• Bangkok | Mariya Lady Hostel

    23. februar, Thailand ⋅ ☁️ 33 °C

    Zum Frühstück schnitt ich mir eine Drachenfrucht und zwei Rose Apple und setzte mich damit auf die Dachterrasse von meiner Unterkunft in Ayutthaya. Es war etwas diesig und bereits sehr warm. Ich ließ mir an dem Morgen Zeit, denn mein Plan war lediglich zur heißen Mittagszeit in einem Bolt Taxi nach Bangkok zu sitzen. Also las ich in meinem Buch und guckte immer mal wieder auf den Fluss und das Treiben des Marktes vor dem Gebäude.

    Irgendwann packte ich meine Sachen, gab der freundlichen Besitzerin die Schlüssel zu meinem Zimmer und ging raus. In der Sonne war es mal wieder unsäglich heiß und ich stellte mich unter einen Baum, um auf das Taxi zu warten. Die Fahrt war vollkommen unspektakulär - nach der Hinfahrt für mich eine willkommene Abwechslung. Der Fahrer sagte nur zu Beginn Hallo, fragte nach Geld für die Maut-Straße und sagte am Ende Tschüss. So laufen normalerweise die Fahrten ab, da wird nicht gesprochen und am Ende gibt man sich in der App 5 Sterne. Haha.

    Im trubeligen Bangkok angekommen stieg mir direkt ein etwas vergorener Geruch in die Nase, da eine Reihe Mülltonnen am Ausstieg standen. Ich stieg über 2 schlafende Hunde und ging eine Treppe zu meiner Unterkunft hoch. Ein Frauenhostel. Von Frauen für Frauen. Die Ecke wählte ich, da ich nah beim Flughafen sein wollte für den frühen Abflug am folgenden Tag.

    Das Hostel ist mit viel Liebe eingerichtet und war zudem sehr sauber. Ein so gutes Hostel hatte ich auf der Reise bisher nicht gehabt. Ich lies meinen großen Rucksack dort und ging raus.

    Erst einmal auf einen Markt um die Ecke, um Mittag zu essen. Hier merkte ich, dass sich anscheinend selten Touristen dorthin verirren. Ich wurde nicht bedient. Keine Ahnung was ich falsch gemacht habe. Ich beobachtete die Leute, die ihr Essen bekamen. Lief alles digital übers Handy. Verrückt. Ich sprach die Verkäufer direkt an, die eine reagierte gar nicht, die nächste lachte und verstand mich anscheinend nicht, der nächste hatte angeblich gar nichts Vegetarisches und dann kam einer der mich irgendwie verstand und zeigte mir mit einer Handbewegung, dass ich mich setzen solle. Ich hatte bei ihm eine Nudelsuppe mit Gemüse bestellt, hatte aber das Gefühl, dass er sich selbst etwas überlegen wollte, was er mir gibt. Ja und so war es auch. Nach einer halben Stunde bekam ich einen Teller mit einer Menge Reis und etwas Gemüse oben drauf. Naja ok. Ich hatte Hunger und war froh, dass ich etwas bekam. Geschmacklich war’s gut. Ich aß alles auf. Dann bezahlte ich, eher mehr als alle Anderen, was ich so mitbekommen hatte. Aber hey, ist dann so. Danach holte ich mir dafür den günstigsten Iced Chai Latte, der zudem auch noch echt lecker war.

    Ich erkundete die Gegend, ging an stickigen und stinkigen Gassen vorbei. Es wurde gerade eine Brücke auf der Ecke gebaut. Entsprechendes Chaos und sehr staubig. Ich vermute die Bahn wird weiter ausgebaut, hatte nämlich auf selbiger Höhe einige Minuten die Straße runter die Bahn auf der Brücke auf dem Weg hier her entdeckt.

    Ich wollte in jedem Fall noch über Märkte schlendern und eine abschließende Thai-Massage. Und so stöberte ich auf Google Maps nach Ecken, wo ich sowas finden könnte. Alles fußläufig natürlich.

    Und bei meinem Glück fand ich einen coolen Park. Der war nicht groß, aber sehr schön angelegt und die Wege so, dass man gut joggen konnte. A den Rändern gab es kleine Trimm-dich Geräte und einen kleinen Sportplatz, wo wild durcheinander gespielt wurde. Richtig gut. In dem Park war ein kleiner See und in dem See schlängelten sich mehrere Warane. Als ich den ersten entdeckte war ich ganz aufgeregt und bin nicht zu nahe ran. Hab dann kurz gegoogelt, ob die in Thailand gefährlich sind. Nope. Also beim Nächsten bin ich direkt näher ran. Die Tierwelt ist hier einfach total irre und das mitten in der Großstadt.

    Nach dem Park ging ich zu einem richtig großen lokalen Marktplatz. Eine riesige Fläche auf der jeden Nachmittag ab 16 Uhr alles zum Thema Essen, Kleidung und Handys zu bekommen ist. Dort holte ich mir Wassermelone und Jackfruit zu besten Preisen und setzte mich, um zu beobachten. Es gab einen kurzen Regenschauer, aber sowas ist hier meist nach 10-20 Minuten Vollgas durch. Daher keine große Unruhe auf dem Markt. Die Menschen stellten sich etwas unter und gut war.

    Meine Massage war übrigens super. Ich stand erst vor einem verschlossenen Laden und fand dann in einer staubigen Seitenstraße einen, der online wirklich gute Bewertungen hatte. Das war eine One-Woman-Show. Ich klopfte an, ihre Katze kam an die Tür und dann auch die Dame. Sie sah so aus, als hätte sie kurz zuvor ein Schläfchen gehalten. Ich vermute, dass der Raum in dem ich war, gleichzeitig ihr Zuhause war. Da war eine kleine Küchenecke, Stuhl und Tisch und das Ding auf dem ich massiert wurde war, so glaube ich, ihr Bett. Thailändische Einfachheit. Mag ich. Ich legte mich auf die Liegefläche, auf dem sie ein buntes großes Tuch als Unterlage ausgebreitet hatte. Ihre siamesische Katze sprang mit drauf und legte sich rechts an meine Hand, sodass ich sie streicheln konnte. Das gefiel ihr. So wurde ich massiert und krauelte in den ersten Minuten die Katze. Bis ich mich dann anders hinlegen sollte und nicht mehr an sie ran kam. Dann rückte sie erst nochmal nach, verzog sich dann aber auf ihren Platz auf einen Schrank. Ich wurde eine Stunde geknetet und gedrückt. Sie sagte ich müsse öfter zur Massage und soll nicht so viel Reis essen. Ok. Ich hatte gar nicht viel Reis in den letzten Tagen - außer zum Mittag - und war zudem überrascht von einer Thailänderin sowas zu hören. Hab danach mal dazu gegoogelt und zu viel Reis verstopft wohl die Blutbahnen. Vielleicht hat sie das gespürt? Ihr Englisch war leider nicht ausreichend genug, sodass wir das hätten aufklären können.

    Am Abend im Hostel aß ich noch etwas von meiner riesen Obstportion vom Markt. Ich schaffte sie trotzdem nicht und packte den Rest in den Kühlschrank für einen Snack am nächsten Morgen. Dann nochmal mit thailändischem Wasser duschen, den Rucksack gut packen, Sachen für den kommenden Tag rauslegen und etwas Hörbuch auf die Ohren.
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