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  • Day 5

    Auf zum ersten Ziel am Peloponnes

    January 31, 2023 in Greece ⋅ ☁️ 11 °C

    WAUZI & ICH on Tour in Griechenland
    31.1.2023, die Fahrt in den Süden des Peloponnes

    Super ausgeschlafen, wir nächtigten auf einem bewachten LKW-Parkplatz, starteten wir frühmorgens um 8 Uhr, um an der Westküste entlang, bis ganz in den Südwesten des Peloponnes zu fahren. Dort wollte ich, im Zuge meiner Reise, für mehrere Tage einen Restaurantbesitzer besuchen, mit dem ich auf FB befreundet bin.

    Ich verabschiedete mich noch von dem Linzer Pärchen, welches mit ihrem Van gleich neben mir stand und Cody von den drei Platzhunden, die ihn am Vorabend ganz freundlich und verspielt begrüssten.

    Google Navi führte mich suverän aus Patras raus auf eine Schnellstraße. Die vertraute Stimme des Handys meinte, ich solle 93 km der Straße folgen, welche nach Patras einer super Schnellstraße glich und ich wunderte und freute mich, dass so eine tolle Straße sogar gebührenfrei ist.

    Ich war kaum fertig mit freuen, da war es auch schon zu Ende mit dem Luxus und die vier Spuren wurden zu zwei.

    Das machte aber nichts, da nicht viel Verkehrsaufkommen war und irgendwie war es auch interessant zu bemerken, dass doppelte Sperrlinien und Straßenbegrenzungslinien hier wohl eine gegensätzliche Bedeutung als bei uns haben. LKWs fahren zur Hälfte außerhalb der eigentlichen Fahrbahn, damit die nachkommenden Rennfahrer ungehindert vorbei flitzen können und so kommt es des Öfteren vor, dass man sich die zwei Fahrspuren zu Dritt teilt.

    Diese sportliche Fahrweise ist nur leider den vielen streunenden Hunden und auch Katzen schneller Tod.

    Mir als Wauzi Besitzer blutet das Herz, aber man versucht auch in Griechenland die Tierhaltung zu regulieren, weshalb erst kürzlich ein neues, strengeres Tierschutzgesetz in Kraft trat.

    Die Landschaft um mich schloss mich zum Glück so in ihren Bann, weswegen ich nicht in Trübsal verfiel, sondern mich immer wieder freute, wenn zwischen den Hügeln das Meer zu sehen war.

    Besonders wenn sich wieder die Sonne zeigte, es war etwas wechselhaft, regnete aber nicht, zeigte sich das Ionische Meer in seinen schönsten Blautönen.

    Vorbei ging es an kleinen Dörfern und durch kleine Städte.
    In manchen war emsiges Treiben, die Autos und Zweiräder parkten wild kreuz und quer, andere wirkten wieder als wäre die Zeit irgendwann stehen geblieben.

    Normalerweise wäre ich öfters mal stehengeblieben, aber da ich sozusagen eine Verabredung hatte, werde ich diese und andere Gegenden, auch im Inneren des Peloponnes, bei der Rückfahrt aus dem Süden erkunden. Zeit habe ich ja genug.

    So ging es Kilometer für Kilometer, recht kurzweilig Richtung kleinen Zeh, dieser großen Halbinsel, welche im Westen durch die spektakuläre Rio-Andirrio-Brücke mit dem nördlicheren Festland verbunden ist.

    Am Ansatz dieses kleinen Zehs ging es dann landeinwärts, die Dörfer wurden weniger und die Landschaft mehr. Um das Tanken muss man sich dennoch keine Sorgen machen, Tankstellen gibt es alle paar Kilometer.

    Nachdem ich Kalamata links liegen ließ, ging es auf einer weniger gut ausgebauten Straße Richtung Ziel.

    Cody als Beifahrer ist recht angenehm. Er verleitet mich öfter mal stehen zu bleiben, um die Luft Griechenlands zu schnuppern, während er seinen Geschäften nachgeht.

