WAUZI & ICH in Griechenland

January - May 2023
Lange halte ich es nicht zuhause aus, weshalb ganz spontan ein neues Abenteuer gestartet wird.
Mitten im kalten österreichischen Winter, geht es in LUISE HYMER los nach Venedig, um mit der Fähre bis nach Patras zu fahren.
Peloponnes wir kommen 🚐
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  • Auf ins neue Abenteuer

    January 26, 2023 in Austria ⋅ ⛅ -3 °C

    Heute gings endlich los.
    Einen Tag früher als geplant, da es in Kärnten ja so stark schneite, dass stundenlang gar kein durchkommen war und auch am nächsten Morgen, wegen grossflächigen Stromausfällen, richtiges Chaos herrschte.
    Da hab ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt und bin in einem Zeitfenster, zwischen zwei Schneefronten, gleich losgefahren.

    Die Reise Richtung Süden verlief ganz angenehm, zuweilen sogar sehr schön, denn in der Flachau scheinte sogar die Sonne. Ich liebe diese schneebehangenen Fichten, wie in einem Winterwunderland. Anders als in Linz, da hatte es ja bisher kaum Schnee, meist war es trübe und nass/kalt.

    Ich kam natürlich wieder viel zu spät von zuhause weg, da ich wie immer trödelte und noch immer viel einzupacken hatte.
    Man glaubt ja gar nicht, was da alles in Luise Platz finden soll. Dieses Mal sogar mein geliebter Soda-Stream und Gummistiefel, ganz wichtig.
    Das Wetter ist gerade jetzt, auch im Süden Griechenlands, sehr bescheiden, doch es ist bestimmt wärmer als in Villach. Hier soll es ja nachts eisige minus 9 Grad bekommen.
    Macht aber nix, Luise hat eine Truma Gasheizung.

    Eigendlich war der Plan bis nach Udine zu fahren, doch wegen dem späten Wegkommen und der Tankstellensuche in Arnoldstein (Benzinpreisblitz "sei dank" , die App schickte mich zu einer LKW Tankstelle), habe ich beschlossen in Villach zu nächtigen, wo ich sogar für wohlfeile €1.66/l Diesel tankte.

    Nun stehe ich hinter einem Möbelix, bei der Warenausgabe. Die total nette Filialleiterin hat mir diesen Platz angeboten und der ist echt super! Ruhig und beleuchtet, gar kein Verkehr, einfach perfekt.

    Cody liegt natürlich als Erstes in unserem Bett, mit seinen Freunden, Biber und Igel. Es war ja auch sehr aufregend heute. So viel kaltes, gefrorenes Weiß, keine Wiese zum Pipigacki.
    Er konnte es gar nicht fassen.
    Ganz schlimm wurde es für ihn und ich muß gestehen für mich direkt zum Lachen, als er auf hartem Schnee stand, bereits anfing sein Geschäftchen zu machen, dieser aber plötzlich, mit lautem Knirschen, unter ihm einbrach. Armer Cody...
    Zum Glück, fand ich dann doch eine geeignete Stelle unter einem Dachvorsprung und alles war wieder gut, zumal ich ihn ja auch über das furchtbare Weiß dahin getragen habe.

    So ein kleines und auch grosses Wauzi ist halt immer eine Aufgabe, aber ohne wärs auch fad. Ich mag meinen felligen Freund Cody und freu mich jetzt schon aufs abendliche Spielen und Kuscheln.

    Nun mach mir gerade Frankfurter mit Gulaschsaft und dann gehts ab in die Heia.
    Soo müde....... um 20h.
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  • Day 1

    Musestre, ein kleines Dorf bei Venedig

    January 27, 2023 in Italy ⋅ ⛅ 5 °C

    Heute ging es ganz zügig voran, trotzdem ich beschloss nicht die Autobahn Richtung Venedig zu nehmen. Wir fuhren parallel zu den schneebedeckten Dolomiten quer Land ein, vorbei am wenig besuchten Schigebiet in Tarvis. Die Straße war so wenig befahren als wäre Sonntag, deswegen hatte ich auch Gelegenheit die Gegend zu bestaunen.

    Das Wetter war dazu einfach wunderbar. Die Sonne scheinte und mir tat sich ein Mix aus Schnee, grünen Feldern und Wiesen auf.

    Hinter mir und rechts weiße Berggipfel, vor mir der Frühling. Ich sage sogar blühende Hecken.

    Je weiter wir nach Süd-Westen kamen, desto wärmer wurde auch die Luft und meine eisigen Zehen tauten langsam auf. Luise vergönnt mir nämlich keine Wärme im Fußraum. Im Gegenteil, eiskalt lässt sie es von draußen, ohne Unterlass, hereinkommen.

    Nicht nur die Temperatur stieg, sondern auch die Häufigkeit der Kreisverkehre, sodass ich dann echt froh war, am auserwählten Übernachtungsplatz angekommen zu sein.

    Der war, wie in Park4Night beschrieben, überschaubar. Gut, dass Luise ohne Fahrrad unter 6 Meter misst. Der auf Maps versprochene Park, war irgendwie nicht vorhanden,  aber das machte nichts, da auch der schmale Weg  am Fluss gleich nebenan zum Spazieren gehen einlud.

    Das Dorf an sich...
    Ich weiß es nicht wirklich. Es besteht wohl aus zwei Teilen, verbunden durch eine Brücke. Wir blieben dort, wo es gemütlich war. Neben einer kleinen Kirche, deren Glocke zu jeden vollen Stunde ertönte. Aber nur bis es dunkel wurde, dann verstummte auch sie. Wie auch jegliches andere Geräusch, außerhalb unseres Penthouses auf vier Rädern, sodass einer ruhigen Nacht nicht im Wege stand.
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  • Day 3

    Lost in Venedig, fast....

    January 29, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 4 °C

    28.1.2023, Venedig

    Heute stand Venedig auf dem Plan.

    Die ganze Fahrt, waren ja nur knapp 30km, verlief ganz gut, außer dass ich zweimal versehentlich in eine Umweltzone einfuhr. Zumindest glaubte ich das und so machte ich ganz schnell wieder kehrt und nahm letzlich die Autobahn bis zur weltberühmten Lagunenstadt.

    Begleitet von der morgendlichen Sonne erreichten wir rasch den auserwählten Camperparkplatz. Dieser ist verhältnismäßig günstig, besonders für seine zentrale Lage (25 €/24 h)
    denn die Sehenswürdigkeiten sind sogar fußläufig leicht erreichbar.

