23 °C
- Altitude: 28 m
NamibiaLüderitz26°39’0” S 15°9’26” E
Wueste mit vielen Gesichtern

Namibia hat ein sehr übersichtliches Straßensystem. Nur die wirklich wichtigen Verbindungsstraßen zwischen den Hauptstädten sind asphaltiert. Alles andere ist Schotter oder Sandstraße. Ein ideales Land für all die, die mal so richtig durch den Sand und Dreck wollen. Für Endurofahrer eben.
Für uns ist die komfortable Asphalttrasse ab "Aus" auch zu Ende. 2km hinter dem Oörtchen biegen wir nach recht ab auf die D 707. Eine sandige Piste die Richtung Norden führt. Unser Weg führt durch Steppe und Gebirge bis 1500m Höhe. Auch wenn es hier seit Monaten nicht mehr geregnet hat, wächst hier Steppengras, Büsche und einige Bäume.
Die Landschaft ist alles andere als eintönige Wüste. Alle 10km wechselt das Bild. Mal sind es wunderschöne Felsformationen, endloses Steppenland mit wechselnder Vegetation oder riesige Sanddünen, die durchwachsen mit Felsen in der Sonne in vielen Farben leuchten.
Was man hier nicht mehr sieht sind Menschen. Wir sind hier wirklich alleine. Kein Haus und auch kein Verkehr. Stundenlang wühlen wir uns durch den recht tiefen Sand auf der Piste und nur das ein oder andere Windrad, das Wasser in irgendwelche Tanks pumpt oder zerrissene Autoreifen am Straßenrand weisen darauf hin das hier mal einer vorbei kommt.
Es dauert einige Kilometer bis wir den richtigen Rhythmus auf diesen Straßen gefunden haben. Im 4ten Gang und bei mittlerer Drehzahl laufen die Moped mit 50-60km/h stabil durch den tiefen Sand. Fahren wir langsamer, fangen sie an unkontrolliert nach recht und links zu gieren. Fahren wir schneller dann schwimmen sie dahin. Bei jedem Spurwechsel heißt es einen Gang runter schalten und volle Kanne am Gas drehen. Unsere recht breite und grobstollige Bereifung ist sicher ein Vorteil.
Wir kommen nur langsam voran. Immer mal wieder halten wir an um Landscape und Wildlife zu fotografieren. Eine Gamefarm, 12km abseits der D707, ist unser nächste Campside. Es ist Anfang Februar, die Reisesaison ist schon lange zu Ende und wir sind wieder alleine auf dem Campingplatz.
Frühmorgens des nächsten Tages geht es nach einem bescheidenem Frühstück aus Kaffee und Biltong "Trockenfleisch" weiter nach Betta. Dort gibt es mal wieder eine Tankstelle und zu unserer Überraschung auch ein kleines Kaffee. Ein Ortsname auf der Landkarte in Namibia ist oft nur ein Farmhaus mit "Tante Emma" Laden. Hier haben wir Glück. Ein kleiner Laden hat alles was wir brauchen und das zweite Frühstück aus Kaffee mit Bratwurst und Kartoffelsalat ist super.
An jeder Tankstelle füllen wir alle unsere Reservetanks und Wasserflaschen. Man kann ja nicht wissen ob die nächste Tankstelle noch Benzin hat oder ob wir mit einer Panne hier für Tage in der Einöde festhängen und auf Hilfe warten müssen. Wir haben also immer genügend Sprit, Wasser und Biltong dabei.Read more
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- Sunday, February 1, 2015 at 4:00 PM
- ☀️ 29 °C
- Altitude: 1,442 m
NamibiaAus26°39’52” S 16°15’34” E
Namibia "Aus"

Sand und Diamanten
Mit jedem Kilometer den wir uns von Luderitz entfernen wird das Land karger. Kein Grün mehr soweit das Auge reicht und zum sturmartigen Wind kommt noch der Sand hinzu. Die Sandkörner schlagen wie aus einem Sandstahlkompressor auf unsere Haut ein. Alles was nicht durch Kleidung und Brille geschützt ist, wird gesandstrahlt.
Die Straße führt kerzengerade aus aber wir schieben bei diesem Seitenwind sicherlich 20 Grad Lage. "Ist ja fast wie bei uns auf dem Schiff". Teile der Straße sind mit Sandwehen überzogen. So was habe ich das letzte mal vor Jahren im tiefsten Winter in Deutschland als Schneewehe gesehen. Das Raeumfahrzeug kommt uns auch schon entgegen. Hier ist es ein Riesen Catapilar, der mit seiner Schaufel die versandete Straße freiräumt.
Wir kommen erst gar nicht in den letzten Gang des Getriebes und müssen die ersten 30 km im 4ten Gang und nur 50km/h dahin eiern. Schneller wäre auch schmerzhafter, da der Sand durch Lüftungsschlitze des Helmes peitscht. Je weiter wir uns von der Küste entfernen um so mehr lässt der Wind nach. Bald können wir auch den letzten Gang einlegen und unsere Mopeds schnurren mit 80km/h dahin. Das ist so immer unsere Reisegeschwindigkeit. Easy am Sprit verbraucht und Motordrehzahl. Die grobstolligen Motocross Reifen fangen auch schon bei 60km/h so laut an zu Singen das man denken könnte ein riesiger Hummelschwarm ist im Anzug.
Unser erstes Ziel der Reise ist der Ort "Aus", 120km von Luderitz entfernt im Landesinneren und dazwischen nur Wüste, die man nicht betreten darf. Alles das ist Sperrgebiet. Anfang des 19ten Jahrhunderts haben hier Deutsche Arbeiter beim Baut einer Eisenbahnstrecke Diamanten im Sand gefunden und seit dem ist der Zutritt unter Androhung von Gefängnisstrafe verboten. Nur die Wildpferde, Gamebocks und Kudus dürfen hier im edlen Sand trampeln und davon gibt es hier jede Menge.Read more
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- Sunday, February 1, 2015 at 4:30 PM
- ☀️ 29 °C
- Altitude: 1,442 m
NamibiaAus26°39’52” S 16°15’34” E
Mit Sack und Pack..

