Aroundtheworld

augusti 2019 - april 2020
En 243-dags äventyr från Razvan Läs mer
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  • Dag 66

    Paracas

    21 oktober 2019, Peru ⋅ ☀️ 17 °C

    Von Lima aus nehme ich den Bus Richtung Paracas.
    Paracas an sich ist recht klein, liegt aber schön an der Küste, hat einige kleine nicht besonders schöne Strände und einen sehr schönen Nationalpark und wundervolle Küstengebiete.

    Finn und Friedi sind schon vor Ort und fragen mich ob ich am nächsten Tag um 7 gleich ne Fahrradtour in den Nationalpark machen will. KLAR! Ich werfe schnell mein Zeug im Hostel ab und gehe mir schnell für den nächsten Morgen ein Fahrrad reservieren.

    Punkt 7 steh ich mit meinem Fahrrad bereit für die Tour. Ich bin mir nicht ganz sicher ob mein Drahtesel die Tour durchhält, die Bremsen sind nicht die Besten und "leicht" verrostet ist es auch...wird schon gut gehen! :-)

    Wir fahren also erstmal ca. 20 min die Straße entlang bis zum Eingang des Nationalparks, es ist verhangen und es regnet leicht. Keine sehr guten Voraussetzungen für einen schönen Tag.
    Das Blatt wendet sich und die Sonne bricht wenig später durch und beschert uns für den Rest des Tages super schönes Wetter.
    Wir radeln ca. 35 km an der Küste entlang, die Küste ist rau und menschenleer, nicht selten nutzen wir das potenzial der Fahrräder aus und fahren querfeldein um näher an die Küstenrand zu kommen.

    Teilweise werfen hier Fischer ihre mit Gewichten und kleinen Krebsen bestückten Leinen von der Küste ins Wasser und ziehen ihren Fang 30 Meter nach oben. Finn spricht einen der Fischer an und dieser zeigt uns was er so gefangen hat, mehr als ein paar kleine Fische hat sein Netz nicht zu bieten....reicht aber wohl fürs Abendessen :-).

    Wir machen eine kleine Mittagspause in einem kleinen Fischerdorf und essen an einem kleinen Imbiss Seviche! (Roher Fisch so lange in Zitronensaft geschwenkt bis er durch ist) Sehr lecker!!!!!
    Wir halten an jedem Aussichtspunkt und genießen die Ferne und die Stille!
    werden immer mutiger und vergessen den Zustand unserer Fahrräder und düsen teilweise steile Dünen herunter! Was für ein Spaß!

    Auf dem Weg zurück, ist klar das mein Fahrrad nicht mehr lange durchhalten wird. Das Vorderrad eiert, die Gangschaltung funktioniert nicht mehr richtig und es quietschen und ächzt wo es nur kann! War wohl doch etwas viel "offroad"....sorrynotsorry! :-)

    Den darauffolgenden Tag begehen wir entpannt...wir treffen uns kurz vor MIttag am Strand und leihen uns 2 Kayaks aus um etwas am Hafen zu paddeln die Stunde vergeht wie im Flug und wir müssen schon bald wieder an den Strand paddeln. Genug Bewegung für die Tage erstmal was schönes essen.

    Während ich noch ein Tag bleibe, packe und etwas am Strand rumliege fahren Friedi und Finn schon mal ans nächste Ziel --> Huacachina.
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  • Dag 70

    Huacachina

    25 oktober 2019, Peru ⋅ ☀️ 23 °C

    Huacachina....die ersten Fotos die ich darüber sah waren irgendwo bei Instagram. Eine tolle Oase in Mitten der Wüste incl. schönen Sonnenuntergängen ein absolutes Highlight!
    Und mal wieder lässt die Realität die "Seifenblase" Instagram platzen....

    Mein Hostel liegt direkt am Rand der Wüste, vor der Haustür türmt sich eine immense Düne auf und lässt das Ganze etwas surreal wirken.
    Das Hostel ist recht leer, ruhig, hat viele kleine Ecken zum entspannen UND sogar einen Pool!

    Die Oase ist über die Stadt Ica zu erreichen und liegt eingebettet zwischen Dünen in der Wüste. Sehr imposant türmen sich diese zwischen 50 und 100 Meter in die Höhe.