    Nachdem wir Position bezogen haben, unterhielt ich mich erstmal mit einem sehr netten Schweizer, der schon oft hier zugegen war. Der bestätigte meinen ersten Eindruck:
    "Venedig ist wunderbar außerhalb der Saison".

    Also nahm ich noch schnell mein, um 10.30 Uhr vorgezogenes Mittagessen, Reisfleisch vom Vortag, ein und wir machten uns auf den Weg.

    Der Neugierhalber benutze ich ab dem großen Parkhaus das Venezia Tronchetto, welches einen für €1.50 bis zum Piazzale Roma bringt.
    Hunde sind hier kein Problem. Es gibt keinerlei Verbotsschild, noch kostet er extra. Das fand ich echt super, ein toller Start für unsere Erkundungstour.

    Angekommen stand ich erstmal etwas orientierunglos rum. Also dachte ich mir, gehst einfach mal los. Gedacht getan.
    Irgendwann war dann der Weg einfach zu Ende. Ok, alles wieder zurück, macht ja nichts. Der Tag ist jung und Zeit ist genug vorhanden.

    Nachdem wir dann weitere zweimal in eine Sackgasse liefen, nahm ich doch das Google Maps zur Hand, mit Live View für Fußgänger. Das soll ja so toll sein.

    Akustisch und optisch bewaffnet, somit 100% als Tourist geoutet, stiefelten wir den Markusplatz an. Liveview zeigte links, sagte rechts und umgekehrt.
    Die Gässchen wurden immer enger, die Menschen noch spärlicher, als sie ohnehin schon waren.
    Ich freute mich sogar, wenn ich wieder mal an einer Straße mit kleinen Souvenierläden war, von denen es unzählige gibt. Muranoglas in allen Farben und Formen, Armbänder, Schmuck und vieles mehr wird einem dort zum Kauf angeboten.

    Ich stellte mir immer wieder vor, wie das wohl in der Hauptsaison ist, wenn tausende Touristen, auch aus China, hier durchströmen.

    Irgendwann konnte ich nicht mehr widerstehen und kaufte mir, bei einem kleinen Bistro-Cafe mit Gassenverkauf, ein Sandwich mit Auberginen und Mozarella. Der Preis überraschte mich, denn € 5,50 für knusprig heiß machen, war nicht höher, als bei uns in Österreich im Supermarkt, kalt.

    Am falschen Markusplatz, es gibt wohl zwei, setzte ich mich dann zu anderen Menschen an eine Säule und genoss den Nachmittagssnack.

    Normalerweise wird es dort wohl vor Touristen nur so wusseln, doch heute war es wunderbar ruhig und friedlich.

    Wohl genährt, denn das Brötchen war echt groß, ging es mit zweitem Anlauf zum Markusplatz zum Richtigen. Links, rechts, rechts, links und zack, standen wir vor einer kleinen Fähranlegestelle, zu der ich nicht wollte. Erst jetzt bemerke ich, dass mich Google Maps nicht wie selbstverständlich über Brücken schickt. Hat Google vielleicht einen Vertrag mit den Gondelären oder ähnlichen Transportmitteln? Also, wieder zurück und auf ein Neues.

    Wauzi machte mittlerweile schon schlapp und ließ sich tragen, im Hunderucksack, den ich vorsorglich mitnahm. Auch um, vor der Rückkehr zum Parkplatz, noch was einkaufen zu können. Hunde sind ja in Coop und dergleichen nicht erlaubt, aber in geschlossenen Behältnissen meist kein Problem.

    Nun verschiedete ich mich von der Vorstellung, dass Google Live View mich ans Ziel bringen würde und nahm die einfachen Maps.
    Irgendwie schaffte ich es dann bis zum Markusplatz. Cody ging das letzte Stück wieder selber, wenn auch widerwillig.

    Ja schön! Dieser berühmte Platz.
    Auch der Dogenpalast, welcher mit zwei Ramschstanderln, links und rechts vor dem Eingang, verziert wird.

    Das war es dann an venezianischer Kultur, denn mit Hund darf man sowieso nicht rein und ganz ehrlich: ich wollte auch gar nicht.

    Mittlerweile war ich schon etwas geschlaucht.
    Wie muss das erst mit 1000 anderen Touristen sein? Ein Gedränge, Geschiebe und Gedrücke. Das wäre nichts mit Wauzi und für mich auch nicht.

    Nachdem ich nun dort war, wo ich hinwollte, ging es zurück, natürlich nicht ohne über die berühmte Rialtobrücke zu gehen.

    Dann nahm das Drama erneut seinen Lauf und zu allem Überfluss dachte ich nicht daran, dass dieser Passagiertransporter vom Palaccio Roma wegfährt und so gingen wir noch weiter zurück als hin, im Zickzack, wenn auch nicht mehr ganz so verloren.

    Das letzte Stück bewältigte ich dann schon merklich müde, mit schwerem Rucksack, weil der ja nun beladen war mit Einkauf von Coop.

    Fazit: Fußläufig ist schön, wenn man den Weg kennt, sonst kann das locker zum mehrstündigen Wandertag werden.

    "Venedig sehen und sterben".
    Vielleicht, weil man dann wie tot ins Bett fällt. 😅
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  • Day 4

    Auf der Olympic Champion

    January 30, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 6 °C

    3.1.2022, in der Olympic Champion auf See, 18.30 Uhr

    Nun sind wir fast da.
    Zwei Stunden noch und wir haben wieder festen Boden unter den Füssen.

    Doch von Anfang an.
    Mit der ausgedruckten Buchungsbestätigung ging es um 8 Uhr morgens an den Schalter von Anek Lines, direkt am Fährhafen. Dort bekam ich dann auch die Tickets und schon ging es in Luise Hymer zum Einchecken.

    Wir standen ganz vorne, in der ganz rechten Spur, von vier und ich dachte. "Oh, cool, ich kann gleich als erste rein fahren."
    Dann hieß es warten und warten und warten.
    Irgendwann wurden die rumstehenden Polizisten aktiv und kontrollierten mit ernster Miene die Pässe und den Zulassungsschein. Ob ich Geld mithabe, wie viel, Zigaretten, Alkohol oder Drogen.

    Komische Frage, aber muss wohl sein.

    Dann hieß es wieder warten.
    Abermals kam ein Polizist und kontrollierte nochmal dasselbe und eine 1/2 Stunde darauf zwei andere nochmal.
    Das kam dann selbst dem Einweiser seltsam vor und er fragte mich lachend, wie oft ich denn nun bereits kontrolliert wurde.

