2. Advent
December 7 in Sweden ⋅ 🌧 6 °C
2009 habe ich auf dem Weg zum Jokkmokk-Marknad hier in Uppsala im "Samariterhemmet" übernachtet. Zu dem (ehemaligen) Diakonissen-Stift gehört auch eine Kirche mit einer Besonderheit: sie hat einen offenen Kamin. Ein Freund sagte darüber einmal: "das ist die einzige Kirche, in der man auch Stockbrot machen kann". Der Kamin ist jetzt nicht mehr in Betrieb, aber an die Anekdote erinnere ich mich immer wieder gerne und so bin ich heute hier zum Gottesdienst zum 2. Advent gegangen.
Das hieß zwar, ziemlich früh aufzustehen, denn ich wollte vorher noch auf dem Parkplatz duschen und mir die Haare waschen. Aber es lief alles ganz gut - die Nacht war ruhig und auch jetzt um 7:00 Uhr tut sich noch nichts in der Umgebung. Nur der feuchte Nebel - oder ist es schon Nieselregen? - stört etwas. Aber da es nicht sehr kalt ist, ist es zu ertragen.
Inzwischen weiß ich auch, wie die Busse fahren und so bin ich früh genug in Uppsala-Zentrum, um mir beim Espresso House noch ein Croissant zu gönnen.
Nach dem Gottesdienst gehe ich in die Innenstadt - ein paar Weihnachtseinkäufe wollen gemacht werden. Ich werde bei den Kunsthandwerk-Läden neben dem "Katalin" (wo es übrigens jetzt noch eine weitere Bar -das Black Bird- gibt) und im "Akademiebokhandel" fündig.
Über den Weihnachtsmarkt (eigentlich ist es schade, daß der nur dieses Wochenende ist) laufe ich zum Dom ("Uppsala Domkyrkan"). Die Kirche ist auch als "Dom St. Erik" bekannt und ist mit 118,7 Meter das höchste Kirchengebäude Skandinaviens. Der Dom ist einerseits Krönungs- , anderseits Grabstätte vieler schwedischer Könige und Sitz eines evangelisch-lutherischen Erzbischofs.
https://de.wikipedia.org/wiki/Dom_zu_Uppsala
Die Tatsache, daß die Kirche Bischofssitz ist, erklärt die imposante Größe. Wenn man bedenkt, daß die Grundsteinlegung schon 1260 war und die Einweihung (es gab etliche Verzögerungen aufgrund von Kriegen, Thronstreitigkeiten und baulichen Problemen) knapp 200 Jahre später erfolgte... Es ist wirklich erstaunlich, was die Baumeister der damaligen Zeit ohne computergestützte Statik-Berechnungen und CAD-Zeichenprogramme zu Wege gebracht haben!!
Mich erinnert der Dom an den Dom von Burgos in Spanien. Der ist zwar noch größer, aber ähnlich konzipiert: ein imposantes Mittelschiff mit dem Hauptaltar und rings herum mehr oder weniger große Seitenkapellen, die verschiedenen Heiligen, Gönnern oder Zwecken gewidmet sind. Und hier ist der große Unterschied zwischen Spanien und Schweden: in Uppsala gibt es auch moderner gestaltete Kapellen und eine ist als "Spielfläche" für Kinder hergerichtet. Das würde es in Spanien vermutlich nie geben.
Ein bißchen laufe ich noch durch die Stadt - lasse mich treiben ohne ein festes Ziel. Aber es macht nicht so richtig Spaß, da es wieder angefangen hat zu nieseln. Immerhin habe ich ein paar Stellen, die ich Anfang der 2000er Jahre im Zuge der Sprachkurse der "Uppsala International Summer Session - UISS"
https://uiss.org/
und 2009 während der Reise nach Jokkmokk besucht und meist sogar wiedererkannt.
Mit einem Zwischenstopp im Hemköp (sie haben doch tatsächlich meinen Lieblingsquark: Apfelsine mit Schoko) fahre ich gemütlich bei Einbruch der Dunkelheit - sprich gegen 15:00 Uhr wieder zurück zum Camper. Schon heute früh hatte ich mich dazu entschlossen, noch eine Nacht zu bleiben. Es ist zwar ein normaler Parkplatz und ausgerechnet die am wenigsten einsehbare Parkbucht ist die Schrägste - da helfen auch meine Keile nicht. Aber auch direkt an der "Straße" ist es ruhig und niemand stört mich. Inzwischen habe ich mich auch mit dem "1x/Stunde rausgehen und den Strom wieder starten" arrangiert und die Nacht soll wieder "warm" werden. Es kann sein, daß die Ruhe nur am Wochenende so ist, aber wenn ich morgen relativ früh losfahre, sollte es keine Probleme geben. Meine Parkgebühren habe ich jedenfalls brav bezahlt.Read more

























