• Hola Espania

    16 November 2024, Spanyol ⋅ ☁️ 16 °C

    So ganz geglaubt habe ich es ja nicht, aber kurz nach 9:00 Uhr steht die Frau von Pascal auf dem Platz, liest den Stromzähler ab und verabschiedet mich. Wir hatten gestern darüber gesprochen, daß ich zwischen 9 und 10 Uhr abfahren will. Aber da hier ja alles etwas locker gesehen wird… So ganz wach ist sie auch noch nicht – sie steht in Schlafanzug, Bademantel und mit einem Handtuch um den Hals vor mir… ich muß grinsen, fühle ich mich doch an “Per Anhalter durch die Galaxis” erinnert. Aber sie ist sehr lieb und freut sich riesig, als ich sage, sie kann das überzählige Stromgeld (es können maximal 2€ sein) behalten – sie hatte nämlich kein Wechselgeld mit. Ich verabschiede mich noch von Sarah. In ihrem Camper herrscht das absolute Chaos, aber sie steht mitten im Leben und ist scheinbar mit sich im Reinen. Sie schenkt mir ein Glas mit Kiwi-Marmelade. Mit etwas Wehmut mache ich mich auf den Weg. Um Steecke zu machen, bleibe ich auf den Hauptstraßen. Nach langem Hin-und-Her entscheide ich mich entgültig dazu, nicht nach Barcelona zu fahren. Die Stadt verdient mehr als die 1-2 Tage, die ich Zeit habe. Also geht es via Le Perthus durch die Ausläufer der Pyrenäen Richtung Spanien. Nach etlichen Kurven ist sie da – die Grenze. Keine Kontrollen, nur der Sprit wird schlagartig billiger: Au Revoir Frankreich – Hola Espania!
    Ich bleibe auf einer Art Autobahn. Man sieht weniger von der Landschaft, aber ich genieße es, mal nicht alle 1-2km einen Kreisverkehr zu haben und auf die “kreative” Fortbewegungsweise der anderen Verkehrsteilnehmer (egal ob Auto, Fahrrad o.ä.) Rücksicht nehmen zu müssen. Außerdem wird der Motor endlich mal wieder richtig warm. Kurzer Einkaufsstopp in Manresa, dann weiter zum Stellplatz bei einem Hotel. Aber der überzeugt mich mal so gar nicht. Jetzt stehe ich vor der Entscheidung, trotzdem hierzubleiben oder noch knapp 120km weiterzufahren. Dort sind 3 kostenlose Stellplätze mit guter Ausstattung m Abstand vn 15km gelistet… Ich entscheide mich für Letzteres, auch wenn das heißt, daß ich mal wieder im Dunkeln ankomme.
    Der erste der 3 Plätze ist in Tarrés. Er ist voller als gedacht, die 5 Steckdosen sind natürlich belegt, aber es ist Platz, das WLan funktioniert und die Toilette ist mehr als sauber (vor lauter Chlor-Geruch bleibt einem fast die Luft weg. Außerdem bin ich froh, daß es trocken ist. Der Sandparkplatz verwandelt sich bei Regen wahrscheinlich in eine riesige Matschpfütze… Der fahle Lichtmix aus Straßenlaternen und Vollmond taucht die Umgebung in ein mystisches Licht. Noch etwa zu essen gekocht, dann verbringe ich eine ruhige Nacht.
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