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  • Day 19

    Die Rückreise

    November 19, 2019 in the United States ⋅ ☀️ 20 °C

    Die Rückreise steht an – auch die schönste Zeit im Jahr muss ja mal vorbeigehen. Leider haben wir keine super Flugverbindung zu einem akzeptablen Preis finden können und so heißt es heute gleich 3 Mal starten und landen. Aber immerhin sind die Zwischenaufenthalte eher kurz und somit ist es auch gar nicht so schlecht sich hin und wieder mal die Beine etwas vertreten zu können. Unser erster Flug ging um 14 Uhr von Orlando und führte uns nach Detroit – also einmal quer durch die USA.

    Am Abend zuvor wurde das Zeitmanagement für den heutigen Tag aufgestellt. Es lief daraus hinauf, dass der Wecker um halb 8 klingelte – also eher ausschlafen für uns 😊

    Nach der morgendlichen Hygiene ging es dann ans Zusammenpacken. Die Koffer waren schnell gefüllt – schließlich musste man ja keine Auswahl treffen, was alles mitsoll. So schön locker die Koffer auf der Hinreise noch gepackt waren um so mehr hieß es nun: stopfen, drücken und auf den Koffern rumhüpfen – doch schließlich waren sie dann auch geschlossen.

    Unserer restlichen Vorräte konnten wir bei einem dankbaren Nachbarn am letzten Campground loswerden – wie passend, dass er heute Abend eine kleine Party schmeißen wollte 😊

    Und so ging es dann – genau im Zeitplan – um 10 Uhr los auf die letzten 16 Meilen in diesem Urlaub – zurück zur Vermieterstation. Der Tank war genau so weit runtergefahren wie wir ihn übernommen hatten – also hieß es nur noch den Propantank wieder zu füllen.
    Was sich so einfach liest wurde dann leider zu einer unmöglichen Aufgabe. Die ersten beiden Tankstellen hatten nur Propan zum Verkauf in eigenen Flaschen und konnten auch keine Hinweise zu anderen Auffüllstationen geben. Bereits nur noch 2 Meilen vor dem Rückgabeort wurde dann eine weitere Tankstelle angefahren. Ein großes Schild mit „Propaine-Refill“ war doch genau das, was wir wollten.
    Leider teilte uns der Betreiber mit, dass sein Tankstutzen zu kurz sei um vom großen Tank zu unserem Wohnmobil zu gelangen und er verwies uns an die Tankstelle gegenüber.
    Mittlerweile war es dann auch schon 11 Uhr und nach unserer Zeitrechnung wollten wir nun schon den Camper abgegeben haben. Naja, was solls – wir müssen den Tank ja voll zurückgeben.

    Also ging der nächste Weg zur Tankstelle gegenüber. Dort sagte die nette Dame uns dann, dass sie alleine im Geschäft sei und dieses dann auf keinen Fall verlassen werde – und selbst dürfte man den Propantank nicht benutzen. Aber wenn wir eine Stunde warten würden, käme ein weiterer Mitarbeiter und dann würde sie sich uns annehmen. Eine Stunde, die wir definitiv nicht mehr hatten. Also ging die Fahrt – mit weiterhin leerem Tank – weiter.

    Es war nach halb 12 als wir dann auf das Gelände von Cruise Amercia fuhren – auch eine Zusatzrunde um den Block brachte leider keine vollen Tanks mehr – und so beichteten wir bei der Abgabe. Die Dollarzeichen in den Augen sagte man uns dann, dass das kein Problem sei. Für 40 Dollar mache man auf dem Gelände den Tank dann wieder voll. Da eine Gallone Sprit dort das 3 fache des normalen Preises gekostet hat, verhielt es sich bei dem Propan vermutlich ähnlich. Da wir aber weder wissen, wieviel Gallonen Gas wir verbraucht hatten, noch was die Gallone selbst kosten würde, wissen wir bis jetzt nicht, ob wir abgezockt wurden oder nicht – die Wahrscheinlichkeit liegt jedoch recht nah 😊.

    Der Rest der Rückgabe verlief dann recht problemlos und die volle Kaution wurde auf die Kreditkarte zurückgebucht. Um 12 Uhr fuhren wir mit dem Uber in Richtung Flughafen.
    Da wir bereits eingecheckt hatten, sollte dies doch noch dicke reichen – und das tat es dann auch. Es blieb sogar noch genug Zeit für einen kleinen Mittagssnack. Die letzten Dollar mussten ja schließlich noch weg.

    Pünktlich um kurz nach 2 hoben wir ab und einen Film sowie einem kleinen Snack später landeten wir dann um halb 5 im leicht schneebedeckten Detroit, direkt an der Grenze zu Kanada – von 23 Grad zu 0 Grad in 150 Minuten. Das ging ja schneller als die Wartezeit bei der Harry-Potter-Achterbahn gewesen wäre. 😊

    Kurz das Terminal durchquert, die letzten Reiseberichte auf Vordermann gebracht und schon saßen wir im neuen Flaggschiff von Delta – dem A 350 und somit dem größten Passagierflugzeug von der Airline. Die Ausstattung war tatsächlich super. Ein Flatscreen der – auf Grund des Sitzabstandes (welche durchaus bequem und ausreichend war) – nicht hätte größer sein dürfen, bot feinste Bildqualität bei einer Auswahl von alleine ca. 100 deutschsprachigen Filmen. Nach einem frischen warmen Handtuch gab es dann erstmal einen Willkommenscocktail für alle über 21 um dann in die gewohnt sehr gute Bordverpflegung einzusteigen. Sämtliche Getränke inklusive Longdrinks sind natürlich kostenlos und dürfen jederzeit im hinten Bereich des Flugzeuges auch selbst abgeholt werden - sofern einem die zahlreichen Servicerunden nicht ausreichen. Dort waren auch kleine Snacks von Cookies, Kräckern oder Schokoriegel jederzeit vorrätig.

    Als Abendessen konnte dann zur Vorspeise zwischen 2 Salaten gewählt werden. Das Hauptgericht hatte 3 Wahlmöglichkeiten. Bei uns gab es einen Caprese-Salat mit anschließendem Chicken-Marsala mit Kartoffelpüree und einem Bohnen/Möhrengemüse. Als Nachtisch erhielt dann jeder noch einen leckeren und reichhaltigen Becher Ben&Jerrys Eiscreme.

    Anschließend wurden die Lichter gedämmt und man konnte ein wenig schlummern. Chris gelang dies recht erfolgreich. Nici verdöste mal einen halben Film, die anderen beiden Filme wurden doch recht wach miterlebt.

    Nachdem der Atlantik überquert war und - das zumindest noch in der EU befindliche - Großbritannien überflogen wurde, setzte der Service wieder ein. Zum Frühstück gab es eine Zimtschnecke und wer wollte den standartmäßigen Starbucks-Kaffee.

    Kurze Zeit später ging es dann – pünktlich zum Sonnenaufgang – in den Landeanflug auf Amsterdam. Nach sehr angenehmen 7 Stunden erreichten wir wieder europäischen Boden und durchliefen die elektronische Passkontrolle.

    Weitere 30 Minuten später war auch der Flughafen von Amsterdam einmal komplett durchquert – von Terminal T zu Terminal B. Dort stand unser kleiner Cityhopper.
    Die soeben durchgeführte Enteisung an dem Flugzeug neben uns brachte uns dann auch die Sicherheit, dass wir lieber wieder zurückfliegen würden als hier nach draußen zu gehen. Aber dies war ja leider keine Option. Also ging es – notgedrungen – in den Flieger und nach einem 30minütigem Flug war unser Ausgangsort Düsseldorf wieder erreicht.

    Nach der Kofferaufnahme ging dmalles sehr zügig und keine 20 Minuten später saßen wir wieder im Zug und anschließend im Bus nach Köln, wo wir - zu Hause angekommen - wieder an die Temperaturen im Stadion erinnert wurden. Bei schmalen 13,7 Grad schlossen wir die Wohnungstür auf und stellten fest, dass die Heizung defekt ist und wir uns auch die nächsten Tage wohl an die Kälte gewöhnen müssen – aber zumindest kommt gleich unser Kleiner wieder zu uns und wir können uns ein wenig an ihn kuscheln. Und ganz bestimmt kommt auch der nächste Urlaub – der hoffentlich genauso schön wird.

    In diesem Sinne vielen Dank an unsere fleißigen Follower, die Likes sowie die positiven Rückmeldungen die wir von euch erhalten haben und schonmal vorab ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen

    Chris & Nic
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  • Day 18

    Universal Studios

    November 18, 2019 in the United States ⋅ ☀️ 22 °C

    Der letzte Tag ist angebrochen und aus dem Handy tönte sinngemäß – mit einer viel zu fröhlichen Stimme für diese Uhrzeit – „guten Morgen, es ist 06:30 Uhr – aufstehen“. Heute hat sich das frühe Aufstehen und parat machen jedoch gelohnt! Denn zum Abschluss des gesamten Urlaubes sollte es nochmal ein richtiges Highlight geben – zumindest für Chris: der Besuch bei Harry Potter oder besser gesagt den Universal Studios in Orlando – welche mittlerweile aber auch schon fast Harry Potter Studios heißen dürften.
    Also schnell unserer 7 Sachen zusammengepackt und ab ging es. Die Fahrt von Tampa nach Orlando sollte ca. 1 Std. dauern. Leider wurden wir aufgrund eines vor uns liegenden Unfalls doch sehr ausgebremst und somit eine halbe Stunde zeitlich zurück geworfen ☹. Der eingeplante Puffer war aufgebraucht und so kamen wir pünktlich mit der Parköffnung an und fast im Sprint ging es erstmal vorbei an den einzelnen Themenbereich (welche an dieser Stelle eh eher für kleine Kinder ausgelegt waren) direkt durch zum Schloss Hogwarts. Hier wurden bereits im Eingangsbereich von Hogsmead diverse Fotos und Selfies geschossen. An dieser Stelle sei mal erwähnt, dass es echt verrückte Menschen gibt. Bei allem Verständnis für sämtliche Begeisterungen in dieser Welt amüsiert es einen dann aber doch zutiefst, wenn man erwachsene (alte) Menschen sieht, welche als Harry Potter verkleidet und teilweise sogar geschminkt ewig vor Schaufenstern anstehen um vor diesen mit einem kleinen Plastikstab – ähhh Zauberstab – herumzufuchteln. Belohnt wurden die Bewegungen dann bei richtgier Ausführung mit kleinen Effekten wir z.B. einem sich öffnenden Buch. Aber zugegebener Weise war die gesamte Aufmachung der Potter-Themen-Welt schon sehr sehr detailgetreu und imposant.
    Natürlich wollten wir nicht nur Harry Potter sehen sondern auch erleben und dementsprechenden die dortigen Fahrgeschäfte besuchen. An der Hauptattraktion „Hagrid’s Motorride“ – einer wohl sehr schönen – aber vermutlich nicht sehr thrill-lastigen Achterbahn – mussten wir feststellen, dass auf der elektronischen Anzeige die aktuelle Wartezeit mit „210 Minuten“ angeschlagen war. Bei unserer Ankunft wurde die Warteschlange dann auch noch mit Metallgittern außerhalb der eigentlichen Warteschlange verlängert. 3 ½ Stunden – fast den halben Parktag nur in einer einzigen Schlange stehen – ohne uns. Da auch im weiteren Verlauf des Tages die Wartezeit so gut wie nie unter 2 Stunden sank, ließen wir diese Attraktion dann leider aus.
    Stattdessen ging es dann zum Schloss, wo wir bei den anderen Fahrattraktionen Harry dabei geholfen haben im Flug über das Schlossgelände, sowohl das Quddietschtunier zu gewinnen als auch das Schloss selbst vor einem Drachenangriff zu retten 😊
    Da Chris voll in seinem Element war und gleich nochmal fahren wollte, teilten wir uns kurzerhand auf und Niclas, dem die 4D Show nicht so gut bekam, fuhr stattdessen mit dem Hypogreif eine Runde. Da bei beiden Fahrgeschäften die Wartezeit für die Alleinfahrer unter 10 Minuten lag, konnte der Rundgang recht zügig fortgesetzt werden.
    Noch einmal schnell durch die wirklich sehr detailgetreuen Läden durch und auf ging es zur eigentlichen Tour durch den Park – also den ersten Park.
    Die Universal Studios teilen sich nämlich grundsätzlich in 3 verschieden Themenparks auf. Island of Adventure, die ursprünglichen Universal Studios und Vulcano Bay. Zuletzt genannter Park ist jedoch ein Erlebnisschwimmbad.
    Da die Betreiber der Parks ja was von Marketing verstehen wurde das Harry Potterland – der Hauptgrund für mindestens jeden 2. Besucher hier im Park – mal eben auf die beiden verbleibenden Themenparks verteilt. Die Verbindung stellte der Hogwards-Express dar. Mit diesem durfte man aber natürlich nur fahren, wenn man den Eintritt für beide Parks bezahlt hatte – hatten wir natürlich 😊. Aber den Wechsel zum nächsten Park strebten wir dann erst ungefähr zur Halbzeit an und so ging die Erkundung von Island of Adenture dann los.
    Hier war der nächste Halt dann der Themenbereich von Jurrasic Park. Dieser etwas leicht in die Jahre gekommene Bereich hatte aber kein bisschen von seinem Charm verloren! Sowohl die Dinos, der tropische Garten als auch das Labor waren wirklich sehr beeindruckend aufgebaut.
    Der Bereich als solches war unverständlicherweise sehr leer und wir konnten hier direkt durch und das Informationcenter in Ruhe erkunden. Dem sehr gruseligen Innenraum und Durchgang entkommen, konnten wir einen ersten Blick auf die Boote erhaschen und uns fiel direkt auf, ES IST EINE WASSERBAHN…
    Nach den letzten miesen Tagen spielte dann heute auch das Wetter wieder mit und der arktische Einfluss verzog sich am frühen Morgen bereits. Die Sonne begleitete und bei ca. 22 Grad den ganzen Tag und so stand dem nassen Vergnügen heute auch nichts im Wege.
    Die Fahrt als solche war schon durch die immer wieder auftretenden Filmszenen sehr spannend. Als wir jedoch durch eine Nebelwand fuhren kam uns ein 6 Meter großer T-Rex entgegen und als wir uns gerade alle duckten, ging die Fahrt auch schon fast senkrecht abwärts und wir wurden erstmal schön nass 😊.
    Bereits beim Verlassen von Jurrasic Park hörten wir aus der Ferne immer wieder ein sehr lautes Gebrüll, welches sich kurze Zeit später als der Schrei von King Kong herausstellte. Der an Jurrasic Park angrenzende Themenbereich wurde erreicht und beeindruckte bereits beim Betreten mit der meterhohen Kink Kong Figur, welche in den Berg eingelassen wurde.
    Hier auch wieder schnell durch die Single-Rider Spur durch und los ging die Fahrt in einer Art Bus welcher immer wieder für 4D Filmszenen anhielt. Durch den Verzicht zwangsläufig zusammen zu fahren sparten wir gegenüber der normalen Wartezeit an den Attraktionen in der Regel gut 90% der Zeit ein. Oftmals wurden die Wartezeiten mit 40-50 Minuten angegeben. Nach nie mehr als 10 Minuten waren wir in den Fahrgeschäften – und sparten das, was wir am wenigsten hatten ein: Zeit.
    Immer noch etwas nass von der rasanten Jurassic-Park-Fahrt kamen wir direkt an 2 Bereichen vorbei, wo es ebenfalls Wasserbahnen bzw. Wasseratraktionen gab. Die Tonnenfahrt war jedoch aktuell gesperrt und so konzentrierten wir uns auf die nächste Wasserbahn – welche sich um einen Zeichentrickfilm drehte, der uns beiden nicht bekannt war – und das will bei Chris schon was heißen. Scheinbar haben es die süßen Figürchen nicht nach Deutschland geschafft. Die Fahrt war eine schnelle kleine Wasserbahn wo es zwar grundsätzlich auch sehr leer war, der Weg zum Boot jedoch – vorbei an den unbekannten Comic-Helden – unheimlich lange dauerte.
    Weiter ging die Reise zu dem einzigen richtigen Coaster in dem Park. Dir grüne Aufmachung passte zum Themenmotto „Hulk“. Chris ging es jedoch – auf Grund von starkem Hunger – nicht so gut, so dass die Fahrt von Nici alleine gemeistert wurde. Durchaus anspruchsvoll sauste man durch diverse Loopings und Schrauben – vergleichbar wie noch vor ein paar Tagen in Busch Gardens.

