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  • Day 40

    Etappe 2: Von Itawa nach Ostroda

    June 15, 2022 in Poland ⋅ ☁️ 20 °C

    Heute ist der Tag der Radwege! Gemeint sind im aktuellen Kontext immer hochgradig sandige Offroad Radwege. Also nicht zu vergleichen mit unseren Radwegen. Das beginnt oft harmlos nach einer guten Straße mit Rückenwind, dann folgt z.B. „die nächste Möglichkeit nach rechts abbiegen“ und: "folgen Sie dem Weg 2,7 km“ und schon sieht die Welt komplett anders aus, man kämpft zwar nicht ums Überleben, aber gegen das Einsinken der Räder im tiefen, losen Sand, oder aber im Schlamm. Der ein oder andere Fall liegt dabei nahe. Also wie gesagt, gab es davon heute reichlich. Nach der ersten Fahrradweg Etappe wünscht ich mir ganz sehnlich eine der seltenen Bank-Tisch-Kombination . Und siehe da, wie eine Bestellung ans Universum fand ich sie nach der nächsten Biegung. Hier habe ich dann etwas gefuttert und etwas geruht. Dann kam ein Stück Strasse und dann ging es wieder los. Aber trotz allem: kein Auto, kein Lärm. Der Campingplatz war dann ein Gelände, das zu einem Boots- und Segelklub gehörte und wo sich durchaus auch deutsche Wohnmobilisten einfanden. Sanitäranlagen nach deutschem Standard 3-4, aber immerhin funktionierte die Dusche. Heißes Spülwasser war da, soweit so gut! Zwischendurch kündigte sich durch laute Soundchecks an, dass abends ein Konzert stattfinden würde, was dann auch richtig laut wurde, mit vielen ganz tiefen Tönen. Als ich das abends realisierte, war ich erst ziemlich deprimiert und dachte meine Güte… Ein Telefonat mit Gisela brachte mir aber dann die Erkenntnis, dass wenn ich mich darüber aufrege, die Sache auch nicht besser wird. Also machte ich das Beste daraus, und setze mich an den Anleger der Bote und schaute auf den See hinaus. Ich schlürfte eine Dose Bier, aß noch einen Kefir (wie der aufmerksame Leser noch weiß: Kefir gibt’s hier in Liter-Flaschen, demnach werde ich bestimmt 100 Jahre alt) und ging dann einfach ins Bett. Ich steckte mir die Ohrstöpsel rein. Irgendwie, ich weiß nicht mehr wie, bin ich dann einfach eingeschlafen und habe keine Erinnerung an die Nacht mehr. Der nächste Morgen war wunderschön: die Sonne schien und ich bekam von den Nachbarn, ein Ehepaar aus Mainz, die dasselbe durchlitten hatten, einen Kaffee spendiert und sogar noch ein Brötchen dazu und dann das wichtigste , ein nettes Gespräch. Ich putzte heute sogar mal mein Fahrrad nach der Sand- und Matschtour gestern, nicht ahnend, was noch kommen würde.Read more