    Finn, Friedi und ich machen uns auf den Fußweg zur Oase um uns von der Dünen aus den Sonnenuntergang anzuschauen. Der erste Eindruck ist sehr ernüchternd, unterm Strich ist die Oase das beste Beispiel dafür wie der "Mensch" eine schöne Umgebung kaputt machen kann.
    Schmutziges Wasser, kalter Beton und Lärm im Überfluss.
    Zu diesem Zeitpunkt ist es mir ein Rätsel wie jemanden diesen Ort schön finden kann.

    Wir machen natürlich das Beste draus, wandern eine der Düne nach oben und setzen uns auf ihren Kamm, die Aussicht ist wirklich schön schaut man auf die Wüste... Die Oase ist auch von hier oben keine Schönheitskönigin. Der warme Sand und die letzen Sonnenstrahlen des Tages lindern etwas meine Enttäuschung und ich versuche die vielen Strandbuggies, welche die Dünen hoch donnern zu ignorieren.
    Fazit des ersten Tages, Die Gegend an sich wird durch die Schönheit der Wüste gerettet..#graciaspachamama

    Neuer Tag neues Glück!
    Wir haben eine kleine Tour in die Wüste gebucht um mit echten Snowboards die teilweise beeindruckend steilen Dünen runter zu fahren.
    Wir üben erstmal am "Hausberg" der Agentur ich hab nämlich noch keine Ahnung wie ich mich und das Board so eine Düne runter bringen soll.

    Nach üppigen 15 Minuten üben, bin ich also bereit für die großen Dünen...das sagt zumindest unser Sandboardlehrer....der muss es ja wissen! :-) Ich bin natürlich noch gar nicht davon überzeugt und überlege kurz ob meine Krankenversicherung die Kosten im "hätteichdasblosnichtgemacht" Fall übernimmt.

    Wenn ich richtig gezählt habe, fahren wir 6 Dünen an die immer größer und steiler werden. Die Boards werden vor jeder Abfahrt nochmal frisch gewachst als wären wir Profis Hahahahaha... schön wärs.

    Finn fährt jede Düne suverän vor, scheint wohl ein kleiner Vorteil zu sein...schon mal Snowboard gefahren zu sein. Ich lasse mich von seinen eleganten Schwüngen inspirieren und fahre tatsächlich, mehr oder weniger elegant, die Dünen runter.
    Mit jeder Düne krieg ich ein besseres Gefühl dafür...und es macht tatsächlich sehr viel Spaß auch wenn ich nach Durchsicht der Videos nicht sooooooooooooo elegant aussehe wie gedacht.

    Nach den ganzen Abfahren fühlen sich meine Beine an wie 2 Spaghetti. Zeit für eine Pause im Sonnenuntergang. Als die Sonne untergeht werden wir Teil des Lärms auf den Dünen als unser Fahrer uns über die Dünen zur Oase zurück "donnert"....

    Nach dem Besuch der Oase ist für mich klar die Gegend ist nur dann schön wenn man der Oase nicht zu viel Beachtung schenkt...schade!

    Nächster Halt--> Nasca ....
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  • Dag 72

    Nazca Linien

    27 oktober 2019, Peru ⋅ ☁️ 27 °C

    Ich folge weiter meinem Reiseplan und bewege mich immer weiter südlich. Schon bevor ich Nazca besuche höre ich mich etwas um wie so die Meinungen sind. Der Ort bzw. die Linien und Figuren in der Wüste gelten als kleines Weltwunder. Der Ort liegt auf meinem Weg...also überstimme ich mein schlechtes Bauchgefühl,mache in Nazca für 2 Nächte halt und wage den berühmten Flug über die Linien und Figuren in der Wüste.

    Die Entstehung der Linien werden auf ca. vor 2000 Jahren datiert. Über die Bedeutung ist man sich unklar. Offensichtlich gibt es keine schriftlichen Aufzeichnungen über den Grund der Figuren. Es wird so etwas wie ein Kalender vermutet oder der Versuch der alten Völker mit den riesigen, in Stein geritzten Figuren, bei den Göttern um Wasser zu bitten.