    Irgendwann wurden dann normale Autos eingeladen, danach folgten die LKWs.
    Wir standen noch immer in der rechten Reihe ganz vorne.

    Dann war es endlich soweit.
    Dachte ich.
    Doch entgegen allen anderen, wurde ich statt nach rechts, nach links beordert und die Grenzschutzpolizei kam auf mich zu. Vier Mann hoch.
    Nach den eh schon bekannten Fragen, kam die, auf die ich bereits wartete:
    "Reisen sie alleine?“
    Ich: "Ja, mit Hund."
    Endlich konnte ich es sagen, voller Stolz.

    Dann wurde Luise innen inspiziert, wobei der Beamte fast die Badezimmertür rausriss, weil er nicht draufkam, dass er erst den Knopf drücken muss.

    Zuletzt wurde auch noch, mit Hilfe eines Spiegels unter dem Auto kontrolliert.
    Lustig nur, dass dort, wo ich wen oder mich verstecken würde, nicht nachgesehen wurde.
    Im Kleiderschrank und auf dem Hubbett. Da hätten insgesamt bestimmt sechs Erwachsene Platz.

    Endlich duften auch wir in den Schiffsbauch. Als ich sah, dass meine alte Luise eine total steile Metallrampe erklimmen sollte, bekam ich das erste Mal Panik. Das zweite Mal, als es auch noch hieß, ich muss darauf stehen bleiben.
    Das dritte und vierte Mal zähle ich jetzt nicht auf. Ich war schon sehr gestresst, nur soviel dazu.

    Dann haben Wauzi und ich uns aus der Wohnmobil-Tür gezwängt. Ich bepackt mit mit 2 großen Taschen, einer Handtasche, einer Hundelaufleine und daran einen nervösen Hund. Wie das Herrl so G'scherrl, eine österreichische Redensart.

    Irgendwie schafften wir es über die 45-Grad-Rampe nach oben. Da standen wir dann. Einsam und verlassen. Umgeben und eingezwängt, von meterhohen, stinkenden LKWs. Das dröhnende Motorengeräusch des Schiffes tat sein Bestes, um nun eine echte Panikattacke auszulösen.
    Weit und breit war niemand mehr da!
    Niemand, der mir zeigte, wo es langgeht, wo der Fluchtweg aus dieser Hölle ist, wo ein Spalt ist, durch den wir passen würden.

    Nach einer gefühlten Ewigkeit, dreckig, schmierig und schwitzend fand ich endlich eine schwere Eisentür, die auch aufging.

    Erleichtert befand ich mich in einem engen Treppenhaus.
    Rezeption Stock 8, das erste Hinweisschild, das ich sah.

    Mit hochrotem Kopf, wegen aufgestiegenem Zorn und der unbeschreiblichen Mühen, kam ich in der Rezeption an. Man wartete wohl bereits auf mich, denn man begrüßte mich mit Namen.
    Dann nahm man mir die Taschen ab und zeigte mir meine Kabine.
    ENDLICH war diese Aufregung vorbei!!!!

    Der Rest folgt nun in Stichworten:
    Kabine sehr schön, Wetter super, See ruhig, Essen ausgezeichnet!

    Beim Zwischenstopp in Igouminitia, um 15 Uhr, machte ich mich schlau, wo meine Luise steht, wobei mir eine total freundliche Arbeiterin von der Garage half.
    Ich hätte sie nicht gefunden bei den vielen Decks und LKWs.
    Nun kann ich um 21 Uhr hoffentlich gelassener auschecken, als einchecken.
    Wenn nicht, ihr werdet es erfahren.

    Achja!
    Besonders zu bemerken ist noch: WAUZI war super brav und entspannt.
    Den Wind an Deck mochte er nicht so, aber ansonsten fühlte er sich "Prager Rattler" wohl.
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  • Day 5

    Auf zum ersten Ziel am Peloponnes

    January 31, 2023 in Greece ⋅ ☁️ 11 °C

    WAUZI & ICH on Tour in Griechenland
    31.1.2023, die Fahrt in den Süden des Peloponnes

    Super ausgeschlafen, wir nächtigten auf einem bewachten LKW-Parkplatz, starteten wir frühmorgens um 8 Uhr, um an der Westküste entlang, bis ganz in den Südwesten des Peloponnes zu fahren. Dort wollte ich, im Zuge meiner Reise, für mehrere Tage einen Restaurantbesitzer besuchen, mit dem ich auf FB befreundet bin.

    Ich verabschiedete mich noch von dem Linzer Pärchen, welches mit ihrem Van gleich neben mir stand und Cody von den drei Platzhunden, die ihn am Vorabend ganz freundlich und verspielt begrüssten.

    Google Navi führte mich suverän aus Patras raus auf eine Schnellstraße. Die vertraute Stimme des Handys meinte, ich solle 93 km der Straße folgen, welche nach Patras einer super Schnellstraße glich und ich wunderte und freute mich, dass so eine tolle Straße sogar gebührenfrei ist.

    Ich war kaum fertig mit freuen, da war es auch schon zu Ende mit dem Luxus und die vier Spuren wurden zu zwei.

    Das machte aber nichts, da nicht viel Verkehrsaufkommen war und irgendwie war es auch interessant zu bemerken, dass doppelte Sperrlinien und Straßenbegrenzungslinien hier wohl eine gegensätzliche Bedeutung als bei uns haben. LKWs fahren zur Hälfte außerhalb der eigentlichen Fahrbahn, damit die nachkommenden Rennfahrer ungehindert vorbei flitzen können und so kommt es des Öfteren vor, dass man sich die zwei Fahrspuren zu Dritt teilt.

    Diese sportliche Fahrweise ist nur leider den vielen streunenden Hunden und auch Katzen schneller Tod.

    Mir als Wauzi Besitzer blutet das Herz, aber man versucht auch in Griechenland die Tierhaltung zu regulieren, weshalb erst kürzlich ein neues, strengeres Tierschutzgesetz in Kraft trat.

    Die Landschaft um mich schloss mich zum Glück so in ihren Bann, weswegen ich nicht in Trübsal verfiel, sondern mich immer wieder freute, wenn zwischen den Hügeln das Meer zu sehen war.

    Besonders wenn sich wieder die Sonne zeigte, es war etwas wechselhaft, regnete aber nicht, zeigte sich das Ionische Meer in seinen schönsten Blautönen.

