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  • Day 82

    Mexikanische Sommerferien

    June 26, 2021 in Mexico ⋅ ☀️ 33 °C

    Weiter geht's mit unserem Roadtrip in der Baja California. Diesmal an der bewohnteren Ostküste. Ein bisschen geschummelt haben wir schon und insgesamt zwei weitere Tage in einem schnieken Zimmer unter der Klimaanlage verbracht und in Restaurants gegessen, sowie WiFi geschnorrt.
    Wir fahren also die Küstenstraße gen Norden hoch und halten an diversen pittoresken Orten. An Bilderbuch-Stränden, 300 Jahre alten Missionsstationen, Wild-West-Städtchen. Nichtsdestotrotz beschleicht mich das Gefühl, dass 1 Woche Mietwagen gereicht hätte, da wir so langsam auch nichts mehr mit unserer Zeit hier in Niederkalifornien anfangen können. Egal, was man nämlich unternehmen möchte, ob Kayak ausleihen, schnorcheln oder tauchen gehen, oder selbst einfach nur zu Höhlenmalereien wandern, es ist übertrieben teuer und völlig unverhältnismäßig, sowie alleine nicht erlaubt. Und ehrlicherweise gesagt, sind die ortsansässigen Mexikaner auch nicht gerade die Nettesten. Zumindest im Vergleich zu den herzlichen Mexikanern in Chiapas oder Oaxaca. Von den US-amerikanischen Touristen hatte ich ja bereits schon erzählt, aber auch viele Mexikaner selbst, machen hier Urlaub in ihrem eigenen Land. Scheint gerade Ferienzeit zu sein. Sie campen meistens, genau so wie wir, und belagern jeden öffentlichen Küstenabschnitt mit Strand, an dem Kai und ich auch campen. Zumeist sind es große Familiengruppen, die IMMER Alarm bis tief in die Nacht machen und wirklich auch IMMER total laute mexikanische Musik hören. Natürlich jeder mit seiner eigenen Musik, aus den eigenen Autoboxen, auch wenn die Autos keine 5 Meter auseinander stehen. Lärm scheint hier ganz anders wahrgenommen zu werden, da auch ein klingender Handywecker, einfach stundenlang nachts durchklingelt und keiner sich bemüßigt fühlt, diesen auszustellen. Die Benutzung der öffentlichen Toiletten oder der Mülleimer ist auch eher nur eine Empfehlung, da es viel bequemer ist, sich dort von allem zu entledigen, wo man gerade steht. Ich merke wie in mir der deutsche, ordnungsliebende Spießer wach wird, wenn sich keiner, an die von mir gewohnten, standardmäßigen Regeln, des gemeinschaftlichen Lebens hält. Aber mir fallen auch positive Dinge auf. Es ist bemerkenswert, wie die mexikanischen Familien hier miteinander harmonieren. Die Eltern scheinen irgendwie weniger gestresst mit ihren zahlreichen Sprösslingen und oft sieht man wie die ganze Familie, die oft aus mehreren Generation zu bestehen scheint, zusammen spielt, ein Festmahl zubereitet, und richtig Spaß miteinander hat. Nicht, dass ich mir wünsche, mit all meinen Verwandten Urlaub zu machen, aber es ist trotzdem herzallerliebst, die gut funktionierenden Großfamilien zu beobachten und zu sehen, dass es allen damit richtig gut geht. Nichtsdestotrotz kann ich als Resümee sagen, dass es wegen der Wüste einmalig spannend war nach Baja California zu kommen und die damit verbundene Natur zu erleben, aber zum Urlaub machen, gefällt es mir hier überhaupt nicht.
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