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- Hari 212
- Rabu, 3 November 2021
- ⛅ 31 °C
- Altitud: 5 m
El salvadorRío Chilama13°28’49” N 89°19’40” W
Wellenrauschen

Nachdem wir wieder unabhängig und ohne Anhang sind, fahren wir gen Osten an der Küste entlang und steigen in einem kleinen Surf-Hostel ab. Ja, schon wieder! Aber dieses Mal ist schon klar, dass Kai hier nicht surfen wird und es auch gar nicht mehr vorhat. Es ist also klar, dass es hier für uns genau nichts zu tun gibt. Und das ist auch genau gut so! Wir haben es nämlich gerade ein bisschen leid, jeden Tag im Auto zu sitzen, zu planen und einen neuen Ort anzusteuern- auch wenn man an den Orten dann immer was neues, tolles erleben kann. In manchen Momenten ist Ruhe und Einfachheit das beste Erlebnis. Das Hostel ist eine große, sehr luftige Bambushütte direkt am Steinstrand. Das heißt man kann noch nicht einmal vernünftig an den Strand, da die sehr dicken Kieselsteine wirklich nicht gerade zum spazieren gehen einladen und das Meer mit seinen großen Wellen ebenfalls nicht. Wir sind dazu "verdammt", oben auf der Terasse zu sitzen und den Wellen dabei zuzuhören wie sie an die Küste schlagen und sich dann laut knirschend durch die Steine wieder zurück ins Meer ziehen. Stunde um Stunde passiert sonst rein gar nichts und wir finden es beide sehr erholsam. Sowohl am Tage, wie auch in der Nacht. Wir lernen zwei Deutsche kennen, die ebenfalls dort gestrandet sind und das gleiche vorhaben wie wir. Nämlich genau gar nichts! Naja, zum Nichtstun gehört bei den beiden allerdings ein ansehnlicher Haufen Gras dazu. Ich kann mich nicht erinnern, Menschen jemals soviel kiffen gesehen zu haben. 30 Gramm in 2 Tagen haben die weggepafft (Kai hat wirklich nur ganz wenig mitgeholfen!) Guinnessbuchverdächtig! Eigentlich wollten wir auch nur eine Nacht bleiben, da wir mehr oder weniger auf der Durchreise nach Honduras/ Nicaragua sind, aber das rhythmische Wellenrauschen, mit dem anschließenden Steineknirschen ist so wohltuend einlullend, dass wir spontan beschliessen uns das noch weitere 24 Stunden rein zuziehen. Lustigerweise geht's Yusuf und Philipp, den beiden Bayern, genauso wie uns. Eigentlich wollten sie nur eine Nacht bleiben, da sie auf der Durchreise nach Guatemala sind, aber das Wellenrauschen hat sie ebenfalls in seinen Bann gezogen. Naja, vielleicht war auch noch ein bekiffter Lethargierausch bei dem einen oder anderen auch dabei. Aber das ist nur reine Spekulation. ;-) Wie auch immer: Wie oft kommt dieser meditative Zustand sonst in meinem Leben vor, frage ich mich. Denn das pure Entspannungspaket war, mit oder ohne Ganja, einfach richtig gut zum kreativen Gedanken schweifen lassen, träumen, faulenzen, und runterkommen. Ich habe in den letzten zwei Tagen tatsächlich voll gute Ideen bekommen bzw. vertiefen können, was ich, wenn ich wieder zurück in Köln bin, umsetzen kann und freu mich jetzt schon darauf. Ich hoffe ich kann mir die Euphorie darauf beibehalten und bin nicht nach wenigen Wochen wieder im Alltags- bzw. Arbeitsstess, statt den Wellen in meinem Kopf beim Rauschen zu zuhören.Baca lagi