Mit Sack und Pack..
Namibia ist für den Tourismus sehr gut erschlossen. Fast überall gibt es sogenannte Lodges, Gestehaeuser und Campingplätze. Preiswert und sehr komfortabel das Ganze. Wir haben uns für das Zelten entschieden.
Da die TW Yamaha's nur 7 Liter Benzin im Tank haben, hat Isabelle eine Art Satteltaschen genäht, in denen wir auf jeder Seite der Sitzbank 2 Coca Cola Plastikflaschen von je 2,5 Liter verstauen können. Das erhöht unseren Aktionsradius von 140km auf 340km. Tankstellen sind hier in Namibia eher selten. Besonders wenn man sich für die "off road" strecken entscheidet.Read more
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- Monday, February 2, 2015 at 10:20 AM
- ☀️ 22 °C
- Altitude: 775 m
NamibiaSesriem24°29’14” S 15°47’55” E
Richtung Norden die D826 entlang

Tal des Todes
Unser Weg geht weiter Richtung Norden die D826 entlang. Wir durchfahren einen National Park und eine Gebirgskette die uns bis auf 1979m Höhe bringt. Wiedermal ein Tag mit strahlend blauem Himmel.
Wir fahren Seite an Seite und nutzen die ganze Straßenbreite, ansonsten wäre einer von uns immer in der Staubwolke des anderen. Immer mal wieder sehen wir Gameboecke, Vogelstrauss und Bergzebras am Straßenrand stehen und grasen. Wir reduzieren die Geschwindigkeit und sie laufen in Landesinnere davon. Machen wir das nicht, rennen sie Kilometerweit vor unseren Motorräder die Straße entlang. In einigen Regionen sind über Kilometer Zäune entlang der Straße, dann bleiben wir gleich ganz stehen und warten bis die Viecher weg sind. Ganz klar das wir bei einer Kollision den Kürzeren ziehen würden.
Wir erreichen dem Ort Sesriem am Nachmittag und fahren als erstes die Tankstelle an. Füllen unsere Tanks und kaufen einige Vorräte ein. Hier ist ein Campingplatz direkt am Eingang des National Parks Sossusvlei mit den hoechsten Duenen der Welt.Read more
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- Wednesday, February 4, 2015 at 7:46 AM
- ☀️ 16 °C
- Altitude: 582 m
NamibiaWalvis Bay Rural Constituency24°45’46” S 15°17’39” E
Namibia Deadvlei

Wir wollen den Sonnenaufgang an den Sanddünen erleben und fahren schon um 5 Uhr morgens los da es ja noch eine Stunde Fahrt bis zu den Dünen ist. Um diese Zeit herrscht schon reger Verkehr. Nicht nur wir haben diese Idee. Die ersten 40km geht es schnell voran. Es ist noch stockdunkel und ab und zu huschen irgendwelche Tiere über die Straße. Auf einmal endet unser Weg von einer Wand. Dickster Nebel hat sich aufgebaut und die Sicht ist gleich Null.
Nach einigen Kilometern stehen wir vor dem Schild "Düne 45". Vor uns parkt schon ein Auto und in den Nebelschwaden können wir so gerade erkennen das da ein Sandberg irgendwo im Nichts verschwindet. Im Reiseführer steht das diese Düne die meist Fotografierte Düne Afrikas ist.
Ich packe erst gar nicht die Kamera aus. Wir fahren weiter und hoffe das sich der Nebel mit dem Sonnenaufgang legt. Bei Tagesanbruch erreichen wir Sossusvlei.
Das Deadvlei liegt vor uns. Wie in einem riesiger Krater liegt ein Silber grauer Trockensee, in dem dutzende von "toten" Bäumen stehen. Ein interessanter aber auch beklemmender Eindruck. In seiner Eintönigkeit und Uhrtuemlichkeit ein sehr beeindruckendes Bild.Read more
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- Wednesday, February 4, 2015 at 6:31 PM
- ☀️ 25 °C
- Altitude: 1,074 m
NamibiaSolitaire23°53’37” S 16°0’23” E
Solitaire

Tropic of Capricon
Unsere Fahrt geht weiter nach Solitaire. Von dort starten wir eine rund Tour von 150km um den Randberg herum. Die Anfahrt ist wieder auf einer Schotterstraße aber als die Steigung beginnt, ist die Straße bis zur
Bergspitze gepflastert.
Die Steigung ist in einigen Abschnitten so extrem das wir nur im 2ten und 3ten Gang voran kommen. Wir erreichen den Aussichtspunkt auf der Spitze des Berges und das GPS zeigt 2000m an.
Ein grenzenloser Blick liegt vor uns.
Wir folgen der D1262 und es geht nun auf losem Schotter steil den Berg hinunter. Enge Kurven mit ausgewaschenen Fahrrinnen machen die Fahrt spannend. Die Straße zieht sich durch kleine Ansiedlungen und ausgetrocknete Flussläufe. Schroffe Felsen rechts und links, auf denen hier und da "Baboon's" Affen sitzen. Wir kommen zurück ins Tal und stoppen für Benzin, Kaffee und Streuselkuchen beim deutschen Bäcker in Solitaire.
Es ist erst früher Nachmittag und wir fahren weiter auf der C41 Richtung Walvis Bai. Eine breite Hauptverkehrsstraße in Schotter und Sand zieht sich durchs Land.
Ab und Zu haben wir Gegenverkehr und müssen den Staub der anderen schlucken. Unsere Motorräder und Kleidung sind von einer dicken Staubschicht bedeckt.
Wir Fahren auf Serpentine artigen Straße durch den Gaubpass. Durchfahren trockene Flüsse und überqueren das "Tropic of Capricon". Wiedermal ändert sich das Landschaftsbild total.
Endloses Flachland wird zu schwarzer Berglandschaft und endet in einer Wüste aus Sand und Dünen.
Walvis Bai hat den groessten Seehafen Namibias. Die Stadt ist sehr geschäftig und hat für uns nicht all zu viel zu bieten.