    Vorbei ging es an kleinen Dörfern und durch kleine Städte.
    In manchen war emsiges Treiben, die Autos und Zweiräder parkten wild kreuz und quer, andere wirkten wieder als wäre die Zeit irgendwann stehen geblieben.

    Normalerweise wäre ich öfters mal stehengeblieben, aber da ich sozusagen eine Verabredung hatte, werde ich diese und andere Gegenden, auch im Inneren des Peloponnes, bei der Rückfahrt aus dem Süden erkunden. Zeit habe ich ja genug.

    So ging es Kilometer für Kilometer, recht kurzweilig Richtung kleinen Zeh, dieser großen Halbinsel, welche im Westen durch die spektakuläre Rio-Andirrio-Brücke mit dem nördlicheren Festland verbunden ist.

    Am Ansatz dieses kleinen Zehs ging es dann landeinwärts, die Dörfer wurden weniger und die Landschaft mehr. Um das Tanken muss man sich dennoch keine Sorgen machen, Tankstellen gibt es alle paar Kilometer.

    Nachdem ich Kalamata links liegen ließ, ging es auf einer weniger gut ausgebauten Straße Richtung Ziel.

    Cody als Beifahrer ist recht angenehm. Er verleitet mich öfter mal stehen zu bleiben, um die Luft Griechenlands zu schnuppern, während er seinen Geschäften nachgeht.

    Griechenlands Aroma ist ganz anders als ich es mir vorstellte, hätte ich es mir vorgestellt.
    Es liegt ein permanenter Geruch verbrannten Holzes in der Luft. Egal wo ich bisher war. Es roch immer irgendwie verbrannt, auch hier und jetzt, während ich schreibe.

    Während ich so in meinen Gedanken schwelgte über Hunde, Meer, Sonne, seltsame Gummisteher in mitten der Fahrbahn, Kreisverkehre mit Stop-Schild im Kreisverkehr oder dessen Einfahrt, Brandgeruch, wie gut das Gulasch auf der Fähre war und wie das Essen so sein wird und vieles mehr wurde es interessant, denn die Gegend veränderte sich ziemlich abrupt.

    Irgendwie etwas touristisch angehaucht.
    Kleine sehr hübsche Dörfer mit schön gefärbten kleinen Häusern, oder weißen mit blauen Gartenzäunen tauchten auf. Auch Ferienwohnungen, welche zukünftigen Gästen schöne Urlaube bieten würden, wenn die Saison wieder beginnt.

    Ich denke, zur Ferienzeit ist hier viel mehr los, doch nun wirkte alles ein bisschen verlassen.

    Das Navi zeigte mir die letzten Kilometer und so verließ ich die kleine Dorfstraße und bog zwischen zwei Häusern in eine enge Straße ein. 2.5 km noch! Toll! Nun heißt es bald Beine ausstrecken und den Abend genießen.

    Doch dann ging es steil bergab. Nicht nur die Straße, die auch verdammt eng wurde, sondern auch mit meiner Laune.
    Enge Hausdurchfahrten mit Stufen, die schon angeknabbert aussahen, ebenso die Hauskanten. Olivenbäume, die niedriger waren als Luise, aber dominierend ihre Äste gegen sie schlugen und sie am liebsten noch mit ihren dicken knorrigen Stämmen stossen wollten.

    Schweissgebadet, naja so schlimm war es nicht, dazu war die Streck zu kurz, kam ich endlich in Meeresnähe an, wo ich bereits erwartet wurde.

    Die Begrüssung war sehr herzlich, auf beiden Seiten und er zeigte mir sein Reich.

    Dann versuchte ich den mir zugewiesenen Platz, ganz hinten im Olivenhain einzunehmen.

    Aber dieses Vorhaben scheiterte, da die Lehmerde so rutschig war, dass ich selbst auf der Ebene kaum mehr wegkam. Schon gar nicht könnte ich den kleinen Hügel überqueren, um bis ans andere Ende zu kommen.

    Ich erfuhr auch erst da, nach intensiver und mehrmaliger Nachfrage, dass es eigentlich gar nicht erlaubt sei, zwischen den Bäumen zu stehen oder gar zu nächtigen, weshalb ich mich quasi ganz hinten verstecken sollte.

    Irgendwie war alles nicht so, wie es mir zuvor beschrieben wurde. Weder die Anfahrt, noch der Platz.

    Zu guter Letzt wurde Cody dann auch noch von einem dort ansässigen, sehr großen Mischling angefallen. Zum Glück ist nichts passiert, da ich den Hund gerade noch am Genick zu packen bekam. Außer Sabber am ganzen Rücken bekam Wauzi nichts ab.

    Das war dann zu viel für mich. Es folgte eine kurze Verabschiedung und wir machten uns auf den Weg. Irgendwo hin, egal wohin, nur jetzt mal weg. Denn mittlerweile begann es zu nieseln. Es war auch schon 17 Uhr und im Finstern fahre ich nicht gerne unbekannte Wege und schon gar nicht schwierige.

    Aus P4N, wusste ich, dass es in Kalamata einen ruhigen sicheren, kostenlosen Parkplatz direkt am Strand gibt, wo man auch andere Camper trifft und das Nächtigen, zumindest im Winter, kein Problem sein soll.

    So war es dann auch.
    Es ist so wunderschön, ich fühle mich in Griechenland angekommen. Dem Land, mit den freundlichsten Einheimischen, die ich jemals kennenlernte.

    Doch dazu komme ich morgen und auch wie toll diese Stadt ist, aus der die besten Oliven kommen.
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  • Day 7

    Bezauberndes Kalamata

    February 2, 2023 in Greece ⋅ ☀️ 12 °C

    WAUZI & ICH on Tour in Griechenland
    1-3.02.2023, Kalamata-Heimat der Oliven

    Heute nachmittag ist es das erste Mal, dass das Wetter nicht so schön ist. Das macht aber nichts, somit finde ich Zeit, über die vergangenen Tage zu schreiben.

    Nun sind wir bereits seit Dienstag in Kalamata. 
    Von der ersten Minute an fühlten wir uns wohl und angekommen, sodass auch die erste Nacht wunderbar geruhsam war. 

    Das leichte Rauschen des sanften Meeres, wenige Meter neben uns, führte mich in einen tiefen Schlaf, sodass ich bereits frühmorgens den kommenden Tag begrüßen konnte. 
    Er grüßte mich kurz darauf mit herrlichem Sonnenschein, direkt in unser Wohnmobil zurück. 

