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  • Day 24

    Kemi

    April 4, 2023 in Finland ⋅ ☀️ -2 °C

    Auf dem Weg von Boden Richtung Helsinki hatte ich eigentlich überlegte über Rovaniemi, dem offiziellen Wohnsitz des Weihnachtsmannes, zu fahren. Aber wie das so ist ändern Pläne sich. Die Frau aus Frankreich hatte mir von Rovaniemi abgeraten. Als ich noch mal im Internet nachschaute wirkte es tatsächlich so, als ob das hauptsächlich mit viel Schnee auf den Bäumen schön dort ist. Eine andere Stadt auf der Strecke war Kemi. Im Internet sah ich, dass dort bis Mitte April eine riesige Schneeburg stehen soll, mit Restaurant und allem drum und dran. Außerdem solle es eine Indoor Ausstellung mit verschiedenen Eis Rutschen geben, auch Röhrenrutschen. Das hörte sich sehr gut an also beschloss ich den ersten Zug um kurz vor 6 zu nehmen um in Kemi noch genug Zeit zu haben den Nachtzug nach Helsinki zu reservieren.
    Die Strecke nach Kemi ist etwas kompliziert. Man nimmt aus Boden einen Zug nach Tornio. Durch Tornio nimmt man dann noch einen Bus bis zur Grenze (man könnte die Strecke auch laufen, so lang ist es nicht, dann muss man aber länger warten) Die Grenze kennzeichnet sich übrigens durch ein Ikea direkt dahinter auf schwedischer Seite. Dann muss man zu Fuß über die Grenze laufen und in Tornio in einen Bus Richtung Kemi steigen, es gäbe auch direkt hier welche nach Rovaniemi. Die Busse nach Kemi kann man kostenlos benutzen wenn man eine Zugfahrkarte hat. In Kemi angekommen verstaute ich mein Gepäck bei einem Kaffee. Ich war sehr begeistert, weil sie dort Handtücher für die Gäste hatten, die sie einfach wuschen. Ich reservierte auch noch den Nachtzug. In Finnland gibt es leider keine Gemeinschaftsabteile, deswegen konnte ich mir ein ganzes Liegewagen Abteil nicht leisten. Danach lief ich zur Schneeburg. Kemi an sich war nicht schön, das war aber nicht so schlimm, ich war ja wegen der Burg da. Tja. Die Burg war aber nicht da. Oder zumindest nicht wie versprochen. Es gab ein paar nach oben offene Wände, ein Labyrinth und auch die Schneefiguren davor waren kaum noch zu erkennen. Immerhin konnte ich mit Reifen eine Spur runterrutschen und probieren Curling zu spielen ohne die Regeln zu kennen. Ich beschloss dann also doch die Innenausstellung anzusehen. 10 € kostete mich das. Aber die Rutschen wären das sicher wert, un da hieß es ja auch noch irgendwas von einer Bar und so. Tja. Auch die gab es nicht. Und die 2 Rutschen glichen eher einer großen und einer kleinen Rutsche auf dem Spielplatz. Auch die Details der Eisfiguren, die es im Internet zu sehen gab, waren nicht mehr da. Die Figuren waren abgegriffen, teilweise fehlten sogar Teile. Immerhin war es ruhig und nicht viel los. Dachte ich. Nach mir strömten gut getaktet immer wieder Touristengruppen des Eisbrechers, mit dem man hier fahren kann herein, hatten 10 Minuten um Bilder zu machen und wurden wieder hinaus gelotst. Das wiederholte sich ein paar mal. Ich setze mich am einen der Tische und aß frierend mein mitgebrachtes Brot. Irgendwie musste sich das Geld ja gelohnt haben. Irgendwann war ich tatsächlich allein und konnte auch noch ein paar Mal rutschen und lustige Bilder machen. Ein bisschen traurig war das ganze Erlebnis trotzdem. Aber ich könnte auch ganz gut drüber lachen.
    Ich lief dann noch zum älteren Teil von Kemi, der aber auch nicht besonders schön war. Ich konnte über das zugefrorene Meer laufen, was ganz witzig war. Man merkte aber nicht mehr, dass es das Meer war. Es hätten genauso gut Wiesen sein können. Nur die Eisfischer ließen erkennen, dass da runter Wasser war. Und eine im Hafen installierte Pumpe, welche dafür sorgte, das ein Platz zum Eisbaden frei blieb.
    Ansonsten ähnelten die Häuser wieder Häuser aus einem Western, allerdings in Bund. Die vielen neueren Häuser erinnerten eher an Häuser wie ich sie aus Rumänien kannte.
    Auch die Falafel pita die es für mich Abends zu essen gab, konnte das Bild nicht noch drehen. Eher das Gegenteil. Kemi ist definitiv eine Stadt die ich nicht empfehlen würde.
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