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  • Day 9

    Tag 6 Warten am Ufer des Arc

    July 21, 2016 in France ⋅ 18 °C

    Die ganze Zeit davor höre und sehe ich einen Hubschrauber der dort immer kreist, anfliegt und wieder abhebt. Unten angekommen stehen mitten auf der Straße Polizisten und sperren meinen Weg. Man fragt mich auf französisch und ich erwidere, dass ich kein französisch spreche. Einer der Polizisten spricht englisch und erklärt mir, dass dieses Gebiet Sperrzone sei und ich hier nicht durch könne – für mindestens zwei Stunden. Ein Premierminister würde wegen eines geplanten Autobahnbauprojektes hier landen und das Gelände deswegen hermetisch abgeschlossen. Schlussendlich nachdem meine Papiere geprüft wurden, meint man, ich müsse eben 2 Stunden warten bis der Besuch beendet sei und der Premierminister wieder abgeflogen wäre. Unter vorgehaltener Hand meint der Polizist, ich könne ja mal nach 1 1/2 Stunden schauen, ob der Weg frei wäre. Also setzte ich mich an den Fluss in den Schatten der Bäume und wartete eben.

    Ich nutze die Zeit, meine Notizen für heute zu schreiben, bade meine Füße im Fluss und nach 1 Stunde versuche ich an der Sperre vorbei zu kommen. Ich komme zwar etwas weiter, aber werde an einer zweiten Sperre von 6 Polizisten erneut aufgehalten. Die sind aber etwas entscheidungsfreudiger und erkennen das schwache „Sicherheitsrisiko“, das ich darstelle und lassen mich nach etwas hin und her den Fluss an der Brücke überqueren. Nach der Brücke kommt die Nationalstraße und vor den Augen der Polizei quere ich die Hauptverkehrsstraße, steige eine Böschung hoch und übersteige die Leitplanken. Laufe an der nächsten Kontrolle vorbei und sage freundlich „Bon Jour“. Da ich mich vom Ort des Ereignis weg bewege erscheine ich wohl nicht mehr so gefährlich und ziehe von dannen.

    Nun beginnt die Hitzeschlacht entlang der Autobahn, Nationalstraße, Landstraße. Das ganze Tal besteht aus Fluss, Schiene, 4-spuriger Autobahn, 2-spuriger Nationalstraße und noch einem Radweg und einem Kanal, dessen Ufer man aber nicht benutzen darf. Steht wohl auf einem Schild -aber: ich kann ja kein französisch 😉

    Endlich kommt eine Stelle wo ich dieses Szenario verlassen kann und ich mich wieder in einem Gelände befinde, wo ich mich wohler fühle. Nun ist auch 18:00 Uhr vorbei, so langsam muss ich mich um einen Schlafplatz kümmern. Endlich kommt eine Stelle, nicht die beste, aber ich bin fertig für heut. Zelt aufgebaut und erst mal hinlegen. Kurz zuhause melden per WhatsApp – Standort übertragen. Dann mal den Schatz telefonisch versuchen zu erreichen um mal wieder ein paar persönliche Worte auszutauschen. Dann noch nach dem Wetter schauen, ob die vorhergesagten Gewitter kommen. Und sie kommen. In der Nacht regnet es aufs Zelt.
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