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  • Day 41

    Tag 3: Ostroda nach Allenstein

    June 16, 2022 in Poland ⋅ ☁️ 19 °C

    Die Reise begann ganz schön und sonnenbeschienen mit den ersten 10 km gute Straße, die wie im Flug vergingen. Irgendwann kam dann das berüchtigte Kommando "nächste Möglichkeit bitte rechts abbiegen, folgen Sie dem Weg" und diesmal waren es 5 km. Der Weg begeisterte mich natürlich nicht. Die Sonne verschwand draußen und ich manövrierte mich immer tiefer in den Wald hinein. Dann kamen auch noch einige Regentropfen dazu, was meiner Stimmung natürlich nicht unbedingt zusagte. Schließlich finde ich mich tief im masurischen Dschungel wieder. Als ich dann das Rad auch noch circa 1 km über losen Sand geschoben hatte, erforderte die Lage dringend grundlegendes Nachdenken. Für mich stand fest, dass ich wieder auf feste Straße kommen musste, egal wie. Also fuhr ich zurück bis zu einem Punkt, an dem die Straße einen minimal akzeptablen Zustand hatte, der daraus bestand, dass es über Schotter berghoch und -runter ging. Gücklicherweise kam mir ein Auto (!!!) entgegen, ein Polo, und ich versuchte, der Richtung dieses verschwindenden Polos zu folgen, Ich komme auch in der Tat an eine Stelle, an der der Sand ersetzt wird durch Kopfsteinpflaster, das bestimmt 100 Jahre alt ist. Ich raste erst mal auf der nächstbesten Bank und versuchte mich zu besinnen. Wer A sagt muss auch B sagen, also folge ich diesem Kopfsteinpflaster-Weg bestimmt 3-4 km. Das Problem war, dass der Weg mit diesem Kopfsteinpflaster auf der Karte einfach als Weg eingezeichnet war und keine Prognose darüber möglich war, wie lange dieses super Kopfsteinpflaster dauern würde. Die ruhigeren Abschnitte des Kopfsteinpflasterweges wurden durch Sandpassagen ersetzt. Durchaus auch mit Abschnitten mit losen Sand, aber die waren überschaubar lang. Mountainbike Fahrer, die mich überholen, machen sich einen Spaß daraus, mit Highspeed durch den Sand zu düsen und so dadurch zu kommen. Das kam natürlich für mein schwer beladenes Reiserad überhaupt nicht infrage, ich durfte immer schön schieben. Jedenfalls kam ich wirklich irgendwann auf geteerte feste Straße, und der feste Vorsatz für heute war, einer geteerten festen Straße zu folgen. Das machte ich dann auch, als ich auf einer Bundesstraße wechselte und einer stark befahrenen Bundesstraße noch dazu. Glücklicherweise gab es kurze Abschnitte mit parallelernkleineren Straße, oder Mehrzweckstreifen. Der erste Campingplatz in Allenstein entpuppte sich als Niete. Ich fuhr also weiter durch den Ort, der nicht klein war, hatte noch einige Hügel zu überwinden und circa 5 km außerhalb des Ortes folgte dann ein Abzweig auf eine Seitenstraße die aber auch wieder festen Sandbelag hatte. Letztlich landete ich an einem Campingplatz der sozusagen ein Kleinod darstellte: ganz ruhig mit einem See in der Mitte, wo ich mir einen Platz aussuchen konnte und mit mir ganz alleine war und gar nix bezahlen musste: der Platzwart meinte, ich bräuchte für eine Nacht, ein Zelt und ein Fahrrad und eine Person nicht zu bezahlen. Die Sanitäranlagen sind etwas sehr rudimentär, aber einem geschenkten Gaul schaut man nicht…Read more