Peru
Quebrada Chicón

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Travelers at this place
    • Day 96

      Hasta luego Peru

      April 2, 2020 in Peru ⋅ ⛅ 7 °C

      Wir wussten, dass es am 1. und 2. April jeweils zwei Flüge von Cusco nach Santiago de Chile und von dort dann nach Frankfurt geben wird.
      Warum Chile?
      Tja, irgendwas scheint in den politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Peru gewaltig schief zu laufen.
      Seit nun zwei Wochen Ausgangssperre gelang es dem Auswärtigen Amt nur bedingt, die versprochenen Rückholflüge zu organisieren.
      Festgelegte Termine wurden kurzfristig abgesagt und die Enttäuschung war verständlicherweise bei vielen Reisenden groß.
      Besonders Lima war dafür ein Paradebeispiel. Man könnte ja eigentlich annehmen, dass im größten Flughafen des Landes so ein paar Flugzeuge am Tag in alle möglichen Richtungen ausströmen können.
      Können sie auch, nur nicht nach Deutschland...
      Nachdem Tag für Tag Maschinen das Land zb in Richtung USA oder Israel verließen, wurde Deutschland oftmals gar keine Fluggenehmigung erteilt, oder diese eben kurzfristig gestrichen.
      Viele Reisende, die sich noch schnell nach Lima gerettet hatten, weil sie dort die Rückkehrmöglichkeiten verständlicherweise am höchsten sahen, sitzen dort noch immer fest...
      In diversen Facebook- Gruppen kann man einen guten Eindruck über die dort herrschende Stimmung erhalten.

      Nun zu uns:
      Wir wussten, dass wir per Mail informiert werden, wenn wir an einem der beiden Flüge Anfang April teilnehmen dürfen.
      Der 1.4. verstrich, nicht ohne dass wir permanent auf unser Handy starrten.
      Wir hatten mit einer Nachricht bis 20 Uhr gerechnet - vergeblich.
      Aber auch nicht schlimm, denn dann gibt es bestimmt einen anderen Flug.
      Wir schmiedeten sogar schon Pläne für die nächsten Tage.
      Rummms, 21 Uhr : Christoph bekam eine Mail, dass er am nächsten Tag fliegen kann, Treffpunkt 6 Uhr in Cusco.
      Da fehlte natürlich noch eine 🙈
      Bei der angegebenen Nummer angerufen, aber man konnte uns nicht unbedingt weiterhelfen, denn die offiziellen Teilnehmerlisten wurden erst am nächsten Morgen veröffentlicht.
      Ich solle aber mitkommen, denn wir hatten uns beide auf der Rückholliste eingetragen und uns gegenseitig als Begleitperson angegeben.
      Nächstes Problem:
      Wie zum Geier kommen wir nach Cusco?
      Remember: Ausgangssperre bis 5 Uhr, Fahrt nach Cusco mindestens 1,5h.
      Die Dame am Telefon wusste auch wo wir stecken, aber der Zeitpunkt des Treffens war nun mal festgelegt und es wurde explizit darauf hingewiesen, dass man sich selber um einen Transport kümmern soll.
      Wir fragten Landy, ob es realistisch sei, dass wir es pünktlich nach Cusco schaffen.
      Sie telefonierte ein wenig herum und arrangierte uns einen Fahrer mit Genehmigung für den nächsten Tag 5 Uhr.
      Damit war unser Schicksal beschlossen, wir werden heim fahren.
      Innerhalb von 1h war besiegelt, dass wir unsere langersehnte Reise nun endgültig beenden werden...

      Wir verabschiedeten uns von Michael, unserem Ami, der auch noch mit sich rang, ob er nun heim kehren solle... (er hat sich übrigens nun fürs Bleiben entschieden)

      Im Zimmer angekommen kurze Ausnahmesituation.
      Tun wir das Richtige?
      Werden die Einschränkungen nicht vielleicht doch bald gelockert?
      Sollen wir nicht doch lieber hier bleiben und abwarten?

      Der berühmte Konflikt zwischen Herz und Verstand...
      Unsere Entscheidung war gefallen.
      Die Zeit ist einfach zu ungewiss, am nächsten Tag kann alles anders sein und es ist weder an Weiterreise noch an Heimkehr zu denken, weil der Flugverkehr nicht wieder aufgenommen wird.
      Wir packten voller Missmut unsere Rucksäcke und hätten das lieber gemacht, weil wir weiter reisen und nicht das letzte Mal.