    Die Linien selbst kann man entweder über den Highway von 2 Aussichtstürme sehen, allerdings nur ein kleiner Teil und die Perspektive ist nicht die beste oder man bucht einen der kleinen Flugzeuge um die Linien aus der Vogelperspektive sehen zu können.

    Ich sitze also mit 5 anderen Gästen in der kleinen Maschine und wir steuern die Wüste an. 30 Minuten geht so ein Flug, es wackelt ganz schön und für jeden steht eine Tüte bereit falls das Mittagessen doch wieder ans Tageslicht will.

    Über den Figuren und Linien werden große Schleifen geflogen, damit jeder optimale Sicht darauf hat. In jeden Fall sind die Linien interessant und man fragt sich wirklich was die Ureinwohner dazu bewegt hat, auf einer Fläche von 525 Quadratkilometer solche Kunstwerke zu vollbringen. Von den 500 Figuren sehen wir nur die 11 größten...

    Nach 30 Minuten wird mir von dem Gerumpel im Flieger etwas mulmig im Magen und ich bin recht froh das wir wieder umkehren

    Bis Heute bin ich mir nicht so sicher ob ich das Gesehene als Weltwunder sehen würde.
    Eher NEIN...und vermutlich würde es mir nicht weiter leid tun wenn ich die Linien nicht selbst gesehen hätte. So ein Flug ist dann doch nicht das rechte Mittel um sich die Linien genau anzusehen und sich von ihnen nachhaltig beeindrucken lassen zu können.
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  • Dag 74

    Arequipa

    29 oktober 2019, Peru ⋅ ⛅ 21 °C

    Nachdem die letzten beiden Versuche etwas gescheitert sind schöne Ort zu besuchen, ist Arequipa eine echte Abwechslung. Genau das was ich gebraucht habe...
    Arequipa liegt auf 2300 Meter und das Klima ist dafür bekannt, dass es das ganze Jahr über konstant und trocken ist. Regenschirme sind hier kein Verkaufsschlager...
    Kolonialer Baustil prägt das Bild der Stadt und lässt sie gleichzeitig sehr gemütlich wirken.

    Die free walking tour die ich durch die Stadt mache lässt sämtliche andere Touren die ich bisher machte, alt aussehen. Unser Guide ist so eloquent und gut vorbereitet, dass es nicht lange dauert und wir genau so fasziniert sind von seiner Stadt wie er selbst.

    Viele interessante Fakten reihen sich an einander und erst jetzt wird mir bewusst, dass es nicht nur Lamas gibt sondern auch Alpaka, Vikunja & Guanako. Das Fell der Vikunja ist feiner als Seide und lässt Produkte aus ihrem Fell, astronomische Preise annehmen. Ein Schaal aus Vikunja Wolle kostet schon gerne mal über 1000€.

    Arequipa hat einen Hausvulkan, der Misti. Schön anzuschauen mit seinen über 5800 Metern und gleichzeitig eine große Bedrohung für die ganze Stadt. Falls er wie 1985 ausbricht, bedeutet das mit Sicherheit die tragische Zerstörung der Stadt.

    Ich bin eigentlich in Arequipa weil ich die Wanderung durch den Colca Canyon machen will, beschließe aber doch mich noch ein paar Tage in der Stadt aufzuhalten und seine Stimmung weiter auf mich wirken zu lassen.

    Finn und Friedi's Weg kreuzt wieder meinen und wir entdecken zusammen etwas die Stadt, lernen hier Thomas kennen einen Schweizer der ein kleines Hinterhofcafe führt.
    Als er uns deutsch sprechen hört, erzählt er uns wie froh er darüber ist...endlich mal wieder deutsch zu reden.
    Thomas lebt in Arequipa, röstet selbst Kaffee, stellt leckere Schokolade her und versucht den peruanischen Kaffee zu promoten. Anders als in Kolumbien trinken Peruaner ihren guten Kaffee nicht sondern ziehen es vor Instantplörre zu "genießen".
    Die Kaffeekultur ist quasi am Boden, rappelt sich aber auch Dank des Engagements von Leuten wie Thomas, langsam auf.

