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  • Day 79

    Hiumaa von Söru nach Randmäe Puhketalu

    July 24, 2022 in Estonia ⋅ ☁️ 18 °C

    Heute Morgen 9:30 fuhr die Fähre pünktlich in Triigi ab nach Hiumaa, einer weiteren estnischen Insel. Ich hatte am Abend hartnäckig eine Übernachtungsmöglichkeit auf dem Gelände der Marina gesucht und gefunden. Die Frau im Café hatte schließlich beim Hafenmeister angerufen und von ihm ein ok eingeholt. Toilette und Waschgelegenheit der Marina nutzte ich mit und ich konnte niemand entdecken, mit dem ich das hätte teilen müssen. Rasen, also Stellplatz, gabs zur Genüge. Morgens baute ich schnellstmöglich mein Zelt ab, es hatte Nachts etwas geregnet und der Himmel sah nicht sehr vertrauenerweckend aus. Die letzten 45 Minuten bis zur Abfahrt bestellte ich im Café einen Cappuccino und einen Kuchen, ähnlich Schmandtorte. Nachdem ich der Frau Bedienung noch einmal für ihre gestrige Hafenmeistervermittlung gedankt hatte, machte ich mich ganz lässig auf zum Anleger. Das Prozedere hatte ich abends zuvor bei der letzten Fähre schon studiert und wusste, dass Fußgänger und Radfahrer auch ganz zum Schluss an Bord gehen können. Auch das Bezahlen war gar nicht online nötig, ging auch ganz real oben an der Imbisskasse auf Vertrauen. Mit Visa-Karte! Wir sind schließlich in Estland, wo jeder Tante-Emma-Laden ein Kartenterminal hat, von denen aber manche nicht funktionieren. Das hier funktionierte und ich bezahlte meine 3€ für 1 Stunde Fähre mit Karte. Ich bin sicher, dass Wohnmobilbesitzer mindestens 1,50€ mehr bezahlen. Gestern hatte ich schon ein Paar deutsche Radler auf einem Tandem gesehen und kurz gesprochen und wusste, dass sie die gleiche Fähre morgens nehmen wollten. Das waren Elke und Jochen aus Wetter-Volmarstein, die unweit des weltberühmten Rechenzentrums Volmarstein ihr Haus haben. Beide sind als Richter tätig gewesen und nun in Pension und machten eine 9-wöchige Radtour von Lübeck aus über Polen, Baltikum, so ähnlich wie ich. Elke und Jochen hatten eine interessante Tandemkonstruktion, sie hatte jeder eine eigene Übersetzung zum Treten und Elke auch einen Motor, den sie dazuschalten konnte, wobei sie versicherten, dass der Motor nur in seltenen Fällen an Bergen z.B. in Masuren zum Einsatz gekommen ist. Bei den gemeinsam auf Hiumaa geradelten 20km stellte sich heraus, dass wir ein gemeinsames Tempo radelten. Nur, wenn sie am Berg den Motor zuschalteten wurden sie deutlich schneller als ich. Als Endpunkt , bevor unsere Wege sich trennten, machten wir an einer orthodoxen Kirchenruine noch eine gemeinsame Pause. Wie sich herausstellte, haben beide eine gehörige Portion Humor und Elke verteilte noch mehrere Runden Haribo Schlagen, die es so nicht in Deutschland zu kaufen gibt. Ich habe mich jedenfalls gefreut, beide kennen gelernt zu haben. Alleine weiter nördlich auf Tour konnte ich wieder meine Pausen gestalten und machte erst mal eine Mittags-Ruhe-Pause an einem Bus-Wartehäuschen. Nach gut 50km kam ich an einem Bezahl-Campingplatz an mit Duschen, Küche überdachten Sitzgelegenheiten WLAN und gigantisch großen Areal für den Ostseezugang: Der Platz bemisst sich sicher in Hektar Fläche, ist bis auf wenige Wohnmobile frei. Den Platz abzulaufen, um den optimalen Stellplatz zu finden dauerte schon 45 Minuten. Ich überlege jetzt,ob ich den morgigen Tag auch hier verbringe.Read more