    Cody wurde auch gleich von anderen freundlichen Camperwauzis empfangen, die ihn sogleich zum Spiel aufforderten. 

    Ich stieg nach meinem obligatorischen, selbstaufgebrühten Filterkaffee und einer Scheibe österreichischer Käsewurst auch aus, um mich mal umzusehen, wer denn diese anderen Wohnmobilisten sind. Die 1.3 kg Käsewurst wären eigentlich ein gewünschtes Mitbringsel gewesen, aber in der Aufregung haben wir völlig darauf vergessen. Nun habe ich Käsewurst für mehrere Wochen mit und deswegen gibt es Käsewurst dreimal am Tag. 

    Ich bin ja eine Quasseltante und so kam es, dass es keine zwei Minuten dauerte, bis ich ins Gespräch kam, wieder mit Österreichern. Die waren mit ihrem supertollen Offroad Wohnmobil unterwegs und konnten schon ganz viel über die Peloponnes, nicht der, das habe ich nun auch gelernt, berichten.

    Dann gab es noch ein Pärchen aus Deutschland und einen Bayer, der zur seltenen Gattung der hundelosen Alleinreisenden gehörte. Ein sehr netter Mensch, doch dazu in der nächsten Geschichte.

    Auch ein Tiroler war am Platz. Der stand aber eher abseits und machte seine fünf Tibeter. Das erinnerte mich an einen lieben Freund zuhause, der ihm sogar sehr ähnlich sah.
    Der drahtige, sportliche Bursche meines Alters, klärte mich auch sofort über die ungeschriebenen Platz- und Strandregeln auf und wer da wann erscheinen wird. 

    Es dauerte nicht lange, inzwischen hatte ich meine Luise Hymer 5 Meter umgeparkt, als die ersten Vorangekündigten erschienen. 

    Den kurz zuvor noch von mir besetzten Stellplatz, nahm der, ich nenne ihn „griechischer, etwas schräger Professor, mit abstehendem schwarzgrauem, längerem Haar“, ein.

    So schnell konnte ich gar nicht schauen, war er in Boxershorts. Das üppige schwarzgraue Haar beschränkte sich also nicht nur auf sein Haupt.
    Dann kam die ebenfalls angekündigte Beschallung aus seinem Autoradio. Toll, somit konnte ich mein Radio abstellen, zumal wir denselben Musikgeschmack haben. Flux packte er ein kleines Tischchen plus zwei Minisesselchen aus, ein Freund kam und die tägliche Gemütlichkeit konnte beginnen. Das passierte nun jeden Tag, auch bei Bewölkung. 

    Nun kamen auch die ansässigen, überaus rüstigen Senioren mit ihren bunten  Autos. Anders als bei uns, wo Silber die einzige Farbe zu sein scheint.
    Barfuß und in Badeanzügen, die Männer trugen normale Badehosen, wie man sie bei uns schon selten sieht, führte sie ihr Weg schnurstracks vom Auto, in das salzige, für mich gefühlt eiskalte Nass.
    Bewundernswert, einfach bewundernswert, denn ich wollte diesen Winter das Einbaden ausprobieren und nun sind mir selbst 18 Grad zu kalt. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden. 

    Ein älterer Herr, der seine bessere Hälfte jeden Tag hierher fährt und sehr gut Englisch spricht, führte einen Smalltalk mit mir. 
    Überaus freundlich diese Einheimischen von Kalamata. Viele grüssen bereits aus der Ferne und winken zum Abschied.

    Anscheinend ist man hier als Camper nicht unwillkommen. Das ist wirklich schön, da man nicht das Gefühl hat, man stört. 

    Irgendwann gegen Mittag wollten Wauzi und ich zu Fuß die City erobern. Ein bisschen schmökern und gustieren was es da Gutes gibt. 

    Ich hatte gerade die Türe versperrt, als ein kleines Auto neben mir anhielt.
    Ein Seniorgrieche winkte raus und lachte mich an. Es war derselbe Herr, mit dem ich zwei Stunden zuvor tratschte. 
    Er entstieg seinem Gefährt und meinte zu mir: „I have a Gift for you!“
    Ein Geschenk, für mich?

    Ich war total überrascht. 
    Er öffnete den Kofferraum und holte daraus einen riesigen Sack, kräftig orangener Orangen. 
    So viele Orangen, alle für mich? 
    Das am Foto sind nur etwa 1/3 davon.

    Das war aber noch nicht alles. 
    In einem anderen Sack gab er mir eine Plastikflasche und ein großes Einweckglas. 
    Es war feines, honiggelbes Olivenöl und selbst eingelegte Kalamata-Oliven. Alles von seinem Grund erklärte er mir, nicht ganz ohne Stolz. 
    Das konnte er auch sein, denn es war alles sooooo lecker.
    Ich freute mich riesig und er freute sich auch, dass ich mich freute. 
    Welche große Freude und die gleich am allerersten Morgen. 

    Die Griechen sind wohl generell ein sehr freundliches Volk. 
    Wenn man sie anlacht, lachen sie sofort zurück. Zudem sind sie überaus hilfsbereit. Das viel mir schon auf, als ich mir eine volle Gasflasche besorgte, oder als ich zuvor hilflos wirkend, in einer Siedlung stand. Man erklärte mir auf Englisch den Weg, noch bevor mein Navi ihn mir zeigen konnte. 

    Ich bin sehr, sehr happy hier sein zu können.
    In diesem wunderbaren Land, mit noch wunderbareren Menschen.
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  • Day 9

    Markttag, ich liebe diese Märkte

    February 4, 2023 in Greece ⋅ ☁️ 10 °C

    WAUZI & ICH on Tour in Griechenland,
    Kalamata, 4.2.2023

    Samstag ist Markttag
    Da füllt sich die grosse, sonst leere Markthalle und ihre Flächen rund herum.

    Hunderte Händler, Bauern und auch einfache Gartenbesitzer bieten dort frisches Obst, Gemüse, gebratenes und geselchtes Fleisch, Fisch, Ziegenkäse, Olivenöl, Ouzo, Wein und vieles mehr an.

    Manche verkaufen auch selbstgemachte Kosmetik.

    Ich liebe diese Märkte mit dem typischen emsigen Treiben und lasse kaum einen aus. Nicht nur um einzukaufen, sondern auch um zu schmöckern und zu verkosten.