    So langsam stand die Uhr auf Mittagszeit und es war Zeit für einen kleinen Snack – niemand ist ja schließlich gerne hungrig. Einen XXL-Hotdog mit miesen Pommes und ein paar frittierte Hähnchenschenkel später waren wir um 40 Dollar ärmer aber der Magen war gut gefüllt. Das Gefühl lies aber irgendwie auch den Rest des Tages nicht mehr nach. Keine Ahnung was in dem Essen drin war, aber wirklich gut ging es uns beiden nicht danach. Aber was will man machen – the Show must go on.

    Und so wurde Poseidons Fluch aufgesucht. Es war mehr eine Show mit extrem beeindruckenden Wasserspielen und auf fließendes Wasser projizierte Filmszenen als eine eigentliche Fahrt. Da bei allen Attraktionen die Warteschlange schon irgendwie mit zum Fahrgefühl zählt und durch Entertainment und baulich sehr anspruchsvolle Bereiche einem die Wartezeit sehr verkürzt wird, dauerte es auch ein paar Minuten, bis man verstand, dass man sich bereits in der Hauptattraktion und nicht mehr in der Schlange befindet 😊. Um welche Art Fahrt es sich jeweils handelt wird einem vorher nämlich so gut wie nie verraten.

    Damit waren dann die ersten knapp 5 Stunden dann auch rum und der Park war einmal umrundet. Natürlich kann man sich auch den ganzen Tag dort aufhalten wenn man sich alles in aller Ruhe anguckt. Aber mit allen interessanten Attraktionen sind wir gefahren und alle Bereiche haben wir zumindest ausreichend erkundet. Und so ging es ab zu Gleis 9 ¾ und von da aus – nach kurzer Wartezeit – in Richtung Winkelgasse weiter 😊.
    Auch hier kamen wir aus dem Staunen durch die riesige Aufmachung und den detailgetreuen Nachbauten nicht mehr raus! Ein riesiger feuerspukender Drache lag auf der Bank von Gringods und in der Bank selber gab es wieder eine sehr coole 4D Fahrt durch die Katakomben der Bank inkl. einem kleinen Fight mit Lord Voldemort. Und natürlich wimmelte es auch hier nur so von Harry Potters und Herminen in allen Alterststufen.
    Immer noch begeistert von der ganzen Liebe zum Detail hieß der nächste Themenbereich: The Simpsons😊 Hier mussten wir tatsächlich das erste Mal etwas länger anstehen. Dies war jedoch durch die überall laufenden Simpsons Folgen absolut erträglich und die Zeit verging wie im Flug bis wir dann zu einer simulierten Achterbahnfahrt in Krusty’s Land – im feinsten 4D, begleitet von den Simpsons – fuhren.
    Im Anschluss wurden noch ein paar tolle Bilder mit den Figuren geschossen und es wurde langsam aber sicher etwas dunkler. Eine der Thrill-Fahrten lag noch auf dem Weg und diese war wirklich der Hammer! Der in diesem Park befindliche und einzige Coaster. Beim Platznehmen im Sitz konnte man sich seine eigene Musik auswählen – welche einen über die integrierten Lautsprecher im Sitz die Fahrt über begleitete – und schon ging es auch komplett in Rückenlage im 90 Gradwinkel aufwärts, bis über die Dächer der Universal Studios. Ohne den weiteren Streckenverlauf auch nur erahnen zu können kippte der Wagen über die Kuppe und die wilde Fahrt nahm ihren Lauf – durch Schrauben, Loopings und mit der Schwerelosigkeit spielenden Auf- und Abpassagen.
    Im Anschluss an die durchgeschüttelte Tour war uns dann nach etwas Ruhigerem. Chris schaute sich die 4-D Show von Shrek an und Niclas verschnaufte in der Zeit draußen, gut unterhalten von der sich anbahnenden Parade. So langsam wirkten sich die ganzen 4-D-Schüttelfahrten auf den Magen von Nici aus. Jede einzelne Fahrt stellte immer wieder eine Herausforderung dar, da diese Art von Attraktionen noch nie so seins waren – schon im damaligen Galaxy im Phantasialand klopfte der Mageninhalt nach der ersten Runde regelmäßig an der Speiseröhre an. Dementsprechend kam die Parade zu einer passenden Zeit 😊.
    Da noch 2 Attraktionen auf unserem Plan standen, konnte die Parade nicht komplett angeschaut werden. Aber ein paar schöne Fotos – natürlich auch von den Minions (für Betti) wurden dennoch gefertigt.
    Weiter ging es dann zu Men in Black, wo mit der eigenen Pistole in der Hand die Welt von Aliens befreit werden musste. Mit seinem Gefährt fuhr man hier durch die nachgebauten Straßen und schoss mit einer Laserpistole auf die kleinen süßen Tierchen. Als Belohnung für die Treffer stieg dann die Punkteanzeige vor einem. Chris gewann – als versierter Videospieler – natürlich haushoch. Aber dennoch besiegte unser Wagen den gegenüber fahrenden knapp 😊
    Als letztes stand dann noch „The fast and the furious“ auf dem Programm. Mit seinem Speedschlitten ging es dann – natürlich im 4-D – durch die Gassen von San Francisco, bevor wir auf die Uhr schauten und es halb 7 war. Um 7 schlossen die Tore und wir mussten ja noch zum Ausgang zurück. Vorbei durch die tollen Kulissen ging es dann zu unserem Parkplatz.
    Der nächste Campground war nur 20 Minuten entfernt und so war dieser dann schnell erreicht. Immer noch satt von dem Mittagessen gab es nur kleine Naschereien und ein paar Bier zu der Fertigung dieser Zeilen.
    Sichtlich k.o. legten wir uns dann – ein letztes Mal – in unserem zu Hause auf Zeit auf die Mattratze.
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  • Day 17

    Gameday

    November 17, 2019 in the United States ⋅ ☁️ 12 °C

    Nach einer viel zu kurzen Nacht startete der Tag heute – wie fast schon vermutet – leider etwas verkatert☹ Noch einmal kurz rumdrehen war auf Grund der Zeit leider auch nicht mehr drin, denn das heutige Highlight startete bereits um 13:00 Uhr.
    Also schnell geduscht und ab ging es mit dem Uber in Richtung Tampa City zum Stadion der Tampa Bay Bucs😊 Unsere nette Fahrerin fuhr uns fast ganz vors Stadion – vorbei an unzähligen Trucks, Wohnmobilen oder sonstigen riesen Karren. Allesamt haben sich auf den großflächigen Vorwiesen ausgebreitet um dort das berühmt Barbecue vor dem Spiel zu veranstalten. Wohin man auch sah qualmte der Grill oder der Smoker vor sich hin; und das beste an der ganzen Sache ist, dass alle Fanlager vermischt nebeneinander stehen uns sogar miteinander spielen. Nicht mal der Hauch von Stress oder Aggression lag in der Luft – „Football is familiy“!
    Trotz der enormen Menschenmassen verlief sich das Volk ganz gut und wenige Meter vor dem Stadion trafen wir auf den auch noch leicht angeschlagenen Stephan 😊. Auch an ihm schien die letzte Nacht nicht spurlos vorbei gegangen zu sein.
    Zusammen machten wir uns dann auf den Weg zu dem riesen Vorplatz des Stadions – dem Bucs Beach. Ein teilweise mit Sand aufgeschütteter Abschnitt, welcher neben den üblichen Strandutensilien in XXL an jeder Ecke an den Piratenbeinamen des Teams erinnern lässt. Unser erstes Ziel waren die dortigen Getränke-/ Essensbuden. Hier einen schnellen Hotdog und ein Konterbier auf die Hand und schon war auch das letzte bisschen Kater erfolgreich bekämpft 😉.
    Das Vorprogramm vor dem Stadion muss man mal gesehen / mitgemacht haben! Da können sich unsere Fussballfans mal ein zwei Scheiben von abschneiden was hier geboten wird!!! Neben stimmungsmachender Partymusik, einem DJ der zu allem einen netten Kommentar hatte und zahlreichen Fanartikelständen, trat hier kurz vor dem Einlass eine größere Gruppe von Trommlern auf, die der Menge ordentlich einheizte! Außerdem wurden natürlich die beliebten Piratenperlenketten – passend zu dem Anlass waren die Perlen kleine Footbälle – verteilt.
    Und so vergingen die guten 1 ½ Stunden, die wir vor dem Stadion eingeplant hatten, viel schneller als es einem lieb war. Aber das Hauptevent wartete ja noch auf uns.
    Das Stadion alleine ist von außen schon sehr beeindruckend, betritt man dieses aber und folgt den Rolltreppen in die Haupteben so kommt man auch hier aus dem Staunen nicht mehr raus… Nur weil man es kann und den entsprechenden Platz dafür hat, wurde hier kurzer Hand mal ein riesen großes Piratenschiff mit funktionstüchtigen Kanonen in den Rang gesetzt. Auch sonst erinnerten die Fressbuden vor Kopf eher an die Einkaufspassage von John’s Pass als an ein Stadion. Bei den Amis muss halt immer alles etwas größer und imposanter sein, als bei uns.
    Leider wurde unser gesamtes Vergnügen jedoch durch einen sehr nervigen Faktor stark getrübt – dem Wetter. Entgegen der Vorhersage, dass die arktischen Einflüsse heute schon abnehmen sollten und es zu Spielbeginn sonnig und mit 20 Grad wieder angenehm warm werden sollte, blieb es stark bewölkt und mit 12 Grad für hiesige Verhältnisse „arschkalt“. Mittlerweile können wir Raketen durch das Universum schießen, mit den Genen von Lebewesen rumspielen und über das Internet an jedem Ort der Welt alles nachschlagen – aber um 10 Uhr vorhersagen wie warm es um 13 Uhr ist, klappt scheinbar bis heute nicht. Und so saßen wir mit dicken Pullovern zitternd auf unseren Plätzen. Leider half hier noch nicht mal das 10 Dollar teure Konterbier oder das 15 Dollar heiße Pizzastück um einigermaßen aus dem Frieren wieder rauszukommen. 8 Stunden nur im Pulli bei 12 Grad draußen – das gibt bestimmt ne fette Erkältung als Andenken.
    Eine amüsante erste Halbzeit – in der erwartungsgemäß die Heimmannschaft nicht besonders glänzen konnte – schließlich war mit den New Orleans Saints einer der Topfavoriten auf den Titel zu Gast – ging vorbei. Da Chris aus dem frieren nicht mehr raus kam und auch sonst sich nicht wirklich für das Geschehen auf dem Rasen begeistern konnte, entschloss er sich schonmal zum Campginplatz vorzufahren um sich wieder etwas aufzuwärmen. Hoffentlich war die Heimfahrt früh genug um der Erkältung noch aus dem Weg zu gehen 😊.

