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- Apr 15, 2024, 12:01 AM
- ☁️ 16 °C
- Altitude: 1,813 m
- PanamaProvincia de ChiriquíCamiseta8°47’50” N 82°29’21” W
Una noche to never forget in Boquete
April 15 in Panama ⋅ ☁️ 16 °C
Nach ein paar Sekunden, Minuten oder Stunden Schlaf sind wir dann spätestens um 23.15 Uhr aufgestanden, um uns in unsere Wander-Outfits zu werfen und unsere letzten Vorbereitungen für den Mount Baru zu treffen. Um ca. 00:00 Uhr sind wir losgefahren mit dem Taxi, das Thomas, unser Host, für uns organisiert hatte. Die Fahrt zum Ausgangspunkt der Wanderung dauerte ca. 25 Minuten.
Hier ein paar Fakten zum Vulkan Baru🌋:
- auch genannt Volcan de Chiriqui
- höchster Berg Panamas (3477m)
- 12.höchster Berg in Zentralamerika
- ruhender Vulkan, letzte Eruption ca. 1550
- der einzige Ort der Welt, an dem man bei klarer Sicht gleichzeitig den atlantischen und pazifischen Ozean sehen kann
- die Wanderung: ca. 13 km*2 (Ab+ Aufstieg) und 2000 Höhenmeter
1. Etappe: 13 km bergauf und 5,5h Dunkelheit
Und dann ging das Abenteuer los: Die Taschen- oder Stirnlampen an und ein Schritt nach dem anderen den langen weiten Schotterweg hinauf. Ein Blick nach oben, absolut klare Sicht - Ich bin mir nicht sicher, ob ich schon jemals zuvor so viele Sterne am Himmel gesehen habe. Ein Blick nach unten - Geröll, Schotter, Stein auf Stein. Das Wandern im Dunkeln ging insgesamt jedoch besser als erwartet. Meine Billig-Stirnlampe war auch echt super: Sie hat uns sehr viel Licht gegeben und den Weg gewiesen. Es war super interessant wie divers unsere Bedürfnisse auf dieser Wanderung waren- Relativ schnell haben wir uns in 2 Gruppen mit unterschiedlichem Lauftempo geteilt. Ich bin die meiste Zeit mit Fleur und Anna gelaufen. Wir haben phasenweise geredet über Gott und die Welt, etappenweise aber auch einfach geschwiegen, den Himmel beobachtet und mit unserer Musikbox Lieder gehört oder mitgesungen - das hat zumindest mich sehr motiviert und Spaß gemacht - Stick Season war für mich DAS Lied dieser Wanderung. Fio war es im Gegensatz dazu wichtig in Ruhe und möglichst schnell einen Fuß vor den anderen zu setzen. Schritt für Schritt, (Snack- und Wasser-) Pause für Pause, Stunde für Stunde haben wir uns dem Gipfel immer weiter angenähert. Auf dem Weg haben wir einen Skorpion 🦂 gesichtet und bei einer Klopause bin ich super erschrocken, weil einfach eine Maus oder Ratte 🐭 gegen meinen Fuß/ Schuh gerannt ist - dadurch waren auch die anderen alle wieder wach haha.
Wir haben außerdem immer wieder eine andere 3er-Gruppe getroffen, die auch auf dem Weg zum Vulkangipfel war - schnell hat sich eine noch größere Gruppe aus uns allen gebildet. Während Fio wirklich ziemlich schnell vorausgegangen ist, haben Dani und Tammy sich irgendwann auch wieder uns angeschlossen. Tammy hatte mit Kälte und Kopfweh zu kämpfen - auch Fleur spürte die Höhe etwas. Mir ging es grundsätzlich gut und ich habe mich irgendwie einfach gefreut, dass wir dieses Abenteuer, diese Nachtwanderung doch noch machen. Aber klar, das Ganze ist ein sehr langer kräftezehrender "Spaziergang" und die wahrscheinlich größte/anspruchsvollste Wanderung, die ich bisher je gemacht habe. Eine halbwegs positive Grundeinstellung ist hierbei denke ich super wichtig.
2. Etappe: Der Gipfel zum Greifen nahe
Irgendwann konnten wir das große Strom-Kraftwerk, welches am Gipfel angebracht ist, am Horizont erkennen - yes, jetzt geht es wohl wirklich um den Endspurt. Und irgendwie wurde es doch früher als erwartet ziemlich hell - Wir haben uns für den Aufstieg wirklich Zeit gelassen und viele Pausen gemacht, da es wichtig war nicht zu früh am Gipfel anzukommen. 4 Grad sind nämlich doch etwas kalt. Dani war vor mir und hat ziemlich durchgezogen - die letzten Meter waren wirklich nochmal anstrengend und anspruchsvoll. Kurz vor dem Gipfelkreuz startete nämlich noch eine richtige Kletterpartie auf Felsbrocken - Aber um ca. 5.40 Uhr sind wir final alle oben am Gipfelkreuz angekommen - was für ein Gefühl, wirklich surreal, dass wir das gemacht haben und vor Sonnenaufgang auf dem höchsten Berg Panamas gelandet sind. Ich war wirklich jetzt schon stolz auf uns. Die Sicht scheint gut, der Himmel ist klar - Fio sitzt schon seit 30 Minuten am Gipfelkreuz und war die Allererste dort. Wir ziehen all unsere Klamotten an - endlich kommt meine Daunenjacke nun mal zum Zuge. 😊
Wenn die Sonne zwischen Pazifik und Karibik aufgeht
Der Gipfel des Barú bietet wie gesagt einen einmaligen und den auf der Erde einzigen Punkt, wo man bei klarer Sicht den pazifischen und karibischen Ozean gleichzeitig sehen kann.
