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  • Day 67

    Warten auf Arbeit

    January 4, 2017 in New Zealand ⋅ ⛅ 20 °C

    Als wir gestärkt waren trafen wir uns mit Jess an einer Bank. An einer Bankfiliale. Wir haben es bis heute noch nicht verstanden, aber naja. Nachdem ein paar Worte gewechselt wurden, fuhren wir dann zum Campingplatz auf dem wir nun die nächsten Wochen verbringen wollten. Es war ein komisches Einstellungsgespräch .. Verfahren .. wie auch immer man es bezeichnen sollte. Wir bekamen dort ein paar Papiere in die Hand gedrückt die wir ausgefüllt haben. Unterzeichneten hier und da etwas und dann war es das auch wieder. Das Einzige was wir von Jess gehört haben war dann das wir uns am nächsten Morgen alle Viertel nach Acht am Hauptplatz treffen, um dann die Einführung zu bekommen.
    Wir haben uns dazu entschieden im Auto zu schlafen, und hatten eine wöchentliche Rate pro Person von 70 Dollar. Für das Schlafen im Zimmer hätte man nochmal 40 Dollar mehr zahlen müssen, und das wollten wir einfach sparen. Es war aber eigentlich trotzdem mehr als okay war für Duschen, Küche, Wifi und sehr günstige Fahräder und Kayaks zum ausleihen. Wir hatten dann Zeit um alles genau zu erkunden. Wir wissen nicht so Recht wie man das, wie es dort war beschreiben soll. So im nachhinein hätte ich mal ein paar Bilder machen sollen. Eigentlich dachten wir das wir auf einen richtigen Hostelkomplex kommen. Aber dem war nicht so. Auf einem riesigen Feld waren Plätze für Autos und Zelte, neben den Häusern in denen man auch schlafen hätte können. Zudem war alles sehr weit auseinander. Man musste vom Hauptgebäude noch einen kurzen Weg gehen um dann in die Küche zu kommen, wo man dann schon wieder kein Wifi hatte. Zudem waren die Toiletten auch draußen – in solch Containerhäuschen.

    Mirco war anfangs gar nicht begeistert von der Unterkunft. Ich war der Meinung, man bekommt das, was man auch zahlt – und das war eben irgendwie nicht viel. Wir fühlten uns nun wie die polnischen Spargelstecher in Deutschland. So einen Job würde man nämlich mit diesen Bedingungen usw in Deutschland nicht einfach machen. Aber das ist auch der Grund warum die Feldarbeit hier kaum Einheimische machen – also überall das selbe.

    Ich könnte euch noch so viel mehr über die Tage in Opotiki schreiben, aber es bringt nichts. Letztendlich ist es so, wir haben nicht mal angefangen zu arbeiten – und waren schon wieder arbeitslos, sozusagen. Nichts mit Arbeit und vor allem nichts mit “ You have 100 % a job, don´t worry! “ Waren Jess ihre Aussagen am Tag davor. Ihr ging es darum, dass es eben kein Traumjob ist, sondern nun mal nur Kiwis zerstören, ja zerstören! Nicht ernten wie wir dachten .. Wir haben dann in unserer Verzweiflung noch einen anderer Vermittler kennengelernt, der uns dann erstmal gezeigt hat was „Kiwi Thinning“ überhaupt bedeutet. Es heißt eigentlich nur, dass die Kiwis die nicht so aussehen wie die im Supermarkt in Deutschland alle abgepflückt werden und auf den Boden geworfen werden. Ist das nicht einfach krank?! Nur weil sie nicht der Norm entsprechen, zu klein – zu groß – zu dick – doppelt o.ä. gewachsen sind – wird essbares Obst einfach zerstört! Das war in diesem Moment einfach irgendwie unfassbar.

    Ich würde sagen, Kurzfassung! Kein Job, ein paar nette Leute kennengelernt. Und das war es jetzt erstmal wieder mit Worken. Wir sind trotzdem auf der Suche nach einem neuem Job.
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