    Auch in der zweiten Halbzeit taten die Bucs alles dafür, wann immer es dann vielleicht doch nach Spannung riechen könnte, es zu verbaseln. Durch zahlreiche individuelle Fehler brachten sie sich ein ums andere Mal um die sichergeglaubten Punkte. Und so sahen Nic und Steph bei einem weiteren Bier (Glühwein gab es leider nicht) dann noch ein weiterhin gutes – wenn auch nicht wirklich spannendes – Spiel, bei dem die Gastmannschaft mit dem Auswärtssieg im Gepäck wieder die kurze Heimreise antreten durfte.

    Gegen 18 Uhr trudelte Nici dann auch komplett durchgefroren wieder am Camper ein. Hochmotiviert von der Information, dass es hier im Schwimmbadbereich einen Whirlpool geben soll, schnappten wir unsere Badesachen und gingen voller Vorfreude in Richtung Blubberbecken. Der ganze Körper möchte ja schließlich erstmal langsam wieder aufgewärmt werden.
    Der hier gebotene Freizeitspaß in Form von Lasertag, Billard, dem Schwimmbad sowie einem recht großen Aufenthaltsraum inkl. WLAN kann sich durchaus sehen lassen! Leider kann man dies von der Temperatur des Whirlpools – der einzigen Annehmlichkeit, die wir ausnahmsweise mal an einem Campground nutzen wollten – nicht behaupten☹. An dem möchte-gern-Jaccuzi angekommen wurde der Jogger schnell gegen die Badehose getauscht und der erste Schritt wurde ins Wasser gemacht. Genauso schnell wie der Fuß im Wasser war, war er dann auch wieder draußen. Das kleine viereckige Becken – welches immens nach Chlor roch – gab leider gerade mal die Raumtemperatur wieder – und da es sich bei dem Raum mehr um einen offenen Fliegenschutz als feste Wände handelt war hier an aufwärmen nicht zu denken. Vielmehr machte es den Anschein, dass der Whirlpool eine heimliche Wette mit dem nicht vorhandenen Tauchbecken der leider ebenfalls nicht vorhandenen Sauna eingegangen ist, wer kälter ist ☹.
    Also blieb uns nur eine Alternative - schnell wieder anziehen und gefrustet zurück zum Camper. Um die Stimmung nicht komplett zu vermiesen wurde der Körper dann halt mit einer warmen Mahlzeit von innen gewärmt. Natürlich lief auch die Heizung im Wohnmobil auf volle Pulle.
    Zum Abschluss des – einzig durch das Wetter getrübten – doch sehr amüsanten Tag wurde noch flux der Bericht geschrieben und der Tag ging heute mal etwas früher zu Ende, da morgen der Wecker wieder sehr früh klingeln wird – und immer noch ein wenig die letzte Nacht in den Knochen steckt – wir werden halt einfach nicht jünger 😊.
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  • Day 16

    Die Tampa Bay und Ybor

    November 16, 2019 in the United States ⋅ ☁️ 12 °C

    Endlich mal wieder erholt erwacht, startete der Tag für Chris wieder freudestrahlend mit einem Kaffee, einer Zigarette und einer Rolle Papier unterm Arm als Rundgang um die Campsides.
    Schnell geduscht, kurz die heutige Route besprochen und los ging die Fahrt. Zunächst wollten wir dann noch ein wenig von dem schönen Park sehen, in dem wir mittlerweile dann jetzt 2 Nächte gecampt hatten. Also kurz den Motor gestartet und bevor dieser wirklich warm war erreichten wir auch schon den im Park befindlichen 1000ft langen Pier.
    Leider hat sich das Wetter immer noch nicht wirklich gebessert und so langsam steht zu befürchten, dass wir nicht mehr viel Sonne abbekommen werden. Aber zumindest lagen die Temperaturen dann doch deutlich über denen in Deutschland 😊.
    Auf dem Pier war es unglaublich stürmisch und dennoch tummelten sich bereits vor 9 Uhr sehr viele Angler hier rum. Auch wir stürzten uns dann mal in das usselige Wetter und drehten eine kleine Runde über den Pier und schauten den Pelikanen beim Frühstücken zu. Diese waren auf jeden Fall deutlich erfolgreicher als die menschlichen Fischsucher.
    Nach einer guten viertel Stunde war es dann in Jogginghose, Pulli und Flipflops doch so kalt, dass wir wieder unser kleines zu Hause aufsuchten. Das nun folgende Frühstück mit wirklich toller Aussicht hatten wir uns durch den Spaziergang dann auch redlich verdient 😊. Von noch weiteren Aktivitäten im Park hielt uns dann aber die morgendliche Kälte ab und wir machten uns so langsam auf den Weg.

    Zunächst ging es noch kurz zum Campshop um den Feuerring, in dem wir gestern ein wunderbares Lagerfeuer über mehrere Stunden haben fackeln lassen, wieder abzugeben. Anschließend wurde dann das Navi auf St. Petersburg – besser gesagt den dortigen Pier – eingestellt.
    Der Steg soll laut Reiseführern den Mittelpunkt des öffentlichen Lebens darstellen. Allerdings wird dieser wohl seit Jahren umgebaut und man wartet jedes Jahr erneut auf die Eröffnung – die deutsche Baumoral lässt hier wohl grüßen. Da unsere Reiseführer schon 2-3 Jahre alt waren wollten wir dann mal gucken fahren, ob die Herren der Schöpfung vielleicht mittlerweile mit dem Bau fertig geworden sind – es sei bereits vorweggenommen: sie waren es natürlich nicht 😊.

    Aber der Reihe nach. Als wir in Richtung des Hafens fuhren tauchten wir mitten in Downtown ein und trafen auf das ein oder andere „kleinere“ Hochhaus. Eine richtig imposante Skyline wie z.B. in Miami gibt es hier nicht. Aber mit 30-40 Stockwerken müssen sich die üblichen Hotel- und Bürogebäude auch nicht wirklich verstecken.

    Kurz vor Erreichen unseres Ziels sahen wir dann, dass so gut wie alle Straßen abgesperrt waren– massive Polizeipräsenz inklusive. Wir manövrierten unser 7 Meter-Vehicle vorsichtig durch das Einbahnstraßengewirr und kamen zu einem größeren Parkplatz. Hier konnte man uns zwar keinen Platz anbieten aber immerhin mit guten Tipps aufwarten, wo wir unser Gefährt denn abstellen können. Wenige Blocks weiter hatten wir dann tatsächlich Erfolg und fütterten die Parkuhr mit 2 Dollar – erkaufte Zeit: 2 Stunden. Das sollte doch reichen um mal zu schauen, was hier so los ist und vor allem, warum so viel Polizei vor Ort war.

    Nach einem kurzen Fußweg waren wir dann zurück im Geschehen und trafen auf den ersten Grund der ganzen Absperrungen – eine Art Wochenmarkt. Nur irgendwie was größer, mit Live-Band und jede Menge Streetfood. Sogar eine Parade zog durch die einzelnen Gänge. Grund hierfür war der 96te Geburtstag einer Anwohnerin, welche mit dem Rollstuhl und u.a. einer ganzen Liveband im Schlepptau mehrfach über den Markt geschoben wurde. Das Strahlen war buchstäblich in ihren Augen zu sehen.
    Kurze Zeit später – noch satt vom Frühstück – ging es dann ausnahmsweise mal ohne Geld auszugeben weiter zu dem Pier. Wir trafen – wie bereits oben erwähnt – nur auf Baustellenzäune und „Betreten Verboten“ Schilder, so dass wir den Rückweg in Richtung Markt antraten.

    Aus der Ferne – noch ein gutes Stück hinter dem hiesigen Getummel – vernahmen wir stetige Lautsprecherdurchsagen und sahen viele kleine Buden aufgebaut. Bei der Annäherung konnten wir dann feststellen, dass sehr viele Kinder mit Laufsachen unterwegs waren, welche hier augenscheinlich einen Stadtlauf veranstalteten. Man konnte sich anmelden für 5 oder 10 Kilometer oder sogar einen Halb-Marathon absolvieren. Damit war dann auch die restliche Polizeipräsenz schnell erklärt. Für uns gab das Event allerdings nicht besonders viel her – und so kehrten wir bereits vor dem Ablauf der Parkuhr zurück zum Camper und speisten unser Navi mit dem nächsten Ziel – dem John’s Pass. Eine kleine Bummelmeile auf den vorgelagerten Barriereinseln der Tamp Bay.

    Eine knappe halbe Stunde Autofahrt trennten uns nur von unserem nächsten Zwischenstopp. Ungefähr genauso lange hat dann die Suche nach einem Parkplatz gedauert. Zwar befinden sich zahlreiche große Abstellmöglichkeiten vor und hinter der Passage, welche allerdings mit horrenden Preisen auftrumpften. Da wir hierfür zu geizig waren klapperten wir ein paar Plätze ab und fanden letztendlich dann doch noch eine Möglichkeit für 2,50 Dollar die Stunde stehen bleiben zu können.

    Nachdem wir beim letzten Stopp fast die Hälfte der Parkzeit verschenkt hatten, buchten wir uns hier nur für eine Stunde ein. Im Endeffekt hätten es auch ruhig zwei sein dürfen 😊

    Wir schlenderten zunächst an unzähligen kleinen Geschäften vorbei, welche allesamt jede Menge Sachen anboten, die wirklich niemand braucht. So z.B. ein ganzer Laden nur mit Textilartikeln, welche recht blass aussahen, sich aber mit dem Auftreffen von Sonnenstrahlen in farbenfrohe Klamotten verwandelten. Der Effekt konnte mit Schwarzlicht in dem Laden getestet werden.
    In einem dieser besagten Ramschläden fand Chris dann noch 2 hübsche Armbänder die gegen das Durchziehen der Kreditkarte dann auch behalten werden konnten.

    Am Ende der Shoppingstraße trifft diese auf einen größeren Holzsteg, welcher eine herrliche Aussicht auf das Ende der kleinen Barriereinsel preisgibt. Auch weitere Geschäfte – und hier dann auch diverse Fressbuden – befinden sich auf der parallel zum Ufer verlaufenden Plattform, welche gleich auch den dortigen Hafen implementiert.
    Wir genossen die Aussicht auf die Bucht und die dort sich zahlreich aufhaltenden Delfine, welche scheinbar gerade in Spiellaune waren und munter durch das Wasser tobten und hin und wieder sogar mal einen kleinen Sprung aus dem Wasser einlegten. Man hätte dem Gewusel sicher noch bei einem kleinen Snack super beiwohnen können, aber a) lief ja unsere Parkuhr ab und b) hatten wir noch so viel zu Futtern im Camper und der Urlaub neigt sich so langsam ja auch dem Ende entgegen. Also verschoben wir den Mittagssnack dann in unser Gefährt.

    Am Parkplatz wieder angekommen überlegten wir, wie wir die Route für heute fortführen. Eine Option war, noch weitere Meilen Richtung Norden zu fahren und uns das kleine griechisch geprägte Städtchen Tarpon Springs anzuschauen. Die Zweite war die Anfahrt des heutigen Campgrounds und anschließend bereits etwas früher nach Ybor zu fahren.
    Da wir vermutlich bei erster Option gen Nachmittag in den starken Berufsverkehr der Tampa Bay kommen würden und somit für den Umweg locker 3 Stunden eingeplant werden mussten, entschieden wir uns für die letztere Variante und checkten so dann entspannt gegen 15 Uhr im Lazydays RV-Resort (wenige Meilen östlich von Tampa) ein.

    Hier versuchten wir dann auch unseren kleinen Nachmittagssnack zu uns zu nehmen. Allerdings war die Dose Chilli con Carne tatsächlich so widerlich, dass selbst unser kleines Fellknäul zu Hause die Aufnahme dieser Mahlzeit wohl verweigert hätte. Da half auch kein selbst zugefügter Mais und die zahlreiche Gewürze nicht weiter – also den Inhalt des Topfes zurück in die Dose gekippt und die Dose entsorgt. Stattdessen gab es dann eine 5 Minuten-Terrine. Oder sagen wir mal besser, hätte es geben sollen. Diese war nämlich so scharf, dass Chris nach 2 Löffeln aufgeben musste. Gefrustet landete das Essen neben dem Chilli und ein Griff in den Kühlschrank brachte das altbewährte Snickers zum Vorschein. Das muss dann halt erstmal reichen – in Ybor gibt es ja dann auch gleich noch was Richtiges.

    Nachdem die Zeilen bis hierhin dann erstmal grob gefertigt wurden ging es mit dem Uber in die Altstadt von Tampa – nach Ybor. Hier blüht das Leben – vor allem nach Sonnenuntergang so richtig auf.

