Countries Hopping 2.0

June - July 2018
A 11-day adventure by D.O.T Read more
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    T. t. r. t. s. - Part 3

    July 4, 2018 in Germany ⋅ ⛅ 7 °C

    Von der Knorrhütte z. Zugspitzgipfel:

    Gleich vorweg..... bis zum Gipfel habe ich es leider nicht geschafft - doch alles der Reihe nach!

    Gestern Abend, war die Wettervorhersage für heute alles andere als gut!

    Akzeptable Bedingungen für die letzte Etappe zum Gipfel, sind nur für den frühen Vormittag gemeldet worden - ab 10.00 Uhr, sind ganztägig immer wieder Regen und leichte Gewitter prognostiziert.

    Wenn jetzt für den Aufstieg die absolute Mindestzeit von drei Stunden berücksichtigt wird, müsste mit einer gewissen Reserve, die Aufbruchzeit von der Knorrhütte spätestens um 6.00 Uhr erfolgen - keine allzu guten Voraussetzungen!

    So einige Bergsteiger, stellen sich bereits auf eine weitere Übernachtung in der Unterkunft ein - den heftigen Wetterumschwung von Gestern, noch in lebhafter Erinnerung!

    Umso überraschender für mich, als dann am nächsten Morgen um 05.45 Uhr ein Blick nach draußen, den perfekten Sonnenaufgang offenbart.

    Das atemberaubende Bergglühen, scheint traumhaftes Wetter zu versprechen - also nichts wie los!

    Bereits eine halbe Stunde später bin ich auf den Beinen und steige, inmitten einer durch das frühe Morgenlicht verzauberten Bergkulisse, dem höchsten Punkt Deutschlands entgegen.

    Der verbleibende Aufstieg hat es in sich - rund 900 Höhenmeter sind zu bewältigen!

    Gut, daß gestern während des Nachmittags, ausgiebig Zeit zu ruhen war und die Nacht genügend Schlaf brachte.

    Ansonsten, hätte es meiner Meinung nach keinen Sinn gemacht, überhaupt erst zu starten.

    Es ist schon ein einmaliges Erlebnis, ganz alleine auf dem Vordach Deutschlands zu wandern - weit und breit ist niemand unterwegs!

    Die morgendlichen Farben wechseln im Minutentakt, aber leider verändert sich das Wetter genauso schnell!

    Mittlerweile, bin ich eine Stunde unterwegs - habe also noch mindestens zwei Weitere vor mir!

    Aus Richtung Zugspitze, zieht rasch die angekündigte Schlechtwetterfront auf.

    Davor, tauchen die Sonnenstrahlen das Wettersteingebirge in schönste Farben aber dahinter..... nur Grau und Schwarz!

    Wunderschön anzusehen aber eine Gefahr, die es nicht zu unterschätzen gilt.

    Mir kommen erste Gedanken in den Kopf, ob die Sonnalpin Gletscher Bahn ( 2600 m ü. NHN und eine Art Vorstation zum Aufstieg ), vor Einsetzen des Regens überhaupt erreichbar ist.

    Das Wetter schlägt nun endgültig um - starker, böiger Wind kommt bei der Überquerung der ersten Schneefelder auf.

    Die Temperatur ist spürbar gesunken, als vor mir in ungefähr 500 Meter Entfernung erstmals der Gletscherbahnhof zu sehen ist.

    Alles ist Grau in Grau, aber Gott sei Dank kommt auf der Strecke kein Nebel auf!

    Auch der Zugspitzgipfel und das Münchner Haus sind jetzt zu sehen - zzgl. dicker Regenwolken und Nebel.

    Kurz darauf ist nach zwei Stunden Marsch, Sonnalpin erreicht - Prämiere, das erste Mal überhaupt innerhalb der veranschlagten Zeit auf den Wegweisern.

    Die schnell aufziehende Schlechtwetterfront, hat mich ganz offensichtlich zu einem deutlich schnelleren Tempo motiviert.

    Der Wind wird stürmischer und die Gipfelregion, verbirgt sich jetzt in der Schlechtwetterfront. Es wird klar, daß für heute kein Aufstieg möglich ist!

    Mittlerweile, ist die Temperatur auf 3 Grad gefallen und mir beginnt richtig kalt zu werden - alles zu gefährlich, Abbruch!

    Als um 9.30 Uhr die Zahnradbahn talwärts in Richtung Grainau abfährt, bin ich richtig froh in ihr zu sitzen.

    Auch wenn heute der Aufstieg aufgrund der Wetterverhältnisse abgebrochen werden musste, war das Ganze doch ein tolles Abenteuer, das ich nicht missen möchte.

    To be continue next year - İnşallah!
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  • Day 11

    T. t. r. t. s. - Conclusion

    July 4, 2018 in Germany ⋅ 🌙 19 °C

    Mit dem finalen Aufstieg hat es leider nicht geklappt, trotzdem war das Unternehmen Zugspitze ein Erfolg.

    Ich konnte wertvolle Erfahrungen sammeln, die bei einem zweiten Versuch, garantiert ihre Berücksichtigung finden werden.