Nach ein paar Tagen ziehen wir weiter nach Swakopmund. Wiedermal haben wir den Eindruck in Deutschland zu sein. Die Geschäfte tragen deutsche Namen und in der Bäckerei / Kaffee haben wir Brezeln und Fleischwurst zum Fruehstueck.Read more
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- Saturday, February 7, 2015 at 3:03 PM
- ☀️ 33 °C
- Altitude: 806 m
NamibiaUis21°13’15” S 14°52’15” E
Vor uns nur Wueste

Vor uns nur Wueste
Für 72km ändert sich das Landschaftsbild nicht. Wir fahren entlang der Sekeleton Coast. Links das Meer und recht Flachland und Wüste. Ab und An mal ein Schild zu einem Angelspot hinweist.
Bei Mile 72 biegen wir rechts ab. Soweit sind wir hier in Namibia mit den offiziellen Straßenkarten recht gut zurecht gekommen. Nun wollen wir aber quer Feld ein zu dem Ort Uis, der 130km entfernt liegt. Die Landkarte sieht für diese Region sehr einfarbig aus. Das bedeutet Wüste oder Gebirge. Der Blick in die Richtung ist eigentlich auch nicht anders. Vor uns liegen Sand, Geröll und Gebirgskette.
Das GPS zeigt in nordöstliche Richtung. Von einem Tankstellenwart haben wir gehört das es einen 4 x 4 Track geben soll und das wir auf der ganzen Strecke keine Tankstelle oder Farm finden werden. Seit der letzten Tankstelle haben wir schon einige 70km zurück gelegt. Nun haben wir noch für weitere 200km Benzin dabei. Oft dürfen wir uns also nicht verfahren, sonst sind wir aufgeschmissen. Na dann mal los....
Der erste Abschnitt ist aus festem Sand und etwas felsig. Wir kommen recht gut voran und finden auch einen 4 x4 Track. Nach einigen Kilometer geht es aber um kleine Berge herum und der Track spaltet sich. Wir folgen dem, der in die von GPS angezeigte Richtung weißt. Immer wieder kreuzen sich Autospuren und verlieren sich in allen Himmelsrichtungen. Eine riesige Ebene aus Sand liegt vor uns und wir entscheiden uns direkt Kurs auf unseren Wegpunkt zu halten. Wir werden immer geübter im Fahren durch tiefen Sand. Nicht zu langsam und nicht zu schnell. Es ist ein wenig wie das Fahren im Neuschnee. Seit Luderitz haben die Temperaturen merklich zugenommen. Je weiter wir in den Norden Namibia kommen desto heiser wird es. Öfters halten wir an um etwas zu essen und trinken. Schatten gibt es hier gar keinen. Die Sonne knallt wie immer aus dem strahlend blauen Himmel auf das Furz trockene Land nieder.
Wir ziehen unsere Bahn durch das scheinbar Endlose. Ganz weit vor uns erscheint der 2500m hohe Brandberg. In diese Richtung müssen wir und das ist auch unsere einzigste Landmarke für die nächsten 100km. Irgendwann kreuzen wir wieder einen versandeten Track und kurz darauf liegt ein verrostetes altes Lastwagenwrack vor uns. Es gibt also nur 2 Möglichkeiten. Wir sind auf dem richtigen Weg oder wenn wir weiter in diese Richtung fahren, dann enden wir auch so. "Afrika is not for Sissies" haben wir so oft von Einheimischen gehört.
Also weiter Richtung Nord-Ost. Die Entfernung zu der Tankstelle in Uis wird laut GPS auch immer weniger. Wir hoffe nur, das wir nicht irgendwann an dem Rand einer Schlucht enden und dann 200km Umweg fahren müssen. Unser Weg führt auch an einem ausgetrocknetem Flussbett entlang. Des öfteren müssen wir es durchqueren, um Felsen und Hügel zu umfahren.
Die Landschaft ändert sich schon wieder. Erst war es Sand, nun ist der Boden felsig. Im Zick Zack geht es um die gröbsten Brocken herum. Immer mal wieder schießen die Steine wie Querschläger seitlich unter unseren Reifen heraus. Peng, Ping, Bomm.... mir ist ein wenig mulmig. Für einen platten Reifen sind wir mit Flickzeug ausgerüstet aber wenn uns hier in der Pampa die Manteldecke um die Ohren fliegt, dann war es das.
Es wird langsam dunkel und wir haben noch 55km vor uns. Da es eh hier keinen schattigen Platz gibt und auch kein anderes fahrendes Volk zu erwarten ist, halten wir einfach an und schlagen unser Zelt auf. Bei einer Tuetensuppe und etwas Biltong sitzen wir am Lagerfeuer und schauen der Volgelstraus Herden zu, wie sie ohne uns zu beachten, am Zelt vorbei marschiert. Der Brandberg glüht in der untergehenden Sonne und wir denken uns, das es so was tolles eigentlich nur in Afrika gibt.
Die letzte Etappe bis nach Uis ist wie am Vortag. Immer wieder Sand, Felsen und ausgewaschene Flussbetten die unseren Weg kreuzen. Alle 10km halte ich einen Wegpunkt auf dem GPS fest damit wir im Falle einer Sackgasse wieder den Weg zurück finden.
Unser Weg führt von einem Wasserloch zum anderen. Immer wieder begegnen wir Zebraherden und anderem Wildlife. Die ersten Esel kreuzen unseren Weg. Nun kann es nicht mehr weit sein. Irgendwo hier in der Nähe wird auch eine Farm sein.