    Ich entdecke fast täglich die kleinen Gassen und gemütlichen Ecken Arequipas und genießen jeden Tag meinen Kaffee und den weltbesten Brownie, decke mich mit Bioschokolade ein und genieße diese auf meinen Zimmer....mir lässt die Stadt keine andere Wahl. Ich werde ganz bald schon wieder einen Kaffee bei Thomas genießen...so beschließe ich!
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  • Dag 76

    Colca Canyon

    31 oktober 2019, Peru ⋅ ⛅ 19 °C

    Wer Arequipa besucht, macht auch oft eine Wanderung durch den Colca Canyon. Finn und Friedi machen die Tour auf eigener Faust, mit Zelt und Gaskocher. Ich beschließe eine geführt Tour zu machen. 2 Tage nichts als wandern und Natur genießen....los geht's!

    Ich werde um 4 Uhr Morgens vom Hostel abgeholt, der Bus welcher uns zum Start der Tour fährt, ist schon voll...fehle nur noch ich. Alles schlummert im Bus und wir fahren dem Sonnenaufgang und dem Startpunkt der Tour entgegen.

    Kurz vor beginn der Tour besuchen wir noch schnell einen Aussichtpunkt um Condore zu beobachten. Diese lassen sich besonders gerne durch die Thermik im Canyon in die Höhe tragen. Wie das so bei Wildtieren ist, machen sie was sie wollen und oft ist das nicht das was der Betrachter sehen will. Wir haben trotzdem Glück und kurz bevor wir wieder abfahren, lässt es sich ein Condor nicht nehmen seine 3 Meter breiten Schwingen über unsere Köpfe gleiten zu lassen.

    Das Ziel für den ersten Tag der Wanderung ist keine kleine Oase in Mitten der Berge. Wir haben fast 8 Stunden wandern vor uns, die Sonne knallt unerbittlich auf unsere Köpfe und bescheren dem einen oder anderen einen Brummschädel, nicht zuletzt auch der Höhe wegen. Wanderungen in den Anden bedeuteten zwangsläufig immer, dass man sich mit der Höhenkrankheit auseinander setzen muss.
    Es ist keine Frage der Fitness oder des Alters, es kann genauso den 18 jährigen Sportler als auch den 70 jährigen Pensionär treffen.Ich bleibe zum Glück verschont von den Nebenwirkungen und schnappe nur viel öfter als sonst nach Luft.

    Die Oase hat ihren Namen wirklich verdient, ein grüner Fleck in Mitten des Canyon. Es gibt viele kleine spartanische Unterkünfte aber nicht selten mit Pool! Als wir ankommen ist die Sonne schon unter gegangen, trotzdem wird noch der Pool in Beschlag genommen...quasi als Ersatz für die Dusche. :-)

    Wir essen noch schnell was und es bleibt noch etwas Zeit die anderen kennen zu lernen.
    Eine bunte Truppe und der Austausch von Reisezielen, lässt den Abend doch etwas später werden als geplant...am nächsten Morgen geht's um 4:30 los. Etwas Schlaf wäre jetzt nicht verkehrt....

    Das zarte Hellblau über den Bergen kündigt den baldigen Sonnenaufgang an. Trotzdem brauchen wir für die erste Stunde der Wanderung Stirnlampen um den Weg folgen zu können. Da keine Zeit für ein Frühstück bleibt, esse ich noch schnell zwei Bananen und einen Schokoriegel und hoffe damit meinen Energiebedarf für die ersten Stunden decken zu können.

    6:00! Ich habe Hunger! Die mehr als eine Stunde nur Berg auf haben doch mehr Energie gebraucht als gedacht. Wir schrauben uns in etwas mehr aus 4 Stunden auf 3200 Meter...die letzten 2-300 Meter sind super anstrengend und jeder Schritt fühlt sich wie eine kleine Ewigkeit an. Nicht selten überholen uns Maultiere die erschöpfte Touristen den Berg hoch tragen. Paulina, die unserer Gruppe angehört, nimmt vorsichtshalber ein Maultier. Erst am Abend zuvor erzählt sie uns, dass ihr das Herz bis zum Hals schlägt und ihr die Höhe richtig zusetzt.

    Als wir oben ankommen, ist das Gegröle der Anderen die schon oben sind so laut man könnte meinen wir hätten den Mount Everest bestiegen ein bisschen fühlt es sich auch so an...