    Diesesmal hatte ich Begleitung von meinem überaus netten und interessanten Stellplatznachbar Christian. Christian ist Schriftsteller, Astrologe, Heilpraktiker, Alchemist und vieles mehr.
    Er kennt sich mit Pflanzen besser aus als ich. Das, was ich für Mangold hielt, identifizierte er sofort als Spinat.
    Die letzten Tage habe ich uns abends immer Essen gekocht und dann haben wir bei ein, zwei Glas Wein über unsere gemeinsamen Interessen gequatscht.

    Diesesmal sollte es Fisch sein.
    Die Auswahl an Fisch an vielen verschiedenen Ständen war riesig.
    Von Sardinen bis Redsnapper und Dorade. Es gab Sorten von Fisch, die ich bisher noch nie gesehen habe.

    An einem Verkaufsstand waren besonders viele Menschen. Wahrscheinlich nicht ohne Grund, denn die Frische war unübersehbar, die Auswahl unschlagbar. Sogar Oktopus gab es und Garnelen.

    Die Kunden standen Schlange. Es waren fast alle Einheimische, denn Touristen gibt es in Kalamata um diese Zeit so gut wie keine.
    Diese Region, beziehungsweise Stadt, ist angeblich auch erst seit wenigen Jahren touristisch ausgebaut worden.

    Ich stellte mich also auch an und wählte Dorade rose, meinen Lieblingsfisch.
    Anmerkung, kopiert aus dem Netz :
    Die Dorade Rose ist auch unter den Namen Graubarsch oder Seekarpfen in allen gemäßigt warmen Meeren unterwegs. Ihr ovaler, wohlgeformter Körper ist grau-rosa gefärbt. Erwachsene Fische haben an der Seitenlinie einen dunklen Fleck. Die Dorade Rose lebt in Tiefen bis zu 700 m über schlammigem Untergrund. Sie wird meist mit einem Gewicht von 300-400 g angeboten.

    Die Bestellung ging trotz der vielen Menschen rasch. Man nahm den von mir ausgewählten Meeresbewohner, wog ihn ab und ich bezahlte. Dann wanderte er in eine der mindestens 30 Schalen, die auf den zweistöckigen Tresen standen.
    Das System habe ich nicht durchschaut, trotzdem ich es versuchte, während ich staunend die Szenerie beobachtete.
    Hinter dem offenen Tresen oder der Anrichte, wie immer man das nennen könnte, standen drei Frauen in Gummischürzen, Handschuhen und Messern. Diese bearbeiteten die Fische aus den glänzenden Metallschalen. Pausenlos schuppten sie und entfernten die Innereien. Die Abfälle kamen, nachdem sie in flachen Edelstahlwannen landeten, in große Kübel hinter ihnen.

    Nachdem ich fast zehn Minuten fasziniert die Vorgänge beobachtete, kam eine Bedienstete oder war sie die Chefin und sagte mir, dass ich in zwanzig Minuten wieder kommen solle, dann wäre meine Dorade abholbereit.

    Christian, ich und Wauzi, der sicher und bequem in seinem Wägelchen chauffiert wurde, nutzen die Zeit, um die hintere Hälfte des großen Citymarktes zu erkunden.

    Ich habe noch nie so eine große Petersilie gesehen. Die wird dort mit Stumpf und Stiel verkauft. Die Kartoffeln sind alle noch leicht mit dieser typischen roten Lehmerde überzogen und die Zitronen leuchten in grellem Gelb.

    Ich durfte Ochsenherztomaten verkosten und staunte über die riesigsten Fenchenknollen, die ich je sah.

    Ein Stand verkaufte leckeres, frisch geräuchertes Fleisch aus einem tiefen Alutrog. Ich konnte nicht widerstehen und nahm auch zwei saftige Stücke. Ich kann Euch nur sagen: „Ein Traum"

    Eine der vielen Käsereien bot harten Ziegenkäse und auch verschiedenste Weichkäsesorten an.
    Ich habe mir zwar vorgenommen meinen Käsekonsum einzuschränken, aber einmal ist keinmal und so kam es, dass ich mit fast einem Kilo der duftenden Köstlichkeiten weiter den Markt durchschlenderte. Immer an der Seite von Christian, der wohl Freude daran hatte, Cody zu schieben.

    Nachdem ich nebst Gemüse und Spinat auch den Dill, Zitronen und die Petersiele für das Abendmahl hatte, holten wir den Fisch ab.

    Drei Kilometer sind es vom Markt bis zum Parkplatz.
    Beim Heimgehen mussten wir nun flott sein, denn es kamen dicke Wolken auf und es tröpfelte auch schon leicht.

    Im Laufschritt erreichten wir gerade noch unsere Wohnmobile, bevor es richtig zu regnen begann.

    Schade, denn ich wollte den Lokomotivenpark beim Vorbeigehen nochmal besuchen. Macht aber nichts, die fahren mir schon nicht davon und WAUZI & ICH haben ja noch genug Zeit, um es nachzuholen.
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  • Day 16

    Der letzte Tag in Kalamata

    February 11, 2023 in Greece ⋅ ☀️ 15 °C

    WAUZI & ICH on Tour in Griechenland

    31.1.-11.02.2023, Kalamata

    Die letzten Tage waren wirklich grausig .

    Der Wind blies sehr kalt aus dem Nordosten, manchmal regnete es leicht. Fast alle Camper verkrümmelten sich in ihren Wohnmobilen und Vans oder nutzen die Zeit, um weiter zu ziehen. 

    Ich heizte in Luise ein und verbrachte Stunden mit ..? 
    Tja, das weiß ich gar nicht so genau. 

    Einmal imprägnierte ich Luise innen mit Olivenöl.
    Natürlich nicht absichtlich. 
    Ich drückte die Flasche wohl etwas zu fest und so schnell konnte ich gar nicht schauen, schwappte ein halber Liter der wertvollen Flüssigkeit überall dort hin, wo man sie nicht haben möchte. 
    Auf Kästen, Kästchen, Spiegel, Sitzgarnitur, Polster, Boden und lief dann auch noch hinter Möbeln. 
    Das beschäftigte mich schon mal für Stunden.

    Ich schlenderte auch täglich zum kleinen Hafen, wo Fischer am Morgen anlegen und nochmals zum Eisenbahnpark.

    Wenn sonst nichts zu tun war, beobachtete ich auch gerne das alltägliche Treiben vor meiner Wohnmobiltür. 

    Auch das ältere, griechische Ehepaar kam wie gewohnt jeden Vormittag.