Genau dieses Glück hatten wir und so erwartete uns ein beispielloser Blick auf die Sonne, Pazifik und Karibik. All die Schmerzen und Gedanken an den Muskelkater von morgen waren wie weggeblasen. Ich glaube oder hoffe, dass sich dieser Anblick in mein Gedächtnis brennt - auf jeden Fall hat mir diese Erfahrung mal wieder gezeigt, wie klein wir Menschen sind - wie atemberaubend und überwältigen die Natur sein kann.
Wir haben die Aussicht genossen, warmes Wasser getrunken, unsere Snacks gegessen, Fotos gemacht, Filme gedreht. Neben uns waren auch noch 2-3 Jeeps voll mit Leuten auf dem Vulkan - insgesamt waren wir so ca. 20 Leute.
Ungefähr 1 Stunde haben wir am Gipfelkreuz verbracht und die Landschaft in allen möglichen Farben betrachtet - beeindruckend ist auch der Schatten, den der Vulkan auf die Landschaft wirft.
3. Etappe - Durchhaltevermögen und 13 km Bergab
Aiaiai - Wer sagt, dass Bergauf laufen schwieriger ist, als bergab ist wahrscheinlich noch nicht auf dieser Wanderung gewesen.
Es war etwa 8 Uhr als wir beschlossen den Abstieg anzugehen. Das erste Drittel des 13 km langen Abstieges war wunderschön, insbesondere weil die Natur um den Berg herum nun endlich sichtbar war und einem bewusst wird, wie viel Eindruck in völliger Dunkelheit verloren geht. Der typische Vulkan 🌋 - Flora und Fauna gemixt. Mit tiefen Blicken durch die Bergketten der Provinz Chiriquí, wo der Barú liegt.
Alles, was danach kam, war allerdings eine trockene und rutschige Mischung aus losen Steinen und steilen Abhängen. Für Hüfte und Knie eine hohe Belastung - Geduld und Kraft in den Beinen waren ebenfalls gefragt. Fleurs und Danis Methode - Joggen - Um Ausrutschen zu vermeiden gehen sie den Weg in schnellem Tempo herunter. Meine Methode war, dass ich versucht habe den Weg wie eine Treppe aufzubauen und mir entsprechend Steine auszusuchen. Leider sind wir trotz allem ab und zu gerutscht - Der ein oder andere ist auch einige Male auf dem Po gelandet - aber es ist zum Glück nichts schlimmeres passiert, außer dass wir nicht nur schweißgebadet, sondern auch wie eingestaubt unten angekommen sind. Irgendwann habe ich meine Beine und Knie deutlich gespürt. Jeder Schritt wurde immer mühsamer - gleichzeitig wurde es auch immer wärmer - der Schweiß lief.
Doch dann haben wir es endlich geschafft - Wir sind wieder heil unten angekommen - Darauf mussten wir uns erst einmal in den Schatten setzen und tief durchatmen - Dani und Fleur waren schon vor uns unten - Sie haben sich bereits auf dem Weg zurück gemacht.
Nachdem wir ein paar Minuten auf dem Boden gesessen sind, kam unsere Erlösung -ein Bus (wir wussten nicht einmal, ob und von wo aus Busse fahren). Erschöpft und glücklich sind wir kurze Zeit später im Hostel angekommen und waren wieder vereint.
Eines ist zumindest für mich klar - Den Abstieg vom Barú ins Tal, wenige Kilometer vor Boquete, habe ich als deutlich schwieriger empfunden als den Aufstieg.
Ich würde die Wanderung aber auf jeden Fall nochmal machen, dann unbedingt auch wieder in einer größeren Gruppe - Es ging für mich irgendwie auch einfach darum erlebtes Glück zu teilen - Das hält, verbindet uns Menschen und macht einen so schönen Blick über das Wolkenbett noch unvergesslicher.Read more
Was soll ich sagen Eva, deine Schilderungen begeistern mich,toll. L.G Opa (Ugl) Opa [Ugl. Opa]
Traveler Das freut mich sehr, vielen Dank Opi. Ich schicke ganz liebe Grüße an dich ❤️🇵🇦
Wahnsinn Eva!! Wirklich sehr beeindruckend und sicherlich unvergesslich. Und mega, dass du es geschafft hast. Respekt! Ganz liebe Grüße aus Berlin, Franzi 🥰 [Franzi]
Traveler Danke Franzi ❤️ Ich schicke dir auch ganz liebe Grüße zurück 🇵🇪🇵🇦🇨🇷