• Koh Samui | Einblick in den Alltag

    2 lutego, Tajlandia ⋅ ☀️ 28 °C

    In diesem Eintrag gibt es einen Einblick in den Alltag und was mich so beschäftigt, denn hier braucht es nicht für jeden Tag einen ganzen Post.

    Die Zeit auf Koh Samui fühlt sich an wie Urlaub vom Reisen. Hier wird mehr in den Tag gelebt und auch einfach mal am Strand gesessen und aufs Meer geguckt.

    Der Schlaf hier ist auch urlaubsmäßig. Nach den Hostelnächten genau das Richtige. Einfach mal 8 Stunden durchschlafen. Herrlich. Hatte die eine Nacht die Nase dicht und vermutlich schief gelegen und Sheila einen Hostelmoment beschert und ihr etwas vorgeschnarcht. Sie war jedoch zu verständnisvoll und hat mich nicht geweckt. Mal sehen, ob ich das nochmal auf die Probe stelle.

    Das Yoga-Programm, das es hier täglich gibt, ist für Fortgeschrittene. Bei den 1,5 Stunden Sessions morgens von 8:30-10 Uhr schaffe ich es 35-40 Minuten mitzumachen und dann muss ich Pause machen. Es ist zu schnell oder zu anspruchsvoll oder ich verstehe die Haltung nicht in die ich gehen soll. Für Beginner leider schwierig. Ich dachte ich kann hier was lernen und besser werden, aber dem ist leider nicht so. Nach zwei sehr anspruchsvollen Sessions am Morgen habe ich daran nicht mehr teilgenommen, da es mich demotiviert hat und ich Schmerzen hatte. Sehr schade.

    Die Essenszeiten sind - meiner Meinung nach - sehr wild.
    6:45 Uhr Tee
    10-11:30 Uhr Frühstück
    11-13:30 Uhr Mittag
    18-20 Uhr Abendessen
    Also wer damit klar kommt, keine Ahnung. Alle mit denen ich dazu gesprochen habe, sind davon ebenfalls verwirrt.
    Ich habe morgens schon so einen Hunger nach den ganzen Aktivitäten, die hier ab 7 Uhr möglich sind und dem langen wach-sein, dass ich um 10 Uhr eigentlich schon drüber bin. Dann esse ich natürlich auch so, dass ich meinen Hunger stillen kann und dann habe ich bis 13:30 Uhr (bis zu der Zeit gibt es Mittag) keinen Hunger, dafür aber am Nachmittag. Durchhalten bis 18 Uhr mit dem Programm und der Bewegung fühlt sich nicht richtig an. Mit den Essenszeiten komme ich nicht gut klar und bin täglich genervt. Muss ich ehrlich so sagen. Hungrig sein im Urlaub ist für mich nicht erholsam.

    An einem Nachmittag gab es das Angebot gemeinsam den Strand aufzuräumen. Also im Sinne von gemeinsam Müll sammeln. Wir schnappten uns große Beutel und sammelten Plastik und Teile von Fischernetzen vom Strand. In einer Dreiviertelstunde kommt da einiges zusammen. Immer traurig zu sehen, was Menschen anscheinend achtlos in die Natur werfen, was dann angespült wird. Aber gemeinsam aufräumen ist dann ja eine super Lösung und geht mit vielen Händen auch fix.

    Sheila und ich haben übrigens vor unserem
    Balkon in einem buschigen Baum einen noch buschigeren Vogel entdeckt, der immer abends kam, sich auf eine Astgabel kuschelte und dort die Nacht verbrachte. Wir nannten den kleinen Kerl Gustav. Morgens reckte und streckte er sich und flog davon. Den einen Abend kam er nicht alleine. Er hatte sein Mädchen im Schlepptau, Renate. Die beiden kuschelten sich zusammen auf den Ast und schliefen dort. So süß zu beobachten. Leider kamen sie den Abend danach nicht mehr. Wir vermissen sie schon und hoffen, dass wir sie bis zum Ende unseres Aufenthalts nochmal sehen.

    Den einen Nachmittag, als Sheila ihre Massage hatte bin ich zu Fuß aus dem Retreat und habe mir die Umgebung und Nachbarschaft angeschaut. Ich habe genau die richtige Abbiegung genommen, wo ich an dem einzigen kleinen Restaurant hier in der Nähe vorbei kam, das versteckt im Grünen steht und einen leckeren Geruch ausströmt. Mordin heißt es. Deren Spezialität: ganzer Fisch mit Knoblauch, Riesen Scampis und Fleisch. Damit kriege ich meine vegetarische Sheila natürlich nicht. Aber das ist vollkommen fein. Essen hier (wenn es denn was gibt) ist prima und ich bin nicht wirklich scharf auf Fleisch. Die Scampis würden mich nur anlächeln, aber ich muss auf den Flirtversuch ja nicht direkt eingehen.
    In der Nachbarschaft stehen süße kleine Häuschen, typisch thailändisch etwas erhöht. Die Gärten sind voll mit viel Grün, blühenden bunten Blumen, die ich teilweise vorher noch nicht gesehen habe, Bananenbäumen, Jack Fruit Bäumen mit teilweise riesigen Früchten die kurz vorm
    Boden hängen, Ananaspflanzen, gackernden Hühnern, schlafenden Hunden und flauschigen Katzen. Ich fand den Spaziergang dort super, da ich total gerne Orte anschaue, wo Menschen leben, wie sie ihr Leben draußen einrichten und was sie anbauen. Das muss ich Sheila auch nochmal mal zeigen.

    Abends nach dem Abendbrot kehrt meist rasch Ruhe ein im Retreat. Da es morgens ja schon früh los geht, ist man dann abends auch irgendwann müde. Nach dem Essen gehen Sheila und ich meist einmal zum Strand und gucken hoch in den Sternenhimmel. Ich stimme dann mit meiner engelsgleichen Stimme jedes Mal von Coldplay den Song Yellow an, denn da singt Chris Martin “Look at the stars, look how they shine for you”. Das passt natürlich bestens und Sheila muss jedes Mal grinsen. Der Sternenhimmel ist durch die geringe Lichtverschmutzung wirklich gut erkennbar. Manchmal gibt es nach dem Strandspaziergang im Dunkeln noch eine Runde Kniffel oder auch Kreuzworträtsel auf unserem Balkon. Die alten Ladies wollen ja schließlich unterhalten werden, bevor sie dann pünktlich um 22 Uhr im Bett liegen.
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