Satellite
Show on map
  • Day 7

    Nothing works without Simit!

    July 20, 2018 in Turkey

    Ein ringförmiges Hefeteigbäck mit Sesamkörner, scheint in der Türkei allgegenwärtig.

    Ob als kleiner Snack beim Tavla, von laut rufenden Verkäufern auf ihren Köpfen zu hohen Türmen gestapelt in den Straßen zum Verkauf angeboten, oder auf den touristisch interessanten Plätzen Istanbuls an unzähligen, kleinen Verkaufsständen zu bekommen.

    Der Simit, ist definitiv türkisches Kulturgut!

    Ob mit Käse und Oliven, frischem Humus, Nutella, oder einfach ohne Alles..... das vor rund 500 Jahren im Osmanischen Reich erfundene Gebäck passt einfach immer - nur frisch muß es sein!

    Die Zutaten zur Herstellung des Brezelähnlichen Teigs, sind wie bei den meisten kulinarischen Klassikern, sehr übersichtlich:

    Hefe, Mehl, Butter, Salz, Sesamkörner, Wasser und manchmal noch eine Prise Pfeilwurzmehl.

    Der aufgegangene Hefeteig wird zu Würsten gerollt und in Form gebracht, danach für eine halbe Minute in kochendes Wasser getaucht und anschließend in Sesam gewälzt und kross gebacken.

    Perfekt geworden ist das beliebte Gebäck immer dann, wenn durch die aufgeplatzte Kruste der weiche Innenteig zu sehen ist.

    Auf meine Frage an Kemal, einen jungen Tauchgast an Bord, ob er passend zum Thema eine hübsche Geschichte, vielleicht aus seiner Kindheit weiß, nickt er nach kurzem Nachdenken.

    Er kann sich sehr gut an die heißen Sommer in Anatolien erinnern und wie sich seine große Familie in dieser Jahreszeit ab und zu in den Bergen traf, um dort für kurze Zeit der brütenden Hitze zu entfliehen.

    Es gab in jenen Bergen kleine Teiche, deren Wasser so eiskalt war, daß die mitgebrachten, aufgeheizten Wassermelonen durch den enormen Temperaturunterschied zerbarsten, wenn sie zur Kühlung hineingelegt wurden.

    Die Kinder, bekamen dann immer ein Stück kühle Melone in die eine Hand und..... ein Stück Simit in die andere.

    In seiner zweiten Geschichte erzählt mir Kemal, daß er ab und zu mit seinem Vater ein Fußballspiel besuchte.

    Natürlich gab es dort auch die leckeren Sesamkringel zu kaufen - jedoch, war dem Vater der Preis für das Gebäck vor Spielbeginn viel zu hoch.

    Mit zunehmender Spieldauer wurden die Simit dann immer günstiger!

    Irgendwann war der Verkaufspreis für den Vater akzeptabel und der hungrige Sohn bekam seinen Kringel - nur um feststellen zu müssen, daß er diesen gefälligst mit seinen Sitznachbarn zu teilen hatte.

    So blieb letzten Endes immer nur ein kleines Stück für ihn selbst übrig - dafür, hatte er auf diese Weise so ganz nebenbei, eine wichtige Lektion für sein Leben gelernt..... das Teilen!

    Kindheitserinnerungen eines Dreißigjährigen, der jetzt in Den Haag / Niederlande lebt!
    Read more