    Zu meiner Überraschung und Freude wurde ich von ihnen nochmals beschenkt. 
    Wieder mit saftigen, süßen Orangen, eingelegten Oliven und diesmal sogar vier Litern Olivenöl, aus Oliven vom eigenen Garten.

    Die Herzlichkeit und Freundlichkeit der Griechen übertrifft alles, was ich bisher von meinen Reisen kannte. 
    Egal wohin man geht, begegnen einem helle und wohlgesonnene Gesichter. Wenn man beim Vorbeifahren winkt, winken die Menschen zurück, egal ob alt oder jung. In jedem Markt wird man aufs Netteste bedient und man bemüht sich total, einem zu helfen, findet man etwas nicht. 
    Viele Griechen können Englisch, manche Deutsch, was die Kommunikation sehr erleichtert. Ich spreche ja noch kein Griechisch und der Handy Übersetzer hat wohl leichte Probleme. 

    Aber nun zurück.
    Was tat sich noch in den letzten Tagen? 
    Da ich mich bedanken wollte für die Geschenke, spazierte ich in Begleitung von Christian, dem Astrologen, wieder einmal in die Stadt von Kalamata. 
    Christian musste leider sein Unterfangen, Richtung Athen zu fahren, nach 2 Tagen abbrechen, da er auf den schneebedeckten und ungeräumten, höhergelegenen Straßen hängenblieb. Wie viele andere Camper, die sich vom Südwesten in den Osten aufmachten. 

    So kam es, dass er anstatt in Nafplio mit mir in Kalamata durch die engen Gassen ging. 
    Neue und alte Gebäude bildeten in diesen einen tollen Kontrast und es gab immer was zu entdecken. 
    Kleine grüne Gärten, mit Orangebäumen, nebst Häuserfassaden, die Kulissen einer Filmstadt gleichen, da nur noch die Außenmauern vorhanden sind. 

    Mittlerweile war es auch für uns beide an der Zeit Wäsche zu waschen, deswegen kam dieser eigentlich ungewollte längere Aufenthalt nicht ganz ungelegen, da es in Kalamata einen ganz neuen Smart Wash Salon gibt. 
    Man wirft ein paar Euros in die Waschmaschine, dann in den Trockner und Schwuppdiwupp, in 45 Minuten ist alles fertig. Ich liebe diese Salons. 

    Bepackt mit wohlriechender frischer Wäsche statteten wir dann noch einer Bäckerei einen Besuch ab, welche gleich im hinteren Zimmer ihre Backwaren herstellte und einem kleinen Blumenladen. Ich war echt erstaunt, wie liebevoll man dort den gekauften Blumenstock dekorierte, ohne Aufpreis!

    Ich freute mich, dass ich auch dank der Hilfe aus Griechenland FB Gruppen passende Geschenke gefunden hatte. 

    Hoffentlich schmeckte der von einem Freund in Österreich hausgemachte Speck auch. Für mich ist er der Beste der Welt. 

    Cody wartete indes alleine im Wohnmobil. Er kann ja nicht immer dabei sein, da, so wie bei uns auch, einige Geschäfte keinen Zutritt mit Hunden gewähren. 
    Das „Alleine“ könnte sich nun vielleicht sogar wieder ändern. Mal schauen, was das Leben so bringt für WAUZI & MICH, denn morgen gehts auf zum Mpouka-Beach, nahe Messini, wo das größte Auffanglager für Straßenhunde entstanden ist.
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  • Day 19

    Mpouka Beach, the LOST PLACE

    February 14, 2023 in Greece ⋅ ⛅ 16 °C

    WAUZI & ICH on Tour in Griechenland
    11.2.-14.2.2023, Mpouka Beach

    Das Wetter wurde schöner, endlich wieder und ich merkte, nun kehrt der Frühling ins Land der griechischen Götter und des Ouzos ein.

    Deswegen zog es mich erstmals an einen sandigen Badestrand und an das wunderschöne blau-türkise Meer. 

    Ich verließ mein liebgewonnenes, vor Wind und Wetter beschützendes Kalamata und fuhr Richtung Westen, neuen Abenteuern entgegen. 

    Park4Night offerierte mir einen Freistehplatz, nur 14 km entfernt. 
    Dort kann man sogar kostenlos und legal ent- und versorgen. Dank Solarenergie und so gut wie keinem Verbraucher, bin ich ja nie  auf Campingplätze angewiesen. 

    Der Mpouka Beach ist ein Traum von Strand. 
    Unendlich lang, nicht allzu breit, aber dennoch in einem schönen Abstand zum anbrandenden Meer. 
    Als WAUZI & ICH ankamen, wurden wir sofort, mit lautem Gebell, von den dort ansässigen, großen Strassenhunden empfangen. 
    Alle diese Hunde sind bereits kastriert und könnten jederzeit adoptiert werden.
    Aber im Moment geht es ihnen wirklich sehr gut. Sie sind wohlgenährt, offenbar gesund und genießen es, die vorbeikommenden Autos zu jagen. 

    Nachdem ich einen ganz, ganz tollen Platz bezogen hatte, einen angeblich überaus begehrten mit „eigener Terrasse“, erkundete ich auch gleich die Gegend. 

    Mit Erstaunen stellte ich fest, dass es hier mehrere „Lost Places“ gibt. 
    Verlassene Hotelgebäude, sowie Beachbar-Restaurants und ich fragte mich, wie lange sie wohl schon leer stehen und ob die jemals wieder in Betrieb genommen werden würden. 

    Natürlich lernte ich auch hier wieder jede Menge Menschen kennen. So auch zwei deutsche Campermädchen, die in der nahegelegenen Hundeauffangstation unentgeldlich mithalfen. 
    Dieses Lager namens PHOK beherbergt zur Zeit über 900 Hunde und befindet sich in Messini, wenige Kilometer vom Strand entfernt. 

    Die Behörde der Region Kalamata kastriert und impft herrenlose Hunde kostenlos und vermittelt sie mit Hilfe der deutschen Organisation DASH ins EU Ausland. 
    Man wird von Einheimischen auch immer wieder gebeten, einen Vierbeiner aufzunehmen, um ihm ein sicheres Leben zu geben. Denn das Leben auf der Straße ist nicht wirklich sicher und das im Lager nicht wirklich schön. Die Griechen und andere Ortsansässige haben sehr oft mehrere Hunde und versorgen auch noch welche ohne Zuhause, ebenso Katzen.

