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  • Day 11

    Kontrastprogramm Kathmandu

    March 19 in Nepal ⋅ ⛅ 24 °C

    Ich bin wieder zurück in Kathmandu und so überfüllt von Eindrücken, Erlebnissen, neuem Wissen, lustig-skurillen Anekdoten, dass ich gar nicht weiß, wovon ich hier zuerst berichten soll :
    1. Über die 3-tagige Bus-Rückfahrt von Mustang in die Hauptstadt mit all den übelst stinkenden Mustang-Bewohnern als Busnachbarn. (Es herrscht nunmal Wassermangel in Mustang...)
    2. Über das angsteinflößende Chaos im Straßenverkehr, wo eine rote Ampel eher eine Empfehlung darstellt und wo auf jeder noch so engen Straße immer noch mindestens drei weitere nicht vorgesehene Fahrspuren eröffnet werden.
    3. Oder ich lasse die Rückführung in die Neuzeit einfach weg und beginne dort wo ich anfänglich gelandet bin:
    Zurück in Kathmandu. Ich möchte einen Stadtbummel machen. Kaum verlasse ich, dass Hostel geht es direkt los:
    "Ma'am!" Der erste Nepalese der mich erlurt hat, kommt direkt auf mich zugelaufen und will mir eine Tour andrehen. Ich bedanke mich höflich und gehe weiter. Keine 10 Meter weiter, geht's direkt mit dem nächsten weiter. In den nächsten Stunden, sollen es noch viele Dutzende werden. Tourismus ist in Nepal eine sehr lukrative Einnahmequelle und für viele Einheimische oft auch die einzige Möglichkeit seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Leider sind es aber in den letzten Dekaden einfach zu viele geworden, die sich als Touristenführer ihr Geld verdienen wollen, und so sind, (trotz Pflichtführer-Gesetz in den Bergen), sowohl die Touristen, als auch die Führer unzufrieden mit dem Business. Ich kann mich zumindest für heute aber tapfer behaupteten und schaffe es durch die vor Führen und anderen Menschen, Fahrradfahrern und Motoraddfahrern überquellenden Gassen in die Altstadt von Kathmandu. Alleine. Morgen erst kommt Sascha, ein Freund aus Köln an und wir werden dann zusammen einen Monat durch Nepal reisen. Aber heute noch sauge ich den enormen Smog und die gesamte Atmosphäre alleine auf. Zwischen rufenden Händlern, Autohupen und Fahrradklingeln, Baustellenlärm, schrillt überdrehte religiöse Musik, es riecht nach Autoabgasen, Weihrauch, Gewürzen, Abwässern, und dazwischen wandern heilige Kühe und heilige Männer über die Straße, und Bettler und Straßenkinder buhlen um eine finanzielle Zuwendung. Trotzdessen mag dies alles nicht die einzigartige Schönheit der Stadt verbergen. Denn viele kunstvoll gebaute hinduistische Tempel schmücken ebenso die Stadt, wie traditionelle hinduistische Architektur, Statuen von Gottheiten und Pagoden. Vieles ist sehr verziert, farbenfroh, vergoldet und einfach sehr exotisch. In einem Wort zusammen gefasst, würde ich Kathmandu einfach als "überwältigend" beschreiben.
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