Kurz darauf kommen wir an den ersten Wellblechhuetten vorbei. Hier leben einfache Bauern im Einklang mit diesem kargen Land. Halb verhungerte Kühe laufen durch die Gegend und Hunde rennen uns hinterher. Den ersten menschlichen Kontakt den wir seit Swakopmud haben, ist mit einer alten Frau. Sie schaut uns an als wenn wir gerade von Himmel gefallen waren. Wir fragen sie nach dem Weg nach Uis. Sie zeigt in eine Richtung und sagt" go strait... go strait...". Es ist schwierig eine genaue Angabe von der Menschen hier zu bekommen. Für sie ist Entfernung und Zeit etwas ganz anderes als für uns.Read more
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- Monday, February 9, 2015 at 3:22 PM
- ☀️ 31 °C
- Altitude: 958 m
NamibiaPalm19°54’25” S 13°58’58” E
Palmwag

Sorry, no Petrol
Von dort aus nehmen wir einen 4 x4 Track, die D2612, durch das Gebierge des Brandbergs, bis wir auf die C43 nach Palmwag und die nachsten Tankstelle kommen. Der 4x4 Track ist nicht einfach zu finden. Wir verfahren uns einige male und schlagen dann irgendwann am Abend unser Camp an einem eduelischen Platz auf.
Der Ort Palmwag ist nur eine Bruchbude mit 2 Zapfsäulen. Wir füllen alle unsere Tanks auf und fahren 120km weiter nach Sesfontain. Dort soll es wieder eine Tankstelle geben und ein Camping Platz. Zu unserer Überraschung gibt es dort auch einen kleinen Supermarkt. Wir kaufen das nötigste ein und machen uns auf die Suche nach der Tankstelle. Die finden wir dann auch aber leider wurden die letzten 35 Liter Benzin 2 Stunden vorher verkauft.
Die Dame an der Zapfsäule interessiert sich mehr für ihr Handy als uns. Nur schwer können wir ihr die Information aus der Nase ziehen, das der Tanklaster erst in einer Woche kommt. Die Frage, ob wir hier in Ort von Privatleuten 10Liter Benzin kaufen koennen, kann sie nicht beantworten. Es ist eh schon zu spät um noch weiter zu fahren. Wir haben auch nur Sprit für weitere 110km. Opuwo und die nächste Tankstelle sind 130km entfernt.
Wir machen uns auf die Suche nach dem Campingplatz und werden dann auch fündig. Der Platz ist wegen mangels an Touristen eigentlich geschlossen. Man öffnet für uns aber die Tore und der nette Mann kennt sogar jemanden der willig ist uns 5Liter Benzin zum doppelten Preis zu verkaufen. Das würde uns gerade reichen um bis nach Opuwo zu kommen.Read more
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- Wednesday, February 11, 2015 at 11:11 AM
- ☀️ 31 °C
- Altitude: 1,170 m
NamibiaOpuwo18°3’18” S 13°50’19” E
Normaden und das Kaokoland

Normaden und das Kaokoland
Die Fahrt nach Opuwo war wieder sehr staubig und in einigen Sektionen ging es steil auf und ab. Wir begegnen den ersten Himbas. Ein Nomadenvolk, das noch immer traditionell lebt und kleidet. Es sind Bauer die mit ihren Ziegen und Rindern durchs Land ziehen, immer auf der Suche nach Nahrung für die Tiere und sich selbst.
Opuwo hat alles was das Herz begehrt. Zumindest nach afrikanischer Sicht. Es hat auch den Ruf die dreckigste Stadt Namibia's zu sein und das können wir auch sehr bestätigen. Interessant ist, das sich hier viele verschiedene Völker treffen und leben. Die Himbas, Ereros, Asiaten, weiße usw..Read more
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- Thursday, February 12, 2015 at 2:55 PM
- ☁️ 33 °C
- Altitude: 998 m
NamibiaOtjihende17°38’21” S 12°42’29” E
Die gefaehrlichste Strasse Afrikas

Die gefaehrlichste Strasse Afrikas
Wir sind nun an unserem Hauptziel der Reise angekommen. Von Opuwo wollen wir unsere Rundtour durch Kaokoland, Marienfluss und den Van Zyl's Pass starten. Dieser 450km offroad Trip gehört in Abschnitten zu dem schwierigsten und gefährlichsten Strecken Afrikas.
Hat man mal Opuwo verlassen, gibt es auf der ganzen Strecke keine Versorgungsmöglichkeiten, Tankstellen, Reifendienste oder Werkstätten mehr. Trinkwasser gibt es aus Wasserbrunnen auf dem Weg. Es ist aber nie sicher das diese Wasser haben. Es wird sehr empfohlen nur in Gruppen diese Strecke ab zu fahren. Das einzige Kommunikationsmittel, das funktioniert ist ein Satellitentelefon.
Wir Quartieren uns auf dem Campground der Contry Lodge ein und genießen den Swimmingpool mit weitem Blick über das Kaokogebierge. Am nächsten Tag geht es auf die Suche nach weiteren Benzinkanistern. Pro Motorrad wollen wir 24 Liter (incl. Tank) Benzin an Bord haben. Wir kaufen 4 Stahlkanister je 5Liter.
Die Maschinen werden nochmal durchgecheckt und das Reifenreparatur Kit und Werkzeug überprüft. Aus dem Internet und Google Earth lade ich die wichtigsten Wegpunkte auf das GPS.
Unser Zeltnachbar auf dem Campingplatz ist jeder Monat beruflich in dieser Gegend unterwegs. Er hat den Van Zyl's Pass vor einigen Jahren befahren. Wir bekommen nützliche Trips zu Wegpunkten und möglichen Campingplätzen in dieser Region. Auch die Empfehlung mindestens 5 Liter Wasser pro Person pro Tag dabei zu haben.
Wir planen die 450km in 4-5 Tagen hinter uns zu bringen. Das wären dann 50 Liter Wasser. Soviel Platz haben wir nicht und können nur hoffen, unterwegs Wasser finden. Vollgetankt mit Benzin, 5 Liter Wasser pro Nase und 1kg Biltong geht es am nächsten Tag los.
Die ersten 95km nach Etanga sich von der Landschaft her sehr schön und die Schotterstraße ist in einem gutem Zustand. Da wir gut voran kommen geht es auch gleich weiter, auf der D3703, bis wir an eine Landmarke kommen die den Van Zyl's Pass nach links anzeigt.
Die Straßenbreite schrumpft auf die Hälfte und wird zu einer holprigen Piste. Immer wieder tiefe Sandpassagen und dann Abschnitte mit scharfen Felsen. Unser Weg schlingert sich um Felsen und Kleingebirge herum und wir durchfahren verlassene Dörfer der Himba's. Es ist heiß und staubig.