    Bereits aus dem letzten Jahr war Nici ein sehr leckeres Restaurant bekannt, welches dann auch als erstes Ziel diente. Hier trafen wir dann auch auf Stephan, der selbst in Tampa gerade Urlaub macht und unser gemeinsames Wochenende begann.
    Nach wirklich gutem und reichhaltigem Essen betrieben wir ein wenig Barhopping. Leider war es mit 12 Grad echt schweinekalt und die Außenbereiche wurden gemieden. Selbst die einheimischen, die eigentlich das kältere Wetter lieben, empfanden es als deutlich zu kalt für Florida.
    Der Abend zog sich also von Bar zu Bar – und in einer trafen wir sogar einen Kellner, welcher 20 Jahre in Deutschland gelebt hat und wirklich sehr gutes Deutsch sprach. Nach einem interessanten Gespräch steuerten wir dann unseren letzten Laden für diesen Abend an. Eigentlich geplant als ein „One-Drink-Stop“ entpuppte es sich als so unterhaltsam, dass wir bis nach 2 Uhr hier versackten – ohjee… 😊

    Mit dem Taxi – ausnahmsweise wäre ein Uber hier deutlich teurer gewesen; die Nachfrage bestimmt in der App halt den Preis – ging es dann die 20 Minuten zurück zum Nachtlager wo wir sichtlich angetrunken schnell ins Bettchen fielen. Der Wecker wurde auf 9 Uhr gestellt und zeigte an, dass er in ziemlich genau 6 Stunden klingeln wird. So viel Alkohol und so wenig Schlaf – das gibt bestimmt einen kleinen Kater 😊 – aber schön war es trotzdem!
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  • Day 15

    Aquarium, Manatees und die Golfküste

    November 15, 2019 in the United States ⋅ ☁️ 19 °C

    Die Schreckensnacht für Chris ist endlich vorbei!!! Nach gut 3 Stunden hin und her wälzen und immer wieder mit Anti-Mückenjuckcreme einreiben, konnte er dann endlich einachlafen. Hinzu kam noch, dass der heftige Regen teilweise so laut auf dem Camperdach prasselte, dass an Schlafen nicht zu denken war – und für so ein Wetter fliegt man dann um die halbe Welt – grumel… ☹. Gut das wir heute ein wenig länger schlafen konnten und die Übermüdung dann doch nicht ganz so gravierend war.

    Der Sicherheitswecker wurde auf 9 Uhr gestellt – den ganzen Tag wollten wir ja dann trotz dem miesen Wetter nicht verschlafen.

    Nach dem Aufstehen wurde hier diesmal wirklich schnell geduscht und sich parat gemacht, sodass wir diesen Platz schnell wieder verlassen konnten. Just by the way, der Platz als solches war schon ziemlich gut als Campground und auch in dem Statepark soll es wunderschöne Trails und Kanumöglichkeiten geben. Nur die wirklich drückende dunkle Stimmung und das Wetter setzten zumindest einem von uns doch so sehr zu, dass der Charme des Platzes überhaupt nicht ankam und er eher abweisend wirkte…

    Da sich das Wetter leider heute – wie bereits angekündigt – auch nicht wirklich in Richtung schön und sonnig bewegte, entschieden wir uns dazu erstmal von Aktivitäten im Freien abzusehen. Und somit rückte das hier recht gut bekannte und von den Reiseführern sehr gelobte Florida Aquarium auf unsere To-Do-Liste.

    Angekommen wurden auch wir dann endlich mal Opfer der Touri-Abzocke. Unser RV passte leider nicht in die Parkgarage des Aquariums. Also fragten wir einfach mal einen freundlichen Platzeinweiser nach den Oversize-Parkplätzen. Auf gemurmeltem Englisch gab er uns zu verstehen, dass wir ihm folgen sollen. Er stieg in sein Auto und fuhr mit uns im Schlepptau eine halbe Meile vom Eingang des Aquariums weg. Dort stießen wir auf ein eingezäuntes Brachgelände – wo bereits noch ein Wohnmobil von Cruise America stand – zumindest waren wir nicht die einzigen Dummen 😊.
    Unser netter Einweiser shuttelte uns dann auch wieder zurück und später auch wieder zum Parkplatz – für schlanke 20 Dollar. Keine Ahnung, wieviel er sich davon in die eigene Tasche steckte – aber die eigentlichen Parkplätze fürs Aquarium sollten 6 Dollar kosten – mit dem Camper hatten wir allerdings mitten in Downtown auch nicht viele Alternativen.

    Innen angekommen wurden wir bereits von diversen Kindergruppen lauthals schreiend begrüßt, der Tag nach dieser Nacht konnte also kommen…
    Ob hier immer so viele Kindergarten- und Grundschulgruppen verkehren oder ob es einfach nur negatives Karma war kann durch die Autoren im Nachgang leider nicht verifiziert werden 😊

    Die anfängliche Angst, dass dieses Geschreie uns das ganze Aquarium über verfolgt, legte sich aber bereits nach nur einer knappen ¾ Stunde! Irgendwie war unsere Aufmerksamkeitsspanne für die einzelnen Bereiche dann doch höher als die der Kleinen und im weiteren Verlauf strömten dann auch keine neuen Gruppen mehr hinein.

    Als erstes gingen wir durch das sehr eindrucksvoll hergerichtete Tropenhaus, vorbei an diversen Schildkröten-, Fisch- und (natürlich!) Alligatorenaquarien. Die hier in diesem Bereich frei fliegenden Vögel machten sich scheinbar einen Spaß daraus, immer genau da aus ca. 10 Metern Höhe hinzusch*****, wo gerade die meiste fetten Leute standen, wir standen immer genau daneben und hatten Glück 😊😊😊

    Ein recht einsamer Seeotter zog quietschfidel seine Bahnen durch sein Becken und entzückte die vorbeigehenden Menschen mit seinen akrobatischen Einlagen. Der Rückwärtssalto mit halber Schraube gehörte zu seinen Lieblingstricks und wurde gleich mehrfach hintereinander vollzogen.

    Durch das Tropenhaus oder in unserem Fall eher den „Schreipalast“ hindurch wurde es dann tatsächlich sehr angenehm ruhig und entspannt. Die einzelnen kleineren Aquarien waren farbenfroh und mit viel Liebe zum Detail hergerichtet. Besonders eindrucksvoll war in dieser Runde das große Haibecken. Neben mehreren Sandtieger- und Ammenhaien zogen noch viele andere größere Meeresbewohnern ihre Bahnen. Riesige Wasserschildkröten, diverse Rochen und Muränen sowie ein paar Groumper seien hier nur beispielhaft erwähnt und komplementierten das Bild dieses großen Beckens!

    Entlang der kleinen Seepferdchenbecken kamen wir dann zu einem eher diskutablen Bereich des Aquariums: dem Streichelbecken für Rochen… Man kann jetzt geteilter Meinung sein über den Kontakt von Mensch und Tier. Aber zumindest so, wie sich dieses Becken gestaltet, war es aus unserer Sicht nicht in Ordnung. In einem winzigen Becken tummelten sich kleine Katzenhaie und diverse Rochenarten, welche keine Wahl hatten, als von zahlreichen lauten Kinderhänden begrapscht zu werden – wir können uns nicht vorstellen, dass das für die Tiere schön und stressfrei ist - aber immer mal wieder wurde ein Schild aufgestellt, dass das Streicheln für 15 Minuten pausieren muss.

    Naja, aber auch das gehört hier in diesem Land leider zum Kommerz dazu und mehr als Wegschauen bleibt einem wohl nicht übrig.

    Nach 2 ½ Stunden hatten wir dann alle Bereiche des Aquariums erkundet und verließen den - alleine von außen schon echt sehenswerten – Komplex wieder. So langsam wurde das Wetter ein wenig – sagen wir mal – konstanter. Der Regen hatte größtenteils aufgehört und zumindest die kurze Hose und der Pulli waren wieder eine Option. Also entschlossen wir uns dazu, den Rest des Tages nicht nur drinnen zu verbringen und planten dementsprechend unsere Route weiter. Über das W-Lan des Aquariums wurde dann noch kurz der heutige Campground gebucht – wir entschieden uns nochmal für den wunderschönen Fort-de-Soto-Park – wo scheinbar zu unserem Glück gerade wieder jemand storniert hatte. Unser alternatives Ziel mit den Manatees zu schwimmen weiter m Norden fiel dann im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser und wir entschieden uns in der Tampa Bay zu verweilen.

    So ganz wollten wir die Manatees dann aber auch nicht sein lassen und nach einer knappen Stunde Fahrt erreichten wir das Manatee Viewing Center im südlichen Bereich von Tampa – am Apollo Beach. Dieses öffnet seine Pforten jeweils zum 01.11. jeden Jahres für ein paar Monate und gibt dem Besucher die Möglichkeit die großen Tollpatsche der Meere, welche in einem kleinen Nebenarm der Tampabay den „Winter“ verbringen, zu beobachten. Die hier aufgebaute Aussichtsplattform um das Infocenter waren ausnahmsweise mal komplett kostenlos, was sich wiederum an der Hingabe der Verwalter wiederspiegelte, die dieses scheinbar nicht aus kommerziellen Gründen betreiben.

    Ein schön gestalteter Raum informierte sowohl die kleinen als auch die großen „Kinder“ über das aktuelle Leben, den Ursprung sowie die Gefährdung der knuffigen Tiere.

    Auf der Aussichtplattform hatten wir auch tatsächlich das Glück in den Genuss zu kommen und ein paar der überwinternden Tierchen, zumindest teilweise, zu sehen. Immer wieder lugte eine kleine Schnauze, eine Flosse oder Teile des massigen Rückens aus dem wetterbedingt doch recht unruhigen und trüben Wasser heraus.
    „Leider“ gab es hier auch wieder ein „Streichelbecken“ für kleine Sandrochen. Im Gegensatz zu dem im Aquarium handelte es sich hierbei allerdings um andere Arten, welchen es augenscheinlich gefiel mit den Menschen zu spielen. Denn hier war das Becken so groß und auch tief gestaltet, dass die Tiere selbst die Wahl hatten, ob sie nah genug an die Menschen rankommen wollten oder nicht. Das Becken war umsäht mit Aufsehern und diese achteten penibel genau drauf, dass man sich an die Vorschriften hielt die Tiere grundsätzlich ihre Ruhe zu lassen, wenn sie eben diese auch haben wollten.

    Natürlich wollten auch wir wissen, wie es so ist einen Rochen zu streicheln. Und auf Grund der Aufmachung und dem gesamten Erscheinungsbild besiegte hier dann unsere Neugierde das schlechte Gewissen und wir streckten auch mal die Hand ins Wasser 😊.

    Niclas, der alte Tierflüsterer, hatte natürlich direkt Glück und eines der süßen Tierchen hatte es auf seine Hand abgesehen. Direkt beim ersten Versuch kam ein ca. 0,5 Meter großer Rochen zu ihm geschwommen und gab ihm die Flosse. Bei Chris sah der erste Versuch ähnlich aus und auch er hatte den selben Erfolg. Leicht getrübt wurde sein Erlebnis lediglich dadurch, dass er durch die Freude an der Sache selbst vergaß seinen Ärmel hochzuziehen und somit, trotz des erfolgreichen Rochen-High-5s, mit nun einem klatschnassen Pulliarm rumlief 😊.

    Wirklich sehr davon begeistert was Menschen sich für Tiere ins Zeug legen ohne direkt was dafür zu bekommen, machten wir uns bei dem immer noch recht miesen aber immerhin weiter trockenen Wetter auf in Richtung Pier 60 nach Clearwater Beach, um hier mit etwas Glück noch einen schönen Sonnenuntergang genießen zu können. Vielleicht zieht es ja zumindest am Horizont ein wenig auf – die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu Letzt.

    Leider war uns das Glück hier nicht so holt und die Wolken verzogen sich nicht. Jedoch war die beeindruckende Brandung und der peitschende Wind inklusive der damit verbundenen Wasserspritzer im Gesicht trotzdem die Fahrt und den Gang über den Pier wert! Ein paar schöne Fotos später verließen wir auch schon wieder den Pier, da der Wind auf Dauer dann doch recht unangenehm war.

    Nach noch einem kleinen Schlenker an der Promenade entlang kamen wir auch schon wieder beim Camper an und die Fahrt ging zurück in Richtung Fort de Soto, wo heute wieder unser Nachtlager sein sollte. Aus der Seitenscheibe heraus konnten wir dann noch sehen, wie ein paar Sonnenstrahlen – bislang vergeblich – sich versuchten den Weg durch die Wolkendecke zu bahnen.

    Im Statepark angekommen checkte Niclas kurz ein, Chris erkundigte sich zuhause ob alles im Lot war und dann hieß es wieder: schnell einparken und ein schönes Feuer machen 😊

    Nachdem wir in der letzten Nacht etwas Pech mit dem Regen hatten und Teile des Camperlageraums etwas nass wurden entschlossen wir uns kurzer Hand das neue sowie das alte (leicht feuchte) Holz gemeinsam zu verbrennen. Dies gab dann ein wirklich schönes und langhaltendes Feuer, welches Chris schon ein wenig melancholisch werden und in Erinnerungen an die alten Zeltlagerzeiten schwelgen ließ 😊.

    Die letzten Fleischreserven in Form von Würsten und einem kleinen Braten wurden dann drinnen schnell zubereitet, der Bericht geschrieben und ein wirklich sehr schöner Tag, trotz des Wetters, ging wieder vorbei.
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  • Day 14

    Busch Gardens

    November 14, 2019 in the United States ⋅ ⛅ 23 °C

    Endlich mal wieder eine fast komplett durchgeschlafene Nacht liegt hinter uns. Da der Wecker heute eigentlich eine ¼ Stunde früher gehen sollte, haben wir uns aber nach der erholsamen Nacht noch für den Schlummermodus entschieden und Chris stand trotzdem erst um 7 Uhr auf und ging seine morgendliche Runde. Nach dem Niclas dann auch wach war wurde schnell geduscht und ab ging es in Richtung Tampa. Genauer gesagt an den nördlichen Rand von Tampa – zu Busch Gardens, dem hier ansässigen, und mehrfach prämierten Freizeitpark – oder Zoo mit Fahrgeschäften. Wir auch immer man ihn nennen möchte.

