• Tonsai | Alltag

    10 februari, Thailand ⋅ ☀️ 32 °C

    Als wir hier ankamen fielen Sheila einige Veränderungen in Tonsai auf. Es ist nicht groß, aber 2017 und 2018 als sie hier war, sah einiges anders aus, es gab mehr Unterkünfte und Bars. Durch Covid ist hier einiges zerfallen und einige Locals sind woanders hin, um sich etwas Neues aufzubauen und Arbeit zu finden. Muss gerade hier eine schwere Zeit gewesen sein, da die Menschen auf der Ecke komplett vom Tourismus abhängig sind.

    Trotzdem ist es hier sehr schön und wir haben uns in den ersten Tagen alle Ecken, so gut es geht (einige Straßen enden einfach im Dschungel oder Gebäude sind zerfallen und nicht betretbar), angeschaut. Einige Fotos dazu waren im letzten Eintrag ja schon zu sehen.

    Es gibt lecker Essen, immer frisches Obst, fröhliche Locals, ausreichend Gras (aber das ist in Thailand Gang und Gebe seit der Legalisierung im Sommer 2022), viel Bob Marley Musik und entsprechend nach Reggae aussehende Bars und Restaurants.

    Sehr bekannt ist hier “Mama Chicken” ein Laden der für sein Hühnchen bekannt ist. Hier wird jeden Tag eine Menge gegrillt und frittiert. Und ein Klassiker fürs Frühstück ist “Papa Coffee”. Die Namen beschreiben das Angebot sehr gut. Wie genau die zusammenhängen und ob es Familie ist, weiß ich noch nicht.

    An den ersten Tagen liefen wir eher alleine rum und lernten mal hier und da die eine oder andere Person kennen. Beispielsweise Andi, 50, aus Österreich, hat Frau und 2 Kinder, die jedoch daheim sind. Er hat eine Firma mit Industriekletterern für beispielsweise Fenster putzen an großen Gebäuden. Er selbst ist natürlich auch guter Kletterer, wie so viele hier. Die Leute hier sind zum Großteil krass durchtrainiert durch ihre Kletter-Leidenschaft. Das ist echt wie auf einem anderen Stern. Als eigentlicher “Normalo” ist man hier nicht normal. Die normalen Touris befinden sich eher an anderen Ecken von Tonsai und sprechen meist Russisch.

    Wir nahmen an einer Yoga Stunde am Morgen teil, bei einem ebenfalls sehr durchtrainierten, weißhaarigen älteren Herren. Er freute sich, dass 11 Leute kamen, das war wohl neuer Rekord. Bei dem Yoga kam ich sehr gut mit. Es ging von 8:30 Uhr bis kurz vor 10 Uhr und kostete 250 Baht, also 7 Euro. Thailand-Preis halt.

    Mit den Tagen die wir hier waren, lernten wir immer mehr Menschen kennen, vor allem als wir bei Wat in der Bar waren. Ein cooler Typ. Tierisch lustig. Er sieht bisschen aus wie ein thailändischer Bruno Mars, wie ich finde. Foto anbei. Er erkannte Sheila von damals wieder und wusste sogar vor wie vielen Jahren sie hier war. Erstaunlich. Sie kramte ein Bild von früher raus, wo die beiden drauf waren. Schöne Erinnerungen, beide freuten sich.

    In der Bar hatten wir super Getränke mit frischer Passionsfrucht und Limette. Wir kamen mit einigen Leuten ins Gespräch, das vor allem auch durch Andi, weil er schon mehrere Wochen da war und eigentlich jeden kannte. Und so wurden wir eingeladen, mit denen am nächsten Morgen bei Papa Coffe zusammen zu frühstücken und danach zum Wild Kingdom, einer Kletterwand, mitzukommen.

    Sheila lieh sich am nächsten Tag Equipment aus. Ich habe sowas noch nie gemacht und bei den Schwierigkeitsgraden machte es als Anfängerin keinen Sinn. Da muss ich erstmal einen Kurs machen und etwas Routine bekommen. Aber zuschauen und von der Sportart zu lernen ist auch super. Und so saß ich daneben und machte mal ein Foto. Sehr entspannte Leute und ein toller Sport mit Kraft und Leichtigkeit.

    Tiere gibt es hier einige, da die wilde Natur direkt vor Tür ist. Die Brillenaffen sind völlig unbeeindruckt von den Menschen und machen ihr Ding. Wie die an Bäumen hochklettern und von Baum zu Baum springen ist echt toll zu beobachten. Und sie sind sehr süß. Hunde habe ich hier bisher noch gar nicht gesehen, dafür aber einige flauschige Katzen.

    An diesem Ort braucht man etwas Zeit zum Ankommen und um auch wirklich dazu zu gehören. Nach 3 Nächten wurden wir im Kreise aufgenommen und man kennt sich beim Namen. Das macht Spaß. Am Anfang dachte ich, wir haben uns mit den 7 Nächten hier ein Ei gelegt, nun bin ich ganz froh darüber, weil es einem ermöglicht, den Ort und die Menschen besser kennen zu lernen. Und einfach mal nichts zu machen und aufs Wasser zu gucken. Das fällt mir nicht immer leicht, aber Übung macht ja bekanntlich den Meister.
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