Zum ersten mal haben wir Wolken am Himmel. Es scheint das sich das Wetter ändert. Die Wolken verdichten sich zu schweren Regenwolken. In der Ferne fängt es an zu Donnern und bald darauf prasselt dichter Regen auf uns nieder. "Regen bringt Segen", sagt man eigentlich aber hier kann das schnell anders aussehen. Trockene Bäche werden hier im nu zu reisenden Flüssen und können dann für Tage nicht durchquert werden. Der staubige Boden wird zum Schlammbad und ein weiterkommen sehr schwierig.
Wir haben Glück, nach 20 Minuten ist der Regen vorbei und nur kleinere Pfützen sind auf der Strecke. Das GPS zeigt die Annäherung an Wegpunkte 17*37" S und 12*51" E. Hier soll es links in Richtung Pass weiter gehen. Dort sollten wir auch eine Wasserstelle und dann einen Campingplatz der Himb's finden.
Das Gelände wird wilder und unser Track immer schlechter. Mit 30-40km und manchmal im Schritttempo geht es nun voran. Immer mehr tiefer Sand und richtige Felsbrocken auf der "Straße".
Zum erster mal, nach 2000km offroad, falle ich auf die Nase. Mein Vorderrad bleibt im Sand beim Spurwechsel stecken. Ich war zu langsam gefahren. Der weiche Sand lässt mich weich fallen. Mein Fuß ist unter dem Motorrad eingeklemmt und nur mit Isabelles Hilfe bekomme ich den Block wieder auf die Raeder.
Einige Kilometer weiter sehen wir einen Wasserturm aus den Bäumen heraus ragen. Ein dutzend Kinder plantschen in einem Wasserloch und Ziegen renne durch die Gegend. Mit großen Augen bewundern die Kinder uns und die Motorräder. Wir verteile Kaugummis und sie helfen uns die Wasserflaschen zu füllen. Laut lokaler Information sind es noch 12km bis zum Van Zyl Campground.
2 Stunden später und 20 km weiter sind wir dann auch dort. Ein sehr freundlicher Himbabauer weist uns einen Platz zu auch wenn wir die einzigsten Gäste hier sind. Es gibt fließendes Wasser und warme Duschen. Wir machen ein Lagerfeuer und kochen unser Tuetensueppchen mit Biltong Fleisch. Ein streuender Hund leistet uns Gesellschaft und eine Rinderherde grast neben dem Zelt.
Frühmorgens geht es dann weiter, Die Tanks haben wir mit Benzin aus der Reservekanistern aufgefüllt um das Gewicht an Gepäck zu verringern. Unser nächster Stopp soll das Marbel Camp sein. Ca 150km entfernt und dazwischen liegen die berühmt berüchtigte (17km) Van Zyl's Pass und 50km sandiges Flachland im Mariefluss Delta.
Was noch für Überraschungen auf dem Weg liegen, wissen wir nicht. Fest steht, das nun der "Spaß" erst richtig anfängt und alles was wir bis hierhin durchfahren haben, im Vergleich dazu, einfach war. Nun heißt es, " Mann / Frau und Maschine". Keine Hilfe weit und breit.Read more
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- Friday, February 13, 2015 at 10:16 AM
- ☁️ 25 °C
- Altitude: 998 m
NamibiaOtjihende17°38’21” S 12°42’29” E
"Rock and Roll" der Bergziegen im Van Zy

"Rock and Roll" der Bergziegen im Van Zyl's Pass.
Wir sind noch nicht lange unterwegs, bis die ersten Steigungen aus losem Geröll vor uns liegen. Immer dann, wenn es schwierig wird, fahren wir in groesserem Abstand von einander. So das wenn der Vordermann im Hang hängen bleibt, der nachfolgende Zeit hat sicher vorbei zu fahren oder zu Stoppen.
Oft geht es nur im ersten Gang den Berg hinauf. Die Yamaha's sind so kurz übersetzt, das man im ersten Gang einfach mit beiden Fuessen auf dem Boden mitlaufen kann. Nach jeder Passage kommen wieder einfache Abschnitte die sich durch dichtes Dornengebüsch und sandigen Flussbetten ziehen.
Die Sandabschnitte sind am härtesten für uns und die Bikes. Nur mit Vollgas geht es dadurch. Es riecht nach schleifender Kupplung und verbranntem Gummi. Auf den flachen Anschnitten haben wir Zeit etwas im Fahrtwind abzukühlen und wieder Luft zu holen. Aber die nächste harte Passage ist nicht weit.
Steile abwärts Passagen, mit treppenstufenartigen Felsen, geht es nur im Schritttempo herunter. Gegenseitig helfen wir uns auf der richtigen Spur zu bleiben. Oft geht es wenige Meter neben uns steil in eine Schlucht hinunter. Das sicher Ende, hier von dem Motorrad zu fallen.
Wir erreichen die höchste Stelle der Passstraße und haben von dort aus einen wunderschönen Blick über das weite Flachland des Marienfluss. Nun heißt es nur noch bergab und der Stress ist hinter uns. Wir sind schon 3 Stunden unterwegs und nur 3/4 der Strecke ist bewältigt.
Immer mit dem Gedanken im Hinterkopf das ein geplatzter Reifen, ein abgebrochener Schalthebel oder was auch immer, ein Riesen Problem sein kann, stresst mich ein wenig. Dazu die Hitze, das ständige Auf und Ab auf dem Motorrad macht die Sache nicht leichter. Die Hälfte unserer Wasservorraete aber wir schon aus geschwitzt. Bis zum nächsten Wasserloch sind es noch über 100km.
Wir machen uns wieder auf den Weg "down hill" und rutschen Teilweise mit blockierten Hinterrad auf losem Schiefer einfach nur so die Hänge hinunter. Es geht durch enge Schneisen. Rechts mit Dornenbusch bewachsen und links 30m in die Tiefe, entlang bis wir an einem Steilhang enden.
