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  • Day 124

    1. Kommt es anders 2. als man will

    August 7, 2021 in Mexico ⋅ 🌧 17 °C

    Wir sind also aus der Zona Lacandona zum vierten Mal zurück in San Cristobal um die angekündigte Goa-Party mitzunehmen. Eigentlich wäre ich gerne noch ein bisschen länger im Lacandonen-Urwald geblieben, aber wir haben Arandza (unserer netten Gastgeberin bevor wir in die Zona Lacandona gefahren sind und Inhaberin der Party-Location) versprochen, dass wir zu ihrer Goa-Party-Veranstaltung zurück sind. Man fühlt sich dann irgendwie leider etwas verpflichtet. Im Nachhinein war es ein großer Fehler. Arandza habe ich die gesamte Party über nicht zu Gesicht bekommen und die Goa-Party war mehr als übel. Die Goa-Szene hier scheint überwiegend aus Bubi-Machos mit Gel-Haaren und Goldketten zu bestehen, die man genauso gut auf den Kölner Ringen am Wochenende treffen könnte. Diese sind nicht älter als 20 J. und ein Keks, fühlen sich aber wie El Chapo persönlich und das von ihnen gerne konsumierte Kokain und die Pulque machen sie auch nicht gerade sympathischer. Da sie ihre Männlichkeit ständig unter Beweis stellen müssen, dauerte es auch nicht lange bis die erste Schlägerei (natürlich wegen einer Frau) los ging, wo sich dann natürlich immer weitere Macho-Bubis angezogen fühlten mitzumischen. Eine Schlägerei habe ich auf einer Goa-Party in Deutschland oder sonstwo noch nie erleben müssen, und ich war wirklich schon auf verdammt vielen Goa-Partys. Für mich ist die Szene die friedfertigste überhaupt. Hier, stimmt dies ganz offensichtlich nicht! Neben dem großen Fehler überhaupt auf diese Goa-Party zu gehen (aber wer konnte das ahnen), war mein nächster Fehler mit zu konsumieren. Da ich mich unter diesen Idioten völlig fehl am Platz fühle und auch sonst ein sehr unwohles Gefühl habe, ziehe ich mich in unser Auto zurück und höre dort stundenlang Hörbucher. Denn an Schlaf ist natürlich nicht zu denken. Irgendwie überkommt mich ein Deja-Vu-Gefühl.... So eine ähnliche äußerst unangenehme und mit Koks verbundene Situation bzw. so ein Negativgefühl hatte ich in Palenque mit den selbsternannten Drogenbaronen bereits gehabt. Ich hoffe jetzt habe ich ein für alle Mal draus gelernt. Das Zeug hier ist der letzte Abfuck und die Menschen, die damit hier in Mexiko hantieren, ebenfalls. Ich wünsche mich in den Lacandonen-Urwald und zu der bezaubernden Koh zurück...
    Was das ganze noch etwas abgefuckter macht: Kai's Kredit- und EC-Karte sind noch nicht in San Cristobal angekommen, da die Absendung per Express Versand in Deutschland problematisch war. Das heißt weiterhin Warteschleife.... Denn das war eigentlich der Hauptgrund, warum wir immer noch in San Cristobal, Mexiko feststecken und nicht schon längst in Guatemala sind. Wir beschließen jetzt einfach trotzdem nach Guatemala zu reisen, mit der lästigen Angelegenheit im Nacken, dass wir dann wohl in wenigen Wochen wieder nach San Cristobal in Mexiko zurück kehren müssen, um die Kredit- und EC-Karte hier abzuholen. Sonst verbringen wir gefühlt noch unser gesamtes Jahr in Mexiko. Wir informieren uns wegen den Visabestimmungen, machen also beide einen Covid-Test, besorgen ein Gesundheitszertifikat für den Hund, und beschließen dann, als wir voll vorbereitet und zur Abreise bereit im Auto sitzen, doch nicht nach Guatemala zu reisen. Der Aufwand in 10- 20 Tagen von Guatemala wieder zurück nach Mexiko zu kommen, um die Kredit- und EC-Karte hier in San Cristobal abzuholen, erscheint uns dann doch irgendwie wieder zu hoch. Die Situation ist eine einzige Krux. Wir machen uns nun erstmal auf den Weg Richtung Mexiko City bzw. in die grobe Richtung, obwohl da ursprünglich keiner von uns beiden hin wollte und die Hauptstadt außerdem echt weit entfernt ist. Aber vielleicht wird die 2. Runde Überbrückungszeit ja genauso schön wie die erste Runde....
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