• Forss Destillerie

    October 31 in Sweden ⋅ ☁️ 5 °C

    Zurück in Köpmanholmen parke ich wieder auf meinem "alten" Stellplatz. Es ist alles ruhig und ich bin weiterhin alleine. Irgendwie hat sich wohl die Öffnung der Destillerie nicht sonderlich herumgesprochen. Ich richte mich wieder ein - Strom anschließen, bezahlen, testen, ob der Türcode für's Servicehaus noch funktioniert - alles geht glatt und läuft routiniert ab. Ich in noch nocht ganz fertig, da kommt die kleine Katze wieder an. Mitfahren wollte sie nicht, aber wenn ich schon mal da bin, leistet sie mir gerne Gesellschaft. Später lerne ich, daß sie "Elvis" heißt und ein Stück entfernt im Ort wohnt - aber teilweise wochenlang von "zu Hause" weg ist. Der Stellplatz scheint (besonders im Sommer) ziemlich lukrativ für sie zu sein.

    Um 16:00 Uhr soll eine Führung in der Sestillerie stattfinden. Den Eingang markieren 2 brennende "Marshall-Ljus" und ein neon-orange farbenes Schild mit "öppet - ring"... schon etwas komisch, aber ich klingel einfach mal. Das Rolltor wird geöffnet und eine ältere Angestellte heißt mich mit einem strahlenden Lächeln und per Handschlag willkommen. Ich bleibe die einzige Teilnehmerin. Wow - eine persöhnliche Führung - das ist doch mal was. Ich lerne viel über die Destillerie, die seit 2021 in diesen "Baracken" ist. Die Gebäude waren durch eine Explosion ziemlich zerstört, als Forss sie übernommen hat. Mit Unterstützung lokaler Firmen und Personen wurde alles wieder aufgebaut und "als Dank" muß das Unternehmen jetzt keine Steuern bezahlen. Ich frage, wie sie die Verkostung und den "Butik-Verkauf" machen können, wo sonst Alkohol doch nur über die "Systembolaget-Shops" bezogen werden kann. Der "Trick" ist, den Ausschank im Rahmen einer bezahlten Führung stattfinden zu lassen. Auch die Verkostung muß extra bezahlt werden. Somit ist das Ganze nicht wirklich preiswert, aber es ist mal interessant. Und so ganz anders, als Destillerien in Schottland oder Irland: wesentlich kleiner und einfacher. Es hat was von einem "Garagen-StartUp". Kein "Blend-Master", der eine gleichbleibende Qualität sicherstellt, keine große Kupfer-Brennblase für die Destillierung. Die Fässer sind zum Großteil neu - nur mit Hilfe von unterschiedlichem "Anbrennen" der Innenseite werden verschiedene Aromen erzeugt. Aber das Ergebnis ist gar nicht mal so schlecht - der Whisky ist sehr sanft, etwas süßlich.

    Den Abend verbringe ich mal wieder im Service-Haus - sortiere Bilder, schreibe Tagebuch. Katze Elvis ist irgendwo unterwegs - sie war etwas beleidigt, daß sie während meiner Abwesenheit nicht im Camper bleiben durfte. Mal sehen, ob ich sie vor meiner Abfahrt noch einmal sehe.
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