    Wie ihr bemerkt, ist das Thema Straßenhunde für mich sehr ergreifend, denn ich liebe diese vierbeinigen Freunde.
    So sehr, daß ich mich, wohl überlegt, entschloß einen weiteren aufzunehmen.

    Einerseits um einem kleinen Wauzi, die es hier extra schwer haben, ein Zuhause, aber auch um Cody, einen neuen Freund zu schenken. 
    Seine Mama ist ja leider im September, in Italien, von uns gegangen. 
    Seither fristet WAUZI ein Singeldasein, denn mir scheint, er sehnt sich schon nach einem konstanten Freund, um mit ihm gemeinsam, Käfer zu jagen, Blümchen zu beschnuppern und die tägliche „Zeitung zu lesen". 

    Ich nahm also Kontakt mit der Organisation DASH Deutschland auf, welche mir die Nummer von Katharina gab. Katharina organisiert und kümmert sich in diesem Lager aufopfernd um die armen Seelen. 
    Und sie fand auch für mich das passende Hündchen. 
    Little Prince, so wird er derzeit noch genannt. 
    2 Jahre alt, 8 kg schwer, männlich und zuckersüß. 
    Cody verstand sich auf Anhieb mit ihm und er mit Cody. Welches Glück 🍀

    Aufgrund einer Anomalie, die auch Cody hatte (innenliegende Hoden) , kann ich L.P erst am 26. Februar holen. Er musste erst noch operiert werden. Etwas Schonung danach ist natürlich auch notwendig, bevor das neue Leben beginnt.

    Und nun eine Bitte an Euch. 
    Welchen Namen würdet ihr diesem kleinen Racker geben?
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  • Day 20

    METHONI und "Papa the Lake"

    February 15, 2023 in Greece ⋅ ☀️ 14 °C

    WAUZI & ICH on Tour in Griechenland

    14.2.2022-15.2.2022, Methoni

    Nun heißt es ganze 11 Tage warten auf unseren Neuankömmling. So lange, da er noch kastriert wird und dies benötigt bei ihm leider eine ziemlich aufwändige Bauchoperation. Hoffentlich übersteht er alles gut, der kleine Gauner.

    Ich nutze derweil die Zeit, um mir einige Orte und Strände in der Nähe anzusehen, denn wer weiß, ob das nachher gleich mal stresslos funktioniert?
    Könnte ja sein, dass WAUZI II zu Beginn ein kleiner Quängler ist und es dann für uns alle besser wäre, erstmal nicht zu viel rumzufahren.

    Als erstes besuchte ich Methoni. Die Fahrt dorthin, vorbei an Koroni, war ein kurvenreiches, stetiges Auf und dann Ab durch eine wirklich sehr naturbelassene Gegend. Recht viel Zeit zum Schauen hatte ich auch nicht, denn die Strecke erfordert durch ihren Straßenverlauf etwas Aufmerksamkeit.

    WAUZI & ICH kamen kurz vor Sonnenuntergang an und dieser ist dort, mit der sehr großen Burg im Vordergrund, ganz besonders. Denn auf der Ostseite ist diese Festung eng an die Bucht geschmiegt, als hätte man sie an deren Rundung angebaut.

    Der Parkplatz am Stadtstrand, den ich als Stellplatz nutzte, ist zum Übernachten ganz ok, wenn auch etwas unruhig.

    Dazu trägt hauptsächlich der Kiosk gleich nebenan bei.
    Diese täglich geöffneten, freistehenden kleinen Läden, die Getränke, Zigaretten und sonstige Kleinigkeiten verkaufen, sind äußerst beliebt bei den Einheimischen. Deswegen findet man sie gefühlt an jeder dritten Straßenkreuzung in jedem Ort.

    Trotzdem habe ich sehr gut geschlafen, sodass ich frühmorgens wieder einmal eine tolle Morgendämmerung fotografieren konnte.
    Ich liebe Sonnenaufgänge.
    Die Luft ist noch so klar und alles Leben erwacht mit den ersten wärmenden Strahlen.

    Nach dem Kaffee aus meiner Oma-Gasherd-Espressomaschine wollte ich für drei Euro die Festung besuchen. Nur wollte man WAUZI dort drinnen nicht, weshalb ich beschloss, mich auf das Draussen zu beschränken.

    Die Gegend an der Burg erinnerte mich total an den Atlantik bei Bayonne in Frankreich. Schroffe Felsen, Brandung und tiefblaues Meer, nebst grünen, sanften Hügeln, auf denen jetzt bereits die ersten Frühlingsboten erblühten. Sogar Bienen machten sich schon fleißig ans Werk, um uns den besten griechischen Honig zu produzieren.

    Nach meinem fast schon obligatorischen Lunch, nämlich einem Spinatstrudel namens Spanakoptia, maschierten wir wieder los.
    Ziel war der sogenannte „Papa the Lake“. Auf Google Maps als kleine seltsame Bucht zu sehen (*), einige Kilometer oberhalb von Methoni und zu Fuß eine nette Wanderung von 3 km.

    Immer die zwei Vulkane im Blickfeld, die keine sind, ging es an der Küste entlang Richtung Norden.
    Vorbei an allen möglichen, mir unbekannten niedrigen Gewächsen. Kein Thymian, kein Rosmarin, Oregano oder sonstiges, was ich zum Kochen hätte brauchen können. Für mich auch nicht besonders hübsch anzusehen, aber immerhin noch hübscher als das, was sich zum vermeintlichen Ende des Weges auftat.

    Kurz vor dem spektakulären Ziel galt es bei einer Kläranlage links abzubiegen.
    Warum man den letzten Kilometer vor dieser nutzt, um illegal Sperrmüll zu entsorgen, erschloss sich mir nicht.
    Ebenso wenig wie der Umstand, dass Google Maps meinte, man solle sich ab der Kläranlage, wo seltsamerweise keine Menschen arbeiteten, einen Weg durch das Gestrüpp nach unten zur Bucht suchen.

    Da ich leider keine Machete und auch keine Drohne mit mir hatte, war hier der Ausflug zu Ende und wir machten kehrt. Wauzi hatte bereits Durst und ich auch, denn die Kilometerangaben nebst Zeit stimmten diesmal gar nicht.

    Auf dem Weg zurück besuchte ich dann noch eine Bäckerei. Süße griechische Leckereien sollten mir genug Trost spenden, den nicht so berühmten „Papa the Lake“ nicht gesehen zu haben. Und das taten sie dann auch, weshalb es von ihnen keine Fotos gibt.

    (*) Das letzte Foto ist aus Google Maps "Papa the Lake"
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