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  • Day 282

    Wanaka

    November 18, 2017 in New Zealand ⋅ ☀️ 19 °C

    Sonnenbrand, geteerter Arsch, schwarze Füße und Co. in weniger als 24 Stunden. Möglich? Mit uns schon...
    Für diesen Tag hatten wir den Roys Peak, ein Berg nordwestlich von der Stadt Wanaka, geplant. Wir hatten Glück, denn der Carpark war bis zum 17. November geschlossen gewesen, weil dieser eine neue Teerschicht bekommen hatte, die uns allerdings zum Verhängnis wurde. Wieso, weshalb, warum? Dazu später mehr... Wir waren schon zu spät dran, bekamen den letzten Parkplatz, schnallten uns die Tages-Rucksäcke mit genügend Wasservorrat über die Schultern und liefen in kurzen Klamotten los, in der fiesen Mittagshitze, wenn die Sonne bekanntlich am höchsten steht... Sonnencreme? Nein, wieso? Wir hatten immerhin unsere Kappen auf und unsere Haut müsste sich doch endlich mal an die Sonne gewöhnt haben, dachten wir. Der Weg bergauf führte durch eine Gras- und Buschlandschaft, teilweise auch durch privates Weideland, auf dem die Schafe grasten, meistens in den schattenspendenden Büschen versteckt. Da konnten wir schon neidisch werden, auf dem ganzen Anstieg befand sich so gut wie kein Schattenplätzchen, während des Laufens auf dem staubigen Pfad schon mal gar nicht. Für die kleine Wanderung wurde eine Dauer von 3-4 Stunden angesetzt, je nach Kondition und Temperatur. Erreichte man die Spitze des 1500 Meter hohen Berges, hatte man eine 360 Grad Aussicht über die Landschaft, in der sich auch der Lake Wanaka befand. Ginger Steffi's Eltern waren auch nach kurzer Zeit schon nicht mehr in unserer Sichtweite, aber wir blieben tapfer und sind trotz der starken Sonne weitergelaufen. Nach 2,5 Stunden haben wir uns eine Pause gegönnt und uns auf einen Felsen gesetzt um die Aussicht zu genießen. Als ein älterer Mann vorbei kam und meinte: „Your arms look very red!“ haben wir uns nur blöd angeschaut und uns wieder auf den Weg gemacht. Den Gipfel erreichten wir nie, wir waren schon 3 Stunden unterwegs, hatten langsam keinen Bock mehr und der Wasservorrat ging auch langsam zu Ende. Wir sagten uns, die Aussicht wäre uns der weitere Anstieg nicht wert und wir haben uns wieder an den Abstieg gemacht, der blöderweise auch eine ganze Stunde dauerte und unsere Knie innerlich zum Schreien brachte. Als wir endlich (!!) den ersten Schritt auf den Carpark setzten, waren wir unglaublich erleichtert und sind zum Wohnmobil geschlurft. Leider hatten wir die Schlüssel nicht, aber es hat uns trotzdem Schatten gespendet, sodass wir uns davor auf den Boden gepflanzt haben und uns den Wanderschuhen mitsamt den Socken entledigten. Nach kurzer Zeit merkten wir allerdings, dass irgendwas nicht so stimmte. Als Ginger Steffi auch noch aufgestanden ist, wussten wir auch schon Bescheid. Der Split vom frisch geteerten Boden klebte an ihrer Shorts, leider war das noch nicht alles: an unseren nackten Füßen hingen überall die kleinen Steine, die wir wieder herunter gekratzt haben, trotzdem blieb der Teer... Und wir haben uns noch gewundert, was auf dem Carpark so nach Teer riecht, wo er doch gerade erst wieder geöffnet wurde. Logisches Denken? Nein, dafür ließ sich die Dummheit grüßen. Als nach einer Stunde Warten Ginger Steffi's Eltern kamen, waren unsere Füße inzwischen schwarz gefärbt und wir haben versucht, den Mist mit Feuchttüchern wegzuschrubben...Mehr erfolglos als erfolgreich, haha. Dennoch sind wir ins Wohnmobil gestiegen, die Reise musste ja weitergehen. Beim Blick in den Spiegel haben wir dann auch noch unser Ausmaß gesehen, das sich ohne die fehlende Sonnencreme in unseren Gesichtern, Nacken und Schultern widerspiegelte. Ähm, ups? BH-Träger und Arme heben gehörte vorerst der Vergangenheit an. Um uns wenigstens ein bisschen abzukühlen, sind wir zu dem bekannten „Wanaka Tree“ aufgebrochen, der einsam im Wasser des Lake Wanaka wächst und auch der am meisten fotografierteste Baum in Neuseeland ist. Am steinigen Ufer haben wir nochmals versucht, unsere Füße wieder hautfarben zu bekommen und auch den Staub der Wanderung zu entfernen. Man hätte es auch so wie Ginger Steffi's Vater machen können, der typisch deutsch in Unterhemd und Shorts im See stand und sich gewaschen hat. War für uns aber ein zu hohes Risiko, uns mit vorhandenem Sonnenbrand in die Sonne zu stellen. Autsch! Diese Nacht haben wir definitiv nicht gefroren, Dank unserer neuen, natürlich gewonnen und Wärme ausstrahlenden Röte.Read more