    Auf dem Weg zurück haben wir noch einen Aussichtspunkt auf 4900! Meter vor uns....werden aber gefahren. Und genau hier macht sich die dünne Luft bei mir bemerkbar...der schnelle Aufstieg mit den Bus von 3200 auf 4900 Meter fühlt sich für mich so an als hätte ich 10 Bier zu viel getrunken. Mir ist schlecht und schwindlig und ich bin echt froh das wir bald wieder auf normalen 2300 Metern sind. :-/

    Die Rückfahrt lässt einige Zeit übrig für kurze Gespräche, Austausch von Kontaktdaten und Fotos.... und letzten Endes, endet es so wie es begann. Alles schlummert im Bus....
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  • Dag 81

    Cusco 1.0

    5 november 2019, Peru ⋅ ⛅ 16 °C

    Und es geht wieder nach Oben! Von Arequipa wo ich nach dem Colca Canyon noch ein paar Tage bleibe geht es nach Cusco auf 3400 Meter.

    So langsam ist mir klar warum in Deutschland keiner gerne oder/und oft Fernbusse benutzt. Deutschland scheint in der Hinsicht ein echtes Entwicklungsland zu sein.
    Die Flixbusse fühlen sich bei uns, mit den viel zu kleinen Sitzen an, wie als wenn man in der 5 Klasse auf Klassenfahrt fährt :-).
    Nicht in Mittel- / Südamerika hier sehen die Sitze genau so aus wie in der Businessclass im Flieger incl. Entertainment für jeden Sitz! Was los Deutschland?????

    Anyway ich lande wie NICHT gewollt in einem Partyhostel. Ruhige Ecken sind hier rar und das ganze Gebäude wirkt wie ein wenig so wie Unterhaltung für Schulklassen!
    Jeden Tag die die selbe Playlist auf dem großen Innenhof. Furchtbar diese Jugend :-)

    Ich bleibe eh nicht lange so glaube ich und habe schon die nächste Wanderung im Auge. Den Salkantay Trek. Ich buche den Trek, lasse mir aber 3 Tage Zeit damit sich mein Körper an die Höhe gewöhnt.

    3 Tage Zeit um Cusco wirklich kennen zu lernen. Ich folge meinen Ritual und mache am ersten Tag eine Kennenlerntour. Erfahre das Cusco fast 1000 Jahre alt ist und man seine Flagge bitte nicht mit der Flagge der Gay community verwechseln solle. Cuscos Flagge hat hellblau, sonst sieht sieh aber genau gleich aus :-).
    Wir machen eine Tour durch die Märkte der Stadt und unser Guide zeigt uns Früchte die ich vorher weder gesehen noch deren Name gehört habe.

    Ich besuche ein paar Museen und beginne die kleinen kopfsteinbeflasterten Gassen oberhalb der Stadt zu erkunden. Sie sind so schmal, dass ein Auto gerade so hindurch passt, aber auch nur wenn die Fußgänger auf Tuchfühlung mit den Häuserwänden gehen. Die kleine Gassen sind so verwinkelt, das jeglicher Stadtlärm hier komplett gefilter wird und es ruhiger und ruhiger wird. Kleine Cafe's, Boutiquen und Restaurants warten in den kleinen Gassen um ausprobiert, erkundet zu werden und verleihen der Altstadt einen eigenen Flair.

    Zum ersten Mal trinke ich einen Kaffee welcher in einer V60 gemacht wird und merke mal wieder wie groß und lecker das Kaffeeuniversum ist wenn man weiß wie.

    Cusco's Treppen in den kleine Gassen sind so steil, dass man schon nach 10 Stufen außer Atem ist. Ob das wohl gute Vorausetzungen für den Salkantay sind? Wir werden es sehen....

    Mal wieder werde ich um 4:00 Morgens abgeholt um am Salkantay meine Grenzen auszuloten.
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  • Dag 84

    Salkantay 1.0

    8 november 2019, Peru ⋅ ⛅ 12 °C
  • Dag 85

    Salkantay 2.0

    9 november 2019, Peru ⋅ ☁️ 6 °C

    Um 4:30 ist am zweiten Tag die Nacht zu Ende. Zu kurz war sie nicht, wir hatten fast 8 Stunden schlaf...nur so kalt, dass ich in meinem Schlafsack nur Dank Mütze, Fließpulli und Jacke überlebt habe :-).

