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  • Day 11

    Die Kanutour

    November 14, 2018 in the United States ⋅ ⛅ 23 °C

    Der gestrige Tag endete mit vielleicht 2 Bier zu viel. Schließlich mussten wir heute ja auch erst am Nachmittag wieder Auto fahren. Der kleine Kater war Stephan aber sichtlich anzumerken und die ersten Schritte verliefen etwas schwerfälliger als sonst. Aber Schwann drüber. Der Plan war die Kanutour, also wurde dieser auch umgesetzt.
    Wir starteten so früh es ging, da wir nachmittags noch ein gutes Stück zu Fahren hatten. Um 8 Uhr machte die Vermietstation auf, um 08:15 Uhr standen wir dann auch dort.

    Zuerst mussten wir ca. 100 Formulare ausfüllen, dass wir niemanden verklagen, haftbar machen etc wenn uns etwas passiert. Dann noch schnell unterschrieben, dass wir wissen, dass es sich um eine 7,3 Meilen lange Tour handelt, welche für Anfänger absolut nicht geeignet ist… Ähm… najaaa…. Hier haben wir vielleicht ein bisschen geflunkert. Aber ich saß zumindest früher ja schon ein paar Mal in einem Ruderboot 😊

    Nachdem wir uns dann mit Mückenschutz und Sonnencreme zugekleistert hatten, füllte wir noch das Wasser in Trinkflaschen um. Alles andere ist an Bord nicht erlaubt. Über einen langen Steg brachten wir unser Kanu zur Startrampe. Danach erhielten wir noch unsere Paddel, eine Schwimmweste und die gute Sicherheitstrillerpfeife… so ganz habe ich den Sinn nicht verstanden, aber ich nahm mir vor laut zu Pfeifen, falls mir ein wildes Tier zu nah kommt.

    Um 09:30 Uhr waren wir dann endlich soweit und konnten den Trip beginnen. Der Fluss entspringt quasi an unserem Startpunkt – dem Juniper Spring. Von dort aus windet er sich meist sehr flach durch die Natur. Eine kleine Stromschnelle und diverse Bäume im Wasser machten es uns nicht leichter. Also wenn man bedenkt, dass wir noch nie in so einem Boot saßen und trotzdem wieder heile angekommen sind, war es vielleicht übertrieben, dass diese Tour absolut nichts für Anfänger ist. Aber es war durchaus nachvollziehbar, dass das auch nicht gerade die Einsteigertour über einen ruhigen Fluss ist. Vier Stunden sollte man für die Tour ungefähr einplanen sagte man uns bei der Abfahrt.
    Absolut beeindruckende Bilder im weiten Nirgendwo. Glücklicherweise waren wir auch die Einzigen, die diese Tour machten, so dass uns niemand störte. Ganz viele Fische und fast noch mehr Schildkröten in allen Farben (von Orange über Grün bis hin zu Gelb war alles dabei) haben wir gesehen. Auch tolle Vögel und noch nie zuvor gesehene Insekten begegneten uns. Ein Alligator kreuzte unseren weg jedoch (leider) nicht. Beim Auschecken sagte die nette Dame jedoch, dass wir sicher sein können, dass die Alligatoren UNS gesehen haben... sehr beruhigend 😊
    Die 7,3 Meilen beendeten wir in 3,5 Stunden – also durchaus schneller als angeben. Ich denke, das war eine reife Leistung. Auch wenn Stephan beim Erblicken der (Auto)Brücke – unserem Zeichen für das Ende der Reise - mit sich und der Welt fertig war 😊
    Am Abholpunkt wartete bereits der Ranger mit dem Anhänger um uns zurück zu bringen. Als wir ihn fragten, ob er lange warten musste, sagte er nur: 1 Stunde. Ihr machtet den Eindruck, als wenn ihr das gut könnt und ich wollte euch nicht warten lassen 😊
    Alles in Allem war es aber eine sau geile Tour und ich kann nur jedem empfehlen – auch wenn man keinerlei Vorerfahrung hat – so eine Tour zu machen. So viel Ruhe, Stille und Natur wie sie wirklich ist, lässt sich sonst nirgends erleben.
    Zurück an der Station wurden die Körper und auch der Camper nochmal gereinigt. Gegen 14 Uhr waren wir dann wieder auf der Strecke. Einen weiteren Tagespunkt hatten wir heute nicht mehr. Die Tour war anstrengend genug. Und so fuhren wir mit einem Stopp zum Einkaufen und Abendessen dann die 120 Meilen bis zum Jetty Park bei Cape Canaveral bei einer reinen Fahrzeit von 3 Stunden.

    Für Morgen ist der Besuch des Kennedy Space Centers angedacht. Im W-Lan schauten wir noch schnell nach, ab wann dieses die Pforten öffnet. Dabei stießen wir auf einen Hinweis, der unsere Augen größer werden ließ. Am morgigen Tag soll um 3:46 PM eine Rakete starten. Eigentlich wollten wir zu dem Zeitpunkt bereits weg sein, aber DAS sollten wir uns wohl nicht entgehen lassen.

    Beim Einchecken im Campground fragte die Dame auch sofort, ob wir für den Start der Rakete von Elon Musk morgen hier sind. Man hätte wohl beste Blicke auf den Start vom Campground aus. Schließlich befindet der sich genau am Wasser an der anderen Inselspitze gegenüber vom Kennedy Center.
    Wir sollen einfach unser Camperlaubnis im Wagen liegen lassen, dann könnten wir so lange gerne bleiben. Sind wir mal auf Morgen gespannt!

    Am Stellplatz angekommen - wir haben extra einen abgelegenen Platz gebucht, direkt am Wasser, dafür ohne Anschlüsse - machten wir noch einen kurzen Strandspaziergang und ich streckte meine Füße zum ersten Mal in diesem Urlaub in den Atlantik.
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