      An Schlaf war nicht wirklich zu denken und so klingelte der Wecker schneller als uns lieb war.
      Wir verabschiedeten uns von Landy und ihrem Freund Vlady und starteten mit dem Fahrer in die Nacht.
      Nach wenigen Metern die erste Polizeikontrolle.
      Wir hatten einen von der Regierung ausgestellten Passierschein und waren uns eigentlich sicher, dass diese Maßnahme zwar ein wenig Zeit in Anspruch nehmen würde, uns aber nicht aufhält.
      Wir sollten eines besseren belehrt werden...
      Schnell zeigte sich, dass der Fahrer zwar eine Genehmigung hatte, zwischen Urubamba und Cusco zu verkehren, aber das nicht unbedingt mit uns 🙈
      So richtig haben wir nicht herausgefunden, wo nun genau das Problem lag, aber es bedurfte einige Überredungskünste, dass wir weiter fahren durften.
      Erleichterung.
      Aber das war ja noch nicht die letzte Kontrolle, zwei folgten und diese zogen sich noch mehr in die Länge.
      Aber wie auch immer durften wir jedes Mal passieren.
      Uns war zwar schnell klar, dass wir niemals um 6 Uhr am Treffpunkt ankommen würden, aber uns war auch bewusst, dass die Registrierung von über 300 Deutschen nicht in einer halben Stunde getan sein würde.
      So kamen wir eine halbe Stunde zu spät an und stellten uns an die immer noch sehr lange Schlange an.
      Unter den meist Jüngeren und Menschen im normalen Alter herrschte übrigens gemischte Stimmung. Viele reisten aus dem normalen Urlaub zurück, sie waren glücklich, nun endlich nach Hause zu kommen, zumal viele auch die letzten Wochen ausschließlich im Hostel verbracht hatten.
      Doch natürlich gab es auch weitere Leidensgenossen, die schweren Herzens ihre Weltreise abbrechen mussten.
      Das gab uns ein wenig Hoffnung, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
      Wir erfuhren von einem Gespräch hoher Politiker und der Polizei, die die Grenzschließungen und die Aufhebung internationaler Flüge wohl noch mindestens drei bis sechs Monate, wenn nicht sogar bis Anfang des Jahres verlängern wollen.
      Nehmen wir das einfach mal so hin.
      Was aber mittlerweile Fakt ist :
      Ab 6.4. dürfen Männer nur noch Montag, Mittwoch und Freitag raus, die Frauen an den restlichen Tagen und sonntags herrscht komplettes Ausgangsverbot...
      Klingt jetzt wirklich nicht so einladend...

      Kurzer Schockmoment als wir an der Reihe waren:
      Stehen wir beide auf der Liste?
      Ja!
      Danke Merkel 😆

      In Bussen wurden wir dann alle zum Flughafen gefahren, dort wurde beim Eintreten Temperatur gemessen und wir stellten uns in verschiedenen Schlangen erstmal vor dem Gebäude an.
      Nach und nach kam man dann den Schaltern näher und wir hielten unsere Tickets als Symbol der beendeten Reise in den Händen...
      Makabererweise wären wir übrigens genau heute sowieso nach Santiago de Chile geflogen und von dort in zwei Tagen nach Vietnam (haben für diesen annullierten Flug übrigens Voucher bekommen, machen wir also hoffentlich nächstes Jahr 😉)

      Da in Cusco nur kleinere Flugzeuge starten können, wurden alle Deutschen erstmal in zwei Flugzeuge aufgeteilt.
      Diese mussten mitten in der Wüste, in Iqique, auch erst einmal landen um aufzutanken, denn anscheinend ist die Strecke nach Santiago zu lang 😅
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    • Day 92

      Quarantäne- Zwischenbilanz

      March 29, 2020 in Peru ⋅ 🌧 14 °C

      So schnell kann es gehen...
      Das Coronavirus ist in Südamerika angekommen und die Zahl der Erkrankten stieg kontinuierlich.
      Nachdem wir am Abend des 15.3. zufällig die Rede des peruanischen Präsidenten im TV gesehen hatten, packten wir am nächsten Tag unsere Sachen.
      Denn an diesem Montag war quasi ein Toleranz- Tag und ab dem 17.3. sollte in ganz Peru das Leben für 14 Tage still stehen.
      Grenzschließung, Flugverbot, keine öffentlichen Verkehrsmittel, geschlossene Schulen Universitäten, Restaurants und Museen und auch viele Unterkünfte setzen ihre Gäste vor die Tür oder bleiben zwar geöffnet, nehmen aber niemanden mehr auf.
      Einzig die Märkte, Apotheken und Lebensmittelgeschäft dürfen seitdem öffnen.
      Man darf also einkaufen gehen, jedoch auf direktem Wege und nur maximal paarweise und mit Mundschutz.
      In unserem Hostel in Ollantaytambo trafen wir kurz vor unserem Aufbruch ein britisches Pärchen, die ziemlich verzweifelt versuchten, eine Möglichkeit zu finden, noch schnell über Cusco nach Lima zu kommen. Keine Chance, denn alle Flüge gingen ausschließlich vormittags und sie hatten erst am Morgen von den nahenden Einschränkungen erfahren.
      Da Mahalia im 4. Monat schwanger ist, lief das ganze auch nicht sehr entspannt ab...
      Wir konnten ihnen nur den Tipp geben, mit uns nach Urubamba zu kommen.
      Wir standen in gutem Kontakt zu unserer früheren Gastgeberin Landy, die uns gern aufnahm.
      Denn uns war ziemlich wichtig, einen Ort zu finden, wo man die Quarantäne zumindest im eigenen Garten "genießen" kann.
      Außerdem gibt es hier eine große Markthalle und wir mussten nicht befürchten, bald zu verhungern 😅
      Und da waren wir nun zusammen mit den Engländern, einem Ami und der jungen Landy, die mit ihren 26 Jahren den Laden gut am Laufen hält. Schnell wurde eine kleine Küche für uns organisiert, denn wir wohnen nicht im Haupthaus, sondern am anderen Ende des Gartens. Wäre nicht nötig gewesen, hat aber sich im Nachhinein jedoch als sehr praktisch erwiesen 👍🏼

