Norway
Innerfjorden

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Travelers at this place
    • Day 14

      Tristesse mit Überraschung

      September 6, 2020 in Norway ⋅ ☁️ 13 °C

      Manchmal gibt es so Tage, die wachen einfach nicht auf. Omma hätte gesagt, die kommen nicht in die Puschen. Die Zeit zieht sich wie zäher alter Kleber, die Sonne hat keine Lust die Wolkendecke beiseite zu schieben und so dümpelt um elf Uhr noch alles behäbig vor sich hin als wäre es erst 8 Uhr.
      So einen Tag haben wir heute erwischt.
      Nichts passiert obwohl es morgens schon einen Regenbogen gibt, der sich nett über die Bucht spannt. Danach scheint der Tag schon ausgepowert.
      Und als um 12 Uhr mittags noch immer nichts weltbewegendes passiert ist, beschließen wir in der Taverne in Reine einzukehren.
      Ein sprödes Pärchen sitzt in der einen Ecke. Fast hätten wir sie nicht bemerkt weil sie so unscheinbar bekleidet sind.
      Es gibt herrlich cremige Fischsuppe zum Verzehr, ein nettes deutsches Pärchen für einen kleinen Plausch und kurz nach eins brechen wir auf.
      Heutiges Ziel Henningsvær. Nicht so weit.
      Vorher fahren wir noch ab. Logisch. Etwas muss den unausgeschlafenen Tag aufhübschen.
      Also fahren wir Richtung Nesland ab.
      Eine unscheinbare Straße, die am Nordfjord entlangführt. Es scheint, als wäre hier zum Sonntag noch weniger los als ohnehin schon. Einzig eine erstaunte Mininorweger Katze kreuzt unseren Weg und weiss nicht so recht, was sie nun anstellen soll. Leute, was ist das? Scheint sie zu überlegen. Ph, kenne ich nicht, ignoriere ich und verschwindet im Gras.
      Die wenigen Häuser, die sich am Anfang des Fjords aufgereiht haben, passieren wir schnell.
      Ein paar Fischerhütten, angemessen verkommen, stehen am Ufer. Danach wird die Landschaft karg, felsig mit einem Hauch Trostlosigkeit. Das raue Bergras färbt sich langsam ockergelb. Das Wasser im unteren Teil des Fjords leuchtet manchmal grün, wie in einem kleinen Teich. Mehr ist nicht los. Nicht einmal eine Möwe kreischt. Da, wo der Fjord sich zum Meer hin ausbreitet, glänzt das Wasser eher, als hätte wer seine graue Malfarbe ausgeschüttet, ein bisschen Silber dazu und etwas Glanz, fertig ist ein unscheinbares Wasser in einem unscheinbaren Fjord. Sogar die Berge auf der gegenüberliegenden Seite haben heute keine Lust. Sie hüllen sich in ihr dunkelgraues, ich- bin- heute- träge- Kleid und wirken auf Fotos wie schwarze Balken.
      Und dann, mitten in der beginnenden Tristesse , passiert es.
      Es kommt Leben in die Bude.
      Die Aufmerksamkeitsspanne schnellt von trüben 2 auf 10 hoch.
      "Da sind Wale" Rufe ich in die raue, aber träge Landschaft.
      Und tatsächlich, am anderen Ufer gegenüber sozusagen, fliegt ein Pulk gewordener Vögel aufgeregt auf der einen Stelle des Wasser auf und ab.
      "Da tauchen gleich wieder auf". erkläre ich und versuche den Hybrid, so gut es geht, auf einem Ministück Wiese zu parken.
      Ein Pulk Orcas ist gerade beim Fressen. Munter tauchen sie auf und ab. Wir können ihre Atemgeräusche hören, manchmal die Fontaine sehen. Es ist zu weit weg für Fotos, finde ich. Aber wir starren gebannt auf die Szenerie. Zwei Männer stehen da mit ihren Drohnen und versuchen das Geschehen von oben einzufangen. Die eine Sumsi kommt schon bald wieder, Strom alle, die andere übt noch.
      Leider hat ein kleines Fischerboot die Orcas auch entdeckt. Sie düsen genau auf die Gruppe zu. Ich erkläre, dass es den Orcas wohl nicht gefallen wird, so mit einem Boot bedrängt zu werden, da tauchen sie auch schon ab und ziehen weiter. Die Fischer haben definitiv den Preis für Unsensibilität gewonnen.
      Wir ziehen auch weiter.
      Es ist noch ein Stück bis Henningsvær.
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    You might also know this place by the following names:

    Innerfjorden

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