Nigeria
Idah

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Travelers at this place
    • Day 9

      Lokoja - Fahrt nach Idah zu den Igala

      March 25 in Nigeria ⋅ ☁️ 33 °C

      Es gibt immer etwas, was man noch nicht erlebt und noch nicht einmal geahnt hat, da man es sich nicht vorstellen konnte.
      Das Hotel, in welchem wir in Lokoja residieren, schaut von außen und innen sehr sehr ansprechend aus. Ein adrettes Mittelklassehotel mit marmorierten Böden, passendem Mobiliar und vornehm gekleidetem Personal. Dass die WiFi-Verfügbarkeit vakant ist, wussten wir im voraus. Dass ich im Badezimmer noch nicht mal ein Handtuch vorfand, war enttäuschend. Dass ich dreimal an der Rezeption das fehlende Handtuch reklamieren musste, war nervend aber längst noch nichts anekdotenhaftes. Eine „lustige“ Handtuch-Geschichte wird es erst, wenn man das Doppelzimmer nicht wie ich allein sondern als Paar bewohnt. Auch diese mussten das Nachliefern der Handtücher reklamieren. Und bekamen ein (!) Handtuch pro Zimmer 😀
      Nach nochmaliger Intervention an der Rezeption konnte man das Einsehen erwirken, dass zwei Handtücher für zwei Personen besser passen.
      Den Vogel schoss aber das Frühstückspersonal ab.
      Dass es zum Frühstück keine Auswahl gibt, bin ich mittlerweile gewöhnt. Zum Glück gab es nicht nur eine Yamswurzelpampe oder säuerlichen Maisbrei sondern Omelette auf ungetoastetem Toastbrot. Butter gab es selbstredend nicht. Ich war‘s aber zufrieden.
      Irgendwas schien bei Axel und Hilde aber nicht zufriedenstellend zu laufen. Es gab jedenfalls Gezeter. Was war der Grund? Axel hielt in seiner Hand den Teller mit dem Omelette auf dem Labberbrot. Hilde erwartete für sich das Gleiche. Es gab aber nur ein Omelette pro Zimmer. Das kann man sich nicht ausdenken 😂
      Unser Reiseleiter Arne musste neuerlich an der Rezeption vorstellig werden und nachdrücklich klarstellen, dass es durchaus Standard ist, dass jeder Gast Anspruch auf ein ganzes Frühstück hat und Paare dieses nicht miteinander teilen müssen. Irre.
      Am Ende der Auseinandersetzung erhielt auch Hilde einen eigenen Teller 🤣

      8:30 Uhr startete unsere Fahrt ohne Arne, der eine Entzündung auskurieren muss, nach Idah, zum Hauptprt der Igala. Seine Rolle übernimmt Hassan, der Boss der uns betreuenden nigerianischen Agentur und selbst Angehöriger des Volkes der Igala. Er hat seinen Heimatort in die Reiseroute integriert 😉
      In Nigeria sind viele Völker beheimatet. Die größte Dichte der mit- und nebeneinander lebenden Völkern findet sich in Zentralnigeria. Dort, wo wir jetzt sind. Die hier lebenden „Tribes“ darf man sich aber nicht wie Stämme eines Volkes vorstellen wie Bayern, Schwaben und Thüringer oder verwandte Völker wie Polen, Tschechen und Slowaken. Eher wie Griechen und Ungarn oder Spanier und Finnen, die vielfach keine Sprachverwandtschaft haben.
      Sie leben und pflegen ihr Eigensein und ihre Identität in Respekt und Wertschätzung gegenüber anderen Völkern. Also das, was zum Beispiel auch in Deutschland Ziel der sogenannten Identitären Bewegung ist, als völkisch verbrämt und rechtsextremistisch kriminalisiert wird. Aber das will ich hier nicht vertiefen.
      Bei unserer Ankunft in einem kleinen Dorf am Niger inmitten ausgedehnter Felder aus Plastikmüll und Afrikanischem Spinat besuchten wir zunächst einen kleinen Markt, der allerlei Getreide, Hülsenfrüchte, Wurzeln und Räucherfisch zu bieten hatte.
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    • Day 9

      Idah - 2 Prinzessinnen und ein Magier

      March 25 in Nigeria ⋅ ☁️ 35 °C

      Afrika ist auch das Land der Geschichten. Ich erinnere mich an das Esie-Museum mit der Ausstellung von Specksteinfiguren. Einer Legende nach wurden sie wegen unbotmäßigen Verhaltens von einer Gottheit versteinert. Warum der Gott die Menschen dabei auch gleich noch verkleinerte, verriet die Geschichte nicht.
      Auch am Niger wurden wir mit drei schönen Geschichten unterhalten, welche für die hier Lebenden allerdings den Wahrheitsgehalt analog einer Marienerscheinung für pilgernde Christen zum Wallfahrtsort haben.
      Den Namen des Mannes mit den 6 Fingern, konnte ich mir nicht merken. Warum er ausgerechnet 6 Finger hatte, erschloss sich mir nicht. Aber da unsere lokale Führerin im Gegensatz zu den meisten anderen ein recht gut verständliches Englisch sprach, konnte ich den Hauptinhalt der Sage verstehen. Da die Männer oft im Krieg waren und die Frauen bei den Kindern blieben, erschuf der Magier mit den 6 Fingern ein Kliff zum Schutz der Familien vor feindlichen Angriffen und dem Nigerhochwasser.