Vor uns geht es so Steil ab, das uns fast schwindlig wird. Die sogenannte "Straße" ist zu einer schmalen Treppe geschrumpft. Einem Meter hohen Stufen aus Granitfels auf der einen Seite und einer ausgewaschenen Rinne die so tief ist wie ein Schützengraben, auf der anderen Seite.
Mal wieder Parken wir die Yamaha's und legen Jacke und Helm ab. Erst einmal die Strecke zu Fuß ablaufen. Abenteurer, die mit einem Geländewagen diese Strecke wohl irgendwann vor uns abgefahren haben, versuchten mit losen Felsbrocken die Stufen in den Felsen auszugleichen. Kaum Vorstellbar das es Leute gibt, die hier mit einem Auto hinunter fahren.
Wir überlegen, ob wir das Gepäck abladen und unsere Mopeds einzeln den Hang hinunter tragen sollten. Dann sehen wir jedoch einen Eselspfad, der etwas tiefer am Hang neben der Strecke verläuft. Der Trampelpfad ist zwar nur 30cm breit aber relative eben. Es geht steil hinunter und dann wieder steil hinauf, ziemlich nahe am Rande zur Schlucht aber machbar. Die Esel sind ja nicht dumm und denen war wohl die Felsentreppe auch zu steil.
Ich versuche es als erster, rutsche mehr als das ich rolle, von der Straße den Hang hinunter um auf dem Eselspfad zu kommen. Nun gilt es den richtigen Anfahrtswinkel in den Pfad zu finden und dann ohne zu zögern hinunter und herauf zu fahren. Blos nicht den Block auf dem Hang abwürgen.
Im ersten Gang und mit Motorbremse den Hang hinunter, dann volle Kanne, 2ter Gang, wieder hoch. Der 180 Reifen wühlt sich durch das lose Gestein. Ich denke nur, Gewicht nach vorne und GO..GO..GO. Der Einzylinder heult auf, das es mir in der Seele weh tut aber ich komme oben an. Voll in die Bremse, weil es dann schon gleich mit einer neue Hürde weiter geht.
Kurz Luft holen und orientieren, dann geht es weiter über Stock und Stein bis ich 30m tiefer endlich den Block zum Stillstand bringen kann. Ich stelle die Maschine auf den Seitenständer und steige ab. Isabelle kommt völlig außer Atem den Hang hinunter gelaufen ich ich merke das mit die Knie noch etwas wackeln.
Isabelle hat die ganze Zeit versucht hinter mir her zu laufen um mich im Falle eines Falles auf zu fangen. Wir krabbeln den Hang wieder hinauf und sie macht sich für ihre "Schlittenfahrt" fertig.
Isabelle fährt in einem anderem Winkel in den Hang hinein und ihr Vorderrad rutsch auf dem losen Gestein seitlich weg. Sie springt zur Hangseite hin ab und die Yamaha fährt noch 2m weiter bis sie zum liegen kommt. Nichts passiert. Pilot und Maschine ok, stellen wir schnell fest aber Isabelle hat nun Muffen die schmale Passage zu meistern. Ich muss sie etwas überreden, nun nicht die "Flinte ins Korn" zu schmissen.
Sie steigt auf, trampelt in der Kickstarter und ist schon auf dem Weg. Ich renne mit ausgestreckten Armen hinterher um helfen zu können aber da ist sie schon durch den Pfad und oben angekommen. Ich schleppe mich auf allen vierten hinter ihr den Hang hoch und bin einem Schlaganfall nahe.
Das letzte Stück den Hang hinunter meistert sie auch wieder suverren. Als ich bei ihr unten ankomme sitzt sie lässig auf ihrer Yamaha und nugelt an der Wasserflasche. "wir sind ganz schön verrückt..." sagt sie zu mir und reicht mir das Wasser.
Es geht weiter Steil den Berg hinunter und wir lassen die Mopeds unter Motorbremse rollen. Immer mal wieder Zick Zack um die groessten Steine herum, bis wir auf einer offenen Lichtung landen. Ganz überrascht, können es gar nicht glauben, stellen wir fest das wir den Pass hinter uns haben.
Eine gelbe Öltonne und ein Haufen Steine liegt vor uns. In einem Baum hängt der Schädel eines toten Tieres und erst jetzt sehen wir auch das all diese Steine beschriftet sind.
Jeder, der es bis hier hin geschafft hat, hat seinen Namen und Datum auf einen Stein geschrieben. Ein beeindruckendes Bild und es wird uns nun nochmal bewusst das dieser Pass etwas besonderes ist. Wir sind nun sehr erleichtert.
Auf den Steinen steht geschrieben mit welchem Auto man hier lang gefahren ist. Einen Eintrage von anderen Motorradfahrern können wir nicht finden. Später hören wir von Einheimischen, das es bis heute vielleicht 30 Motorräder waren, die sich hier hinunter getraut haben.
Marienfluss, kein Wasser und Freitag der 13.
Rechts und links türmt sich das Gebirge, vor uns liegt flaches Land. Wir sind im Flachland des Marienfuss. Nun kann es nicht mehr weit sein. Heute Abend werden wir auf einem gemütlichen Campingplatz sein und eine Stunde lang warm duschen. Mit diesen Gedanken im Kopf machen wir uns auf den Weg.
Zur Abwechslung führt nur ein Track in die Richtung, die das GPS vorgibt. Es geht wiedermal durch weite ausgetrocknete Flussbetten. Der Sand ist weich und tief aber wir sind ja nun geübt und wühlen uns da durch. Immer wieder halten wir an und fotografieren. Das Panorama ist einfach atemberaubend.
Der nächste Wegpunkt liegt 20km im Norden. Von dort aus sind es ca 60km nach Süden zur Marbel Campside. Wir fahren auf einem schmalen und tief ausgefahrenem sandigem Track. Mit 40-50km/h kommen wir voran. Wieder aus alte Spiel. Nicht zu schnell und nicht zu langsam. Immer wieder einen Gang herunter schalten, um mit Vollgas um durch tieferen Abschnitte zu kommen.