    Einer der wichtigsten Faktoren ist die Fitness!

    Natürlich, ist selbige immer ausbaufähig, aber ich war auf jeden Fall zufrieden und werde weiterhin daran arbeiten.

    Was eine sich während inmitten des Aufstiegs befindende, nachlassende Kondition wieder ausgleichen kann, sind beispielsweise genügend Pausen und mentale Stärke das Ziel zu erreichen - diese war definitiv vorhanden!

    Folgende Punkte müssen jedoch meiner Meinung nach, für das Projekt Zugspitze 2.0 optimiert werden:

    1. Anreise:

    Es ist sinnvoller, nach der langen Anreise eine Übernachtung in Garmisch Partenkirchen einzuplanen.

    Das sehr frühe Aufstehen und die mindestens vierstündige Autofahrt, machen sich natürlich im Laufe des ersten Tages bemerkbar.

    2. Route:

    Beim nächsten Mal, wird die etwas längere Route durch die Partnachklamm genommen, die ja wie bereits erwähnt, zur Zeit nach der Hochwasserkatastrophe vom Juni gesperrt ist.

    Auch wenn diese Strecke stetig bergauf führt, ist sie für mich sicherlich besser zu laufen, als der Weg vom Kreuzeck.

    Nach einem kurzem Aufstieg auf ca. 1800 Meter wieder über 800 Höhenmeter talwärts zur Bockhütte zu laufen, ist trotz der fantastischen Ausblicke, demoralisierend und belastet unnötig die Knie!

    3. Reintalangerhütte:

    Guter Schlaf ist bei einem solchen Unternehmen elementar.

    Während einer Übernachtung in besagter Hütte, war aufgrund der furchtbar beengten Verhältnisse in den Matrazenlagern und je nach Belegung, natürlich auch einer entsprechenden, nächtlichen Geräuschkulisse, an solchen überhaupt nicht zu denken.

    Zudem erwartet den Bergsteiger am Tag danach, die anstrengende Etappe zur Knorrhütte mit sehr steilen Aufstiegen.

    Entweder man investiert für die Nachtruhe den hohen Aufpreis für ein privates Zimmer in der Unterkunft, schläft bei schönem Wetter draußen in der Natur, oder läuft ( entsprechende Kondition vorausgesetzt ) den Halbmarathon von 21 Kilometer bis zur Knorrhütte durch.

    Bevor ich noch einmal stolze 25 € für eine Matrazenparty in der Reintalanger Hütte investiere, fahre ich lieber in einem Bus voller Lebrakranker durch Europa!

    4. Trinkwasser Versorgung:

    Was nicht unbedingt zu erwarten war - es kam fast täglich zu Wasserknappheit!

    Trotz Hochgebirge und rauschendem Wildbach, waren nur sehr wenige Möglichkeiten vorhanden, die Wasserflasche wieder aufzufüllen.

    Gerade bei den hochsommerlichen Temperaturen des ersten Tages, reicht eine 1,5 Liter Trinkflasche nicht aus.

    Um Gewicht einzusparen, hatte ich mich gegen die Mitnahme eines 3 Liter Trinkbeutels entschieden - definitiv ein Fehler!

    5. Knorrhütte:

    Eine deutliche Steigerung gegenüber der ersten Übernachtung, aber auch hier sollte zur Sicherheit, der Mehrpreis für ein privates Zimmer investiert werden.

    Besser sogar für zwei Nächte, so daß kurz vor dem Ziel bei schlechtem Wetter am Gipfel, noch ein Ausweichtag für den Aufstieg möglich ist. Sehr wichtig..... rechtzeitig reservieren!

    6. Genügend Bargeld mitnehmen:

    Mir ist doch tatsächlich fast das Bargeld auf dieser Tour ausgegangen!

    Hätte ich mich vorab noch besser auf diversen Internetseiten informiert, wäre ersichtlich gewesen, daß zur Zeit auf den Hütten keine Kartenzahlungen möglich sind.

    Auch die hohen Kosten für die Transportmittel ( 17.50 € Kreuzeckbahn & 33,00 € Zahnradbahn ), hatten mich etwas überrascht.

    Bei genannten Beförderungsmittel war jedoch Kartenzahlung möglich!

    7. Passende Kleidung:

    Das im Hochgebirge ( selbst zur Sommerzeit ) jederzeit eisige Winde, Schnee und im Gipfelbereich auch Minustemperaturen vorkommen, hätte einkalkuliert werden müssen - Anfängerfehler!

    Wind- und vor allem wetterfeste Winterkleidung, bleibt für den Aufstieg auf die Zugspitze alternativlos.

    8. Alleine im Berg:

    Auch wenn ich es liebe alleine zu wandern und meinem eigenen Rhythmus zu folgen, wird für den zweiten Aufstiegsversuch die Suche nach einem Buddy Vorrang haben.

    Oft ist mir stundenlang, vor allem bei der letzten Etappe, niemand begegnet.

    Zur Sicherheit, aber auch zur Motivation, ist ein Mitwanderer eine große Unterstützung!
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