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  • Day 9

    Try to reach the summit - Part 1

    July 2, 2018 in Austria ⋅ ☀️ 12 °C

    Vom Kreuzeck zur Reintalangerhütte:

    Völlig aus dem Nichts, kommt mir da so eine verrückte Idee in den Sinn.....

    Warum denn nicht einmal auf die Zugspitze wandern? Was denke ich mir da bloß wieder dabei?

    Das www. bietet jede Menge Streckenführungen bis zum Gipfel und so, steht relativ schnell die Wahlroute fest.

    Da es zur Zeit nicht möglich ist, den landschaftlich besonders reizvollen Weg durch die Partnachklamm zu wandern ( bedingt durch eine verheerende Hochwasserkatastrophe im Juni bis auf Weiteres gesperrt ), entscheide ich mich für eine Alternativroute.

    Vom Kreuzeck geht's über die Reintalangerhütte, weiter zur Knorrhütte und dann final, bis zum höchsten Gipfel Deutschlands - für mich drei Tage on Tour..... so der Plan!

    Mittlerweile ist es Abend und das Tagesziel, die Reintalangerhütte, ist nach vierzehn Kilometern erreicht - ich bin platt!

    Liest man über diese Etappe, werden immer wieder vier Stunden Gehzeit dafür veranschlagt - ja klar, prima!

    Bei mir sind sieben Stunden daraus geworden - willkommen im wahren Leben!

    Gut, zieht man die ganzen Pausen ab, fällt eine Stunde weg - das Entscheidende aber, ist der Weg selbst!

    Rückblick:

    Von der Talstation der Kreuzeckbahn, fahren Godeln in wenigen Minuten zum Hausberg von Garmisch auf 1651 m ü. NHN - bequem, aber mit 17,50 € kein preiswertes Vergnügen!

    Ein sehr gut ausgebauter Weg führt in rund dreißig Minuten zur Hochalm ( 1705 m ü. NHN ) - danach wird es ein wenig kompliziert!

    Die Wegweiser sind nicht eindeutig und gezieltes Nachfragen auf der bewirtschafteten Hochalm, bring nur widersprüchliches Geplapper!

    Unglaublich aber wahr, niemand von der Belegschaft hat je im Leben von der Reintalangerhütte gehört - immerhin, einer der meist frequentierten Hütten im ganzen Zugspitzgebiet!

    Tja, so ist das manchmal mit den Locals - ohne weiteren Kommentar!

    Natürlich habe ich mir den heutigen Streckenabschnitt mit seinen Zwischenstationen, schon gründlich bei Google Maps angeschaut und notiert!

    Bring trotzdem nichts, wenn Schilder zweideutig sind, bzw. für das nächste Etappenziel ( Bockhütte ) zwei verschiedene Wege angezeigt werden!

    Um die Dramaturgie der Geschichte am Laufen zu halten - ich habe mich selbstverständlich für den deutlich längeren Weg entschieden.

    Egal, alles fürs Figürle! Nach drei quälend anstrengenden Stunden, in denen es mit höchster Konzentration auf den Trail, ausschließlich bergab ging, ist die DAV Hütte ( 1052 m ü. NHN ) endlich erreicht - nach knapp 700 Höhenmeter runter, wahrlich ein Festtag für die Kniegelenke.

    Die etwas längere Pause tut gut - ein alkoholfreies Hefeweizen zzgl. großes Spezi, sind in diesem Augenblick die besten Getränke der Welt!

    Auf mein Nachfragen beim Hüttenwirt, wie lange der sechs Kilometer lange Marsch zu meinem Tagesziel wohl dauern wird, meint dieser zwei Stunden - na ja, dann sagen wir mal eher drei!

    Die Landschaft, ist so grandios wie das sonnige Wetter - gut so und..... ein wenig Ablenkung, denn der bevorstehenden Weg führt weitere dreihundert Höhenmeter, stetig bergauf.

    Zuerst einige Zeit parallel an der Partnach entlang, dann ein langes Stück durch Wald, bis der Wildwasserfluß wieder zu sehen ist - diesmal tief unter mir, gespeist vom beeindruckenden Partnachfall, der schon von Weitem zu hören ist.

    Nach fast drei Stunden mühsamen Trekking, steht plötzlich völlig unerwartet mein Tagesziel um die Ecke - direkt an der eiskalten Partnach gelegen, kommt mit diversen Sitzmöglichkeiten am Flüsschen, fast so etwas wie chilliges Beach Feeling auf.

    Das Negativ Highlight der Reintalanger Hütte, ist zweifelsohne die persönliche Liegefläche in den Matratzenlagern - maximal sechzig Zentimeter breit, kein Witz!

    Da ist heute Nacht wohl kuscheln angesagt 🥳🥳🥳!
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