    Griechenlands Aroma ist ganz anders als ich es mir vorstellte, hätte ich es mir vorgestellt.
    Es liegt ein permanenter Geruch verbrannten Holzes in der Luft. Egal wo ich bisher war. Es roch immer irgendwie verbrannt, auch hier und jetzt, während ich schreibe.

    Während ich so in meinen Gedanken schwelgte über Hunde, Meer, Sonne, seltsame Gummisteher in mitten der Fahrbahn, Kreisverkehre mit Stop-Schild im Kreisverkehr oder dessen Einfahrt, Brandgeruch, wie gut das Gulasch auf der Fähre war und wie das Essen so sein wird und vieles mehr wurde es interessant, denn die Gegend veränderte sich ziemlich abrupt.

    Irgendwie etwas touristisch angehaucht.
    Kleine sehr hübsche Dörfer mit schön gefärbten kleinen Häusern, oder weißen mit blauen Gartenzäunen tauchten auf. Auch Ferienwohnungen, welche zukünftigen Gästen schöne Urlaube bieten würden, wenn die Saison wieder beginnt.

    Ich denke, zur Ferienzeit ist hier viel mehr los, doch nun wirkte alles ein bisschen verlassen.

    Das Navi zeigte mir die letzten Kilometer und so verließ ich die kleine Dorfstraße und bog zwischen zwei Häusern in eine enge Straße ein. 2.5 km noch! Toll! Nun heißt es bald Beine ausstrecken und den Abend genießen.

    Doch dann ging es steil bergab. Nicht nur die Straße, die auch verdammt eng wurde, sondern auch mit meiner Laune.
    Enge Hausdurchfahrten mit Stufen, die schon angeknabbert aussahen, ebenso die Hauskanten. Olivenbäume, die niedriger waren als Luise, aber dominierend ihre Äste gegen sie schlugen und sie am liebsten noch mit ihren dicken knorrigen Stämmen stossen wollten.

    Schweissgebadet, naja so schlimm war es nicht, dazu war die Streck zu kurz, kam ich endlich in Meeresnähe an, wo ich bereits erwartet wurde.

    Die Begrüssung war sehr herzlich, auf beiden Seiten und er zeigte mir sein Reich.

    Dann versuchte ich den mir zugewiesenen Platz, ganz hinten im Olivenhain einzunehmen.

    Aber dieses Vorhaben scheiterte, da die Lehmerde so rutschig war, dass ich selbst auf der Ebene kaum mehr wegkam. Schon gar nicht könnte ich den kleinen Hügel überqueren, um bis ans andere Ende zu kommen.

    Ich erfuhr auch erst da, nach intensiver und mehrmaliger Nachfrage, dass es eigentlich gar nicht erlaubt sei, zwischen den Bäumen zu stehen oder gar zu nächtigen, weshalb ich mich quasi ganz hinten verstecken sollte.

    Irgendwie war alles nicht so, wie es mir zuvor beschrieben wurde. Weder die Anfahrt, noch der Platz.

    Zu guter Letzt wurde Cody dann auch noch von einem dort ansässigen, sehr großen Mischling angefallen. Zum Glück ist nichts passiert, da ich den Hund gerade noch am Genick zu packen bekam. Außer Sabber am ganzen Rücken bekam Wauzi nichts ab.

    Das war dann zu viel für mich. Es folgte eine kurze Verabschiedung und wir machten uns auf den Weg. Irgendwo hin, egal wohin, nur jetzt mal weg. Denn mittlerweile begann es zu nieseln. Es war auch schon 17 Uhr und im Finstern fahre ich nicht gerne unbekannte Wege und schon gar nicht schwierige.

    Aus P4N, wusste ich, dass es in Kalamata einen ruhigen sicheren, kostenlosen Parkplatz direkt am Strand gibt, wo man auch andere Camper trifft und das Nächtigen, zumindest im Winter, kein Problem sein soll.

    So war es dann auch.
    Es ist so wunderschön, ich fühle mich in Griechenland angekommen. Dem Land, mit den freundlichsten Einheimischen, die ich jemals kennenlernte.

    Doch dazu komme ich morgen und auch wie toll diese Stadt ist, aus der die besten Oliven kommen.
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