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  • Day 62

    Pearl Harbor

    April 3, 2018 in the United States ⋅ ⛅ 24 °C

    Nun standen wir also an zwei geschichtsträchtigen Orte des zweiten Weltkrieges.
    Der erste Ort: Die Gedenkstätte der USS Arizona, die am 7. Dezember 1941 um 08.06 beim Angriff der Japaner mit einer 300 kg schweren Bombe eines Aichi D3A1 Val Sturzkampfbombers getroffen wurde. Es war nicht der erste Treffer, aber der heftigste. Die Bombe traf das Schiff beim zweiten Geschützturm, durchschlug das Deck und bohrte sich bis zum darunter liegenden Munitionsmagazin, das dann explodierte. Das Fundament dieses zweiten Turmes ragt heute immer noch etwas aus dem Wasser hinaus. Die Explosion war so heftig, dass einer ihrer drei 7 Tonnen schweren Anker 100 Meter weit in den Hafen geschleudert wurde. Sie sank in 9 Minuten, und noch heute trägt sie 1’102 von 1’177 der beim Angriff auf nur dieses Schiffs verstorbenen Seeleute in sich. Immer noch fliesst jeden Tag ein Liter Öl aus dem Wrack. Es stammt von den 1,8 Millionen Liter Brennstoff, mit dem sie unterging und die beim Brand des Schiffes nicht in Flammen aufgingen.
    Die Gedenkstätte befindet sich unmittelbar über der Mitte des etwa 2 Meter unter Wasser liegenden Wracks. Es ist eine Art geschwungene, gedeckte weisse Brücke, auf die man nur mit einem Shuttle-Boot kommt. Im hinteren Teil des Memorials befindet sich ein Raum, an dessen hinteren Wand alle 1‘177 Namen der verstorbenen Seeleute eingraviert sind. Es ist ein sehr würdiger und eindrücklicher Ort.
    Der zweite Ort: Hinter der USS Arizona befindet sich die USS Missouri. Das 1944 in Dienst gestellte Schiff war bis zum Desert Storm im Einsatz und ist heute ein Museum. Das Schiff erlangte Berühmtheit, als General Douglas MacArthur, Oberkommandierende der Alliierten Streitkräfte, am 2. September 1945 auf diesem Schiff in der Bucht von Tokio die Kapitulation der Japaner entgegennahm. Für die Japaner unterzeichneten der japanische Aussenminister Mamoru Shigemitsu (in Frack und Zylinder) und der japanische Generalstabchef, General Yoshijiru Umezu, letzterer nur auf ausdrücklichen Befehl von Kaiser Hirohito.
    Und so stand ich dann genau an jener Stelle auf dem Schiff, wo der Tisch stand, wo der Vertrag unterzeichnet wurde. Für mich ist dies insbesondere deshalb interessant, weil ich die berühmte Fotografie dieses Akts jeweils im Unterricht verwendet habe.
    So sind also der Eintritt der USA in den Krieg und das Ende des Zweiten Weltkriegs durch zwei symbolträchtige Schiffe, friedlich nebeneinander liegend, auf eindrückliche Art erlebbar. Für mich etwas ganz Spezielles.
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