Die Sonne steht hoch am Himmel und brennt auf uns nieder. Konstantes ausbalancieren des Motorrades und hohe Konzentration kostet uns viel Energie. Die Vorfreude auf einen leichten Trip und die baldige Dusche sind schnell vorbei. Die sandige Piste wird zum Problem. Das ständige Fahren in unteren Gängen und die hohen Drehzahlen kosten uns eine Menge Benzin und sind hart für die Motoren.
Immer wenn es möglich ist, verlassen wir die Fahrbahn und fahren auf festerem Boden parallel dazu. Dadurch sind wir zwar langsamer aber kommen flüssiger vorran. Nach einigen Stunden Fahrt hängen unser Arme nur noch gefühllos am Lenker. Wir parken die Mopeds unter einem vertrocknetem kleinen Baum und lassen uns einfach daneben in den Staub fallen.
Die letzte 2 Liter Wasserflasche wird angebrochen und ein Stück Trockenfleisch die staubige Kehle runter gewürgt. Isabelle sitzt neben mir an dem Baumstumpf gelehnt.
Weit weg, dahinten liegt eine Gebirgskette im Süden. Dort müssen wir hin. Das Flimmern der Hitze über dem Boden lässt die Berg nur als Schleier erscheinen. Der alte Clint Eastwood Western "the Good, Bad and Ugly" kommt mir ins Gedächtnis und ich pfeile den Soundtrack dahin. Wir brechen in Gelächter aus aber haben im Hinterkopf das mit dieser Wüste eigentlich nicht zu spaßen ist. Wir sind weit weit weg von jeder Hilfe und haben nur noch 2 Liter Wasser. Ein Sturz, Verletzung oder technische Probleme wären ein Desaster.
Nach einer Stunde haben sich unsere eisernen Pferd abgekühlt und wir etwas Energie zurückgewonnen. Wir verpacken uns wieder in unsere Schutzkleidung und starten die Motoren, fahren in großem Abstand um nicht in der langen Staubwolke des Vordermanns zu ersticken. Immer wieder den Blick in den Rückspiegel um zu sehen das ob das Scheinwerferlicht des Hintermanns noch zu sehen ist.
Die sandige Piste wird langsam steiniger. Ab und zu liegen ausgebrannte und zerschossene Autowracks entlang des Weges. Die Himbadoerfer die wir durchfahren sind alle verlassen und das Wasserloch, das auf der Karte eingetragen ist, finden wir aber ist außer Funktion. Die Solaranlage, die für den Strom der Pumpe sorgt ist zerbrochen. Ich drehe an den Wasserhähnen aber alles ist trocken. Nun gibt es nur noch die Hoffnung das das 30km entfernte Marbelcamp oder der Ort Orupembe Wasser haben.
Wir halten uns nicht lange auf und machen uns auf den Weg, die nächste Landmarke "the red drum" zu finden. Der Weg ist recht eindeutig und das GPS zeigt auch immer in die richtige Richtung.
Kurz bevor wir das Marbelcamp erreichen geht es nochmal steil lose Schotterpisten hoch. Isabelle ist hinter mir und im Rückspiegel sehe ich wie sie die Ideallinie der Piste verpasst, ihre Yamaha, wie ein wild gewordenes Pferd über große Felsen stampft und sich dann aufstellt. Isabelle fällt vom wild gewordener Block, der selber noch einige Meter alleine auf dem Hinterrad weiter fährt bis er im Graben landet. Der Schreck ist groß aber Pilot und Maschine haben nochmal Glück gehabt.
Die Sonne fängt an Namibia in rot zu tauchen als wir durch das Tor des Camps fahren. Der sehr freundliche Besitzer zeigt uns die Anlage und wir können unser Zelt, wo immer wir wollen, aufbauen. Es ist auch so nett, für uns aus einem naheliegendem Dorf, 2 Flaschen Bier und 2 Flaschen Coca Cola zu holen. "...Ich kann euch sagen, ein warmes Bier hat mir noch nie so gut geschmeckt."
Es ist Freitag der 13te. Die Nacht war ruhig und wir sind gut erholt. Wir halten uns nicht lange auf, schlagen das Camp ab und beladen die Motorräder. Wie es an so einem Tag nur sein kann, stellen wir fest das in der Nacht eine Wildkatze unser ganzes Biltong gefressen hat und ich eine platten Hinterreifen habe. Das bedeutet Wasser und Brot für den Rest der Reise und 3 Stunden Verspätung um den Reifen zu flicken. Aber alles kein Problem. Die Reparatur war recht einfach und in dem nächsten Dorf, 30km weiter, gibt es kalte Bohnen in Tomatensoße aus der Dose zum Fuehstueck.
Der Ort Orupembe besteht aus einem Wasserloch (mit Wasser), einer Polizei Station und 2 Häusern. Der kleine Shop in einem von den Häusern hat kalte Getränke und Konserven. Wir kaufen hier Verpflegung für diese letzte Etappe nach Opuwo ein. Von nun an ist der Weg recht einfach. Immer nur der Straße folgen. Die Straßenbedingungen sind nun auch etwas besser und es geht gut voran.
Auf der Hälfte der Strecke durchqueren wir ein breites Flussbett das auch ein wenig Wasser hat und unter Palmen an einer Art Sandstrand bauen wir unser Nachtlager auf. Eine Himbafrau kommt mit ihrem Esel vorbei und begruesst uns freundlich, zieht dann weiter um am Fluss ihren Wasserkanister zufüllen.
Am Mittag des nächste Tages fahren wir in die Tankstelle in Opuwo ein. Wir reisen die Arme hoch und fühlen uns wie Sieger. Der Staub liegt wie Puderzucker auf Motorrad und Kleidung. Die 451km haben wir in 4 Tagen hinter uns gebracht und noch 3 Liter Sprit im Tank.
Die Rechnung ging auf und der schwierigste Bergpass Afrikas ist bezwungen. Unsere TW Yamaha's haben sich bestens bewährt.
