• Krabi | Thara Park

    February 19 in Thailand ⋅ ☁️ 33 °C

    Bei diesem Eintrag würde ich gerne als erstes über meine Erwartungshaltung lachen. Ich sollte es eigentlich bereits besser wissen, aber ich habe mich von falschen Zeichen leiten lassen.

    Ich bin ja eine große Naturfreundin und freue mich über das Grüne. Und so dachte ich mir, dass ich einen Spaziergang in den Süden der Krabi Stadt unternehmen sollte, um zum Thara Park zu kommen. Laut Google Maps eine große grüne Parkanlage. Erholungsort, Platz für Gemeinschaftssport und das direkt am Wasser. Na besser kann’s ja nicht gehen! Ich dachte an den Park in Chiang Mai, der wirklich prima gepflegt war und wie schön man dort im Schatten verweilen und Menschen beobachten konnte.

    Also schulterte ich meinen Rucksack und ging los. Es war natürlich wieder sehr warm. Wenn am Nachmittag die Sonne tief steht und der Beton um einen herum aufgeheizt ist, dann kommt nach automatischem Atmen direkt automatisches Schwitzen. Die Sonnenbrille rutschte ständig auf meinem nassen Nasenrücken. Klingt komisch, ist aber so. Spannender side fact: Trotz des ganzen Schwitzens rieche ich nicht mehr. Schon eine ganze Weile nicht mehr. Ich kann die Kleidung nach Nutzung trocknen und wieder anziehen. Riecht nicht. Ich esse viel frisches Gemüse und Obst, so gut wie kein Fleisch und Fisch mehr. Ich hatte glaube ich vor einer Woche mal etwas Hühnchen im Essen, wegen eines Missverständnisses beim Bestellen (und wollte es dann nicht zurückgehen lassen) und kann meinen Fleischverzehr für die letzten Wochen an einer Hand abzählen. Dadurch, dass Sheila Vegetarierin ist und es mich nicht stört, auf Fleisch zu verzichten, kam es irgendwie ganz automatisch. Die vegetarische Ernährung trägt natürlich auch dazu bei, dass man besser oder weniger riecht.

    Zurück zum Spaziergang zum Park. Ich ging an der Wasserfront entlang und wurde dadurch natürlich zig mal angesprochen, ob ich nicht eine Bootstour machen möchte. Die machen ja auch nur ihren Job. Lächelnd, dankend ablehnen.

    Der Weg entlang des Wassers war unglaublich warm, ich versuchte jeden Schatten von Bäumen mitzunehmen, aber da waren nicht so viele. Ich war zudem fast die einzige Fußgängerin auf dem Weg. Das kann einen schon stutzig machen, aber durch mein favorisiertes Fortbewegungsmittel „zu Fuß“ bin ich es in Thailand schon gewohnt genügend Platz auf Fußwegen zu haben. Dafür ist es auf den Straßen immer gut belebt.

    Ich kam dem Park näher, ich wusste ja wo er lag. Bog um eine Ecke und da stand ich. Hm. Wie soll ich es beschreiben. An sich war es vielleicht mal eine riesige Grünfläche, aber da die Ecke sehr touristisch ist und hier Boote starten und ankommen, wurde der Park umfunktioniert zu einem Erlebnis-/Verkaufspark. Echte Natur gibt es oft nur noch abseits der großen Touristen-Ströme.

    Vor mir war ein super langes Riesenzelt mit Ständen aller Art. Kitschiges Spielzeug, lebende Tiere, marinierte tote Tiere, Kleidung, Süßigkeiten, laute Musik. In einem Wort: Reizüberflutung.

    Ich ging durch den riesigen Markt durch, in der Hoffnung am Ende davon noch einen Park ausfindig machen zu können. Am Ende des überdachten Marktes standen ein paar Palmen neben Tischen und Stühlen mit Blick aufs Wasser. Und dann waren da Dinosaurier. What? Eine Art kleine Carrerabahn mit Dinosauriern, die man „reiten“ konnte. Naja eher fahren konnte. Ich sah einen kleinen Jungen, der auf einem Dino zu Taylor Swift umherschlängelte. Wo bin ich denn hier gelandet? Ich musste lachen. Wie absurd!

    Die Sportplätze lagen in praller Sonne und waren völlig verlassen. Das Gras vertrocknet und ich etwas niedergeschlagen, da ich für diese verrückte Erkenntnis einige Kilometer durch die Hitze gelaufen bin. Naja. Immerhin habe ich mich bewegt. Und Dinos gesehen! Gibt Schlimmeres.

    Ich schlängelte mich aus dem Gewirr wieder raus, stand am Straßenrand zum Park und beobachtete. Die andere Straßenseite, wo einfach Wildwuchs senkrecht hochragte, war für mich mehr Natur und Park, als der Park der dort vor mir lag. Im Park direkt war sogar ein Seven Eleven. Das sagt ja auch einiges aus. Naja. Verbuchen wir es unter Erfahrung.

    Für den Rückweg entschied ich mich durch die Nachbarschaft zu gehen, denn die haben mich bisher selten enttäuscht. Und so kam es auch. Der Rückweg war damit das Highlight von diesem Nachmittagsausflug und grüner als der Thara Park.
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