    Langsam schälen sich alle aus ihren kleinen Hütten, mehr als eine kleine Katzenwäsche mit kaltem Wasser ist nicht drin, ist aber völlig ausreichend.
    Irgendwer übergibt sich auf dem Klo und das wird nicht das letzte mal an diesem Tag sein, dass die Höhenkrankheit ihr unschönes Gesicht zeigt...zumindest bei dem einen oder anderen.

    Wir stehen also nach dem Frühstück, um 5:30 bereit zum Abmarsch um unseren Guide herum. Er erläutert uns den Ablauf des härtesten Tages der Tour, teilt noch einige Cocablätter aus und erzählt uns beiläufig, dass die 2. von den heutigen 4 Etappen liebevoll "Gringo Killer" genannt wird.
    Im gleichen Moment tut mir der arme Tropf leid, den ich heute morgen nur den Porzellangott habe anbeten hören....TOI TOI TOI!

    Wir schrauben uns langsam den Pass hoch während der Sonnenaufgang die ersten Bergspitzen in leuchtendes Orange taucht. Der erste Teil ist erstaunlich einfach und dann ist der "Gringokiller" doch nicht so schlimm wie gedacht, es geht "nur" etwas über eine Stunde steil bergauf.....bis auf der ungewöhnlich harte Pochen meines Herzens und den immer häufig werdenden Pausen ist alles normal und trotzdem sehr anstrengend.
    Zugegeben gedanklich klopfe ich mir schon das eine oder andere Mal selbst auf die Schulter....#tschakaaaaaaaa

    Je höher es geht...desto weniger wird geredet. Jeder läuft so gut er kann stoisch mit kleinen Schritten den Pass hoch.
    Das Wetter ist fantastisch an diesem Tag, es ist klar, der Salkantay zeigt sich schneebehangen aber irgendwie unbeeindruckt von unseren Mühen.
    Immer wieder gibt der Berg laute knackende Geräusche von sich. Das Eis bricht in regelmäßiger Abständen von den Hängen und dem Getöse nach sind es jedes Mal zig Tonnen von Eis und Schnee die den Berg runter krachen!

    Nach etwas mehr als 4 Stunden bergauf, sind wir am höchsten Punkt angelangt auf 4630 Meter. Der Wind bläst hier unerbittlich und ich habe mittlerweile Fließpulli, Jacke, Regenjacke, Mütze und Handschuhe angezogen.
    Wir sind viel näher am Salkantay und er wirkt von hier oben noch mächtiger und imposanter, wer da wohl schon ganz oben war???.....

    Wir machen eine kleine Pause und beginnen unseren Abstieg. Es geht so schnell bergab, dass es etwas unwirklich wirkt nach 2 Stunden im Jungel zu sein um bei 30 Grad zu schwitzen. Etwas tut es mir leid, dass wir das schöne Bergpanorama so schnell verlassen haben, ich wäre gerne noch ein bisschen in den Bergen geblieben.

    Wir erreichen unser Camp pünktlich als es anfängt zu regnen, schnell noch heiße Dusche (Temperatur ähnlich dem Fluss nebenan), Abendessen und ab ins Bett...
    Morgen auf ein Neues!!!
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  • Dag 86

    Salkantay 3.0

    10 november 2019, Peru ⋅ ☁️ 7 °C

    Die letzten 2 Tage zu den Füßen des Salkantay's ...den schwierigen Teil haben wir hinter uns. Nächstes wichtiges Ziel ist das Ende des Trekk's und der Anfang von Machu Picchu.

    Der nächste Tag fängt um 6 an und wir laufen 6 Stunden nur durch den Jungel, trotz Mückenschutzmittel freuen sich die kleinen Biester über uns und ich werde meine Stiche und die daraus erfolgten Entzündungen noch ca. 2 Wochen spüren!