      Unser Alltag sieht quasi seitdem so aus :
      Schlafen, Yoga, einkaufen, kochen, essen, über Essen nachdenken, repeat😂
      Oftmals essen wir alle zusammen, grillen, schauen Filme oder vertreiben uns die Nachmittage mit Spielen.
      Zum Glück kann man den Platz aber gut nutzen und sich auch einfach mal zurück ziehen.
      Wir sind also sehr zufrieden 👌🏽

      Klingt alles ganz schön und gut und auch die Corona- Fälle bleiben zum Glück niedrig, steigen jedoch weiter (aktuell über 800), aber vorgestern wurden die Maßnahmen dann bis Ostern verlängert.
      Auch die Stimmung schlägt mancherorts um.
      In manchen Städten ist es Reisenden nicht möglich, die Unterkunft zu verlassen, sie müssen Angestellte bitten, für sie einkaufen zu gehen.
      Es gab natürlich auch Erkrankte in Hostels und damit verschärfte sich die Situation noch mehr. Das heißt, man muss 23h im Zimmer bleiben und darf sich eine Stunde in Gemeinschaftsräumen aufhalten, natürlich einzeln /paarweise oder mit nur wenigen anderen Gästen bei Einhaltung von Sicherheitsabstand.
      Mit noch mehr Gruselgeschichten versorgt uns Landy beinahe täglich:
      Bei Nichteinhaltung der Ausgangssperre, z. B. weil man zwischen 20 Uhr und 5 Uhr unterwegs ist oder in Gruppen aufgegriffen wird, versteht die Polizei keinen Spaß.
      Sofortige Verhaftung und abstruse Maßnahmen :
      Da in den meist kleinen Polizeistationen teilweise zu viele Verhaftete über Nacht ausharren müssen, werden diese dazu genötigt, stundenlang sportliche Übungen zu machen, um sie vom Schlafen abzuhalten.
      Wir haben viele Videos gesehen, die noch andere Arten der Beschäftigung zeigen, vom Umkreisen eines langsam fahrenden Polizeiautos oder stundenlangen stehend auf öffentlichen Plätzen, um dabei z. B. die Nationalhymne zu singen, letzteres sogar in Urubamba und live per Facebook übertragen...
      Insgesamt kamen so schon über 30000 Menschen auf ihre Kosten, denn Polizei und bewaffnetes Militär sind stark präsent, auch in der Markthalle.
      Wir persönlich und auch unsere Mitbewohner werden zwar beim Einkaufen noch sehr nett behandelt, allerdings wissen wir nicht, ob die Stimmung kippen wird, wenn es hier die ersten Erkrankungen gibt.

      Alles in allem:
      💩
      Wir haben uns nun beim Auswärtigen Amt auf die Rückholliste eingetragen und warten nun auf einen Anruf. Aus der Traum...
      Unsere einzige Hoffnung ist jetzt, dass sich die Heimholung der nun noch über 2500 Deutschen so lang hinzieht, dass wir es noch erleben, wenn die Ausgangssperre aufgehoben wird und uns dann wenigstens noch das benachbarte Cusco anschauen können.
      Falls nicht, fliegen wir nach Hause, denn man weiß zum jetzigen Zeitpunkt einfach nicht, ob man später überhaupt noch heim kommt.
      Denn wenn die Grenzen weiter dicht bleiben, werden auch keine Flugzeuge fliegen.
      Und wer weiß wie lange 😞

      Gestern erhielten die beiden Engländer endlich den ersehnten Anruf und heute morgen ging es für sie nun von Cusco über Lima nach London.
      Der letzte gemeinsame Abend wurde nochmal gebührend gefeiert und unsere kleine Quarantäne- Familie ist uns sehr ans Herz gewachsen.
      Auch wenn nun wahrscheinlich keine weiteren Erlebnisse mehr folgen, werden wir diese trotzdem schöne Zeit hier nicht vergessen.
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    • Day 8

      Urubamba

      May 29, 2016 in Peru ⋅ 🌙 14 °C

      We came to Urubamba(another town in the Sacred Valley) to stay for the night and much needed rest in a bed, instead if the airport like the previous night. We stayed in Hospedaje Venka Urubamba. The views were still great from town and we walked around town and then had dinner. Complementary chicken soup came with our meal, but little did we know that it was chicken feet soup.Read more

    You might also know this place by the following names:

    Quebrada Chicón, Quebrada Chicon

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