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  • Day 207

    El Fuego - Mordor von Guetemala

    May 4, 2019 in Guatemala ⋅ ⛅ 19 °C

    Die anstrengende Besteigung des 3.976 Meter hohen Vulkans Acatenango bleibt sicher in unseren Erinnerungen. Das Spektakuläre war jedoch nicht der Aufstieg, sondern die Beobachtung des gegenüberliegenden Vulkans El Fuego. Dieser macht seinem Namen “Der Feurige“ nämlich aller Ehre!

    Wir übernachten vor dem Büro des Veranstalters. Kurz nach 9 Uhr morgens versammeln sich hier weitere 22 wanderlustige Traveller. Nach einer ersten Instruktion und dem verstauen der Lunchpakete, fahren wir ein kurzes Stück mit einem Minibus bis auf 2.000 Höhenmeter zum Startpunkt der Wanderung. Unsere junge Wandergruppe steigt gemeinsam mit 5 einheimischen Guides einen steilen Lavageröllpfad bergauf. Der Untergrund wechselt hin und wieder, die extreme Steigung jedoch kaum. Nach 2,5 Stunden gibt es dann bereits schon Mittagessen, gebratenes Hähnchen, Reis, Gemüse, Brötchen und ein Apfel. Gestärkt wandern wir hinauf zu unserem heutigen Tagesziel, dem Base Camp des Acetanangos auf 3.600 Höhenmetern. Nach fünf schweißtreibenden Stunden haben wir von hier einen grandiosen Ausblick auf eine Reihe von Vulkanen im Wolkenbett. Der in 3 km gegenüberliegende Vulkan El Fuego schleudert immer wieder, mit angsteinflößendem Fauchen und brüllendem Getöse, Lavamassen mehrere hundert Meter hoch in die Luft, die dann den Vulkan hinunterfließen. Besonders eindrucksvoll ist dieses Schauspiel in der Nacht. Wir kommen uns vor als wären wir im Film Herr der Ringe und sehen vor uns die dunkle Macht von Modor in Mittelerde.

    Beim gemeinsamen Abendessen findet ein reger Austausch unter den überaus sympathischen Abenteurern statt. Hostel A in X ist super! Tauchschule B in Y ist toll! So die üblichen Travellertalks eben. Am Lagerfeuer gibt es heiße Schokolade und Marshmallows, bevor es zur kurzen Nachtruhe in die Zelte geht. Wir können durch das laute Donnern des feurigen Vulkans nicht gut schlafen und öffnen schließlich die Zeltplane und schauen "Mordor" dabei zu, wie er seine Macht demonstriert.

    Um 3:45 Uhr stehen wir auf, denn wir wollen zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel des Acatenango sein. Es ist sehr kalt als wir mit Taschen- bzw. Handylampen in der Finsternis, im Hintergrund der fauchende und wütende Mordor, die restlichen 400 Höhenmeter zum Kraterrand hinauf kraxeln. Oben angekommen, werden wir bei -5 Grad mit grandioser Aussicht für unsere frühmorgendlichen Anstrengungen belohnt. Im Licht der aufgehenden Sonne posieren wir vor der Kameralinse und versuchen die atemberaubende Stimmung einzufangen. Nach einer Stunde auf dem Gipfel wird es uns zu kalt und wir steigen wieder zum Base Camp hinab. Nach einem Frühstück am Feuer, beginnen wir den Abstieg. Mit Hilfe der am Tag zuvor bezwungenen Schwerkraft rennen wir die Geröllpiste wie Sanddünen hinunter. Ein richtiger Gaudi! Nach gerade einmal zwei Stunden kommen wir erschöpft wieder am Ausgangspunkt an. Jetzt nur noch duschen, ausruhen und die Eindrücke verarbeiten! Hier ein kurzes Video: https://youtu.be/PwEbuRqMRAE
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