    Unser Guide führt uns in regelmäßigen Abständen in die Flora und Fauna ein, zeigt uns verschiedene Heilkräuter die Heute noch zum Einsatz kommen. Bei einem Kraut welches er vom Baum zupft demonstriert er gleich mal die durchschlagende Wirkung.
    Er zerreibt die Blätter in der Hand und wir dürfen mal eine tiefe Nase ziehen. Es duftet nach Zitrone sonst aber passiert nichts, etwas verzögert dann das Gefühl, so glaube ich, als würde man eine ordentlichen Portion Meerrettich direkt durch die Nase ziehen.
    Überzeugt von der Wirkung bei Erkältungen, laufen wir tiefer in den Wald auf der Suche nach dem Puma...wir sehen natürlich keinen. Wahrscheinlicher ist, dass er uns gesehen hat:-)….

    Da wir recht früh am Camp sind, besuchen wir noch die heißen Quellen welche unweit unseres Camps, 24h lang offen haben, um unseren müden Knochen wieder auf "die Beine" zu helfen.
    Wir entspannen im warmen Wasser bei Bier, Bergpanorama und Sonnenuntergang.

    Nach 2 Stunden im warmen Wasser sind wir quasi "al dente" und werden von unserem Busfahrer abgeholt. Der Bus, welcher in den 60ern seine besten Tage hatte, ist nicht mehr so gut in Schuss, ahnlich wie der Busfahrer...trotzdem überrascht er uns mit seinem guten Musikgeschmack. Mulmig wird uns allen dann doch etwas, beim ersten Lied seiner Playlist "Highway to Hell"...

    Als unser Guide am Morgen irgendwas von einer Party im Camp erzählt höre ich nur mit einem halben Ohr zu. Aber dann...nach dem Abendessen steht da plötzlich eine große Flasche Rum auf dem Tisch. Es dauert nicht lange und wir nehmen die 2. Flasche Rum mit ans Lagerfeuer. Das Lagerfeuer wird größer genauso wie die Tanzfläche drum herum. Das Glück der Erde liegt an dem Abend ganz sicher nicht auf dem Rücken irgend eines Pferdes…sondern eher auf dem Grund jedes einzelnes Glases.
    Der Rest ist schöne Erinnerung und Geschichte..... #nopicturesneeded :-)....Katerfrühstück inclusive!....

    Der nächste Tag ist kurz, wir laufen ein paar Stunden durch den Wald und etwas an den Gleisen des Zuges zum Machu Picchu in ein kleines, aus dem Boden gestampften Örtchens, namens Aguas Calientes. Dort gibt es die ersehnte heiße Dusche und ein weiches Bett.

    Wir essen noch ein Mal zusammen zu Abend und besprechen den morgigen Tag in der Hoffung das Petrus uns wieder gutes Wetter schenkt....
    buenas noches! :-)
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  • Dag 88

    Machu Picchu

    12 november 2019, Peru ⋅ ☁️ 17 °C

    Machu Picchu, der Abschluss des Salkantay Trek und natürlich ein MUSTSEE!

    Eigentlich gehe ich mit gemischten Gefühlen zur dieser Sehenswürdigkeit. Nicht selten erlebt man wie eigentlich schöne Orte, durch Touristenströme zerstört werden. Ich hoffe also auf das Beste als ich um kurz nach 5 Uhr morgens alleine vom Hostel in Aguas Calientes los laufe.

    Alleine, weil alle aus meiner Gruppe ihrer Eintrittskarten um 6 Uhr bekommen haben, ich bin der Einzige der erst um 7 Uhr rein darf. Die neue Vergabe der Tickets ist noch recht unausgereift und chaotisch. Man kriegt was man kriegt, was anderes gibt's nicht!
    Trotz meines späteren Eintritts soll es mit der restlichen Salkantay-Truppe einen Treffpunkt geben, so viel zur Theorie....

    Zum ersten Checkpoint sind es nur 20 Minuten zu Fuß, es regnet leicht und es ist äußerst verhangen, keine guten Voraussetzungen für die Sicht auf Machu Picchu.

    Zum Haupteingang kann man von Aquas Calientes einen Bus nehmen oder wandern.
    Laufen bedeutet, was ich vorher auch nicht wusste, ca. 60 Minuten ohne Stopp Treppen steigen. Laufen macht für mich angesichts der lächerlich hohen Preise für 15 Minuten Busfahrt (12€ pro Person) auf jeden Fall mehr Sinn auch wenn ich schon um kurz nach 7 Uhr Morgens, total verschwitzt und platt am Haupteingang stehe und auf meinen Guide warte.