    Im Vergleich zu den weltbekannten Universal Studios oder Disney World in Orlando handelt es sich hierbei eher um einen Geheimtipp – wenn man das bei über 4.000.000 Besuchern im Jahr überhaupt noch so nennen kann.

    Nach fast einer Stunde erreichte wir dann gegen halb 10 den Park. Der Weg zog sich aufgrund des Berufsverkehrs etwas in die Länge, aber wir hatten genug Puffer eingeplant. Die Tor öffneten hier nämlich erst um 10 Uhr.

    Unser kleines Zuhause stellten wir – abgesehen von den Premiumparkplätzen – in erste Reihe ab. Hier befanden sich die „Oversize-Parkplätze“.
    Von einem sehr netten Bimmelbahnfahrer wurden wir an der unmittelbar vor Ort befindlichen Abholstation begrüßt und aufgefordert einzusteigen. Dieser transportierte uns dann – über den unglaublich langen Weg von ca. 500 Metern – direkt vor den Haupteigang des Parks. Man hätte dies auch durchaus laufen können – aber wir sind ja hier in Amerika. Außerdem haben wir im Endeffekt an dem Tag eh mehr Schritte zurückgelegt als in Key West (17,13km) und somit durften wir uns dann auch mal den Luxus gönnen und uns kutschieren lassen.

    Dank der vorherigen Onlinebuchung und dem Ausdruck unserer Eintrittskarten konnten wir dann auch – nach dem Securitycheck – direkt rein 😊. Um 10 vor 10 hatten wir die hinter den Kassenzonen befindlichen ersten Fressbuden und Andenkenshops erreicht. Der tatsächliche Park öffnete dann kurze Zeit später – punkt 10 Uhr. Die 10 Minuten überbrückten wir noch damit unseren „All-u-can-eat-Voucher“ zu aktivieren. Am separaten Servicebereich erhielten wir unser – aus zahlreichen Ägypptenurlauben bekanntes – allinclusive-Bändchen um das Handgelenk. Und dann konnte es endlich losgehen mit dem Actiontag.

    Die Größe des Parks war vergleichbar mit der des Phantasialandes – zumindest, wenn man nur den Teil einbezieht, in dem sich die Attraktionen und Gehwege durch die Tiergehege befinden. Darüber hinaus gibt es nämlich noch einen riesigen Bereich in dem sich unzählige Tiere frei bewegen können und man separate Jeep-Safaris etc. buchen kann.

    Neben der Größe ist dies dann aber auch schon die einzige Gemeinsamkeit mit dem heimischen Freizeitpark. Busch Gardens ist selbst, wie bereits erwähnt, eine Mischung aus Achterbahnpark und Zoo. Auch hier durften – wie überall in Florida wo es Tiere in Gefangenschaft gibt – natürlich die einheimischen Alligatoren und Krokodile nicht fehlen. Das eigentliche Zooleben in dem Park wurde dann aber doch klar vom afrikanischen Kontinent dominiert.
    Wir stellten gleich zu Beginn fest, dass der Park erstaunlich leer dafür ist, dass dieser gerade geöffnet hatte und wir noch im Eingangsbereich standen. Keine Schlangen und Gedränge am Eingang und auch kein Gelaufe der achterbahnhungrigen Meute mit dem Fall der Barrieren am Eingang. Naja erstmal gut für uns, denn wir gingen direkt zu den beiden Hauptattraktionen „Tigres“ und „Shakira“.
    Diese waren sowohl von der allgemeinen Geschwindigkeit als auch von der Beschleunigung der absolute Hammer! 😉 Und irgendwie stellte jede einzelne Achterbahn einen Superlative dar – so wie eigentlich alles immer in Amerika. Darauf steht man hier halt.
    So war die eine Achterbahn die Längste in Florida, die nächste die Höchste, in der man unter den Schienen fährt und wieder eine hatte den höchsten senkrechten Anstieg für eine Katapult-Achterbahn. Diese Rekorde lassen sich beliebig weiterführen auf jede einzelne der 10 Achterbahnen in dem Park. Und wenn es dann auch mal nur die Achterbahn auf dem kleinsten Raum – in Busch Gardens – darstellt, so musste jede Bahn mit irgendwelchen „Rekorden“ auftrumpfen und um Mitfahrer werben 😊.

    Nachdem dann die ersten Thrillrides vor dem vermeintlichen Andrang schnell mal gefahren wurden, wurde das erste Tierchen präsentiert: Ein ausgewachsenes Gepardenweibchen, welches zur Unterhaltung der Zuschauer einem kleinen, an einer Seilbahn festgebundenen, Fasan hinterherjagen durfte. Hier wurde dann mal die unglaubliche Kraft, Schnelligkeit und Wendigkeit dieser Tiere demonstriert. Auch wenn es natürlich in erster Linie dem Amüsement der Zuschauer diente, so war der nette Nebeneffekt, dass das Tier auch in seiner Gefangenschaft nicht ganz den Jagdtrieb verliert.

    Anschließend widmeten wir uns dann wieder mal ein paar Achterbahnen. Da wir ja nur einen Tag im Park hatten, wollten wir natürlich so viel erleben wir es irgendwie geht. Und was kann dabei störender sein als in endlosen Warteschlangen zu stehen?

    Also buchten wir uns zum Eintritt den so genannten Quickpass. Damit darf man an sämtlichen Attraktionen – bis auf die neuste Achterbahn – an allen wartenden vorbei und durch einen separaten Eingang bis zum Einstieg vor - so oft man möchte.
    Das hörte sich in unserem Kopf zumindest super an – und war nach den Erfahrungen im letzten Jahr – auch tatsächlich der Hammer. Und was sind schon bei so einem Urlaub die 20 Dollar mehr!

    Aber es kam dann doch anders als gedacht, denn nach knapp 2 Stunden bemerkten wir, dass der Park sich immer noch nicht füllte und wir mit den Gästen die wir zu Anfang am Parkeingang gesehen hatte so ziemlich alleine waren. Trotz der Größe des Parks kannte man dann irgendwann fast jeden Besucher vom Gesicht her und somit waren die 20 Dollar p.P. für den Quickpass heute doch zum Fenster rausgeschmissen. Den gesamten Tag mussten wir so gut wie nirgends länger als 5 Minuten anstehen. Und das war auch nur deswegen der Fall, da wir die meisten Rides entweder in der ersten oder letzten Reihe absolvierten und hier dann mal 3 oder 4 Personen vor einem standen. Die mittleren Reihen waren zu 90% komplett leer, so dass wir des Öfteren auch einfach nach der ersten Runde in diese gewechselt haben und noch eine weitere drangehangen haben.

    Egal, wir haben das einfach mit Humor gesehen, da der Park mit allen Attraktionen, Fütterungen und Shows gefühlt wie eine Privatvorstellung nur für uns war😊. Wann immer die über 4.000.000 Besucher im Jahr hier sind – heute konnte der Schnitt nicht mal ansatzweise erreicht werden.

    Wie Eingangs bereits erwähnt, hatten wir den „All-you-can-fress-Pass“ gebucht und mussten dadurch immer mal wieder die Zeit im Auge behalten. Schließlich durfte dieser jeweils einmal in der Stunde benutzt werden und nach dem herausgeschmissenen Geld für den Quickpass mussten wir ja zumindest hier „Gewinn“ mit den bezahlten 25 Dollar rausschlagen 😊.
    Das fiel dann auch tatsächlich nicht all zu schwer. Wir wählten ein Hauptgericht (kleine Portion Rippchen mit Pommes), ein Beilagensalat und eine Flasche Wasser aus und gingen zur Kasse. Dort wurde dann ein Gesamtpreis von 27,xx Dollar p.P. angezeigt. Mit unserem Bändchen konnten wir dies dann problemlos „bezahlen“. Also hatte sich zumindest dieses Gimmick nach dem ersten Essen bereits bezahlt gemacht.
    Aber dabei wollten wir es natürlich nicht belassen. Im weiteren Verlauf wiederholten wir das o.g. in einer anderen Variation und damit nicht genug. Kurz vor Schluss buchten wir dann noch ein Stück Kuchen und ein Getränk auf unser Armband – denn mehr ging nach gefühlten 7.000 Kalorien an dem Tag – dann wirklich nicht hinein.

    Nach den jeweiligen Essen galt die Devise, dass dieses auch wieder verdaut werden mussten. Somit versuchten wir die überflüssigen – und doch so leckeren - Kalorien mit den kleinen Märschen zu den Achterbahnen und den anschließenden Fahrten inklusive viel Geschrei wieder los zu werden 😉 – man man man… wir haben es doch echt geschafft, dass wir durch das ganze Gekreische ein wenig heiser wurden 😊.

    Niclas wurde das ein oder andere Mal recht weiß um die Nase herum und musste nach dem ersten Mal sitzen bleiben wiederholt für weitere Fahrten passen 😉 – ob das an dem ganzen Essen oder den dann doch nicht mehr ganz so jungen Jahren lag wird wohl nie geklärt werden können.

    Um dann mal eine Abwechslung von den Achterbahnen zu erhalten wollten wir den Skyride besuchen. Eine Art Seilbahnfahrt in geringer Höhe über die Gehege der einzelnen Tiere hinweg. Leider war diese jedoch für 2 Tage geschlossen. Zwar fuhr die Bahn, aber es war – so konnten wir es den Schildern entnehmen – wegen dem beginnenden Weihnachtsevent in 2 Tagen kein Einlass möglich – warum auch immer.
    Nach der erzwungenen Planänderung begaben wir uns halt zu dem „kleinen“ Freefall-Tower. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole – es wäre keine Attraktion, wenn es kein Superlativ wäre. Dementsprechend ist er mit über 100 Metern Höhe der höchste seiner Art – zumindest der, der die Sitze vor dem Fall nochmal um 90 Grad nach unten klappt.
    Dementsprechend war auch nichts mit schöner Aussicht von da oben – aber dafür gab es den doppelten Adrenalin-Kick als man mit dem Gesicht nach unten dem Boden entgegen raste. 😊

    Trotz allen Bemühungen die Uhr immer im Auge zu behalten haben wir dann – bedingt durch unsere letzte Mahlzeit – die Fütterungsstunde der Kängurus verpasst. Schade! Aber irgendwie war der Kuchen trotzdem lecker 😊.

    Ein stetig zunehmender Fissel-Regen war für uns auch das Zeichen das Parkvergnügen so langsam adacta zu legen. Irgendwie drehte sich eh der ganze Kopf auch schon, selbst wenn man nicht auf einer Achterbahn war.

    Immerhin hatten wir nun auch schon halb 6 und die meisten Buden und Fahrgeschäfte stellten so allmählich ihren Betrieb ein. Noch schnell nach dem einen oder anderen Souvenir geschaut (wie sollte es anders sein – alles nur Ramsch der 1. Klasse) und es ging wieder Richtung Ausgang wo bereits der nächste freundlich winkende Zugführer uns zum Einsteigen einlud und und zum Camper manövrierte.

    Die Fahrt zum nahgelegenen Campground ging dieses Mal recht fix, war jedoch durch das blöde Nieselwetter recht anstrengend. Am Campground selber herrschte bereits komplette Dunkelheit. Bedingt durch den leichten Nieselregen – der sich nach und nach zu einem starken und anhaltenden Regenguss entwickelte – glänzte der tief im Wald liegende Stellplatz mit der Abwesenheit von Menschen und bot eine sehr gruselige Atmosphäre… Die Baderäume waren hier heute leider mal nicht so der Hit, mal sehen wie das morgen bei Tag aussieht 😊.

    Sichtlich k.o. und absolut vollgefressen krochen wir dann ins Bett. Der Wecker wurde ausnahmsweise mal nicht auf 7 Uhr gestellt – laut Wetterbericht soll es nämlich morgen den kompletten Tag regnen. Dementsprechend können wir es morgen etwas ruhiger angehen lassen 😊.
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  • Day 13

    Der Weg zur Tampa Bay

    November 13, 2019 in the United States ⋅ ☁️ 16 °C

    Tag 13 begann und mit Schrecken fiel es Chris bei seiner 7 Uhr Kaffeerunde auf, dass wir nächste Woche um diese Zeit schon wieder zuhause sind ☹. Da der Tag eh komplett bewölkt, leicht stürmisch und recht frisch war, machte dies den Start leider auch nicht besser…

    Egal, für den heutigen Tag kam uns dies recht gelegen – oder sagen wir mal, wenn schon so ein Wetter sein musste, dann passte es heute am besten. Bedingt dadurch, dass wir gestern früher nächtigen mussten als gedacht, stand heute extrem viel Strecke auf dem Programm. Der nächste Campground war nämlich bereits gebucht – und das lag nicht nur daran, dass unser kommendes Abendziel im Fort de Soto so begehrt ist, dass man so gut wie nie Plätze dort bekommt, sondern auch daran, dass wir für Morgen Eintrittskarten für den in der Nähe befindlichen Freizeitpark Bush Gardens haben.