Den Nachmittag verbringen wir wieder am Swimmingpool der Contry Lodge. Mit einem kalten Bier in der Hand stehen wir bis zum Hals im Wasser, schauen auf das Panoramabild des Kaokolands nieder und lassen das Erlebte Revue passieren.Read more
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- Sunday, February 15, 2015 at 9:24 AM
- ☀️ 20 °C
- Altitude: 681 m
NamibiaKhowarib19°15’54” S 13°51’59” E
Trockene Fluesse und blanke Nerven

Trockene Fluesse und blanke Nerven
Das Hauptziel der Reise ist erreicht und der Van Zyl's Pass bezwungen. Nun heißt es 2500km Fahrt zurück nach Luderitz. Wir wollen unser Glück nicht noch mehr auf die Probe stellen und nehmen die besseren Schotterstraßen Richtung Süden.
Nach 100km kommen wir nach Khowarib und biegen nach Links in die "Schlucht". Von anderen Reisenden haben wir gehört das es hier durch einen Canyon, den Fluss entlang, nach Kamanjab geht. Dort wollen wir hin und dann weiter nach Windhoek.
Bei der Anfahrt in die Schlucht verfahren wir uns einige male, müssen eine halb trockenes Flussbett durchqueren und bleiben das erste mal im Sand stecken. Es stellt sich bald heraus das dieser Abschnitt nicht ein einfacher Panorama Drive wird. Es geht auf und ab, immer mal wieder tiefer Sand und Felsen und dann diese verfluchten langen Abschnitte durch den Flusssand.
Isabelle ist mit den Nerven am Ende und nach einige Stunden liegen bei mir die Nerven auch blank. Immer wieder muss ich Isabelle durch den Sand schieben. Sie dreht nie den Gashahn so richtig auf und ist dann nicht schnell genug um sich durch den Sand zu wühlen. Nach 3 Stunden harter Arbeit haben wir die ersten 20km hinter uns. Isabelle hat nun auch verstanden, das Vollgas hier die Lösung ist.
Um uns herum türmen sich die Felswände. Es ist schon später Nachmittag und wir schlagen auf einer Anhöhe unser Nachtlager auf. In der Nacht hören wir laute Geräusche, die wir keinem uns bekanntem Tier zuordnen können. Mit einem unsicherem Gefühl im Magen schlafen wir jedoch bald ein und wachen auch zu Glück auch am nächsten Morgen gesund wieder auf.
Der Tag begint mit Tiefsand fahren und River crossing und nach 3km haben wir es geschafft. Wir kommen in ein Dorf und füllen unsere Wasserflaschen. Man zeigt uns im welche Richtig wir weiterfahren müssen und laut GPS sind es noch 60km bis Kamanjap.
Wir verlassen das Dorf und fahren auf eine kilometer weite Flachlandebene. Am Horizont zeichnet sich ein grüner Streifen von frischen Gras ab und dahinter liegen schwarze Berge. Unser Weg geht auf kleinen Feldwegen durch eine Region voller kleinen Bäumen, die sehr an Apfelplantagen erinnern.
Vogelstrauß Herden und Gazellen laufen vor uns für lange Zeit den Weg entlang bis sie dann ins Gebüsch abbiegen.
Unter einem Baum machen wir Rast und hören wieder das seltsame Tiergeräusch vom Vorabend. Nicht weit weg entdecken wir eine Affenkolonie, "Baboons", die sich mit einer Rinderherde anlegen. Ein fast mannshoher Bullenaffe reist sein Maul auf und zeigt seine riesigen Zähne. Schnell packen wir unser Zeug zusammen und machen uns aus dem Staub.Read more
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- Thursday, February 19, 2015 at 1:07 PM
- ☀️ 32 °C
- Altitude: 560 m
NamibiaGroot-Droeboom27°36’37” S 17°36’22” E
The long way around...

The long way around...
Eine Staubwolke am Horizont lässt eine Strasse in der Ferne vermuten. Kurz darauf sehen wir Häuser und fahren durch ein Dorf. Einige Kilometer weiter kreuzt unser Weg die C35. Eine Teeerstrasse die bis nach Kamanjab führt.
Die nächsten 500km bis nach Windhoek legen wir in 2 Tagen zurück und werden auch nun schon wieder etwas von dem Fahren auf Asphalt gelangweilt. Der geplante Aufenthalt von 3 Tagen Windhoek schrumpft nach einem enttäuschendem Stadtspaziergang und einer schlaflosen Nacht im einer verdrecktem Backpackers, auf 24 Stunden. Wir wollen wieder in die Wüste und auf die sandigen Straßen.
Nach 3 Tagen und auf Umwege über viele Nebenstraßen, stehen wir am Rande des Fish River Canyon's. Mit seine 549m soll es der tiefste Canyon der Welt sein. Er zieht sich 160km lang Richtung Süden bis an die Grenze Südafrikas.
Unsere letzte Etappe führt den Canyon entlang Richtung Süden, bis wir kurz vor der Grenze Südafrikas auf den Orange River treffen. Der Grenzfluss dieser beiden Länder. Auf geschwungenen Panoramastraßen geht es den Fluss entlang, der immer viel Wasser hat. Die Ufer sind grün und in der Ferne sieht man das Wüstenland von Namibia.
Nach 24Tagen und 4800km sind wir zurück in Luderitz.Read more
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- Wednesday, February 25, 2015 at 1:00 PM
- ☀️ 22 °C
- Altitude: 28 m
NamibiaLüderitz26°39’0” S 15°9’26” E
Fazit:

Der Trip war ein echtes Abenteuer. In abschnitten sehr schwierig aber auf jeden Fall die Anstrengung wert. Für das Kaokoland und die "Schlucht" sind Enduro Fahrkenntnisse eine Voraussetzung. Der Rest der Strecke ist relative einfach. Man sollte auf jeden Fall vor Antritt der Reise schon mal im Gelände oder auf Schotterstraßen gefahren sein. Wie schon vorher erwähnt, ist ein leicht zu handhabendes Motorrad das A und O hier. Hochgeschwindigkeit ist hier fehl am Platz.
Aber das soll keinen davon Abschrecken hier mal durch zu fahren. Es ist ein besonderes Erlebnis und es gibt nicht mehr viele Länder auf dieser Welt in denen so was möglich ist.Read more