    Eigentlich wollte mich hier mein Guide abholen, mich mit einigen historischen Informationen versorgen und mich in die Besonderheit meines Eintritts einweisen. Zusätzlich zum Machu Picchu kann man nämlich Eintrittskarten für den Machu Picchu Mountain oder den Huyaina Picchu erwerben. Beide Gipfel ermöglichen eine eindrucksvollen Überblick über die Ruinen des Machu Picchu, auch wenn der Aufstieg von jeweils weiteren 1000 Höhenmeter recht anstrengend ist.
    Ich habe also zusätzlich den Machu Picchu Mountain gebucht und freue mich schon auf die tolle Aussicht von da oben. Obwohl immer noch verhangen...aber das wird noch!

    Ich warte um sonst auf meinen Guide und beschließe um 7:30 alleine den Haupteingang zu passieren denn ,wer hätte das gedacht auch der Eintritt zum Machu Picchu Mountain ist zeitlich geregelt, ich muss um 8 Uhr am Checkpoint sein.
    Etwas gestresst, genervt und uninformiert verpasse ich die richtige Abzweigung und laufen eine Stunde lang den falschen Gipfel hoch und bin am Sonnentor.

    Am Sonnentor beschließe ich meinen Ärger runter zu schlucken und das Beste aus dem Tag zu machen. Es funktioniert erstaunlich gut und ich trudle mit fast 2 Stunden Verspätung am Checkpoint für den Machu Picchu Mountain ein und versuche mein Glück.

    Ich muss meinen gesamten Charme spielen lassen um von der Jungen Dame am Eingang doch reingelassen zu werden. Sie gibt mir zu verstehen das ich aber um 12 Uhr wieder da sein muss...ob ich Oben ankomme spiele keine Rolle.
    Nach der Anstrengung des Morgens fühlen sich meine Beine an wie zwei Haribo Regenwürmer und ich überlege kurz ob ich mir wirklich noch 1000 Höhenmeter hoch und wieder runter, mal wieder auf steilen Stufen, antun möchte. Was solls wenn ich schon mal hier bin....

    Die Stufen haben es wirklich in sich, teilweise Winkel von 45 Grad und mehr...die Oberschenkel brennen aber so langsam ist die Begeisterung über diesen besonderen Ort größer als der Hunger, das Brennen und die Müdigkeit. Ich komme langsam immer höher und der Blick auf den Machu Picchu und den Huayna Picchu öffnet sich. Denkt man sich alle Straßen, Brücken und Wege weg, die es früher nicht gab, ist es wirklich erstaunlich und gleichzeitig beeindruckend wie die Urvölker hier so viele Häuser und Terrassen errichten konnten ohne jegliche besondere Hilfsmittel.

    Die Aussicht vom Gipfel des Machu Picchu Mountain ist die Mühe in jedem Fall wert und mir bleiben noch 15 Minuten um meinen Blick über das Tal und die Ruinen schweifen zu lassen. Man kann das gesamte Tal überblicken und sieht eigentlich nur von hier oben wie weit verzweigt die Ruinen und Terrassen sind.

    Wieder unten angekommen, nehme ich mir noch eine Stunde Zeit um die Ruinen selbst zu erkunden. Geschickte Baumeister scheinen die Inka's gewesen zu sein, so haben einige ihre Hütten sogar kleine Waschbecken die durch kleine Kanäle mit frischem Wasser gespeist werden.

    Als ich gehe fängt es wieder an zu regen. Ich verstehe es als Zeichen langsam gehen zu müssen. Die Begeisterung über diese verlassene Inkastadt ist groß und bin sehr froh darüber, dass der Ort trotz Touristen so authentisch geblieben ist....in jedem Fall ein MUSTSEE!

    Ich riskiere noch schnell einen Blick auf mein Smartphone als ich auf dem Weg zurück in die Stadt bin, gehe kurz in mich und kann die über 400 Stockwerke die ich an dem Tag gestiegen sein soll, in jedem Fall nachfühlen....
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