    Also wieder schnell geduscht und das Frühstück mal ausfallen lassen – angesichts der langsam aber stetig anwachsenden Körperregionen bestimmt nicht die schlechteste Idee - ging die Lutzi dann ab. Es lagen knapp 190 Meilen vor uns – ein richtiges Zwischenziel gab es heute auch nicht. Aus diesem Grund entschieden wir uns dazu nicht die Meilen über die Interstate abzureißen sondern die vielen kleinen Barriereinseln an der Golfküste abzuklappern. Alleine dadurch wuchs die berechnete Wegstrecke von Googlemaps von moderaten 3 Stunden auf gute 5 ½ Stunden an.
    Um kurz nach 8 verließen wir dann unser Nachtlager und der Campground-Host verabschiedete uns dann sinngemäß mit den Worten: „Wer spät kommt darf auch früh fahren“ 😊

    Über zahlreiche Landstraßen bahnten wir uns den Weg zurück zur Küste. Nach gut einer Stunde – wobei alleine ca. 20 Minuten davon an dem riesigen Gebiet der Babcock-Ranch vorbeiführten (beim nächsten W-Lan müssen wir erstmal gucken, was es damit auf sich hat) – erreichten wir dann wieder den Golf von Mexico.

    So langsam wurde es Zeit für den ersten Zwischenstopp – so verriet es zumindest dann doch das aufkommende Magengrummeln. Kurz mal auf die Umgebungskarte und in die Reiseführer geschaut. Als lohnenswertes Ziel wurde hier Boca Grande mit dem angrenzenden Gasparilla Island State Park genannt. Dementsprechend wurde die Route ergänzt und nach einer „kleinen“ Maut von 11 Dollar für die Überfahrt auf die Insel erreichten wir dann auch das Ziel. Am Strand durften wir dann für 3 Dollar parken und gingen bei mäßigem, sehr windigem aber durchaus trockenem Wetter zum Strand runter. Der Pulli durfte heute nicht fehlen. Zuvor wurde aber noch schnell das Magengrummeln mit einem Sandwich im Camper bekämpft.

    Die doppelte rote Flagge verriet einem, das heute absolutes Schwimmverbot herrschte. Zusätzlich wehte noch eine lilafarbene Flagge. Die angrenzende Tafel klärte einen auf, dass diese gehisst wird, wenn gefährliche Tiere im Bereich sind – welche dies sein könnten wurde leider nicht weiter erläutert.

    Auf Grund des Wetters war hier nicht viel los und wir hatten den Strand für uns alleine. Auf den ersten Blick wirkte dieser auch gar nicht mal so groß. Wenn man jedoch um die Kurven der Krippen schaute, erstreckte sich dieser dann doch gefühlt über mehrere Meilen nach links und rechts. Wir befanden uns schließlich am Ende der Insel und hatten somit ca. 270 Grad Wasser und Sand um uns herum.
    Das recht raue Wetter zeigte das Meer heute von seiner anderen Seite und man war teilweise wie hypnotisiert von den recht großen Wellen, den Vögeln im Wind und der Brandung die lautstark aufschlug.
    In dem Statepark selbst, an der Spitze der Insel, befand sich dann noch ein alter und für heutige Verhältnisse sehr kleiner Leuchtturm – welcher in den 60ern außer Betrieb gestellt wurde und durch die Initiative der Anwohner mit einem kleinen Museum am Leben gehalten wird. Wenn man es nicht besser wüsste würde man dieses kleine Häuschen heute nicht mehr als Leuchtturm erkennen. Die Ausstellungsräume im Inneren waren liebevoll gestaltet und informierten uns in den folgenden 15 Minuten über die Geschichte des Statepark und das Gebäude selbst.
    Nach gut einer Stunde ging es dann zurück zum Parkplatz und wir setzten unsere Route u.a. über die kleinen Inseln Manasota Key und Casey Key fort. Dies war eine sehr gute Idee, da auch hier wieder eine Protzvilla nach der nächsten stand und man aus dem Träumen vom eigenen Megareichtum nicht raus kam 😉.

    Die meisten Anwohner der direkt am Strand liegenden Anwesen – manchmal lediglich getrennt von der vorbeiführenden Küstenstraße – haben sich die gegenüberliegende Straßenseite bzw. dessen Abschnitt gleich mit gekauft um hier entweder weiter freie Sicht zu haben oder um sich ein kleines Vorhäuschen dahinzustellen – jaja reich müsste man sein😊. Die obligatorischen Angestellten waren nahezu allgegenwärtig um die Anwesen und Grünflächen auch optisch in Schuss zu halten.

    Nach den schönen Küstenabschnitten musste dann doch wieder etwas mehr Stadtverkehr sein um auch hier weiter zu kommen. Da sich so langsam auch wieder der Hunger einstellte beschloss Nici, dass es an der Zeit wäre, dass Chris mal Denny’s kennenlernt. Diese Idee stellte sich geschmacklich als eine grandiose heraus! Die Portionen waren sehr groß und wirklich lecker. Als man sich jedoch wieder in die übliche Fahrtposition begab, bereuten wir beide diese Mengen an Essen und hätten so ins Suppenkoma fallen können – aber es hilft ja nichts, die nächsten Meilen lagen vor uns.

    Der weiter Weg führte uns auf die nächste Insel, welche zugleich mit dem kleinen Städtchen St. Armands lockte. Eigentlich besteht diese „Stadt“ nur aus einem großen Kreisverkehr um welchen sich zahlreiche Edelboutiquen tummelten. Für einen Einkaufsbummel reichte die Zeit zwar nicht, aber die Atmosphäre wurde in der Vorbeifahrt von uns aufgesaugt.

    Etwa eine Stunde vor dem Ziel – noch auf der gleichen Insel – legten wir einen letzten Stopp in dem Walgreens von Bradenton Beach ein, da Chris einen kleinen juckenden Ausschlag am Finger plagte. Ob dieser von der übermäßigen Nutzung von Anti-Mücken-Creme kam kann nur vermutet werden. Der „Servicemitarbeiter“ hinter der „Apotheken“-Theke war eher ein normaler Verkäufer im Einzelhandel der mal ein wenig Grey’s Anatomy gesehen hat als eine kompetente Bedienung… Aber naja er hat uns zumindest eine Empfehlung ausgesprochen, welche sich im Nachgang aber als Mittel gegen Mückenstiche und Giftefeu herausstellte☹. Vielleicht wirkt es ja doch, wir werden sehen… zur Not kann man eh nicht genug Creme gegen Mückenstiche hier haben 😊.

    Der letzte Streckabschnitt führte und dann nochmal über 3 mautpflichtige Brücken zum Campingplatz. Die erste hiervon war die Skyway Bridge, welche St. Petersburg mit Brandeton verbindet und mit über 4 Meilen länge über die komplette Tampa-Bay führt. Eine sehr lohnenswerte Überfahrt und mit gerade mal 1,50 Dollar auch durchaus erschwinglich. Die Alternative wäre sonst eine 85 Meilen längere und ohne Verkehr 1 ½ Stunden dauernde Umfahrung der Bucht gewesen – allein schon aus diesem Grund eigentlich keine Alternative.

    Am Campground angekommen wurden wir auch hier wieder von einem freundlichen älteren Herrn begrüßt. Chris nicht ganz ernst gemeinte These hierzu war, dass so gut wie ganz Florida aus ausrangierten (ob freiwillig oder nicht ganz freiwillig abgeschobenen Rentner aus ganz Amerika) besteht, da man im ganzen Urlaub an einer Hand die jungen Leute abzählen kann😉 Nichts desto trotz sind alle sehr freundlich und zuvorkommend!

    Nach dem Einchecken um 17:15 Uhr konnten wir es uns dann nicht nehmen lassen ein größeres Feuer anzuzünden – denn der Vorteil an dem blöden Wetter ist, es gefällt auch den Blutsaugern nicht😊 😊 😊 – und das gekaufte Feuerholz muss ja auch so langsam mal weg.
    Knapp 2 Stunden zündelte und stocherte Chris an dem Feuer – in welchem auch ein riesen Marshmallow sein Leben verlieren durfte – und schwelgte in Erinnerungen an die damaligen Pfadfinderzeiten bis dann schließlich die 4 kg Holz nur noch glühende Kohlen waren und der restliche Abend inkl. diesem Bericht nach drinnen verlegt wurde.
    Voller Vorfreude auf einen actiongeladenen Tag im Freizeitpark – und laut Wetterbericht vermutlich dem letzten wirklich warmen Tag in Florida – ging es dann ins Bett.
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  • Day 12

    An der Golfküste hoch nach Fort Myers

    November 12, 2019 in the United States ⋅ ⛅ 21 °C

    Geweckt von dem Zwitschern der Vögel und unmittelbar später erneut vom Wecker, startete der Tag für Chris wieder um 7 Uhr mit einem kalten Eiskaffee und einer Runde um den Campground. Eine kurze Dusche und ein Nutellabrot später sollte es auch schon weiter gehen. Leider stand in der Reihe vor uns beim Dumpen ein riesen Bus der seit 2 Wochen kein Schmutzwasser mehr abgelassen hatte und verzögerte somit unsere Weiterfahrt um knapp 30 Minuten. Als nettes Gimmick war deren Dumpschlauch am Ende durchsichtig. Ein wunderschöner Anblick was aus einem Ami-Mobil so nach 2 Wochen rauskommt – nicht 😊

    Gegen 9 Uhr schafften wir es dann aber doch den Campground zu verlassen und fuhren auf den Tamiami-Trail in Richtung Westen auf. Einen richtigen Tagesplan hatten wir für heute nicht ausgearbeitet und ein Campground war auch nicht gebucht. Also schauten wir mal, wo es uns heute so hintreiben sollte. Als erste Stadt, wenige Meilen hinter unserem Nachtlager, stießen wir dann auf Naples (deutsch = Neapel). Der erste Halt wurde bei einem Starbucks vollzogen – schließlich hatten wir seit nun 2 Tagen in den Everglades kein WLAN und wollten alle unserer Follower über den aktuellen Stand informieren 😊 Und wo wir schonmal da waren gab es noch einen kleinen Double Mocca Frappochino unsalted Caramel Medium mit Sahne! auf die Flosse. Weiter ging es dann mit unserem treuen Gefährt für knapp 5 Minuten. Vorbei an jede Menge Villen – von denen wir ausnahmslos jede ungesehen beziehen würde – und vielen Wasserstraßen mit jeweils vor Anker liegenden Privatyachten (vielleicht hätte man die Stadt besser Venedig getauft) bis zum Parkplatz in der Nähe des Naples-Pier. Kurz die Kreditkarte durch den Parkautomaten gezogen und schon hatten wir eine Stunde Pier-Zeit für moderate 2,50 Dollar gebucht.

    Durch einen schönen ca. 10 Meter langen Waldstreifen führte uns der Weg runter zum Strand – ein Block entfernt von dem Pier. Leute was sollen wir dazu sagen? Der Sand war nicht nur so weiß wie Puderzucker, er war auch noch genauso fein!!! Da dieser die Sonne so krass gespiegelt hat, dass man kaum die Augen aufhalten konnte, brauchte man wirklich für die paar Meter zum Pier eine Sonnenbrille. Der kurze Fußweg fühlte sich an, als wenn man auf einer Wolke spazieren geht. Scheinbar waren wir nicht die Einzigen, denen das gefällt. Der Strand war trotz der frühen Uhrzeit (kurz nach 10) an einem Dienstagmorgen gut gefüllt. Aber ok – wer hier wohnt muss wohl auch nicht mehr arbeiten gehen 😊.

    Der ca. 300 Meter lange Pier an sich war sehr schön aufgebaut. Man konnte sich direkt nach den ersten Metern einen kleinen Snack auf die Hand nehmen und über den Steg schlendern. Bewaffnet mit einem Hotdog und einem Stück Pizza (die Figur ist mittlerweile eh schon ruiniert) taten wir dies dann auch.
    Wie eigentlich an jedem Strand und besonders an den Stegen und Brücken in Florida waren auch hier wieder sehr viele Angler vertreten – wobei man langsam echt nicht mehr hingucken kann was da alles mit den Angelhaken und Vögeln passiert. Bedingt durch die Strömung im Meer und den Befestigungspfosten der Stege verheddern sich sowohl die Schnüre als auch die Haken des Öfteren an eben diesen. Immer wieder sieht man Pelikane und andere Vögel, aus deren Hals ein Stück Schnur ragt ☹. Aber der Volkssport Nummer 1 nimmt auf die Tierwelt hier nun Mal keine Rücksicht. Auch gefangene Fische werden nicht schnell getötet. Oftmals werden sie einfach zappelnd neben sich gelegt bis sie elendig erstickt sind – da darf gerne noch dran gearbeitet werden!!!

    Nichts desto trotz wurden wir hier von einem sehr unterhaltsamen kleinen Raben / Dohle zum Lachen gebracht! Diese forderte die vorbeigehenden Menschen lauthals und fasst mit Worten auf, den unter ihren Krallen befindlichen Wasserschlauch aufzudrehen, damit sie trinken konnte. Natürlich entsprachen wir ihrem Wunsch. Bedankt hat sie sich aber nicht 😊.