      Dramatischer waren die Geschichten der beiden Prinzessinnen. Wenngleich die Geschichte von Inikpi noch etwas heroischer ist als die ihrer Tante Oma-Odoko. Gestorben sind sie beide.
      Beide Male retteten die Prinzessinnen das Volk der Igala in Kriegen gegen übermächtige Gegner durch das Opfern ihrer selbst.
      Oma-Odoko wurde von ihrem Vater einem Gott geopfert, der versprach, den bereits fast verlorenen Krieg doch noch als vom Feinde befreit zu beenden. Die Prinzessin wurde vom Gott geköpft. Er nahm den Kopf und ließ ihn über einem nahen Nebenfluss des Niger ausbluten. Aus jedem Blutstropfen entstand ein vergifteter Fisch.
      Die Feinde der Igala, welche die Schlacht für gewonnen und die Igala als Unterworfene betrachteten, veranlassten ein großes Festmahl mit den zahlreichen und fetten Fischen im Fluss. Sie starben alle nach dem Festschmaus und die Igala waren wieder frei.
      Inikpi, die Nichte von Oma-Odoko kam ähnlich ums Leben, wird aufgrund ihrer Selbstaufopferung aber mehr verehrt.
      Auch wieder ein Krieg. Auch wieder eine drohende Niederlage mit dem Volk der Benin von der anderen Flussseite. Der Gott prophezeite dem König, dass er nicht besiegt würde, wenn er seine Tochter für den Flammentod opfert. Es war aber seine einzige Tochter. Also grübelten er und seine Priester, was man tun sollte und kam zu keiner Lösung. Von dieser Situation samt der göttlichen Einflussnahme hörte die Prinzessin. Sie orderte 7 ihrer Sklaven, sie zum Fluss zu begleiten und einen großen Scheiterhaufen zu errichten.
      Als dies getan war, ließ sich die Prinzessin samt ihrer Sklaven verbrennen. Die Benin sahen das lodernde Feuer als Zeichen, dass der Feind restlos besiegt und seine Stellung verbrannt ist. Daraufhin zogen sie ab und die Igala blieben von einer vernichtenden Niederlage verschont.
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    • Day 9

      Idah - Treiben am Niger

      March 25 in Nigeria ⋅ ☁️ 34 °C

      Wir hatten Gelegenheit, den Alltag der Menschen am Ufer des Niger zu beobachten. Er dient zu allem, was der Mensch so braucht, tut und macht. Die einen Fischen, die anderen waschen. Die einen waschen die Wäsche mit Waschseife, die anderen - gleich daneben - waschen das Motorrad - womit auch immer, aber es schäumt ebenfalls.
      Da an den Hütten nirgends eine beschriebene Wand zu finden ist, vermute ich, dass sich die Behörden unter Umständen noch nicht dazu durchringen konnten, allerorten „No Toilet“ aufzupinseln. Aber vielleicht versucht man die Menschen ja auch nur davon abzubringen, die Notdurft nicht auf den Feldern zu verrichten. Die Menschen hier haben schließlich mit dem Niger und seinen Seitengewässern das WC mit fließend Wasser gleich neben der Haustür.
      Und was machen die, die nichts zu tun haben und nicht faul im Schatten sitzen? Sie baden und vergnügen sich im Wasser. Wobei diejenigen, die was zu tun haben, vornehmlich Frauen sind. Diejenigen, die im Schatten sitzen, sind vornehmlich junge Männer. Die Kinder spielen im Wasser.
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    • Day 9

      Idah - Tanz mit den Maskenmännern

      March 25 in Nigeria ⋅ ☁️ 37 °C

      Was in Badagri begann, fand nun einen mitreißenden Höhepunkt. Der Tanz der Maskenmänner. Diesmal sahen wir tatsächlich auch die Menschen bzw. die Männer tanzen und nicht nur unter einer Strohpyramide versteckt.
      Der Ablauf war ansonsten der gleiche. Man bewarf die Tänzer mit Geld und animierte sie somit zum Weitermachen bzw. zeigte ihnen gegenüber Respekt und Dankbarkeit für die Darbietung. Insgesamt habe ich vier verschiedene Maskenmänner gezählt. Zwei zusätzliche Tänzer haben sie sich mit Matthias und mir aus den Reihen der Abibis geholt.
      Schade, dass es von meinen ersten Tanz nur Fotos und keine Videos gibt. Ich streute zweimal die kraftraubenden aber effektvollen Elemente ein, da der Oberkörper an Ort und Stelle bleibt, die Beine darunter aber im Stakkato hoch angewinkelt angezogen und rasch wieder auf den Boden geschnellt werden. Ich habe diese Tänze mit Staunen schon oft auf Videos gesehen. Ansonsten setzte ich verschiedene Salsagrundschrittvariationen zum schnellen Takt der Trommeln, so dass es einem afrikanischen Tanz ähnlich sah. Ich glaube, den Umstehenden hat es gefallen 😄
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    Idah

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