    Neben dem kleinen drolligen Vogel entzückten uns noch 100.000de winzige Fische, welche zum Fressen an die Oberfläche schossen und das Meer in eine Art Whirlpool verwandelten. Den Festschmaus ließen sich die hiesigen Möwen natürlich nicht entgehen und in Manier eines Akrobaten aus dem Cirque de Solei stürzten sie sich aus großer Höhe in die Fluten um kurze Zeit später mit fetter Beute davon zu fliegen.
    Unser persönliches kleines Highlight an dem stündlichen Ausflug war dann aber weder der Sand noch die Vogelwelt. Auf dem Hinweg über den Pier bemerkten wir bereits zu unserer Linken, dass ein Delfin im Wasser auf der Suche nach Nahrung war. Immer wieder tauchte seine Rückenflosse zwischen den „Whirlpoolwellen“ auf.
    Auf dem Rückweg legte dieser sich dann aber noch so richtig ins Zeug und sorgte damit bei allen Besuchern des Stegs für hochkarätiges Entertainment!!! Seine Beutetiere waren von seinem Engagement nicht so angetan und taten alles um nicht als Delfinfrühstück zu Enden. Nur wenige Zentimeter neben uns sah man einen Fisch im wahrsten Sinne des Wortes über das Wasser fliegen und hinten dran der kleine Flipper in Schräglage mit vollspeed hinter her– zum Glück war die Kamera bereits gezückt und ein paar tolle Schnappschüsse konnten von dem Spektakel gefertigt werden 😊.

    Glücklich, satt und zufrieden schlenderten wir dann wieder in Richtung RV und ließen den Motor an. Als nächstes Ziel hatten wir uns Fort Myers Beach rausgesucht.
    Mit einer kleinen Unterbrechung für ein Weihnachtsgeschenke-Shopping erreichten wir oben genanntes Ziel gegen 13:00 Uhr – schon wieder der halbe Tag rum. Wenn die Zeit doch in Deutschland auch mal so schnell vergehen würde.

    Der Plan war eigentlich nur ein „kleines“ Eis am Strand zu schlabbern. Aber bereits nach 50 Metern passierten wir einen tollen Surfshop in welchem Chris noch nach dem bis dato nicht gefundenen Strand-Shirt mit der Flagge der USA gucken wollte. Mit einem breiten Grinsen wurde er dann schließlich fündig und die Kreditkarte durfte erneut durchgezogen werden – ob sich der Magnetstreifen wohl irgendwann mal abnutzt? 😊

    Die geplante Stunde am Strand wurde nach dem Shopping-Stepp-In dann halt halbiert. Dennoch gab es für Beide ein riesen Eis (für den Begriff „riesen“ reichen hier 2 Kugeln, vergleichbar bei uns mit einem kompletten Eisbecher) für insgesamt 17,00 Dollar – was dann auf dem Weg über den kleinen Steg verzehrt wurde 😊.
    Da hier, bedingt durch die eher gehobenen Parkpreise und der (mal wieder) aufkommenden Zeitnot, die Uhr im Auge behalten werden musste, hieß es nach dem Shoppen und dem Eis somit nach knapp einer Stunde: Einsteigen und Anschnallen. Weiter ging die Fahrt von der kleinen Strandstadt zu seiner großen Mutter: Fort Myers – der ehemaligen Winterresidenz von Henry Ford und Thomas Edison.

    Genau diese wollten wir uns dann auch angucken. Neben den Ausstellungsräumen, in welchen viele alte Autos von Henry sowie unzählige Erfindungen von Thomas zu finden waren, konnte man mit einem Audioguide auf Deutsch auch die ehemaligen Wohnhäuser – oder besser gesagt Wohnvillen besichtigen.

    Vor Ort angekommen mussten wir knapp 15 Minuten planlos umherirren, da wir den Eingang nicht finden konnten. Eigentlich steht hier in den USA für jeden Driss irgendwo ein Schild, aber einen Wegweiser von den großen Parkplätzen aus suchte man dann vergeblich.
    Endlich gefunden blieben uns dann leider nur noch knapp 2 Stunden zur Besichtigung. Mit Einbruch der Dunkelheit (17:30 Uhr) werden die Tore hier geschlossen. Die Aufnahme der Besichtigung in unsere To-Do-Liste hat sich aber auf jeden Fall gelohnt! Neben den „kleinen“ (nur rund 900m² umfassenden) im viktorianischen Zeitstile gebauten und eingerichteten Häusern von Thomas Edison, Henry Ford und deren Familien sowie diversen Nebenhäusern für die Bediensteten war das Anwesen übersäht von Obstbäumen (hauptsächlich Mangoarten und Zitrusfrüchte) und zig Sorten von mehr oder weniger wildwachsenden Orchideen. Auch wenn es heute nichts mehr Besonderes ist – befand sich natürlich auch ein Privatpool auf dem Grundstück. Damals war es einer der Ersten in den USA. Außerdem baute sich Edison auch noch einen kleinen Privatsteg mit 400 Metern Länge ins Wasser. Sein Boot hatte wohl zu viel Tiefgang um unmittelbar in Ufernähe vertaut werden zu können. Man sieht bzw. liest – den beiden Familien muss es äußerst schlecht gegangen sein damals 😊.

    Wieder von dem Anwesen zurück im eigentlich Museum blieb leider nicht mehr all zu viel Zeit und wir wurden bereits beim Betreten daran erinnert, dass das Museum in 15 Minuten schließen wird. Also legten wir den Schalter vom entspannten Deutschen Touri um in den Modus: japanischer Weltenbummler. Von allen Ausstellungstücken und Tafeln wurden im Vorbeihechten schnell ein paar Fotos gemacht, sodass man diese später in Ruhe „auswerten“ kann 😉.

    So langsam neigte sich der Tag dem Ende entgegen und wir mussten uns mal um einen Übernachtungsmöglichkeit kümmern. Die Mitarbeiterin in dem von uns präferierten Campground in der Umgebung war dann aber leider nicht in der Lage uns per Telefon einzuchecken. Online konnten wir zwar unzählige freie Plätze sehen, diese waren aber für heute als First-Come-First-Serve deklariert. Da die Tore um 18 Uhr schließen war es uns auch leider nicht möglich diese Alternative wahrzunehmen, da man uns den Gate-Code per Telefon auf keinen Fall mitteilen wollte. Nachher würden wir uns auf einen Platz stellen, welcher schon reserviert wäre – so unflexibel kennt man die Amis hier eigentlich gar nicht.

    Also planten wir gedanklich ein wenig um und buchten uns dann online über einen anderen Anbieter einen Stellplatz in unmittelbarer Umgebung im W.P. Franklin Campground. Die zunächst geplanten weiteren 50 Meilen für heute werden dann halt morgen noch abgerissen.
    Per Telefon teilte man uns dann auch den Code für die Nachtschwärmer mit und wir bezogen gegen 18:15 Uhr unseren Stellplatz am Wasser. Der Abend klang mit Nudeln, Bier und Tippen auf dem Laptop aus.
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  • Day 11

    Natur pur - die Everglades

    November 11, 2019 in the United States ⋅ 🌙 20 °C

    Tag 11 am 11.11. startete mit einem wunderschönen Sonnenaufgang. Da Chris bereits wieder um 7 Uhr draußen war und eine Runde um den Campground / den kleinen Teich drehte, hatte er am Meisten davon. Nici drehte sich nach dem Wecker nochmal kurz rum und schlummerte nochmal 20 Minuten weiter - die Überarbeitung des Blocks dauerte dann doch wieder bis nach Mitternacht 😊. Ein schnelles Frühstück, kurz unter die Dusche, den Camper entleert und schon ging es weiter (oder besser gesagt ein Stück zurück) in Richtung Everglades - und das natürlich mit Karnevalsmusik 😊. So ganz wollten wir den 11.11. ja dann nicht außer Acht lassen.

    Das erste Ziel des heutigen Tages war der Everglades National Park – genauer gesagt das Shark Valley im nördlichen Bereich. Bei der Einfahrt in den Park hielten wir an der „Mautstation“ und wollten brav unsere 30 Dollar Eintritt für den Park bezahlen. Die Kreditkarte hielten wir der netten Rangerin bereits ins Gesicht, als diese uns freundlich mitteilte, dass der Park heute ohne Gebühr zu besichtigen sei. Grund hierfür sei der nationale Feiertag – der Veteranentag. Da sagten wir natürlich nicht nein 😊

    Geplant hatten wir hier eine, der laut Reiseführer bei wenig Zeit, besten Touren um einen Einblick in die Everglades zu bekommen. Entweder konnte man für round about 30 Dollar pro Person eine 2 stündige Busfahrt durch die Everglades buchen oder selbige Strecke mit einem Mietfahrrad erkunden. Sportlich wie wir sind, entschieden uns für die 2-rädrige Alternative und mieteten kurzerhand einen Drahtesel für 9 Dollar die Stunde. Insgesamt warteten auf uns ca. 24 Km / 15 Meilen über einen betonierten kleinen Weg durch die Sumpfgebiete.

    Nach ein paar Metern hatten wir bereits die erste Begegnung mit einem Alligator – seitlich am Wegesrand lag er und fühlte sich auf dem warmen Boden augenscheinlich pudelwohl. Durch die vorbeigehenden / fahrenden Menschen ließ er sich auch absolut nicht aus der Ruhe bringen. Nach den obligatorischen Fotos sattelten wir wieder auf. Besonders viel Strecke legten wir jedoch nicht zurück bis wir wieder abstiegen. Zum ersten Mal sahen wir eine freilebende Schlange, welche es dem Alligator zuvor gleichtat und sich auf dem Gehweg sonnte. Scheinbar ein wenig mehr gestört von dem menschlichen Gegenüber bahnte sie sich dann aber langsam ihren Weg in Richtung der dichten Gras- und Wasserflächen.
    Das Highlight der ersten paar Meilen erwartete uns dann ein wenig später: eine Alligatormutter mit ihren ca. 8 Babys. Diese quakten freundlich vor sich hin und ließen sich in aller Ruhe fotografieren – bei unserer Ankunft sahen wir die Mama jedoch nicht mehr. Lediglich die Babys sonnten sich auf einem kleinen Baumstamm in einem Sumpfloch. Vor uns befindliche Gleichgesinnte teilten uns noch mit, dass die Aufpasserin bei ihrem Eintreffen sich in die Büsche verzogen hat. Wir konnten sie nicht mehr sehen – aber mit Sicherheit hat sie weder uns noch ihre Rasselbande aus den Augen gelassen. Für ein paar Fotos trauten wir uns dann auch ein Stückchen näher ran – aber immer noch mit genügend Abstand und vor allem Respekt vor den wild lebenden Tieren.

    Auf halber Strecke erreichten wir einen Aussichtsturm von wo aus man kilometerweit über die Everglades gucken konnte. Optisch war der Betonklotz kein Highlight mitten in der Wildnis, aber man sah schon, dass ein Architekt sich Mühe gegeben hat. Das Bauwerk passte aber halt einfach nicht in die Umgebung und diente einzig und alleine den Touristen als Magnet. Ein paar schöne Schnappschüsse ließen wir uns natürlich auch nicht entgehen.

    Die letzte Hälfte der Strecke war, bedingt durch den hier sehr niedrigen Wasserspiegel, leider nicht so belebt und daher auch nicht sonderlich interessant. Einzig sehr viele Fischreiher in allen Farben und Größen sowie der ein oder andere Raubvogel versüßten uns die Fahrt auf den letzten 10 Kilometern. Nach exakt 2 Stunden erreichten wir wieder unseren Startpunkt und gaben die Räder zurück. Viele Impressionen, tolle Fotos und einen leichten Sonnenbrand nahmen wir von dem vormittäglichen Ausflug mit 😊

    Als nächsten Tagesordnungspunkt für heute hieß es wieder: Der Weg ist das Ziel. Anstatt dem Tamiami (Tampa-Miami)-Trail weiter zu Folgen entschieden wir uns für einen kleinen „Umweg“ über den sogenannten „Loop“. Dieser ist eine nicht befestigte Schotterstraße mitten durch den Big Cypress Park und vorbei an vereinzelt stehenden Rednecks“Häusern “.
    Durch die Größe unseres Fahrzeugs war es immer mal wieder eine kleine Herausforderung wenn uns ein Wagen (in der Regel natürlich nur SUV’s mit Allrandantrieb - mit Sicherheit die bessere Wahl für diese Strecke) entgegen kamen. Jedoch machte auch hier die wunderschöne Flora und Fauna die kleinen Stressmomente schnell wieder wett. Unser treues Gefährt verzeihte uns auch das ein oder andere Schlagloch und hielt tapfer durch. Belohnt wurden wir durch zahlreiche Alligatoren in den parallel verlaufenden „Fluss“-Armen. Ein Alligator meinte dann auch prompt, dass ihm zumindest 1/3 der Schotterpiste zustand und bewegte sich auch keinen Millimeter weiter als wir für ein paar Bilder ausstiegen. Eine gute Stunde Umweg war dieser Weg auf jeden Fall wert.

    Das darauffolgende Ziel lag nur wenige Meilen hinter der Loop-Road und bestand aus einem ca. 600 Meter langem Weg aus Holzplanken, der durch das Sumpfgebiet führte: der nicht zuletzt wegen seinem Namen ausgesuchte Kirby Storter Roadside Park (einen schönen Gruß an dieser Stelle an unser kleines Fellmonster zu Hause). Die hier angebrachten Infotafeln waren zwar interessant, aber leider schwer in die Jahre gekommen und nicht mehr immer richtig lesbar. Nichts desto trotz gab es hier auch wieder ein paar tolle Reiher und Schildkröten zu sehen welche uns die nächste Stunde sehr kurzweilig gestalteten.

    Der nächste Stopp, ein „Museum“ für den angeblich hier lebenden Bigfoot der Everglades -Skunk Ape - stellte sich leider als eine kleine Pleite heraus. Ein kurzer Rundgang durch den Laden und ein Selfie mit der seltsamen Kreatur, welche als Maskottchen das Ziel anpreist – und weiter ging die Fahrt.

    Weniger 100 Meter zuvor kamen wir noch an einer wirklich schönen Aussichtsplattform vorbei. Hier lagen zahlreiche Alligatoren sämtlichen Alters im Wasser, welche scheinbar alle gerne bei Germanys next Topmodel mitspielen wollen würden. Ein eher kleines Exemplar zog sogar, vor den zahlreichen Passanten, unermüdlich seine Runden durch das Wasser – immer mit dem Blick auf die Leute gerichtet. Es machte den Anschein, als wenn er sich vergewissern wollen würde, dass ihm auch ja alle zugucken würden 😊

    Ausnahmsweise hatten wir es heute mal geschafft unsere Tagespunkte auch wirklich alle abzuarbeiten – ok, bis auf einen. Das Indianer-Village mit seiner Tour durch alte Häuser, welche auf Stelzen gebaut in den Sümpfen thronen.
    Dies lag aber weniger an der Zeit als daran, dass wir uns kurzer Hand gegen den Besuch entschieden. Hintergrund war, dass in der Tour eine Show inbegriffen war, welche als Alligator-Wrestling betitelt wurde. Je mehr wir darüber nachdachten, umso weniger wollten wir dies unterstützen.

    Stattdessen machten wir noch ein kleines Sightseeing durch Everglades City - mit zahlreichen schönen Häusern und beeindruckenden Abschnitten, welche einen nochmal an die Fahrt über Keys erinnern ließ. Auch fanden wir hier die weit und breit günstigste Tankstelle und ließen nochmal geschmeidige 200 Liter Sprit in unseren Camper fließen.

    Da heute nicht mehr auf dem Plan stand, kamen wir mal in Ruhe und im Hellen auf dem nächste Campground an. Auch hier wurde man direkt wieder von einem Moskitoalarmschild, welches den roten Bereich gerade noch so kratzte, begrüßt. Der Platz als solches ist sehr nett aufgebaut und wir haben heute mal Deutsche aus der Nähe von Münster als Nachbarn.
    Bei dem Gespräch stellte sich heraus, dass wir uns häufiger auf unserem Weg schon hätten über den Weg laufen bzw fahren können, da ihre Strecke unserer sehr ähnelt. Alleine am heutigen Tag fuhren wir aus Shark Valley gerade los, als sie hinter uns einparkten. Scheinbar haben wir ähnliche Reiseführer 😊
    Tatsächlich schafften wir es dann heute auch mal, unser erstes Campfire zu entfachen und mal auf „the american way“ unser Fleisch zuzubereiten. Auf Grund der nun herrschenden Dunkelheit und dem damit einhergehenden Bluthunger der einheimischen Tierwelt wurde dann aber doch im Camper gefuttert. Für den morgigen Tag steht der erste richtige Kontakt mit der Golfküste auf dem Programm..
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  • Day 10

    Von dem Trubel in die Einsamkeit

    November 10, 2019 in the United States ⋅ 🌙 21 °C

    Zwei wundervolle und vor allem spaßige aber auch anstrengende Tage sind wieder viel zu schnell vorbei gegangen und somit verabschieden wir uns heute von Key West und damit auch so langsam von den absolut empfehlenswerten Florida Keys. Am Ende der heutigen Etappe erreichen wir das Kontrastprogramm zu den letzten beiden Tagen voller Highlife, Trubel und Party: die Everglades bzw. deren Ausläufer – das Big Cypress National Preserve, welches sich am nördlichen Rand der Everglades befindet und einen fließenden Übergang darstellt. Aber bis dahin steht uns ja noch fast ein kompletter Tag auf den fantastischen Keys bevor.

    Nach einem kurzen Frühstück ging es somit wieder mit einem vollen Tagesprogramm auf die Route 1 über die vielen Brücken zurück Richtung Festland. Nach den ersten paar Meilen, noch vor Erreichen der 7-Mile-Bridge erreichten wir unser erstes Zwischenziel: den Bahia-Honda-Nationalpark.
    Hierbei handelt es sich – wie so oft rund um Florida – um einen Nationalpark mit einem der schönsten Strände der USA. Wirklich berühmt ist der Park allerdings durch ein Fotomotiv geworden. So befindet sich neben der alten und nicht mehr funktionstüchtigen Eisenbahnbrücke, welche die Besiedlung der Keys erst so richtig vorantrieb, eine einsame Palme am Strand. In der Kombination mit dem herrlichen Wasser ging das Foto um die Welt.
    Da auf Grund der Hurricane-Schäden leider immer noch der überwiegende Teil des Parkes geschlossen ist, stand für uns lediglich die Besichtigung der Brücke sowie nach einem Fotoshooting ein wenig Schnorcheln im Wasser auf der Programmliste. Aufgrund der heutigen Strömung war die Sicht leider eher mäßig – oder sagen wir mal, man konnte am Atlantikstrand die Hand vor Augen nicht erkennen ☹. Da dies absolut nichts für Chris ist (man weiß ja nie, welche Biester sich einem so unbekannt im Wasser nähern), entschloss er sich kurzerhand zu einem kleinen sonnenverwöhnten Nickerchen am Strand und Niclas versuchte es auf der anderen Seite der kleinen Insel – also nicht mehr im Atlantik – erneut. Nach ca. 90 Sekunden Fußweg war dann die Seite der Florida Bay erreicht. Die Sichtverhältnisse hier waren ungefähr vergleichbar mit denen im Fühlinger See. So gute 3 Meter waren dann schon drin. Aber schöne Fische wollten sich dennoch nicht vor die Taucherbrille wagen. Also noch einen letzten Versuch – zurück an die Atlantikseite und am Strand entlang in den abgesperrten Teil der Insel. Von Weitem konnte man hier schon das türkise Wasser sehen. Nach 15 Minuten Fußweg, vorbei an diversen Rentnern und einem Kiter, wurde es dann wieder Nass. Hier war die Sicht auch deutlich besser und der Schwimmausflug ging hinweg über diverse Seegrasfelder. Immer noch kein Vergleich mit dem roten Meer, aber zumindest ein paar Fische und eine große Qualle zeigten sich.
    Auch hier verging die Zeit wieder wie im Flug und ratz fatz waren 2 Stunden rum und wir mussten weiter…

    Als nächsten Zwischenstopp auf den Keys steuerten wir den Curry Hammock State Park an. Laut Reiseführer soll sich hier ein schöner Wanderweg 2 km durch die Flora und Fauna der Keys winden in dessen Mitte man auf einer Aussichtsplattform einen tollen Blick haben soll.
    Am Eintrittstor gab man uns eine Übersichtskarte des Trails, welcher außerhalb des eigentlichen Parks beginnt – so sparten wir uns sogar noch den Eintritt – perfekt. Nach einer Meile zurück in Richtung Key West erreichten wir den Parkplatz und machten uns Moskitofertig. 300 Yards später bog der Trail dann vom Radweg ab und es ging in den Wald hinein – zumindest für 20 Meter. Entweder herrschte gerade Flut in den Keys oder aber die heftigen Regenschauer der letzten Tage haben den Weg so geflutet, dass ein Durchkommen mit normalem Schuhwerk nicht möglich sein sollte. Dies stellte auch ein wenige Minuten vor uns losgegangenes Paar fest, welches uns bereits an der Einbiegung wieder entgegen kam. Naja – nicht zu ändern. Also weiter ging die Fahrt.

    Wenig später – es war bereits kurz nach 12 – erreichten wir unseren nächsten Halt. Die Fähre zum Arbeitercamp der 7-Mile-Bridge. Aber irgendwie schien es Nici nicht gegönnt zu sein dieses Camp zu Besuchen. Während es im letzten Jahr das defekte Boot war, so war es dieses Jahr das Zeitmanagement. Die Fähre fuhr quasi mit erreichen des Parkplatzes los. Die Abfahrtszeiten waren leider in keinem der Reiseführer vermerkt. Die Nächste sollte erst um 14 Uhr wieder fahren. Das passte dann nicht mehr in unseren Zeitplan und so wurde der Tagesordnungspunkt - mal wieder - gecancelt.
    Eine knappe halbe Stunde später erreichten wir unseren letzten Stopp auf den Keys: den Windley Key Fossil Reef Geologiecal State Site. Der Name und die damit verbundenen Empfehlungen klangen absolut vielversprechend! Bereits bei dem für hiesige Verhältnisse lachhaftem Eintrittspreis von 2,50 Dollar p.P. hätte man schon stutzig werden können. Es handelte sich, wie wir vor Ort erfuhren, um 5 kleine – ineinander verwundene – Wanderrouten, bei denen die Längste gerademal ca. 800 Meter betrug. Also eher etwas für einen kurzen Lückenfüller als für einen schönen Nachmittag.
    Nichts desto trotz konnte man hier eine große Vielzahl von unterschiedlichen Bäumen und Fossilien sehen. Vom Parkranger erhielten wir zu Beginn noch ein dickes Buch in welchem die jeweiligen POI der Wanderwege markiert waren. Zu 95% waren dies Erklärungen zu der dort jeweils befindlichen Baumart. Nach dem 20ten Baum wurde dies dann doch etwas langweilig und so wurden die Beschreibungen zu den nächsten 60 anderen Baumarten mehr überflogen als gelesen.
    Immer wieder zwischendurch stieß man dann aber doch auf den Namensgeber dieses Parkes – die Fossilien. Dem Tourguide war zu entnehmen, dass vor 125.000 Jahren der Wasserspiegel noch gute 10 Meter höher stand und die Keys es in der heutigen Form so noch nicht gab. Durch die letzte Eiszeit sank der Meeresspiegel dann und die früher vorhandenen Korallenriffe wurden trocken – und im wahrsten Sinne des Wortes – auf Eis gelegt.
    Im Laufe der Zeit haben sich dann aus den alten Riffen die heutigen Keys gebildet. Während dem Bau der Eisenbahn – wann auch sonst 😊 – wurden dann große Steinblöcke aus den Keys geschlagen um den Untergrund an anderen Stellen zu befestigen. Hierbei entdeckte man dann die Vielzahl an fossilen Korallen. Ein Teil der Blöcke und der Wände aus denen sie herausgeschlagen wurden befinden sich gut sichtbar am Rande der Wanderwege. Vielleicht können in nochmal 125.000 Jahren die Touristen ja dann die Überreste der heutigen Keys in ähnlicher Weise bestaunen- zumindest wenn der Anstieg der Meere weiter so forciert wird.
    Zum Abschluss der Route gab es dann noch die letzten nicht ganz verrosteten Überreste eines Baggers zu sehen und fertig war die 2,5 Dollar-Tour 😊.

    Die darauffolgende Zeit verbrachten wir heute dann meist auf der Straße, da es wieder hieß: Kilometer machen! Einen kleinen Snack gönnten wir uns – nach der anstrengenden Wanderung – noch im Arbey‘s 😉

    Auf dem Weg zum nächsten Campground lag „zufällig“ noch ein Indianerkasino, welches wir natürlich nicht auslassen konnten – schließlich war Chris noch nie in einem gewesen😊. Das mit geschätzten 1000 Spielautomaten aller Altersgenerationen bestückte Glücksspielparadies war rappelvoll mit alten Menschen (alle ca. 70+) – hauptsächlich Mexikaner. Wir suchten uns die Klassiker der Automaten raus und gaben den einarmigen Banditen mehrfach die Hand - die Urlaubskasse wollte schließlich aufgebessert werden😉 .
    Mit einem guten Gewinn von 30% und einem Lächeln im Gesicht verließen wir dann nach ca. einer Stunde das Kasino wieder und fuhren weiter. Zwar sind wir nicht reich geworden, aber immerhin konnten die Kosten für den heutigen Stellplatz wieder reingeholt werden - unsere Familien und Freunde wird es freuen - denn sonst wären wir vielleicht auch für längere Zeit nicht zurück gekommen.

    Nach 35 Minuten war der letzte Streckenabschnitt für heute auch erledigt und wir erreicht genau um 20:00 Uhr den nicht reservierten Campground – da bis zuletzt nicht feststand, wie weit wir heute kommen bzw. ob wir noch einen Abstecher in die Everglades selbst machen wollten.

    Aber zumindest in der hiesigen Region sind genug Campgrounds vorhanden, so dass das Reservieren nicht zwingend nötig war. Mal schauen, ob das in den folgenden Tagen auch so bleibt. Die nächste Reservierung haben wir nämlich erst wieder an unserem oberen Ende der Golfküste – in der Nähe von Tampa für Mittwochabend.

    Der heutige Campground ist richtig schön und ruhig gelegen. Genau in der Mitte befindet sich ein ovaler Teich mit (wer hätte es gedacht?!) Alligatoren. Diese scheinen sich von den Campern überhaupt nicht gestört zu fühlen und können hier überall rumliegen. Zumindest erinnert alle 5 Meter ein Schild an die süßen Tierchen – gesehen haben wir allerdings zumindest heute Abend selber keines. Dennoch sollte man hier nicht vergessen seine mitgebrachten Haustiere an die Leine zu nehmen – andernfalls würde man wohl nur einen kurzen „Habs“ hören und könnte anschließend nicht benutze Leine im nächsten Mülleimer entsorgen.
    Auf Grund der kleinen Stechviecher musste dann auch heute wieder das Abendessen in den Camper verlegt werden – sind wir mal gespannt ob wir das gekaufte Feuerholz noch nutzen können in diesem Urlaub 😊.
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